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Die Welt der Uhren
- andi2
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Re: Die Welt der Uhren
11 Okt. 2022 14:09 - 11 Okt. 2022 15:58Das Gerät hat etwa die Grösse eines DIN A4-Blattes.
Ein sehr leistungsfähiges Gerät, das Prinzip ähnelt der bekannteren Regiomontanus-Sonnenuhr. Man kann messen mit Sonne, Sternen oder dem Mond. Man kann es einstellen auf alle Breiten zwischen 0° und 66,5° Nord. Das Gerät zeigt die Proportionalstunden (Ortszeit), die babylonischen und italienischen Stunden, sowie (völlig falsch und undeutbar) die ungleichen oder jüdischen Stunden.
Oben an dem Gerät gibt es ein Visier, durch das die Himmelskörper angepeilt werden. Beim Anpeilen der Sonne lässt man das Licht durch die beiden Löcher scheinen und fängt den Lichtpunkt dahinter mit einem kleinen Papierstück o.ä. als Schirm auf (man war auch damals nicht so blöd, direkt in die Sonne zu schauen). Beim Anpeilen des Mondes oder eines Sterns schaut man direkt durch die Löcher, das Visier funktioniert wie Kimme und Korn am Visier von Schusswaffen.
Die Höhe des angepeilten Himmelskörpers, bzw. der Kippwinkel des Geräts wird mit einem Lotfaden angezeigt, an dessen Ende ein Gewicht, das sogenannte "Blei" befestigt ist (mein "Blei" besteht aus Magnetitkugeln). Am Lotfaden gibt es eine verschiebbare Lotperle zum Einstellen auf bestimmte Punkte in dem Diagramm.
Die Position des Lotfaden-Ursprungs auf dem Diagramm ist beweglich und kann auf verschiedene Punkte verschoben werden (Einstellen der geographischen Position und des Datums). Deshalb ist der Lotfaden an einem dreigliedrigen, gelenkigen Finger befestigt
Auf der Rückseite gibt es eine Rotula aus sieben Scheiben, die ich aus zwei Geräten von Apian (1533, 1545) kombiniert habe. Bei meinem Gerät haben die Mondknoten Caput draco (Drachenkopf) und Cauda draco (Drachenschwanz) das Aussehen eines Drachens. Ausserdem gibt es eine direkte Anzeige der Mondphase, die der Originalentwurf der Rotula nicht hatte.
Die Rotula dient zum Finden der Position des Mondes, zum Finden des aktuellen Zodiak-Grades anhand des Datums und zum Finden der Position der Peilsterne in Bezug zur Ekliptik. Ich musste viel neu berechnen und ändern: den julianischen Kalender durch den gregorianischen ersetzen, den Bezug zwischen der Goldenen Zahl (Numerus Aureus) und dem gregorianischen Kalender neu berechnen (Mondalter am ersten Januar), die aktuellen Mondknotenpositionen einfügen.
Nun zeigt das Gerät wirklich recht genau an. ich kann auch Sonnen- und Mondfinsternisse voraussagen...
Auf diesem Bild ist die Rotula auf die aktuellen Daten vom 16. November 2014 eingestellt. Die Rotula steht auf 12:00 mittags
Auf diesem Bild ist die Rotula auf den Vollmond vom 6. November 2014 eingestellt (12:00 mittags). Sonne und Mond stehen sich gegenüber, die visuelle Mondphasenanzeige zeigt Vollmond an.
Wenn sich Sonne und Mond gegenüberstehen (Vollmond) oder sie sich decken (Neumond) und gleichzeitig auf einer Mondknotenposition (Drachenkopf oder -Schwanz) stehen, gibt es eine Mond- oder Sonnenfinsternis.
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- grafkrokolinsky
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Re: Die Welt der Uhren
31 Okt. 2022 08:22 - 31 Okt. 2022 08:41Unter den Uhren befindet sich der Nachbau einer John Harrison Uhr, die H1, mit Grashopper-Hemmung, bei dieser Hemmung ist keine Schmierung notwendig. Der Eingriff der Hemmung erfolgt so gut wie geräuschlos, dagegen ist eine Graham-Hemmung wie ein Disco-Hammer. John Harrison ein genialer autodidaktischer Uhrmacher, der eigentlich gelernter Tischler war, rettete unzählige Seeleute vor den sicheren Tod, durch seine H1, H2 und H3 Uhren, aus denen sich ein für alle Schiffe geeigneter Chronometer heraus entwickelte, zur Bestimmung des Längengrades!
Das Preisgeld, 20 000 Pfund, heute umgerechnet 1 Million Euro, eine für damalige Zeit astronomische Summe wurde ihm immer wieder verweigert, nach den Motto: Was wir Genies wissen und können, dass kann ein einfacher Tischler nie!. Und was kannten sie: Die Mondtheorie! Bestimmung durch komplizierte, zeitaufwändige und störanfällige, riesige, umfangreiche Tabellen-diese selbst eine Wissenschaft für sich-die sich nach der Position des Mondes und verschiedener Fixsterne(Winkelabstand) richtet. Jede Messung und Berechnung der Monddistanz verschlingt Stunden! Und von wem wurde es favorisiert? Isaac Newton, den Hofastronomen Edmonton Halley und der Mehrzahl aller Jurymitglieder! Hochangesehene Wissenschaftler! Und dagegen der kleine, unscheinbare, bieder wirkende John Harrison! Verlacht und verspottet! Und doch schaffte er das Unmögliche, fast durch die Sturheit der Jurymitglieder in den Tod getrieben…..
Liebe Freunde, diese Geschichte ist so faszinierend und unglaublich-sie wurde mehrmals verfilmt-ich könnte fast alles hier aus den Stegreif darüber erzählen, aber aufgrund der fortgeschrittenen Zeit muß ich aufhören, aber ich nehme mir die Zeit dafür hier noch ausführlich darüber zu berichten! Deshalb bald mehr darüber. Und es wird spannend, das garantiere ich! Bis bald!
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Re: Die Welt der Uhren
01 Nov. 2022 01:17 - 01 Nov. 2022 03:24und hier ist ein Video, aus der das Arbeitsprinzip der „Grasshopper Hemmung“ von John Harrison ersichtlich ist.
Wie zu ersehen, ist der Eingriff der Hemmung auf das Hemmrad nur minimalst, im Gegensatz zur Graham-Hemmung!
und hier die Grahamhemmung: Schon mit bloßen Auge ist ersichtlich, welchen gravierenden Eingriff die Hemmung bzw. die Ankerpaletten auf die Zähne des Hemmrades macht. Gleichbedeutend mit wesentlich mehr Verschleiß und Abrieb!
Sieht man sich dagegen die Harrison Hemmung an, so wirkt es, als würde die Hemmung die Zähne nur „küssen“.
Abgesehen außerdem von der Geräuschentwicklung der Grahamhemmung zu der (fast) geräuschlosen Grasshopperhemmung.
Wie aus einen Artikel über die verschiedenen Wirkungsgrade beider Hemmungssysteme ersichtlich, braucht die Graham-Hemmung das 4-fache Antriebsgewicht, und schafft nur eine Amplitude (Pendelausschlag) von 6 Grad, gegenüber 24 Grad der Grasshopperhemmung.
Quelle: Auszugsweise „Uhrenwerkstattforum“
Und hier der Trailer zu den Film „Der Längengrad“-Longitude
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- grafkrokolinsky
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Re: Die Welt der Uhren
04 Nov. 2022 03:39 - 04 Nov. 2022 04:33Steven Spielberg und bösartige, hinterhältige Trucker, die gibt es bei uns in „Die Welt der Uhren“ noch nicht!
(Die Betonung legt auf „noch nicht“, denn möglich ist alles!)
Wenn wir aber schon beim Film sind, da gibt es bekanntlich ein „Skript Girl“, das u.a. darauf zu achten hat, dass beim „Sandalenfilm“ keine Armbanduhren - oder ein Jet am Himmel, zu sehen ist. (Alles schon da gewesen)
Hätte es dieses Skriptgirl bei uns schon gegeben, so wäre mir der Fauxpas mit der „echten Harrison H1“ nicht passiert!
Was ich dafür gezeigt habe, ist ein ganz einfacher Nachbau derselben, und jetzt zeige ich die richtigen Bilder, dieses Wunderwerks der Uhrentechnik und ihr werdet staunen!
Sie ist im „Royal Museums Greenwich“ ausgestellt, und gehört zu den absoluten Highlights des Museum.
Zuvor aber noch ein Bild von George Harrison (1693-1776) den Uhrmachergenie der die H1 verwirklichte:
und jetzt zu den Bildern der H1
Na, hab‘ ich zufiel versprochen?
Ganz kurz noch eine Erläuterung dazu: Die beiden Pendel jeweils mit einer Kugel gekrönt, sind gegenläufig, das heißt, der Wellengang, das Auf und Ab des Schiffes, bei dem alle herkömmlichen Pendeluhren versagten, wird durch diese kompensiert (ausgeglichen, eleminiert), so dass ein kontinuierlicher, gleichbleibenden Gang der Uhr garantiert ist! Noch etwas zur Genauigkeit der Uhr, in 81 Tagen, bei einer Schiffsreise nach Jamaika, ging sie nur 7 (!) Sekunden nach!
Demnächst mehr von John Harrison!
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Re: Die Welt der Uhren
04 Nov. 2022 07:09 - 04 Nov. 2022 08:06Aber ist jetzt nicht so tragisch, hoffe ich?
Dafür stelle ich gleich mein Video vor, den Trailer dazu habe ich schon erwähnt. Ist gestern frisch angekommen, jetzt fehlt nur mehr die Zeit dafür
Ganz kurz zum Inhalt:
Zuerst die (wahre) Geschichte über John Harrison, dann der besonders interessante Nebeneffekt,
Robert Gould (Jeremy Irons) kramt das vergessene und verstaubte Erbe Harrisons heraus, dabei wird ihm klar welch meisterliche Arbeit das verkannte Genie von einst vollbracht hatte. Doch Gould ist von einen ähnlichen Schlag. Für ihn wird der Kampf um die Anerkennung zur Obsession.
Verfilmt nach den Roman von Dava Sobel.
Und hier noch ein Video zur H1
und das Buch gleich dazu
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Re: Die Welt der Uhren
06 Nov. 2022 00:00 - 06 Nov. 2022 01:43Von der Firma Schatz & Söhne, die „Elexacta“
Weniger ist es die Uhr, als das Werk!
Ein Junghans W-736 (?) Drehschwingerwerk
zu den Werk:
Das von Junghans verbaute elektromechanische Werk ist im Gegensatz zu W-707 und W94 das letzte , bevor nur mehr Quarzwerke hergestellt wurden!
(Ich vermerke diese Aussage mit äußerster Vorsicht, da in meinen Werk noch Metallräder und Metallteile eingebaut sind! Im Gegensatz zum 736er! Bei „ Hartmud Wynen“ sind vier Werke angegeben, die mit meinen sich nicht decken! Siehe auch untenstehende Bilder)
Die Unruhe bezieht ihre Energie nicht aus einer gespannten Feder, sondern durch ein Batterie gespeistes Magnetfeld.
Die Unruh schwingt selbstständig, nicht durch Quarz gesteuert, also durchaus mechanisch. Das ganze Werk ist also genauso aufgebaut wie ein mechanisches. Das Werk ist ein interessantes Stück Geschichte vom Übergang vom mechanischen zu quarzgesteuerten Werken.
Zur Geschichte:
Junghans entwickelte von 1962-1976 vier Serien von elektrischen Uhrwerken nach den Ato- Prinzip. Diese wurden in großer Stückzahl gefertigt. Sie waren nicht nur wirtschaftlich sondern auch sehrzuverlässlich und wirtschaftlich. Gemeinsam hatte alle das gleiche Antriebsprinzip, ein direkt angetriebenes Unruhesystem! Die Amplitude der Unruh wurde durch eine Wirbelstrombremse stabilisiert.
Hier die Werksansicht von meiner Uhr im Detail
Wie daraus zu ersehen, wurden die Werke immer mehr vereinfachter, und die Anzahl der Einzelteile immer mehr verringert!
Und hier die vier ATO-MAT Werke 794, W707, W726, W736 entnommen aus „Hartmud Wynen, Junghans Ato-Mat“
(Sieht jemand eine Ähnlichkeit mit meinen Werk, ich nicht!)
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Re: Die Welt der Uhren
08 Nov. 2022 03:45 - 08 Nov. 2022 03:57Und das ist eigentlich das interessante an der Uhr, der Schwebegang!
Frage, Pendel oder Schwebeanker?
Uhren mit Schwebeanker sind längst nicht so lageabhängig wie Uhren mit Pendel. Pendelwerke haben eine relativ kleine Amplitude, müssen exakt ein-und ausgerichtet werden. Die Amplitude zwischen 220 und 280 Grad, beim Schwebeanker! Zudem läuft das Schwebeankerwerk wesentlich leiser. Weiterer Grund ist die Kostenersparnis, (keine schweren Messingpendel.)
Hier zwei Bilder der „Kieninger Schwebegang“, von vorne und das Innere, mit den Schwebeanker ersichtlich.
Noch vor dem 2.Weltkrieg wurde von Hugo Hettich die Schwebegang Unruhe entwickelt.
Da sich durch die Kriegswirren die Patenterteilung verzögerte, dauerte es bis 1952 bis Hettich seinen „Schwebeanker“ der Öffentlichkeit vorstellen konnte. Er sollte den Gang von Uhren mit Kurzpendeln erheblich verbessern, da diese extrem lageabhängig waren. Auch gegenüber Unruhen mit Stiftankerhemmung zeigten sich deutlich bessere Gangergebnisse!
Und schon kam es zum Patentstreit!
Junghans arbeitete ebenfalls an einer Lösung mit „schwebender Unruhe“ und war total überrascht von den guten Ergebnissen des „Schwebeankers“. Es wurde Einspruch gegen die beiden Hettich-Patentanmeldungen erhoben, die älteren und schon erteilten Patente hätten Junghans den Bau des eigenen Schwebegangs erschwert, bzw. unmöglich gemacht.
Mache hier Pause, Fortsetzung erfolgt in Kürze.
Mit einer Prinzipskizze und technischer Beschreibung des Schwebeankerwerks.
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- grafkrokolinsky
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Re: Die Welt der Uhren
08 Nov. 2022 06:30 - 08 Nov. 2022 09:02Beim zweiten Bild ist deutlich die außergewöhnlich große und genau gehende Unruhe zu ersehen. sie hängt schwebend an der Spirale, daher kein Lagerdruck, kein Verschleiß, keine Reibung. Die zylindrische Spirale (sieht wie eine Feder aus) aus Nivarox ist je zur Hälfte links und rechts gewickelt, damit der Unruhereif stets auf gleicher Höhe schwingt. Während sich die eine Hälfte ausdehnt, zieht sich die andere Hälfte zusammen.Die Zeitregulierung erfolgt durch den kleinen Regulierzeiger an der Unruhe. Bei Linksdrehung um ein Loch geht sie eine Minute schneller in der Woche, bei Rechtsdrehung entsprechend ins Minus. Gehalten wird das Ganze durch einen Federdraht von 0,26 mm Stärke, dieser wird durch die hohle Unruheachse geführt, durch zwei lochsteine, je einer unten und oben wird der Draht und somit die Unruheachse fixiert, und ist doch frei beweglich. Wenn man das Ganze betrachtet, ein kleines Wunderwerk der Technik, bzw. ein Beweis für menschliche Genialität und Einfallsreichtum!
Nun noch zum „Patentstreit:
Hettich der Entwickler und Erfinder der „Schwebegang-Ankeruhr“ war ein umgänglicher Mensch und bot Junghans eine überaus günstige Lizenz an, mit den Argument, bei Nichterteilung der Patente könnten sozusagen andere Firmen den „Schwebeanker“ nachbauen. Und dies wäre bestimmt nicht im Sinne von Junghans und auch Hettich!. Die Firma Junghans war dem nicht abgeneigt, zog ihre Einsprüche gegen die Patenterteilung an Hettich zurück, und was machte Hettich? Er erteilte Junghans eine gebührenfreie (!) Lizenz!
Daraus ist zu ersehen, wenn beide Parteien gewillt sind eine Einigung herbeizuführen, dann kann man einen endlosen Rechtsstreit, verbunden mit immensen Gerichts-und Anwaltkosten aus den Wege gehen. Möge doch solche Einsicht des öfteren geschehen!
Ich hoffe, ich habe mit meinen bescheidenen Beitrag wieder etwas zur Bereicherung der „Welt der Uhren“ beigetragen
Text teilweise übernommen von „Hartmud Wynen“.
(Auf die Prinzipskizze, am Ende meines ersten Beitrages erwähnt, glaube ich auf Grund der Detailaufnahme mit entsprechender Erläuterung dazu, verzichten zu können. Sollte Interesse daran bestehen, so kann ich sie jederzeit nachreichen)
Edit: So ganz mit Harmonie war es bei der Patenterteilung doch nicht!
Hettich beantragte, wie schon erwähnt vor den 2. Weltkrieg die Alleinverfügung für seine „Schwebegang-Unruhe“, erteilt wurde das Patent allerdings erst 1955 (!).
Und jetzt der Originalsatz (Hartmud Wynen)
“Viele deutsche Uhrenfirmen verwendeten diese Entwicklung, aber erst nach jahrelangen Gerichtsverfahren bekam Hettich auch die dafür zustehenden Lizenzgebühren“.
(Meine Uhr ist von „Kieninger“, eingebaut ein „Hettich Schwebeanker Werk, In wieweit da Lizenzgebühren entrichtet wurden, entzieht sich allerdings meiner Kenntnis)
Und jetzt noch eine ganz private Anmerkung:
Wäre die (hirnverbrämte)Rechtschreibkorrektur nicht, so wäre ich in der Hälfte der Zeit fertig geworden! Mit bestimmten Wörtern, die sie scheinbar noch nicht „geschluckt“ hat, macht sie einen grauenhaften Kuddelmuddel daraus, und das nervt, die ständige Löschung dessen! IAus Löschung wollte sie gerade wieder Schund machen! Rutsch mir jetzt den Buckel runter!!
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Re: Die Welt der Uhren
24 Nov. 2022 04:25 - 24 Nov. 2022 04:45Ganz unten rechts nochmals zu sehen
Wie schon eingangs erwähnt, die Taschenuhr, und auch die anderen hier gezeigten Uhren gehören einen Bekannten, der mir u.a. diese Bilder seiner Sammlung zuschickte, manches würde mir davon vielleicht gefallen, aber der Platz dafür ist bei mir ausgereizt.
Aber trotzdem finde ich es interessant mal die Uhrensammlung jemand anderes zu sehen.
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- grafkrokolinsky
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Re: Die Welt der Uhren
24 Nov. 2022 07:49 - 24 Nov. 2022 08:00(Preis bei EBay gebraucht, 3800.- Euro, dann lieber einen Chinaticker)
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Re: Die Welt der Uhren
26 Nov. 2022 03:49 - 26 Nov. 2022 04:38Diese am Hanggelenk befestigt, und schon geht es mit Lichtgeschwindigkeit zu den weit entferntesten Planeten, einmalig!
Hier die Beschreibung dazu:
PLANETEN, HIMMELSKÖRPER DREHUHR
„Ein einzigartiges Zifferblatt enthüllt die Geheimnisse des Universiums!
Ein Design an den der gesunde Menschenverstand zerbricht!
Das Zifferblatt besteht aus einen Astrolabium.
Die gesamte Struktur der Uhr verändert sich, sobald sie am Handgelenk getragen wird! Je mehr Bewegung, umso mehr werden sie von der Schwerkraft der Erde losgelöst!“
Hier das Beispiel eines Astrolabiums:
Erklärung dazu:
Ein Astrolabium ist ein astronomisches Rechen-sowie Meßinstrument
Mit ihm kann man den sich drehenden Himmel nachbilden und Berechnungen von Sternpositionen vornehmen.
Weiter im Beschreibungstext:
Das gesamte Zifferblatt präsentiert ihnen die spektakuläre Schönheit der Erde im Sonnensystem und den sie umgebenden Himmelskörpern.
Diese Uhr muß die Zeit, bzw. die Koordinaten für ihren Standpunkt individuell einstellen, sie können das nicht, deshalb unbedingt vor Versand ihr Land und Heimatort angeben!
Und hier die Bilder:
(Das dazugehörige Video kann ich leider nicht so detailliert wiedergeben, wie sich die Zentrifugalkraft durch die Handbewegung verändert, und der Träger der Uhr sich langsam von seinen Heimatplaneten löst Tja, auf Wiedersehen Mutter Erde)
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- andi2
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Re: Die Welt der Uhren
26 Nov. 2022 05:04 - 26 Nov. 2022 05:19allzu viel kann ich über die Taschenuhr nicht sagen. Solche übergrossen Uhren waren nicht dazu gedacht, am Körper getragen zu werden, dazu wären sie zu unbequem und zu schwer. Das waren i.d.R. Reiseuhren. Meist hatten sie ein Etui aus beschichtetem Karton (Lederimitation) o.ä., auf der Frontseite gab es einen Beschlag aus Silberblech und ein Loch für das Zifferblatt. Diese Etuis fehlen oft. Diese hat ein Gehäuse aus brüniertem Eisen und mehrere Kalenderanzeigen, eine davon eine Mondphase oder Tag-Nacht-Anzeige. Oft wurden manche oder alle dieser Anzeigen nicht vom Uhrwerk geschaltet, sondern mussten von Hand weiter gedrückt werden. Dazu gibt es versteckte Drücker (auch wenn geschaltet, zum Stellen).
Auf Englisch nennt man diese Riesentaschenuhren "Goliath Pocket Watches", mit dem Suchbegriff Goliath kann man regelmäßig Angebote z.B. auf Ebay finden.
Zu der "Astrolabium"-Uhr:
Ich weiss recht gut über Astrolabien Bescheid und habe schon mehrere entworfen und gebaut, kann also auch damit umgehen.
Man kann damit zahlreiche Berechnungen anstellen, z.B. Sonnenauf- und Untergangszeitpunkt, Position der Sonne und eingetragenen Sterne (Höhe und Azimut) für jeden Zeitpunkt, Messung der Zeit und der Himmelsrichtungen und vieles mehr. Dabei war jede Platte (Tympanum) für einen bestimmten Breitengrad ausgelegt, diese konnten i.d.R. gewechselt werden.
Bei der gezeigten Uhr kann ich beim besten Willen nicht erkennen, wie man da irgendwelche Astrolabium-Funktionen ablesen kann, oder was man da individuell auf einen bestimmten Beobachtungspunkt einstellen könnte. Es gab da auch schon andere Uhren, die Astrolabien nachbilden sollten (muss das noch nachschauen), aufgrund der kleinen Zifferblattgrösse ist das aber nur eingeschränkt möglich.
Es wäre gut, wenn du das Uhrenmodell nennen würdest und die Seite zitieren, von der du die Infos und Bilder hast, dann könnte ich mir das mal näher anschauen.
Gruss Andi
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Re: Die Welt der Uhren
26 Nov. 2022 18:39 - 26 Nov. 2022 18:51www.etsy.com/at/listing/1219806605/plane...orper-drehuhr-herren
Da kann man nur sagen "Finger weg!" Es ist eine Quarzuhr. Die Bauhöhe der Uhr ist 2 cm. Wie man sieht, gibt es an der Seite keine Krone zum Stellen. Das wäre nicht möglich, denn das gesamte Innere der Uhr ist drehbar gelagert, die Drehachse ist die Mitte der Uhr, d.h. beim Tragen rotiert das Uhrinnere unkontrolliert herum. Dass man beim Kauf seinen Heimatort angeben muss, liegt nicht daran, dass da irgendwelche astronomischen Werte eingestellt werden, sondern schlicht daran, dass man die Zeit überhaupt nicht selbst stellen kann, sondern die Uhr fertig gestellt geliefert kriegt.
Man kann auf der Uhr keinerlei astronomische Werte etc. ablesen, die Uhr hat keine Ähnlichkeit mit einem echten Astrolabium und auch keine sinnvollen Funktionen. Sie sieht auf den ersten Blick beeindruckend aus, aber das ist - ich bin da ehrlich - richtiger Schrott. Sie soll wohl aussehen, wie etwas von Jacob & Co.
______________________________________
Es gibt ein Modell von Ulysse-Nardin (Ulysse-Nardin Astrolabium Galileo Galilei), das tatsächlich ein richtiges Astrolabium zeigt und , im Rahmen der Möglichkeiten, die das kleine Zifferblatt bietet, auch so funktioniert und abgelesen werden kann. Vor dem Kauf muss man auch hier den Heimatort angeben, denn der Hintergrund des Zifferblattes zeigt ein astrolabisches Tympanum für eine bestimmte geographische Breite.
Hier sieht man eine Uhr für eine südlichere Breite, der Horizontbogen ist flacher:
www.pinterest.de/pin/493636809147778578/
Diese Uhr ist ausgelegt für eine nördlichere Breite, der Horizontbogen ist stärker gewölbt:
www.ablogtowatch.com/ulysse-nardin-astro...share-the-knowledge/
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Re: Die Welt der Uhren
27 Nov. 2022 02:17 - 27 Nov. 2022 03:33Da ist die von dir gezeigte Uhr ein wesentlich besseres Stück, und hat den Namen Astrolabium auch vollends verdient! Nur der Preis dafür ist wieder etwas anderes.
Möchte aber jetzt an dieser Stelle auf etwas anderes umschwenken.
Wir haben hier in unseren Forum einen allseits geschätzten Uhrenfreund. Immer wenn er sein (weitläufiges) Kellergewölbe betritt, zieht er eine Rarität an Lande. Bei mir ist es ähnlich, nur dass ich nicht das Kellergewölbe betrete, sondern in meinen „Raritätenschrank“ nach etwas suche. Veröffentliche lieber kein Foto wie‘s da drin ausschaut, denn ein ordentlicher Mensch würde die Hände über den Kopf zusammenschlagen. Räume aber bewusst darin nicht auf, denn umsomehr ist die Überraschung wenn ich wieder fündig werde.
So, diesmal zwei Tischuhren, einmal eine Junghans, einmal eine Rosemont. Beide mit schweren massiven Messinggehäuse.
Dies wäre aber nicht so etwas besonders, sondern was mich auf die Palme bringt, bzw. eine Mordswut im Bauch erzeugt ist folgendes:
Habt ihr das Bild genau angeschaut, und was ist da zusehen?
Das exzellente feinmechanisches Swiza-Werk bei der „Rosemont“ Uhr wurde „herausgerissen“, und durch ein Quarzwerk ersetzt! Man sieht noch die Spuren der Reißnadel und die gewölbte Aussparung für das runde Originalwerk.
Und das ist für einen echten Uhrenliebhaber ein absolutes „No go“!
Diese verflixten Quarzwerke, sie verleitenden unzählige ihre Uhren zu verstümmeln, wartungsfrei, genaue Uhrzeit, und für ein paar Groschen zu kaufen, Dutzende Uhrmacher konnten ihren Laden schließen und war ein Mitgrund für den Niedergang der deutschen Uhrenindustrie!
Hier ein Foto eines Original Swiza Uhrwerkes:
Könnt ihr mich jetzt verstehen, wenn ihr dieses Bild anschaut und daneben so ein billiges Quarzwerk?
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Re: Die Welt der Uhren
05 Dez. 2022 02:01 - 05 Dez. 2022 06:12Ich glaube, es geht vielen so, irgendwie sieht man sich satt, und nach einiger Zeit trauert man den weggegebenen Gegenstand wieder hinterher!
Zuerst ein paar Bilder von der Verpackung. Man sieht, man kann sich auch Mühe geben, und so einen großen Gegenstand versandgerecht zu machen ist nicht gerade einfach! Die beiden Bilder von der Versandvorbereitung sind vom ursprünglichen Eigentümrt! Oben festgeklebt, im weißen Behälter ist das ausgehängte Pendel, die beiden sehr schweren Gewichte wurden in einen separaten Paket untergebracht.
Und nun eine Großaufnahme vom Zifferblatt selbst
Wie zu ersehen ist, besteht die Anzeige, neben der üblichen Zeitanzeige zusätzlich noch aus Tag, Wochentag, Monat und Mondphase
Das Zifferblatt selbst ist rhodiniert, mit Rauten-Ätzdekor, die große Abbildung hier ist die einfache Ausführung.
leider habe ich kein besseres Bild mehr
Wie zu ersehen ist, hat die Uhr ein Kompensationspendel mit Feinregulierung
Das Werk selbst ist ein Seil/Federzug Pendelwerk mit Westminster Schlagwerk auf 8-Stabgong, dazu Ankerautomatik
Hier noch eine etwas ausführlichere Beschreibung zum Kompensationspendel:
Das Pendel ist ein Rostpendel und arbeitet nach diesen Prinzip: Stahl und Messing haben verschiedene Ausdehnungskoeffizienten und werden dermaßen benutzt, dass man sie oben und unten so an einen Quersteg befestigt, dass die Gesamtlänge selbst bei größeren Temperaturschwankungen konstant bleibt. John Harrison, den ich hier schon vorgestellt habe, hat dieses u.a. ca. 1725 entwickelt.
Habe noch ein Bild vom Zifferblatt gefunden:
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- Andreas
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Re: Die Welt der Uhren
14 Dez. 2022 13:17 - 14 Dez. 2022 13:17Rolex Daytona im Supersonderangebot
Bildquelle: mydealz.de
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Re: Die Welt der Uhren
06 Feb. 2023 11:34Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.
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