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Porsche
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Re: Porsche
17 Mai 2023 15:08 - 17 Mai 2023 15:09Leider stand das Projekt unter keinem guten Stern. Zuerst ging Piero Dusio die Kohle aus, dann Cisitalia, die 1949 Konkurs gingen. Das Projekt dümpelte noch eine Weile vor sich hin. !951 wurde sogar der damalige argentinische Präsident Peron gefragt, ob er sich finaziell beteiligen wollte. Letztlich kam es aber auch dazu nicht mehr, da die Formel 1 Regularien dahingehend geändert wurden, dass ab 1952 keine aufgeladenen Motoren mehr zugelassen waren.
Schade eigentlich, denn der Wagen wäre sicherlich konkurrenzfähig gewesen. Spätere Messungen des Autos, welches heute im Porsche-Museum steht, haben ergeben, dass der Motor rund 385 PS (!) leistet und den Wagen auf ca. 320 km/h beschleunigt hätten. Beachtlich für diese Zeit.
― Frank Zappa
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Re: Porsche
19 Mai 2023 02:51Habe mich erneut wieder etwas in die Literatur eingelesen, und festgestellt, die Zahlen variieren, je nach Buch-Autor. Wir gehen -außer den 11 erwiesenen Exemplaren beim 916er - von einer "Streubreite" von 10 bis 30 Stück oder höher pro Serie aus, die es jeweils als undefinierten Mehrbestand geben könnte .
Das ist an sich nicht verwunderlich, weil unsere Mitbürger im Südwesten , bekannt als Schwaben, für sprichwörtliche Sparsamkeit bekannt sind!
Von mindestens einer ( ungestempelten) grundierten Rohkarosserie weiß ich definitiv, daß diese von einem VW-Mitarbeiter erworben und dann zum Auto gemacht wurde, er hat sich alle Teile dazugekauft, um dann seinen Traum zu realisieren, nämlich sein absolut individuelles Auto selber zu bauen! Gleiches gibt es von einem Audi-Mitarbeiter aus Ingolstadt, der sich einen RO 80 gebaut hat ( gab´s im TV sogar einen Film darüber) , und einen, der eine Käfer-1303-Rohkarosse zum Auto gemacht hat!
Roh-Karossen vorzuhalten war anscheinend bis in die 1980er nicht unüblich, bei Renault war die Karosse eines R12 (-als DACIA) sogar bepreist und mit Ersatzteilnummer bestellbar!, in der DDR (IFA>Fahrzeuge) sowieso!
Das gibt es heutzutage nicht mehr, aber, was ist nun mit den ganzen "Roh-Karossen", die nicht per gesetzlicher Pflicht für ?? Jahre aufbewahrt werden müssen, passiert?
Bei so seltenen Fahrzeugen denke ich, die wurden dann abverkauft und auch zu richtigen Autos!
Und, obwohl es nicht die Marke meiner Wahl ist, per FIN kann ich bei FORD absolut alle Daten meines türkischen Waldesels abrufen: Gebaut 18.Mai 1998 in Saarlouis, Earl grey, GLS mit Sonderausstattung, Polster grau, verladen 19.05., usw.
Bei meiner geliebten VW Zickenmatz Bj 1971 dagegen passt so absolut gar nix , obwohl VW doch immer alles so akribisch genau festgehalten hat: Laut Kabelbaum Ausführung Skandinavien/ oder Österreich, die größere heizbare Heckscheibe gab´s beim 1200er aus Emden aber erst ein Jahr später, hat also das Dach vom 1300er, und so manches andere passt auch nicht! Die Erstbesitzerin hat nicht daran rumgepfuscht, wie das Auto zustande kam, ein absolutes Rätsel!
Ein Schulfreund hat einen Audi 100 Limousine als Zweitürer, findet keine Teile, weil es das Auto in Europa angeblich so nicht gab... Was sein Vater da als Neuwagen gekauft hat, ebenfalls rätselhaft!
Bei der Vorbereitung der Baureihe W123 von Mercedes-Benz wurden damals sehr viele Karosserien gekrasht, weil man noch keine Computersimulationen hatte, Linksaufprall, Rechtsaufprall, Heckaufprall, da ist zu vermuten, daß es einige, nicht wenige "aus 3 mach 1 "-Fahrzeuge gab! Schließlich konnten die Mechaniker damals noch schweißen! Heutzutage geht der Schrott nach Osteuropa, und kommt billigst und fragwürdig repariert zurück! (OT)
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Re: Porsche
19 Mai 2023 16:24 - 19 Mai 2023 17:30hat mit den „Fuhrmann - Motor“ ein Porsche-Schmankerl in‘s Forum geworfen.
Jetzt kommt von mir die „Retourkutsche“, der „Berlin-Rom-Berlin“ Wagen, als Dank dafür!
Hier gleich ein paar Bilder, eigentlich interessant und kurios anzuschauen.
Berlin-Rom Wagen 1981 von Mathe auf den Nürburgring
Nun Näheres dazu:
Es ist der VW TYPE 60 K10 bzw. PORSCHE TYPE 64
Er entstammt den Konstruktionsbüro Ferdinand Porsche 1939, drei Fahrzeuge erblickten das Licht der Welt mit einer teilweisen furiosen und ramponierten Vergangenheit, später dazu etwas mehr darüber.
Um das Fahrzeug so schmal als möglich und auch windschlüpfriger zu machen, saß der Fahrer fast in der Mitte, der Beifahrer kauerte auf den schräg nach hinten versetzten Notsitz, wahrlich kein Vergnügen! Die Radausschnitte waren abgedeckt, die vorderen hatten Rollen, die bei starken Lenkeinschlag nach außen gedrückt wurden. Der Cwert super: 0,385, 40 PS und 175 km/h bei 4000/min, Gewicht 535 kg.
Das Gefährt wurde überwiegend für die Fernfahrt Berlin-Rom-Berlin konzipiert. Italien war ja bei den Drei-Mächtepakt Deutschland, Italien und Japan der dominierende Staat unter Mussolini, auch Duce genannt. Hitler kopierte Anfangs das ganze Faschistengedöns, später war‘s umgekehrt, das Ende für beide, nicht gerade nachahmenswert!
Die Wegbeschreibung nach Rom erspart mir bitte. Das Ganze war so konzipiert, je eher die Ankunft, um so mehr Gutpunkte, das heißt je schnittiger das Fahrzeug, umso schneller auf der deutschen Autobahn, und das bedeutete schon den halben Sieg. Deshalb auch Stromlinie! Aus den ganzen Spektakel wurde nichts, da für den geplanten September 1939 von der Westernplatte aus mit Schiffsgeschützen Richtung Polen gefeuert wurde, was den Ausbruch des 2. Weltkriegs bedeutete!
Jetzt zu den wenigen Fahrzeugen des 64er.
Otto Mathe ein Ölhändler aus den Zillertal erwarb eines der Fahrzeuge, er war ein ganz wilder Typ, ein Monoposto, auch „Fetzenflieger“ genannt war in seinen Besitz, mit den feierte er in den fünfziger Jahren Siege am laufenden Band. Der Nicki, auch Lauda genannt, sagte, er war mein großes Vorbild! Und die Sensation bei seinen Nachlass, der Fetzenflieger-ein Eigenbau-war überwiegend aus den Komponenten des 1939er „Berlin-Rom Wagen aufgebaut! Und was soll ich sagen, sensationell, da Herr Mathe nie etwas wegwarf, tauchte Motor, Getriebe, Achsen, Lenkrad, Instrumente, ja sogar die Türgriffe, gut verpackt unter Skibindungen, von den Urporsche wieder auf. Die Basis war also vorhanden,
NostalgieCar in Korschbroich fertigte dazu eine neue Aluminium Karosserie und fertig war der Porsche 64…..Dazu wäre noch zu sagen, als man den 130 PS starken Fuhrmann Motor an das VW-Käfer Getriebe anflanschte, in Betrieb nahm, war nur mehr ein martialisches Geräusch zu hören. Das Getriebe nahm Abschied. Es wurde zerlegt, und was tauchte auf? Die eingravierte Zahl 38/42! Und sie tauchte immer mehr bei all den Mathe-Teilen auf, Rahmen, Vorderachse. Es waren die Ur-Teile des Originals…….!
Ein Stück Zeitgeschichte, das uns die (Renn) Fahrzeuge von anno dazumal so liebenswert machen.
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Re: Porsche
19 Mai 2023 23:26Ich bin davon überzeugt, dass das so ist. Okay, die 11 Porsche 916 sind wohlbekannt, da sie von den "normalen" 914 Modellen abweichende Fahrgestellnummern hatten (914 233 0011 bis 914 233 0020). Bis auf den ersten Prototyp, bei dem eine Karosseie aus der 914-Produktion verwendet wurde (Fahrgestellnummer 914 143 0195). Fünf Exemplare verblieben wie schon geschrieben bei den Familien Porsche und Piëch, der Rest an gute und meist prominente Kunden.Nochmal zum Thema VW- Porsche 914:
Habe mich erneut wieder etwas in die Literatur eingelesen, und festgestellt, die Zahlen variieren, je nach Buch-Autor. Wir gehen -außer den 11 erwiesenen Exemplaren beim 916er - von einer "Streubreite" von 10 bis 30 Stück oder höher pro Serie aus, die es jeweils als undefinierten Mehrbestand geben könnte .
Selbstredend wurden viele 914er umgebaut. Sei es, dass ein 914/4 in einen - mehr oder minder originalgetreuen - 914/6 umgebaut wurde, oder ein 914 in einen 916 oder aber es wurde fröhlich drauflosgebastelt und es wurden brave 914/4 in wilde Fahrmaschinen mit Porsche Turbomotoren bis zu 300 PS und darüber verwandelt. Aber man kann anhand der Fahrgestellnummer und des Herstellerschlüssels im Fahrzeugbrief immer erkennen, was für ein Fahrzeug man da vor sich hat. Fahrgestellnummern des 914/4 beginnen mit "47" (die interne VW-Typnummer), 914/6 beginnen dagegen mit 914. Als Herstellerschlüsselnummer taucht bei den Vierzylindern die 0600 auf, die VW zugeordnet ist. In den Fahrzeugbriefen der Sechszylinder ist dort dagegen die 0583/309 aufgeführt.
Ob es 914er Rohkarossen offiziell zu kaufen gab, ist mir nicht bekannt. Somit kann ich auch nicht sagen, ob es Bastarde gibt, also 914er, die nicht bei VW oder Porsche vom Band liefen. Oder ob nicht irgendwo mal Karosserien "abgezweigt" wurden, die dann später inoffiziell komplettiert wurden. Sie dürften aber immer zu identifizieren sein, da über die offiziell gebauten 914er akribisch Buch geführt wurde.
Jetzt musst du uns aber endlich mal aufklären, warum du dein Auto als "türkischen Waldesel" bezeichnest. Bzw. die andere Mühle als "Zickenmatz".Und, obwohl es nicht die Marke meiner Wahl ist, per FIN kann ich bei FORD absolut alle Daten meines türkischen Waldesels abrufen: Gebaut 18.Mai 1998 in Saarlouis, Earl grey, GLS mit Sonderausstattung, Polster grau, verladen 19.05., usw.
Bei meiner geliebten VW Zickenmatz Bj 1971 dagegen passt so absolut gar nix , obwohl VW doch immer alles so akribisch genau festgehalten hat: Laut Kabelbaum Ausführung Skandinavien/ oder Österreich, die größere heizbare Heckscheibe gab´s beim 1200er aus Emden aber erst ein Jahr später, hat also das Dach vom 1300er, und so manches andere passt auch nicht! Die Erstbesitzerin hat nicht daran rumgepfuscht, wie das Auto zustande kam, ein absolutes Rätsel!
Das müsste aber dann ein Audi 100 C3 sein, denn die Serien C1 und C2 gab es sowohl als Zwei- als auch als Viertürer. Meine ich zumindest.Ein Schulfreund hat einen Audi 100 Limousine als Zweitürer, findet keine Teile, weil es das Auto in Europa angeblich so nicht gab... Was sein Vater da als Neuwagen gekauft hat, ebenfalls rätselhaft!
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Re: Porsche
20 Mai 2023 02:34Käfer Bj 1970/Modell 71, Rufname Clementine, wegen der Farbe "Clementinorange L20D"
War mein erstes Auto, hat einige Blessuren erlitten, hat Dänemark, Frankreich, NL, Yu, GR, und mehr gesehen, war eigentlich immer zuverlässig, wenn´s drauf ankam!
Eigentlich! Kaum kam das kleine Brüderchen (der blaue Bengel) dazu, war sie eifersüchtig! Und, wenn´s um Termine mit der Damenwelt ging, sowieso! Da rissen dann Keilriemen, Gaszüge oder versagte sonstwas, wirklich absolut ungeplant!
Kurzum, es gab immer versaute Klamotten und dreckige Finger!
Das brachte ihr den Namen "Zickenmatz" ein!
In unserem angrenzenden Regierungsbezirk (Oberpfalz) fuhr die Dorfjugend Kadett und Manta, bei 60 PS mit 150kg Spoiler , und die "Popper" irgendwelche Suzuki-Jeeps , um die brutalen Straßen der Großstadt zu bewältigen, für türkische Mitbürger war FORD das ultimative Fahrzeug! Ältere fuhren Granada oder Transit, der Dachgepäckträger war Pflicht!
Bei den jüngeren war es eben der Escort. Die größten türkischen Ansiedlungen nordwestlich von Istanbul? Ford-Werke in Saarlouis oder Köln!
Daher hatte Ford in unserer Gegend den Namen "Turkmobil" weg. Das Fuhrwerk soll 90 Pferde unter der Haube haben, ich habe sie leider nie gefunden, vermute deshalb mal, das sind EselStärken ! Zuverlässig, aber ruhig und behäbig eben.
Also taufte ich seinen Vorgänger "Achmed", und, nachdem Esel nun mal auch grau sind, heißt der derzeitige Essi eben "Mustafa", Grautier, türkisch. oder halt "türkischer Waldesel" .
Das High-Tech-Produkt ostdeutscher Automobilbaukunst, Trabant 601 LS "de luxe" läuft unter der Bezeichnung "Pappfloh" bzw "westsächsischer Lumpenpressling"
Nachdem der Begriff "Wanderdüne" den Mercedes 200 D vorbehalten ist, hört der Ascona Diesel auf den Namen Traktor bzw Grobruß-Schleuder!
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Re: Porsche
20 Mai 2023 02:35Käfer Bj 1970/Modell 71, Rufname Clementine, wegen der Farbe "Clementinorange L20D"
War mein erstes Auto, hat einige Blessuren erlitten, hat Dänemark, Frankreich, NL, Yu, GR, und mehr gesehen, war eigentlich immer zuverlässig, wenn´s drauf ankam!
Eigentlich! Kaum kam das kleine Brüderchen (der blaue Bengel) dazu, war sie eifersüchtig! Und, wenn´s um Termine mit der Damenwelt ging, sowieso! Da rissen dann Keilriemen, Gaszüge oder versagte sonstwas, wirklich absolut ungeplant!
Kurzum, es gab immer versaute Klamotten und dreckige Finger!
Das brachte ihr den Namen "Zickenmatz" ein!
In unserem angrenzenden Regierungsbezirk (Oberpfalz) fuhr die Dorfjugend Kadett und Manta, bei 60 PS mit 150kg Spoiler , und die "Popper" irgendwelche Suzuki-Jeeps , um die brutalen Straßen der Großstadt zu bewältigen, für türkische Mitbürger war FORD das ultimative Fahrzeug! Ältere fuhren Granada oder Transit, der Dachgepäckträger war Pflicht!
Bei den jüngeren war es eben der Escort. Die größten türkischen Ansiedlungen nordwestlich von Istanbul? Ford-Werke in Saarlouis oder Köln!
Daher hatte Ford in unserer Gegend den Namen "Turkmobil" weg. Das Fuhrwerk soll 90 Pferde unter der Haube haben, ich habe sie leider nie gefunden, vermute deshalb mal, das sind EselStärken ! Zuverlässig, aber ruhig und behäbig eben.
Also taufte ich seinen Vorgänger "Achmed", und, nachdem Esel nun mal auch grau sind, heißt der derzeitige Essi eben "Mustafa", Grautier, türkisch. oder halt "türkischer Waldesel" .
Das High-Tech-Produkt ostdeutscher Automobilbaukunst, Trabant 601 LS "de luxe" läuft unter der Bezeichnung "Pappfloh" bzw "westsächsischer Lumpenpressling"
Nachdem der Begriff "Wanderdüne" den Mercedes 200 D vorbehalten ist, hört der Ascona Diesel auf den Namen Traktor bzw Grobruß-Schleuder! Hat auch eine schwarze Umweltplakette mit Totenkopf und Schrift "Grobruß" .
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Re: Porsche
25 Mai 2023 18:14 - 25 Mai 2023 18:23Das ist meiner. Aus Amerika, und damit ein Porsche, obwohl die Fahrgestellnummer mit 47 beginnt.
Neben meinen beiden VW Typ3.
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- grafkrokolinsky
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Re: Porsche
26 Mai 2023 02:30 - 26 Mai 2023 03:09Außerdem, dass du hier wieder Leben in die (Automobil) Bude bringst, und auch Ochsenfurt sei von mir gegrüßt.
Hier ein paar Bilder von der 3er Reihe, besonders an den Fließheck-VW erinnere ich mich noch gut!
Der Typ 1 war den VW Käfer ab 1938 vorbehalten, Typ 2 war der VW-Transporter ab 1950, und der 3er Typ ab 1961. Mit neuer Vorderachse, Pontonkarosserie, vorderer größerer Kofferraum, modifizierter Motor, andere Gebläseanordnung, und noch ein paar Änderungen.
Der 1600 E wurde als erstes deutsches Serienauto mit einer elektronischen Saugrohreinspritzung - der Jetronic von Bosch - ausgestattet.
Dazu ein vollautomatisches Getriebe!
Der 1600 TL
Der Variant
Copyright: Bilder Volkswagen AG
TEXT: Wikipedia (auszugsweise)
Nachfolgender Text ist von Volkswagen AG, Abteilung VW-Classic entnommen!
Der Sprung in die Mittelklasse
Im August 1961 hält die deutsche Bevölkerung den Atem an: Als zweite Baureihe neben dem Käfer wird auf der IAA in Frankfurt der Typ 3 präsentiert, eine Mittelklasselimousine, die vor allem den aufstiegswilligen Käfer Fahrern eine neue Heimat bieten will. Eine weitgehende Neukonstruktion, die zwar auf der konzeptionellen Basis des Käfers aufbaut, aber vieles besser machen soll.
Optisch gelingt ein dezenter, fast schlichter Auftritt, gemäß dem Adenauerschen Nachkriegscredo: „keine Experimente“. Das einzige Wagnis: Neben der Limousine steht ein viersitziges Cabriolet, fast serienreif entwickelt, das aber dann in letzter Minute wieder zurückgezogen wird.
Es gibt erstmals zwei richtige Kofferräume: vorne 180, hinten 200 Liter. Das Leergewicht beträgt 860 Kilogramm, der Radstand wieder 240 Zentimeter. Vieles wird weiterentwickelt: Für die Unterflurbauweise müssen Lichtmaschine und Vergaserbetätigung umkonstruiert und das hochbauende Gebläse auf Kurbelwellenniveau platziert werden.
Niederlassungen und Kunden werden finanziell geschont: Ein Satz Sonderwerkzeuge für den Neuzugang 1500 kostet die Werkstätten nur 1.200 DM, und die Halter freuen sich über den Volkswagen Service, der mit seinen preiswerten Modulen risikofreies Fahren bei niedrigen Unterhaltskosten verspricht.
Wünsche gute Unterhaltung beim Lesen und Betrachten der Bilder!
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- Ratman
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Re: Porsche
26 Mai 2023 13:07 - 26 Mai 2023 13:08Sehr schön, mein Neid ist dir gewiss Wobei der streng genommen nur in den USA als Porsche laufen durfte, aber das ist ja mittlerweile nur noch von akademischer Bedeutung. Wie ist das denn, bekommt der eine Porsche-Schlüsselnummer (0583/309) im deutschen Brief nach dem Import oder eine von VW (0600) ? Oder eine ganz eigene?Apropos Porsche 914.
Das ist meiner. Aus Amerika, und damit ein Porsche, obwohl die Fahrgestellnummer mit 47 beginnt.
EDIT: Bei deinem fehlt ja auch der Porsche-Schriftzug auf dem Lüftungsgitter hinter der Heckscheibe. Ist bestimmt schwer zu bekommen, oder?
― Frank Zappa
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Re: Porsche
26 Mai 2023 13:34Ich rede auch immer von meinem VW oder 914er, nicht von einem Porsche.
Was da im Fahrzeugbrief eingetragen wird, hängt hauptsächlich vom Prüfer der Prüforganisation ab.
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- grafkrokolinsky
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Re: Uhren aus Russland - Zeige und Diskussionsthread
27 Mai 2023 00:16 - 27 Mai 2023 00:35Text Wikipedia „Porsche 914“entnommen:
Im Modelljahr 1976 wurden nur noch 4.075 Exemplare produziert, die alle für den US-Markt bestimmt waren.Die US-Modelle hatten – je nach Baujahr und Bundesstaat – Katalysatoren, Warnsysteme für das Anlegen des Gurtes und verstärkte Stoßstangen sowie einen Seitenaufprallschutz in den Türen. Alle Nordamerika-Ausführungen hatten vorne seitliche Reflektoren und eine einfarbige Standlicht-Blinker-Kombination in Orange anstatt in Weiß-Gelb. Wegen der Vermarktung als „echter“ Porsche trugen sie anfangs einen goldenen, später einen verchromten „PORSCHE“-Schriftzug auf dem Gitter des Motordeckels und ein Porsche-Wappen auf dem Lenkrad. Ein Porsche-Wappen auf der Fronthaube der US-Modelle gab es nicht ab Werk, sondern es wurde nachträglich, teilweise von Porschehändlern auch vor der Auslieferung montiert.
Hier der Schriftzug „Porsche“ gut zu sehen, auf den Gitter der Motorhaube.
Bildquelle, Wikipedia „Porsche 914
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Re: Porsche
27 Mai 2023 23:28Was ich schon in meinem 914er Buch gelesen hatte, wird dort auch nochmal erwähnt, zum Beispiel dass der Porsche 924 eigentlich als Audi vermarktet werden sollte. Oder das für Wolfgang Blaube der 928 der echteste Porsche ist (was ich voll unterschreiben würde). Oder dass der 914 auch mit Wankelmotor angedacht war.
― Frank Zappa
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Re: Porsche
28 Mai 2023 01:52Jürgen Lewandowski : 50 Jahre VW Porsche 914
Bei einigen Händlern weit unter UVP (20 bis 25 Euro) zu haben!
Ja, der 924 war geplant als der Retter von Neckarsulm als Werk, nachdem der Umstieg von luftgekühlt auf Wasser und von Heckantrieb auf Front halt doch etwas teurer war als erwartet, da war lange nicht klar, unter welcher Flagge er seine Geburt erlebt!
Der spätere Audi 60 wurde als DKW F102 geboren, der RO 80 als NSU, angeblich war auch die Marke AUDI noch nicht feststehend, hätte auch "Horch" heißen können!
Der VW K70 war ja auch eine Konstruktion der Auto-Union.
Um -meines Erachtens sehr aufschlußreiche- Informationen über die Geschichte Porsches zu erhalten, kommt man irgendwie an den Büchern "Der Käfer" I und II von Etzold nicht vorbei!
Freilich, für einen Käferfahrer sind auch die Bücher III und IV relevant und Pflichtliteratur, zum Thema Porsche aber irrelevant!
Mein blauer Bengel z.B. hat die Hinterachskörper vom 944 er, aus Alu anstatt wie bei VW oder beim 924er aus Stahl, Ersatzteilmangel macht erfinderisch! Absolut zulässig und 1:1 tauschbar!
Manche noch regulär erwerbbare Porsche-Teile sind günstiger als das Ident-Bauteil über den VW Classic-Service!
Das Schicksal des 914 war ziemlich tragisch: Er war technisch dem 911er in vielen Punkten zwar weit voraus, da er als Spielwiese der Techniker galt! Nur, rein theoretisch wäre er teurer als ein regulärer 911er gewesen, als "Newcomer" in untypischem Design bei konservativen Käufern, speziell USA, noch nicht als richtiger "Porsche!" angekommen!
Er konnte halt zum realen Preis nicht vermarktet werden.
Ich hatte damals, noch als Mechaniker mit Werkstattzugang, das Vergnügen, einen 914/4 mal 4 Wochen lang zu Fahren bzw zu Schweißen, wobei letzteres das Hauptziel war! Mit seinen 175/70 oder 185/70ern nicht gerade breit bereift, die Straßenlage war ein Gedicht, allerdings, ohne Grenzbereich! Da unter/übersteuert gar nix, bis die Grenzen der Physik erreicht sind! Der schiebt dann total brutal über alle 4 Räder weg, aber, bei einer Kurvengeschwindigkeit, wo andere schon längst im Graben lägen! Ähnlich geil, aber weit träger, gab es mit Mittelmotor den FIAT X1/9, der war aber wesentlich schwächer und daher zahmer!
Der "getunte" Käfer 1300 mit Pendelachse und 72 PS war da weit giftiger, irgendwann überholte dich der Ars--, und du schautest dorthin, wo du herkamst! Als Doppelgelenkachser und Frontfederbeiner 1302 sah das schon anders aus, der war da viel kultivierter!
Der 914er war eigentlich auch der Geburtshelfer für die Überarbeitung des Käfers, die dann als -02 oder -03 die Federbeine bekamen, und die Doppelgelenk-Hinterachse, die vorher (ab Mod`68) nur die "Automatic" hatten!
Was in der Literatur oft erwähnt wird, sind die Beziehungen der Familien Porsche und Piech, die wiederum mit beiden Konzernen verbandelt waren.
Da gab es offizielle Verträge zwischen Porsche und VW, die die Entwicklungsabteilungen strikt trennen, im Prinzip dürfte das aber nur Makulatur gewesen sein, wieso sonst hat ein 924er diesselbe Hinterachse und den Stabi wie mein VW? Ich gehe davon aus, daß man da im sehr vertrauten Gedankenaustausch gearbeitet hat, solange es nicht um Patente ging!
Und, wenn man einem Kollegen aus der VW-Szene glauben darf, dessen Opa damals in der Fertigung gearbeitet hat, sind da in Zeiten einer Flaute so einige Karossen vom Band gelaufen, die es eigentlich gar nicht geben dürfte! Eine Wiedereinspurung in´s Band: unmöglich!
Die Erklärung klingt plausibel: "Produktionsstopp! Anruf von Oben! Die laufenden gehen erst mal in die Lagerhalle". " Die Nr. 982 hat Lagerdellen?" "ausmustern" Kommt dann unter "Kfz sonstige " auf den Markt, bzw wird von Werksangehörigen gefahren!
Wie erwähnt, ich weiß bis heute nicht, welches Konglomerat meine süße kleine Zickenmatz ist: Gebaut in Ostfriesland(Emden) Elektrik Export Österreich/Schweden, Farbe in dem Baujahr aufpreispflichtig, Aber, mit heizbarer Heckscheibe, (gab´s erst ein Jahr später beim Standard) , und die 4cm größere Scheibe eben auch!
Seit den 1980ern sehr beliebt: ein großes Stück Rahmentunnel und ein dazu passender Fahrzeugbrief! Da entstehen legendäre Fahrzeuge ganz neu! (Flügeltürer-Benz, usw. )
Freilich, da ist nix mehr da vom Original, es kostet irrsinnig Geld, aber, ist im Prinzip ein Fake! Trotzdem gibt es immer noch keine Richtlinien, wieviel "Originalsubstanz" vorhanden sein Muß!
Traurig!
o r stück !
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Re: Porsche
28 Mai 2023 02:11 - 28 Mai 2023 02:40(Text Internet)Oder das für Wolfgang Blaube der 928 der echteste Porsche ist (was ich voll unterschreiben würde).
350 PS!
Die Stunde des 928 schlägt beim Fahren, rund 1,6 Tonnen Leergewicht sind ein Klacks für diesen Motor. 350 PS aus 5,4 Liter Hubraum und ein Drehmoment von 500 Nm reißen den GTS ab 3000 Touren nach vorn. Bis zur Höchstgeschwindigkeit von 275 km/h ist es nur ein Katzensprung.
Wikipedia:
Der ab Herbst 1977 ausgelieferte Sportwagen gewann wegen seines fortschrittlichen Designs und seiner Ausstattung bei seiner Einführung viele Auszeichnungen. Die Leser einer Stuttgarter Autozeitschrift wählten ihn zum vernünftigsten Sportwagen des Jahres und auf der British Motor Show in Birningham wurde ihm eine Goldmedaille vom Institute of British Carriage and Automobile Manufacturersverliehen, das alle Sportwagen in den Disziplinen Design, Qualität und Komfort bewertete. 1978 wurde er als erster Sportwagen überhaupt durch eine internationale Jury von Journalisten zum europäischen Auto des Jahres gewählt.
Bild:Porsche AG
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Re: Porsche
28 Mai 2023 05:20Der 928 war zweifelsohne ein wunderbares Fahrzeug , aber eben rein optisch nicht das, was sich das gemeine Volk unter einem Porsche so vorstellt!
Dadurch floppte er eben am Markt! .
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- grafkrokolinsky
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Re: Porsche
28 Mai 2023 05:45 - 28 Mai 2023 05:56Er ist auch heute noch ein beeindruckender Gran Turismo, der aber seiner Zeit zu weit voraus war. Somit wurde er zum Riesenflop und sorgte dafür, dass Porsche beinahe Insolvenz anmelden musste. Der Porsche 928 ist bis heute ohne direkten Nachfolger geblieben, aber es wäre sicher ein spannendes Projekt, wenn man sich in Zuffenhausen dafür entscheiden sollte, einen zweitürigen Gran Turismo mit Frontmotor neu aufzulegen. Doch die Wahrscheinlichkeit ist gering, da zweitürige Frontmotor-Coupés akut vom Aussterben bedroht sind, und selbst ein elektrifizierter Zweitürer wohl bei der nächsten Betriebskalkulation dem Rotstift zum Opfer fallen würde.
Urmodell sollte 911 ablösen
Es ist ein Start mit einer großen Hypothek, denn der erste 928 mit V8-Frontmotor floppte in den späten 70er Jahren gewaltig. Wegen seiner sehr gläsernen Karosserie galt er für eingefleischte Porschefahrer als Warmduscher-Auto.
. Der 928 dagegen wurde immerhin gleichermaßen gelobt und gehasst und zeigte der Welt, was technischer Fortschritt ist. Vorstand Ernst Fuhrmann schrieb in die Auftragsbücher, dass der 928 den 911 ablösen solle. Doch er hatte nicht mit der solventen Fangemeinde des Klassikers 911 gerechnet, die dem harten, unkomfortablen und übersteuernden Heckmotor-Saurier die Treue hielt. Den „neuen“ Porsche sah man nicht als Sportwagen, sondern als komfortablen und schnellen Reisewagen. Ein Gran Turismo – nicht mehr, aber auch nicht weniger. Er löste den 911 dann doch nicht ab, als Konsequenz für diese vergeigte Modellpolitik wurde aber Fuhrmann 1981 von Peter W. Schutz abgelöst.
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Re: Porsche
28 Mai 2023 13:52Ich habe mir dieses Buch - ausgelöst durch die 914 Diskussion hier - ebenfalls vor rund zwei Wochen gekauft, für €20,- plus Versand bei CK-Modelcars . Ich war fast sicher, das Buch hier gepostet zu haben, aber ich stellte fest, dass ich den Post wohl nicht abgeschickt habeZum Jubiläum gibt es ein neues Buch:
Jürgen Lewandowski : 50 Jahre VW Porsche 914
Bei einigen Händlern weit unter UVP (20 bis 25 Euro) zu haben!
Ich kann das Buch nur wärmstens empfehlen, es erzählt die spannende Story sehr detailliert und mit vielen Bildern. Alleine für diese lohnt sich schon der Kauf.
Der 924 war ein Entwicklungsauftrag (EA 425) von Porsche für VW bzw. für die gemeinsam mit Porsche gegründete Vertriebsgesellschaft . Das neue Fahrzeug sollte bei VW den 914 beerben, aber als AUDI vermarktet werden. Wegen klammer Kassen bei VW und weil man aufgrund der Ölkrise befürchtete, einen Sportwagen nicht in ausreichender Stückzahl verkaufen zu können, einigte man sich darauf, dass Porsche die Rechte an diesem Modell zurückkauft und ihn diese ihn als neues Porsche-Modell anbietet. Gefertigt werden sollte er im ehemaligen NSU-Werk in Neckarsulm, um die Produktion bei VW auszulasten. Dafür sollte Porsche günstig an die VW-Teile (Motor, Getriebe, Radaufhängungen, Bremsen und einiges mehr) kommen. Für beide Parteien im Prinzip eine Win-Win Situation.Ja, der 924 war geplant als der Retter von Neckarsulm als Werk, nachdem der Umstieg von luftgekühlt auf Wasser und von Heckantrieb auf Front halt doch etwas teurer war als erwartet, da war lange nicht klar, unter welcher Flagge er seine Geburt erlebt!
Porsche-Puristen jaulten erwartungsgemäß sofort auf. Motor vorne? Und auch noch wassergekühlt? Geht ja mal gar nicht! Beim Porsche hat der Motor hinten zu sitzen und das einzige Wasser, das in einem Porsche fließen darf, ist der Schweiß des Fahrers. Zudem stieß man sich an den vielen VW-Teilen, vor allem am etwas zähen Vierzylinder aus dem Audi 100 bzw. dem LT. Man stelle sich vor: Ein Motor aus einem Nutzfahrzeug in einem Sportwagen!
Erst lange nach Produktionsende merkte die Porsche-Gemeinde, was sie an diesem Fahrzeug hat. Erstmals in der Porsche-Geschichte ein Fahrzeug mit Transaxle-Bauweise und damit fast perfekter Gewichtsverteilung. Und ab dem 924 S auch mit adäquater Motorisierung durch den 2,5 Liter Vierzylinder aus dem 944. Kurios dabei: Der 944 basiert im Prinzip auf dem 924 Turbo. Die beiden Baureihen sind daher eng verwandt. Nur ist der 944 mehr Porsche als der 924, da dort weniger VW-Teile verbaut wurden. Der Motor ist übrigens quasi ein halbierter Achtender aus dem 928.
Das Design des 924/944 spaltete damals die Gemüter, wirkt aber auch heute noch sehr modern. Vermutlich war die Welt damals noch nicht bereit für ein so modernes Auto.
Theoretisch ja, praktisch war aber die Marke "Horch" zu diesem Zeitpunkt schon tot. Die Ironie besteht hier in dem Umstand, dass August Horch aus seinem eigenen Unternehmen - der Horch AG - gedrängt wurde und daraufhin 1909 die August Horch Automobilwerke GmbH gründete. Es kam daraufhin zu einem Rechtsstreit mit der Horch AG wegen des Namens, den August Horch leider verlor. Listigerweise entschied man sich dann für den Namen AUDI, was lateinisch schlicht "Höre!" bzw. "Horch!" bedeutetDer spätere Audi 60 wurde als DKW F102 geboren, der RO 80 als NSU, angeblich war auch die Marke AUDI noch nicht feststehend, hätte auch "Horch" heißen können!
1932 wiederum fusionierten Horch, Audi, DKW und die Autosparte von Wanderer zur Auto Union. Somit waren dann Horch und Audi doch wieder vereint und August Horch saß im Aufsichtsrat, was wohl eine späte Genugtuung für ihn war. Die vier Ringe im Auto-Union-Logo verkörpern die vier beteiligten Firmen, die eigentlich unabhängig voneinander weiterleben sollten. Letztlich überlebte aber nur AUDI. Der Markenname NSU war durch den Mißerfolg des Ro80 "verbrannt", DKW brachte man zu sehr mit Zweitaktern in Verbindung und Horch klang einfach altmodisch.
Und das sieht man nirgendwo so eindrucksvoll wie beim Motor. Die acht einzelnen Deckelchen zum Einstellen der Ventile erinnern sofort an den Motor des NSU 1200 und Prinz. Das "K" im Namen soll auf "Kolben" hinweisen, als Abgrenzung zum "Ro" beim Ro80, der ja mit einer Rotationskolben-Machine arbeitet. Geplant war übrigens auch eine Wankel-Version des K70. Dazu kam es aber nicht mehr. Das Design des K70 ist dem des Ro80 sehr ähnlich, was nicht verwundert, da beide von Claus Luthe gezeichnet wurden.Der VW K70 war ja auch eine Konstruktion der Auto-Union.
Leider geriet NSU wegen der Probleme mit dem Ro80 in finanzielle Schieflage, wurde vom VW-Konzern übernommen und der K70 wurde als VW vermarktet, da Audi mit dem Audi 100 schon ein ähnliches Modell im Portfolio hatte. Tragisch: Obwohl eine Kombi-Version des K70 bereits weitgehend entwickelt war und schon Prototypen existierten, wurde diese aber nicht auf den Markt gebracht, um dem VW 411 Variant nicht weh zu tun. Eine falsche Entscheidung, wie man heute weiß, denn die Ära der Luftgekühlten war eigentlich schon lange vorbei. Aber VW hielt leider krampfhaft daran fest. Porsche sogar noch viel länger
Am K70 habe ich übrigens öfter mal geschraubt und ihn auch ein paar mal gefahren. Ein Kumpel hatte so ein Teil und ich habe dem Wägelchen ein paar mal über den TÜV geholfen.
Ich glaube, die Bücher muss ich mir mal zulegen. Dass Käfer, 914 und 924 eng verwandt sind und viele Teile gleich oder sehr ähnlich sind, wusste ich ja, aber ich würde gerne mehr darüber erfahren.Um -meines Erachtens sehr aufschlußreiche- Informationen über die Geschichte Porsches zu erhalten, kommt man irgendwie an den Büchern "Der Käfer" I und II von Etzold nicht vorbei!
Freilich, für einen Käferfahrer sind auch die Bücher III und IV relevant und Pflichtliteratur, zum Thema Porsche aber irrelevant!
Mein blauer Bengel z.B. hat die Hinterachskörper vom 944 er, aus Alu anstatt wie bei VW oder beim 924er aus Stahl, Ersatzteilmangel macht erfinderisch! Absolut zulässig und 1:1 tauschbar!
Manche noch regulär erwerbbare Porsche-Teile sind günstiger als das Ident-Bauteil über den VW Classic-Service!
Zumindest nicht als 914/6. Gerade noch hatte man ja den Porsche 912 - der 911er mit dem Motor des 356 - sanft entschlummern lassen und die Rolle des Einstiegsmodells war dem 914 zugedacht, da merkte man halt, dass dieser dann doch in den Gefilden des 911ers wilderte und diesen zum Teil kannibalisierte. Einerseits war er der ideale Nachfolger des 356 als puristische Fahrmaschine, aber leider aufgrund seiner im wahrsten Sinne des Wortes "buckligen" Verwandtschaft den Hardcore-Fans nicht Porsche genug. Und finanziell dann doch nicht preiswert genug, da griff man dann halt lieber zum "richtigen" 911er.Das Schicksal des 914 war ziemlich tragisch: Er war technisch dem 911er in vielen Punkten zwar weit voraus, da er als Spielwiese der Techniker galt! Nur, rein theoretisch wäre er teurer als ein regulärer 911er gewesen, als "Newcomer" in untypischem Design bei konservativen Käufern, speziell USA, noch nicht als richtiger "Porsche!" angekommen!
Er konnte halt zum realen Preis nicht vermarktet werden.
Die strikte Trennung war schon da. Die Ähnlichkeiten rühren daher, dass der 914 ja in einem Gemeinschaftsprojekt (heutzutage würde mman "Joint Venture" sagen) entstand. Der 924 wiederum wurde als Auftragsarbeit für VW entwickelt und sollte möglichst viele bereits vorhandene Teile von VW verwenden, um die Kosten im Zaum zu halten. Da VW aber dann festellen musste, dass man sich das doch nicht leisten konnte oder wollte, wurden die Rechte zurück an Porsche verkauft, die das Auto dann bei VW bauen ließen und wie geplant viele Teile von Audi und VW verwendet wurden, zumindest zu Anfang. Getriebe und Trommel(!)bremsen vom Audi 100, Vorderradaufhängung vom Golf (Querlenker) und Käfer (Federbeine) und hinten die Schräglenker und Stabi ebenfalls vom Käfer. Auch viele andere Teile stamm(t)en von VW und Audi.Was in der Literatur oft erwähnt wird, sind die Beziehungen der Familien Porsche und Piech, die wiederum mit beiden Konzernen verbandelt waren.
Da gab es offizielle Verträge zwischen Porsche und VW, die die Entwicklungsabteilungen strikt trennen, im Prinzip dürfte das aber nur Makulatur gewesen sein, wieso sonst hat ein 924er diesselbe Hinterachse und den Stabi wie mein VW? Ich gehe davon aus, daß man da im sehr vertrauten Gedankenaustausch gearbeitet hat, solange es nicht um Patente ging!
Trotzdem waren VW und Porsche seinerzeit strikt getrennt, wenn auch zwischen den Familien Porsche und Piëch verwandtschaftliche Bande gab. Dass Porsche mal Anfang der 2000er versucht hat, VW zu kaufen, sich dabei verhob und letztlich Porsche von VW geschluckt wurde, darf man getrost als Ironie sehen. Dazwischen gab es reichlich Gemauschel (oder "Klüngel", wie man hier im Rheinland sagt). Ferdinand Piëch hielt in seiner Zeit als Aufsichtsratsvorsitzender mindestens 14% der VW Aktien. Trotzdem konnte Porsche zeitweise bis zu 42% der VW Aktien kaufen. Dies legt nahe, dass auch Piëch (der auch im Aufsichtsrat von Porsche saß) zumindest einen Teil seiner Aktien an Porsche verkauft haben könnte. Was da tatsächlich gelaufen ist, daran bekommt man als Normalsterblicher wohl nie die Nase.
Fest steht, dass es immer wieder mal "Sonderfertigungen" für höherrangige Mitglieder der Firma und deren Verwandtschaft gab. Da wurden Serienmodelle vom Band genommen und in Handarbeit zu Modellen umgebaut, die es so nicht im offiziellen Verkaufskatalog zu ordern gab. Und wer weiß, was es da noch alles an inoffiziellen Wegen gab, einen Käfer nach seinen Wünschen zu ordern. Vorserienmodelle, die über Umwege dann doch im offiziellen Verkauf landeten. Grauimporte, die es so in Deutschland nicht zu kaufen gab. Und wer weiß was noch alles.Und, wenn man einem Kollegen aus der VW-Szene glauben darf, dessen Opa damals in der Fertigung gearbeitet hat, sind da in Zeiten einer Flaute so einige Karossen vom Band gelaufen, die es eigentlich gar nicht geben dürfte! Eine Wiedereinspurung in´s Band: unmöglich!
Die Erklärung klingt plausibel: "Produktionsstopp! Anruf von Oben! Die laufenden gehen erst mal in die Lagerhalle". " Die Nr. 982 hat Lagerdellen?" "ausmustern" Kommt dann unter "Kfz sonstige " auf den Markt, bzw wird von Werksangehörigen gefahren!
Wie erwähnt, ich weiß bis heute nicht, welches Konglomerat meine süße kleine Zickenmatz ist: Gebaut in Ostfriesland(Emden) Elektrik Export Österreich/Schweden, Farbe in dem Baujahr aufpreispflichtig, Aber, mit heizbarer Heckscheibe, (gab´s erst ein Jahr später beim Standard) , und die 4cm größere Scheibe eben auch!
Ein sehr beliebtes Thema hitziger Diskussionen. Fakt ist, dass es gerade bei hochpreisigen Klassikern wie dem 300er Flügeltürer mehrere Fahrzeuge gibt, wo im Prinzip kein Teil mehr von dem Fahrzeug übrig ist, für welches der Fahrzeugbrief mal ausgestellt wurde, da von diesem Fahrzeug nur noch so viel übrig war, wie auf eine Kehrschaufel passt. Das gleiche gilt auch für mittlerweile teuer gehandelte frühere Alltagsfahrzeuge. Da wird ein "Samba" VW-Bus gekauft, von dem eigentlich nur noch Krümel übrig sind. Gebraucht wird eigentlich nur der Brief, mit dem man dann einen normalen Bulli, in den man die notwendigen zusätzlichen Fensterchen reingebastelt hat, teuer verkaufen kann. Immerhin werden Top-Fahrzeuge mittlerweile öfter mal im sechsstelligen Euro-Bereich gehandelt.Seit den 1980ern sehr beliebt: ein großes Stück Rahmentunnel und ein dazu passender Fahrzeugbrief! Da entstehen legendäre Fahrzeuge ganz neu! (Flügeltürer-Benz, usw. )
Freilich, da ist nix mehr da vom Original, es kostet irrsinnig Geld, aber, ist im Prinzip ein Fake! Trotzdem gibt es immer noch keine Richtlinien, wieviel "Originalsubstanz" vorhanden sein Muß!
Traurig!
Ich möchte auch nicht wissen, wie viele Porsche Ur-RS um einen Baum gewickelt wurden und dann Jahre später mit dem Originalbrief, aber einer nagelneuen Karosserie mit nachmodelliertem "Entenbürzel" wiederauferstanden sind. Wenn die schönen Geldscheine winken, lohnt sich eben auch die "Restauration" eines eigentlich toten Autos.
Ganz zu schweigen davon, dass viele Klassiker "besser als neu" restauriert werden. Einserseits geht dabei unglaublich viel Originalsubstanz und Patina verloren. Andererseits sind viele dieser überrestaurierten Wagen nie so vom Band gelaufen, wie sie jetzt aussehen. Der Lack so ultraglänzend, wie man dies seinerzeit im Werk niemals hinbekommen hat. Spaltmaße, die es so gleichmäßig nie gab.
Die Krönung sind viele wertvolle Rennwagen der Vorkriegszeit. Vergleiche ich das, was ich regelmäßig beim Oldtimer Grand Prix sehe, mit zeitgenössischen Fotos, muss ich mich immer wieder wundern. Auf den Fotos von damals sind die Karosserieteile nie so glatt und makellos wie heute. Man sieht Spuren vom Dengeln, Teile die nicht so ganz exakt zusammenpassen und Lackierungen, die relativ matt sind. An den heutigen Autos hat man alles glatt geschliffen und die Dellen verzinnt/verspachtelt sowie die Teile schön angeglichen. Sieht halt schöner aus, hat aber mit der damaligen Realität nicht viel zu tun.
― Frank Zappa
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Re: Porsche
28 Mai 2023 14:09Porsche war auch m.E. zu sehr fixiert darauf, den 911er ablösen zu wollen. Damit verprellte man einen Teil der Stammkundschaft. Hätte man sich vor vorneherein darauf geeinigt, eine neue, zusätzliche Linie von Fahrzeugen parallel zum 911 einzuführen, hätte man evtl. mehr Glück gehabt. Man hätte den 911 wieder mehr in Richtung seines Ursprungs als Sportwagen entwickeln können und den 928 als komfortablen Gran Turismo und schnellen Reisewagen. Nun ist der 911er weitgehend zum fetten Muskelprotz mutiert. Wem's gefällt...@ Paul:
Der 928 war zweifelsohne ein wunderbares Fahrzeug , aber eben rein optisch nicht das, was sich das gemeine Volk unter einem Porsche so vorstellt!
Dadurch floppte er eben am Markt! .
― Frank Zappa
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Re: Porsche
29 Mai 2023 00:51 - 29 Mai 2023 02:08Da hast du mich gleich neugierig gemacht, so dass ich mal näher ins Internet reingeschaut habe.
Und hier ein paar Bilder von der „Frankenclassik“ zeige.
Zu diesen Bild: Der „Flügeltürer“ ist offen! Es ist halt jetzt die Frage warum?
Will der Fahrer gesehen werden, oder ist es sonst zu warm im Inneren?
Bilder: Franken Classic
PS. Jetzt muss ich doch noch ein paar ganz private Zeilen anfügen:
Wenn ich diese wunderschönen Fahrzeuge sehe, so bereue ich es zutiefst 1967 nur den „Einser“ gemacht zu haben! Er bescherte mir zwar das „Erlebnis Gold Wing“, das mir manche schöne und z. T. auch aufregende Stunden gebracht hat, aber jetzt im Alter, und mit meinen grottenschlechten Füßen wäre doch ein richtiges Fahrzeug (genannt Oldtimer) das bessere für mich! Schuld war damals das Ungestüm meiner Jugend: Mit einen Zweirad kommst du überall durch.Und für mich als „wuider Hund“ gab es fast keine Hindernisse, höchstens eine rote Ampel….
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