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Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

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Re: Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

18 Dez. 2022 14:53
#15180
Es muss im Winter 1985 gewesen sein und ich war  in der Zivischule, d.h. zum "staatsbürgerlichen Lehrgang" oder so ähnlich, in Karlsruhe. Die Stadt hat damals in der Winterkälte keinen so guten Eindruck gemacht auf mich. Die Zivischule war auf dem grossen Gleisfächerareal des Hauptbahnhofs und war ein kleines Hochhaus, ehemals ein Bürogebäude der DB. Die Gegend und die Kneipen in Bahnhofsnähe waren so ähnlich wie in einem Fassbinder-Film. Und es gab Monninger Bier. Oettinger schmeckt dagegen wie Veuve Cliquot Premier Grand Cru Classé.

Bei uns wurden damals Arbeitsgruppen gebildet und jede Gruppe bekam die mehrtägige Aufgabe, ein Projekt selbständig zu bearbeiten und das am Ende dann vorzustellen. Es gab auch eine gute Videoausrüstung und so sammelten sich die Filmfreaks, darunter ich, in der Arbeitsgruppe, die einen Film drehen sollte. Thema weiss ich nicht mehr, irgendwas über Kriegsdienstverweigerung und Zivildienst.

Wir haben das dann sehr weit gefasst und einen gar nicht mal so schlechten Slasher-Horrorfilm gedreht, wo ein Zivi durchdreht und alle möglichen Leute auf verschiedene Art umbringt. Einer vom obersten Stock des Hochhauses gestossen, einer aufs Gleis gejagt und vom Zug überfahren, einer im Holzschredder geschreddert, usw. Wir haben das richtig ordentlich gemacht, mit Spezialeffekten und so.

Die Vorführung war beim Publikum ein Riesenerfolg, die hatten ja was weiteres Langweiliges erwartet wie die anderen Vorträge. Aber der Leiter fand es irgendwie nicht so gut. Der hat uns gedroht, dass er angesichts der Gewaltorgie unsere  Anerkennung als Verweigerer überprüfen lassen will. Hat er aber dann zum Glück doch nicht gemacht.

Und so wurde ich dann nach weiteren drei Monaten Ausbildung in der Rotkreuz-Landessanitätsschule Rettungssanitäter 2 (heute etwa Rettungsassistent). Das war sehr abenteuerlich, da könnte ich 1000 Geschichten erzählen...


Gut OK, ich lass es.
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Re: Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

18 Dez. 2022 14:58
#15181
"Einer flog übers Kuckucksnest" 

Im Übrigen bin ich der Meinung, dass die wahren Bekloppten nicht die sind, die in einer geschlossenen Einrichtung leben. Insofern zähle ich mich nicht zu den sogenannten "Normalen".
Super!
Nur ein Satz von mir:
“Schau, da kommt der Spinnerte wieder“, sagt die Ehefrau zu ihren Gemahl, wenn sie mich auf der Straße sehen.
Ich schaue sie mir dann genauer an, und denke mir, wenn du wüßtest wie blöd du bist!

Noch ein Lieblingssatz von mir:
Es gibt Leute, die sind so blöd, dass sie es selbst nicht wissen!
Ich weis, dass ich blöd bin, und das ist schon wieder ein Zeichen von Intelligenz!
Gruß Paul

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Re: Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

19 Dez. 2022 19:28 - 19 Dez. 2022 19:28
#15193
Noch ein Lieblingssatz von mir:
Es gibt Leute, die sind so blöd, dass sie es selbst nicht wissen!
Ich weis, dass ich blöd bin, und das ist schon wieder ein Zeichen von Intelligenz!

 
Ich hab dazu den passenden Spruch an der Wand vom Büro (natürlich so, dass er bei der Videokonferenz im Bild ist)

"Wenn du tot bist, weißt du nicht, dass du tot bist.
Es ist nur schwer für die anderen.
Genau so ist es, wenn du blöd bist"
“There is more stupidity than hydrogen in the universe, and it has a longer shelf life.”
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Letzte Änderung: 19 Dez. 2022 19:28 von Ratman.

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Re: Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

19 Dez. 2022 19:37
#15194
Es muss im Winter 1985 gewesen sein und ich war  in der Zivischule, d.h. zum "staatsbürgerlichen Lehrgang" oder so ähnlich, in Karlsruhe. Die Stadt hat damals in der Winterkälte keinen so guten Eindruck gemacht auf mich. Die Zivischule war auf dem grossen Gleisfächerareal des Hauptbahnhofs und war ein kleines Hochhaus, ehemals ein Bürogebäude der DB. Die Gegend und die Kneipen in Bahnhofsnähe waren so ähnlich wie in einem Fassbinder-Film. Und es gab Monninger Bier. Oettinger schmeckt dagegen wie Veuve Cliquot Premier Grand Cru Classé.
Ich habe es da anscheinend etwas besser getroffen. Ich war auf der Zivischule in Herdecke. Wunderschöne Gegend, wir hatten einen Partykeller, wo es abends richtig rund ging. Und wir haben spontan eine Band gegründet und Nachmittags ordentlich gejammed. Ich hatte natürlich die Arschkarte gezogen, weil ich mein Schlagzeug mitgeschleppt habe. Dabei waren noch ein Keyboarder mit seinem Fender Rhodes, ein Guitarrero und ein Basser mit starkem Hang zu Geddy Lee (Rush).

Mein Vater - der seinerzeit Beamter im Bundesamt für Zivildienst war - hatte mir schon von der Zivischule vorgeschwärmt. Und recht behalten.
Wir haben das dann sehr weit gefasst und einen gar nicht mal so schlechten Slasher-Horrorfilm gedreht, wo ein Zivi durchdreht und alle möglichen Leute auf verschiedene Art umbringt. Einer vom obersten Stock des Hochhauses gestossen, einer aufs Gleis gejagt und vom Zug überfahren, einer im Holzschredder geschreddert, usw. Wir haben das richtig ordentlich gemacht, mit Spezialeffekten und so.

Die Vorführung war beim Publikum ein Riesenerfolg, die hatten ja was weiteres Langweiliges erwartet wie die anderen Vorträge. Aber der Leiter fand es irgendwie nicht so gut. Der hat uns gedroht, dass er angesichts der Gewaltorgie unsere  Anerkennung als Verweigerer überprüfen lassen will. Hat er aber dann zum Glück doch nicht gemacht.
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Re: Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

20 Dez. 2022 15:28
#15198
Der Weltraum, unendliche Weiten.
Wir schreiben das Jahr 2200. Dies sind die Abenteuer des Raumschiffs Enterprise, das mit seiner 400 Mann starken Besatzung 5 Jahre lang unterwegs ist, um neue Welten zu erforschen, neues Leben und neue Zivilisationen.
Viele Lichtjahre von der Erde entfernt, dringt die Enterprise in Galaxien vor, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat.

Raumschiff Enterprise / Star Trek (1966 - 1969)



Als Kind war ich ganz verrückt nach dieser Serie. Ich kommentierte alles mit einem kühlen "Faszinierend" und konnte auch wie Spock die eine Augenbraue hochziehen (weil ich es vor dem Spiegel geübt hatte). Die lief damals am frühen Samstag-Abend im ZDF. Da wurde keine Folge ausgelassen. Irgendwann kamen die Programmverantwortlichen der ARD auf die teuflische Idee, die Sportschau direkt dagegen zu setzen.
Da war es dann immer ein epischer Kampf - ich und mein kleiner Bruder, der kaum über den Tich gucken konnte gemeinsam gegen den Papa - wir kämpften wie die Klingonen und konnten uns oft durchsetzen.



Und ich finde die Serie heute noch gut. Da gab es viele gute Ideen wie die internationale Brückencrew inclusiv eines Ausserirdischen: Captain Kirk ein US-Ami, Mr. Spock ein Vulkanier, Sulo ein Japaner, Chekov ein Russe, Scotti ein Ire und Lt. Uhuhra (für den Wow-Effekt - erleichterte evtl. für unseren Papa die Entscheidung) aus einem afrikanischen Land (Kenia?).
Das Beamen war die ideale Hokuspokus-Idee zum schnellen Ortswechsel. Und egal wohin man sich beamte, irgendwie stand man als Enterprise-Landmannschaft irgendwie immer zwei Meter vor schlechten Pappmaché-Felsen.
Egal, die Stories waren recht gut und man war bestens unterhalten. Als Kind sowieso, aber auch heute noch kann ich mir das ansehen.

Wie komme ich darauf?
Was ich besonders beeindrucken finde, ist ein sehr gutes Sound-Design, komponiert aus elektronischen Klängen. Die Orte und manche Vorgänge sind dadurch genau und unverwechselbar definiert. Man erkennt es sofort.

So klingt die Brücke:

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Re: Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

20 Dez. 2022 15:37
#15199
Transporter (Beamen) mit Fehlfunktion beim Rematerialisieren

UTAMOH THUMO

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Re: Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

20 Dez. 2022 15:42
#15200
Roter Alarm

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Re: Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

20 Dez. 2022 15:45
#15201
Tür öffnet und schliesst sich:

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Re: Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

20 Dez. 2022 16:47 - 20 Dez. 2022 16:48
#15203
Vorbild und Vorläufer, nicht nur beim Sounddesign, sondern in vielfacher Hinsicht, war ein früherer Science-Fiction, den man als Meilenstein des Genres bezeichnen kann. 



Es war nicht, wie bei Science-Fiction bis dahin üblich, eine billige B-Produktion, sondern wurde mit einem grossen Budget hergestellt. Er war Ideenlieferant nicht nur für Gene Roddenberrys Star-Trek-Serie, sondern auch für George Lukas' Star Wars.





Die Geschichte ist eine freie Adaption von Elementen des Shakespeare-Stückes "Der Sturm". Wie heisst dieser Film?





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Re: Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

20 Dez. 2022 18:28 - 20 Dez. 2022 18:31
#15207
Als Kind war ich ganz verrückt nach dieser Serie. Ich kommentierte alles mit einem kühlen "Faszinierend" und konnte auch wie Spock die eine Augenbraue hochziehen (weil ich es vor dem Spiegel geübt hatte). Die lief damals am frühen Samstag-Abend im ZDF. Da wurde keine Folge ausgelassen. Irgendwann kamen die Programmverantwortlichen der ARD auf die teuflische Idee, die Sportschau direkt dagegen zu setzen.
Da war es dann immer ein epischer Kampf - ich und mein kleiner Bruder, der kaum über den Tich gucken konnte gemeinsam gegen den Papa - wir kämpften wie die Klingonen und konnten uns oft durchsetzen.
 
Als Kind war ich auch ein Riesenfan von "Raumschiff Enterprise" und das hat bis heute angehalten. Die Serie weckte mein Interesse für Science Fiction im Allgemeinen. Später habe ich diverse "Star Trek" Bücher verschlungen, aber seltsamerweise kaum einen der späteren Kinofilme gesehen. Auch die Star Trek Serienfolgen mit Jean Luc Picard habe ich kaum gesehen. Seltsam eigentlich, muss ich noch nachholen.

Und ja, das "Augenbrauen hochziehen" habe ich damals ebenso geübt wie das mit der Hand geformte "V", der Vulkanier-Gruß
Und ich finde die Serie heute noch gut. Da gab es viele gute Ideen wie die internationale Brückencrew inclusiv eines Ausserirdischen: Captain Kirk ein US-Ami, Mr. Spock ein Vulkanier, Sulo ein Japaner, Chekov ein Russe, Scotti ein Ire und Lt. Uhuhra (für den Wow-Effekt - erleichterte evtl. für unseren Papa die Entscheidung) aus einem afrikanischen Land (Kenia?).
Ja, absolut! Wobei Scotty allerdings kein Ire, sondern Schotte ist. Der Schauspieler James Montgomery Doohan - der selbst Kanadier ist -  hat den Charakter von Scotty mitentwickelt. Er "lieh" der Filmfigur sogar seinen zweiten Vornamen und so hieß Scotty fortan "Montgomery Scott". Wer die damaligen Star Trek Folgen im Originalton verfolgt hat, der konnte sich am herrlichen schottischen Akzent erfreuen, den James Doohan überzeugend rüberbrachte. In der Serie ist Scotty ein Mitglied des Scotts-Clan und trug auch verschiedentlich den Tartan der Scotts zur Uniform.

Lt. Uhura fand ich damals übrigens ziemlich sexy und die Schauspielerin Nichelle Nichols, die sie damals verkörperte, sah auch im hohen Alter noch ungeheuer gut aus. Ich musste allerdings soeben feststellen, dass Nichelle dieses Jahr am 30. Juli verstorben ist. R.I.P "Nyota"


Es heißt, dass Nichelle Nichols 1966 aus der Serie aussteigen wollte, auch weil damals diverse südliche US-Staaten damit drohten, die Serie zu boykottieren, weil eine schwarze Schauspielerin dort auftrat. Kein Geringerer als Dr. Martin Luther King soll sie damals zum Weitermachen überredet haben!

Was mich aber bis heute geprägt hat, war das schon angesprochene "MultiKulti" auf der Brücke. Ich habe mir damals immer gewünscht, ich möge einmal irgendwo arbeiten, wo ich auch mit vielen Leuten aus möglichst vielen Ländern zusammenarbeite. Und der Wunsch wurde erfüllt, denn heute kommt es nicht selten vor, dass ich in einer Videokonferenz gleichzeitig mit Kollegen aus vielen Ländern rund um den Globus babbeln kann. Und ich danke meinem Englischlehrer, der mir damals die Sprache nahegebracht hat.

Ich habe seit damals nie begriffen, warum es Fremdenhaß gibt, wo doch auf der Enterprise alle so gut miteinander auskamen.
 
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Re: Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

20 Dez. 2022 18:39
#15209
 Auch die Star Trek Serienfolgen mit Jean Luc Picard habe ich kaum gesehen. Seltsam eigentlich, muss ich noch nachholen.

 
Falls noch nicht geschehen, das solltest Du sehen:



de.wikipedia.org/wiki/Star_Trek:_Strange_New_Worlds

Das spielt vor der Zeit von Kirk und Co. und wie ihr ja wißt, ich stehe auf "Space Age Design" und kam dabei voll auf meine Kosten :lol:
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Re: Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

20 Dez. 2022 18:43
#15210
Die Geschichte ist eine freie Adaption von Elementen des Shakespeare-Stückes "Der Sturm". Wie heisst dieser Film?
 
Musste ich tatsächlich googeln, den Film  kannte ich bisher nicht...
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Re: Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

20 Dez. 2022 18:46
#15211
Ich noch mal ;)
 
 
 
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Re: Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

20 Dez. 2022 20:00
#15212
Manchmal tippe ich einen Scheiss zusammen: Naturlich Uhura (schon der Name ist toll) und nicht der Buchstabensalat, den ich oben getippt habe. In die war ich auch verliebt (wer nicht?).
Dass Scotty Schotte ist, nicht Ire, hätte ich wissen können. Irgendwie verwechsle ich die immer, weil sie beide so gern Whisky trinken. Ausser einer trägt einen Rock, dann ist es klar.

Ich glaube, ich kann das Rätsel gleich auflösen. So bekannt ist der Film ja nicht.

Forbidden Planet / Alarm im Weltall (1956 USA) Regie Fred M. Wilcox

de.wikipedia.org/wiki/Alarm_im_Weltall

Mit diesem Film ging das Studio MGM neue Wege. Anstatt eines billigen B-Films, wie das bei Science Fiction üblich war, investierte man in eine teure Grossproduktion, bei der alle damaligen technischen Rafinessen zum Einsatz kamen. Die Bilder des Films sind einfach schön und opulent, schon deswegen lohnt sich der Film. Die Geschichte ist nicht unintelligent und ist eine Adaption des Shakespeare-Stückes "Der Sturm".
Einen Roboter gibt es natürlich auch. Von dem Geld, was der gekostet hat, hätte man allein schon einen B-Science-Fiction produzieren können.

Auch beim Sound-Design ging man sehr innovative Wege. Es gibt keinen musikalischen Score, sondern nur elektronisch erzeugte Klänge. Dafür heuerte man die Elektrosound-Pioniere Louis & Bebe Barron an, die zuerst die nötigen Geräte entwerfen und bauen mussten. Dies dürfte eines der ersten Beispiele elektronischer Klänge in einem Film sein.

Und ausserdem spielt auch noch Leslie Nielsen mit. Was will man mehr?

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Re: Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

24 Dez. 2022 17:45 - 24 Dez. 2022 18:26
#15236
Bevor es endgültig zu spät ist, muss ich wenigstens noch einen typischen Weihnachtsfilm posten.
Es muss ja nicht mit Krippe, Hirten und Schafen oder mit dem roten Coca-Cola-Weihnachtsmann sein.

Bei uns wohl der beliebteste Weihnachtsfilm dürfte "Drei Nüsse für Aschenbrödel" (CSSR / DDR) sein. Wenn man ihn sehen will, hat man wohl auch dieses Jahr die Auswahl zwischen verschiedenen Fernsehkanälen.
Mein Bruder lebt mit Familie in den USA und dort ist ein anderer Film ähnlich populär:

The Wizard of Oz / Der Zauberer von Oz
USA 1939

Eine Hollywood-Grossproduktion mit beeindruckender Tricktechnik und tollen Schauspielern. Die Rahmenhandlung spielt auf einer Farm in Kansas in schwarzweiss. Im Märchenland Oz ist der Film dann farbig. Ein Klassiker des Märchenfilms und ein typischer Weihnachtsfilm. Um den Film ranken sich unzählige Geschichten, Anekdoten und Urban Legends (Stichworte: der erhängte Munchkin / Are you a friend of Dorothy?). Ein Film, den man mal gesehen haben muss , bzw. den Kindern zeigen sollte.



Wahrscheinlich kennen einige von euch schon diesen bezaubernden Märchenfilm, der von dem Mädchen Dorothy (Judy Garland) handelt, das auf einer Farm in Kansas lebt und mitsamt dem ganzen Farmhaus bei einem Tornado losgerissen und durch die Luft in das phantastische Märchenland OZ verschlagen wird. Das Farmhaus trifft und erschlägt bei der Landung die böse Hexe des Ostens, worauf ihre ebenso böse Schwester, die Hexe des Westens, sich an Dorothy rächen will. Diese schlägt sich trotzdem durch das Märchenland bis zum Kristallpalast des allmächtigen Zauberers von OZ durch, um ihn zu bitten, sie nach Kansas zurückkehren zu lassen. Dabei wird sie unterstützt von der guten Hexe des Nordens und begleitet von drei neuen Freunden, denen sie auf ihrer Reise begegnet: der Vogelscheuche, die nur Stroh im Kopf hat und den Zauberer um ein Hirn bitten möchte, dem hohlen, metallenen Blechmann (Tin-Man), der vom Zauberer ein Herz anstelle einer tickenden Uhr will, und dem feigen Löwen, der den Zauberer um Mut bitten will.





Der Film gehört zu den meistgesehenen aller Filme und ist ein perfektes filmisches Gross-Meisterwerk. Ein monumentales Epos, das mit extrem grossem Aufwand unter Beteiligung von fünf Regisseuren 1938 und '39 in Hollywood gedreht wurde.

Er gehört zu den ersten Farbfilmen (die Teile, die in Kansas spielen, sind in sepiafarbigem Schwarz-Weiss gedreht) und hat trotz seines hohen Alters nichts von seiner Faszination verloren. Er gehört zum empfohlenen Bildungs-Kanon des Erziehungsministeriums und der Kultusministerien aller Länder in Deutschland (Schweiz?). Auch heute noch beeindrucken die perfekt inszenierten, verblüffenden Spezialeffekte. Die opulenten Kostüme, Bühnenbilder und die Farbgebung im Stil des Art-Deco tragen gerade durch den grossen zeitlichen Abstand weiter dazu bei, dem Film eine unvergleichliche Atmosphäre zu verleihen.

Als der Darsteller des 'Tin-Man' (Jack Haley) einmal gefragt wurde, ob die Arbeit an dem Film genauso viel Spass gemacht habe, wie das Ansehen des Films für den Zuschauer, antwortete dieser sinngemäss:
"Spass? Das hat kein bisschen Spass gemacht, sondern war eine elende Schinderei vom ersten bis zum letzten Augenblick. Jeder, der glaubt, das könnte Spass gemacht haben, war nicht dabei und hat keine Ahnung vom Filmgeschäft".

Damit dürfte er wohl recht haben. Haley war am Beginn der Dreharbeiten noch nicht dabei, sondern sprang für Frank Ebsen ein, der während der Dreharbeiten lebensgefährlich erkrankte und nur knapp mit dem Leben davonkam. Was war passiert? Um die Haut im Gesicht silbern zu schminken, war ein Haftgrund verwendet worden, auf den trockener Aluminiumstaub in Pulverform aufgetragen wurde. Dabei atmete Ebsen täglich Mengen des giftigen Metallstaubs ein, der sich als Schicht auf der Lungenoberfläche ablagerte. 
"Als ich eines Abends Luft holen wollte, passierte gar nichts", sagte Ebsen später darüber. Er wäre beinahe erstickt und wurde notfallmässig in die Klinik eingewiesen, wo er Wochen brauchte, um sich zu erholen. Ebsen wurde ersetzt. Danach wurde eine silberfarbene Aluminium-Paste anstatt des Aluminiumpulvers verwendet.
Trotzdem war die Arbeit in dem Blechkostüm eine Qual, denn es war unmöglich, sich zu setzen, oder auch nur in einer bequemen Stellung zu stehen.

Margaret Hamilton, die böse Hexe des Westens, zog sich bei einem Spezialeffekt erhebliche Verbrennungen im Gesicht und an den Händen zu. Sie sollte plötzlich verschwinden, wobei sie sich in einem kleinen Feuerball auflöste. Dazu wurde ein alter Theatertrick angewendet. Hamilton stand auf einer versenkbaren kleinen Plattform, die sich im richtigen Moment wie ein Aufzug nach unten bewegte, während gleichzeitig rund um die Plattform eine kleine Explosion mit viel Rauch und Feuer den Vorgang unsichtbar machte. Dabei hatte man sich verrechnet. Hamilton kam brennend unten an und musste gelöscht werden. Ihr kupferhaltiges grünes Spezial-Makeup brannte sich dabei in die Haut ein. Hamilton erholte sich und konnte den Film beenden, war aber ebenfalls für Wochen ausser Gefecht gesetzt. 

Auch Ray Bolger, die Vogelscheuche und Bert Lahr, der Löwe, litten unter ihren Masken und Kostümen. Bolger konnte unter seiner Gummi-Maske, die den Hals umschloss, kaum atmen und Lahr verschmachtete unter den heissen Studio-Scheinwerfern beinahe in seinem engen und mehrere Dutzend Kilo schweren Pelzkostüm.

Die seltsamste Geschichte im Zusammenhang mit den Dreharbeiten ist aber eine (in den USA sehr bekannte) 'Urban Legend', die es schon seit einigen Jahrzehnten gibt (Seit wann genau? Für mich nicht zu recherieren!). Und die geht so:

Das Märchenland von OZ wird von einem Zwergenvolk, den 'Munchkins', bevölkert. Als Darsteller des Zwergenvolks (und des Heeres der fliegenden Affen) waren über 130 Kleinwüchsige, bzw. 'Liliputaner' am Set angestellt. 
Einer von ihnen erhängte sich eines Tages an einem Baum in einer Waldkulisse. Die erhängte Leiche wurde bei den Aufnahmen im Hintergrund übersehen und ist deshalb im Film in einer Szene sichtbar. Das Studio erklärte schon vor Jahrzehnten, dass es sich nur um einen grossen Laufvogel (Kranich) handelte, der sich im Bildhintergrund aufhielt und undeutlich zu sehen war.

Es gibt zwei Versionen der verdächtigen Szene, bei denen im Hintergrund in dem betreffenden Bildausschnitt zwei verschiedene Aufnahmen eingefügt sind. Der Unterschied zwischen 1) hängendem Zwerg oder Sack, und 2) dem Kranich bzw. grossem Vogel kommt nicht durch eine Bildverbesserung der gleichen Aufnahme zustande.

Der Kranich ist die Originalaufnahme. Der hängende Sack wurde irgendwann von Unbekannten hineingefälscht und diese Aufnahme im Internet als angebliche alte VHS-Version ausgegeben. Die Geschichte wurde von vielen geglaubt.

Der Film übte einen grossen kulturellen Einfluss aus, besonders in den USA.
Was bedeutete die Frage eines Fremden: "Are you a friend of Dorothy?" Heute wird sie wohl kaum mehr gestellt, aber vor einigen Jahrzehnten war es quasi eine geheime Erkennungsparole. Als unverblümte Antwort könnte man sagen: "Nein, ich bin nicht schwul."
Näheres dazu findet man in dem umfangreichen deutschen Wikipedia-Artikel (auch der englische Text ist interessant und noch detaillierter).

Der Zauberer von Oz (1939) – Wikipedia

The Wizard of Oz (1939 film) - Wikipedia

Hier eine schöne Parodie des Filmendes von MAD-TV, die auf diesen Zusammenhang eingeht:


Genug Blabla. Hier noch ein paar Ausschnitte aus dem Film:

Der Tornado und das fliegende Haus sind beeindruckende Spezialeffekte der '30er Jahre (alles, auch die 'Aussenaufnahmen', wurde im Studio gedreht):



Als Margaret Thatcher 2013 starb, pushten Thatcher-Hasser den Titel 'Ding Dong, the witch is dead' zur weltweiten Nummer Eins an Musikstücken, die im Internet abgerufen werden. Im Film besang das Volk der Munchkins damit in einem grossen, spontanen Freudenfest den Tod der bösen Hexe:



Der allmächtige Zauberer von OZ ("Achtet nicht auf den Mann hinter dem Vorhang" / "Pay no attention to that man behind the curtain").



Die böse Hexe ist wasserscheu:



So, genug für heute.

Euch allen "Frohe Weihnachten"!
Lasst es euch gut gehen!

Gruss Andi
UTAMOH THUMO
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Re: Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

24 Dez. 2022 20:38
#15238
Andi, vielen lieben Dank für die Vorstellung dieses Films. Der ist seit vielen, vielen Jahren einer der Lieblingsfilme von mir und meiner Frau. Mittlerweile besitzen wir den auch auf BluRay.

Noch zu erwähnen wäre, dass Judy Garland eine Art Galeonsfigur der LGBT-Bewegung war und ist. Der Song "Somewhere over the rainbow" ist eine Art Hymnne der Schwulen-Szene. Siehe auch -> de.wikipedia.org/wiki/Judy_Garland#Judy_...r_die_LGBT-Community

Eine Kollegin von mir ist ebenfalls ein absoluter Fan des Films, kennt fast jede Szene auswenig in Englisch und Deutsch. Gerne bezeichne ich sie immer spasseshalber als "Wicked Witch" (Böse Hexe) oder "Miss Gulch", sie mich im Gegenzug entweder als "Scarecrow" oder "Blechmann" (wegen meiner Vorliebe für Metall).

Auch in der Computerszene haben einige der Texte aus dem Film Einzug gefunden. Aus "There's no place like home" (In der deutschen Fassung übersetzt als "Es ist nirgends so schön wie daheim") wurde "There's no place like 127.0.0.1".127.0.0.1 bezeichnet die "Localhost" IP-Adresse eines Netzwerkgeräts, auch als "Home" bezeichnet.
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Re: Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

24 Dez. 2022 21:15
#15240
Gut dass du mich erinnerst: "Somewhere over the rainbow", einer der populärsten Filmsongs darf natürlich hier nicht fehlen.



Da hast du ja eine entspannte Kollegin.
Als ich neulich eine Kollegin, die mit einem Besen im Büro auftauchte, fragte: "Willst du hier fegen, oder nur eine Runde ums Haus fliegen?", kriegte ich beinahe Dresche mit dem Besenstiel.
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Re: Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

05 Jan. 2023 09:15
#15307
Heute wieder ein kleines Rätsel.
Diesmal zu einem sehr schönen Winterfilm im Stil eines Märchens, den bestimmt die meisten von euch kennen.
Ich kenne und liebe ihn schon seit meiner Kinderzeit und habe ihn schon unzählige Male gesehen.

Der Film wird von der Kritik immer noch unterbewertet, er hat eine 'geheime' Zutat. Wenn man die kennt, erschliesst sich erst der Film in Gänze, ich habe nirgends gesehen, dass dieser aussergewöhnliche filmische Kniff erwähnt worden wäre, obwohl ich viele Kritiken gelesen habe.
Der Film krankt heute noch daran, dass eine verstümmelte und verfälschte Version in die US-Kinos gebracht wurde und die massgeblichen Filmkritiker diese Gülleversion zurecht in den Abgrund schrieben. Auf dem europäischen Kontinent, wo immer nur die gute Originalversion verbreitet war, ist der Film Kult, im englischsprachigen Raum, v.a. den USA weniger beliebt.

Dies ist die erste Aufnahme in dem Film aus dem sehr schön gemachten Intro. Mit der gleichen Einstellung endet auch der Film (typisch für das Frühwerk des Meister-Regisseurs). Wie die meisten anderen (sehr schön gestalteten) Winterlandschaften in dem Film, ist auch dies grossteils eine Trickaufnahme aus gemalten Landschaften (Matte-Paintings). Die Musik zu dem Film (Score) ist auch bemerkenswert (bezaubernd!) und stammt von einem der interessantesten Filmkomponisten, der leider sehr früh starb.

Ich zeige mal nur diese Landschaftsaufnahme. Sobald ich einen Darsteller zeige, ist es schon zu einfach.

Wie heisst dieser 'Märchen'film der besonderen Art?

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Re: Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

05 Jan. 2023 09:54
#15308
Also, ein wenig einfacher mache ich es. Noch ein paar Winterimpressionen. Man sieht auch die beiden Hauptdarsteller.





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Re: Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

05 Jan. 2023 11:59 - 05 Jan. 2023 12:02
#15310
Noch zwei Bilder. Nun ist es sehr einfach.



UTAMOH THUMO
Letzte Änderung: 05 Jan. 2023 12:02 von andi2.
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