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Kienzle Taschenuhren
- Jürgen0510
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Kienzle Taschenuhren
15 Mai 2023 09:02 - 15 Mai 2023 09:06
Heute mal 2 Taschenuhren von Kienzle.
Zuerst beide auf einen Bild wegen dem Größenunterschied.
Jetzt als erstes die größere und wohl auch ältere. Diese hat kein Made in Germany und auch keine Leuchtzeiger dafür eine kleine Sekunde.
Hier bekomme ich hinten den Deckel nicht ab um Euch das Werk zu zeigen.
Jetzt zur kleineren.
Diese hat ein Made in Germany und Leuchtzeiger und Index mit Leuchtmasse.
Sieht für mich zumindest so aus leuchten tut da nix mehr. Hier hab ich den Deckel abbekommen und kann Euch somit auch das Werk zeigen.
Hat die Gravur was mit dem Herstellungsjahr zu tun oder ist das einfach die Bezeichnung des Uhrwerks.
Zuerst beide auf einen Bild wegen dem Größenunterschied.
Jetzt als erstes die größere und wohl auch ältere. Diese hat kein Made in Germany und auch keine Leuchtzeiger dafür eine kleine Sekunde.
Hier bekomme ich hinten den Deckel nicht ab um Euch das Werk zu zeigen.
Jetzt zur kleineren.
Diese hat ein Made in Germany und Leuchtzeiger und Index mit Leuchtmasse.
Sieht für mich zumindest so aus leuchten tut da nix mehr. Hier hab ich den Deckel abbekommen und kann Euch somit auch das Werk zeigen.
Hat die Gravur was mit dem Herstellungsjahr zu tun oder ist das einfach die Bezeichnung des Uhrwerks.
Gruß Jürgen
Letzte Änderung: 15 Mai 2023 09:06 von Jürgen0510.
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- Jürgen0510
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Re: Kienzle Taschenuhren
15 Mai 2023 10:43 - 15 Mai 2023 11:16
Das Uhrwerk ist ein Kaliber 'Kienzle 051/04'. Kienzle hatte viele eigene Uhrwerke, diese sind sehr oft mit der Kalibernummer gestempelt, so auch hier. Das Werk ist verzeichnet im Rafft-Uhrwerkarchiv:
www.ranfft.de/cgi-bin/bidfun-db.cgi?03&r...2uswk&Kienzle_051_04
Es ist ein kleines Armbanduhrwerk von 12''', diese sehr späten Taschenuhren sind also keine richtigen Taschenuhren mehr, denn sie enthalten Armbanduhrwerke, man kann die kleinen flachen Uhren als 'Frackuhren', oder besser als 'Jackettuhren' bezeichnen. Sie wurden i.d.R. in der Brusttasche des Jacketts getragen, mit kurzer Kette, die i.d.R. am Ende ein rundes flaches Endstück hat für das Knopfloch am Kragenaufschlag. Man sieht das hier bei Theo Lingen als Schuldirektor in einem der Paukerfilme vom Anfang der 70er:
Die Uhr ist wohl aus den 50er, 1955 wäre da eine gute Schätzung.
Bei der anderen, älteren und interessanteren Uhr müsste man auch das Werk sehen. Es kommen da einige verschiedene Kienzle-Kaliber in Frage. Das hier dürfte wohl ein eher einfaches Stiftankerwerk sein. Der Rückendeckel ist wohl ein Pressdeckel, bzw. Sprengdeckel. Den bekommt man mit einer Messerklinge auf, da muss man halt ein wenig rumprobieren, oft gibt es an einer Stelle einen Kerb (erweiterter Spalt) zum Ansetzen. Falls das absolut nicht geht, kann man einen kleinen Schraubenzieher oder ein anderes passendes Hilfswerkzeug nehmen und an der Basis des Pendanten (Hals) durch Verkanten den Deckel absprengen. Später kann man ihn mit den Fingern wieder aufpressen.
Vom Design her würde ich sie auf ca. 1940 schätzen. Die sieht gut erhalten aus, nur die Krone und der Bügel sind stark berieben und die ursprüngliche silberfarbene Platierung ist weg.
Gruss Andi
www.ranfft.de/cgi-bin/bidfun-db.cgi?03&r...2uswk&Kienzle_051_04
Es ist ein kleines Armbanduhrwerk von 12''', diese sehr späten Taschenuhren sind also keine richtigen Taschenuhren mehr, denn sie enthalten Armbanduhrwerke, man kann die kleinen flachen Uhren als 'Frackuhren', oder besser als 'Jackettuhren' bezeichnen. Sie wurden i.d.R. in der Brusttasche des Jacketts getragen, mit kurzer Kette, die i.d.R. am Ende ein rundes flaches Endstück hat für das Knopfloch am Kragenaufschlag. Man sieht das hier bei Theo Lingen als Schuldirektor in einem der Paukerfilme vom Anfang der 70er:
Die Uhr ist wohl aus den 50er, 1955 wäre da eine gute Schätzung.
Bei der anderen, älteren und interessanteren Uhr müsste man auch das Werk sehen. Es kommen da einige verschiedene Kienzle-Kaliber in Frage. Das hier dürfte wohl ein eher einfaches Stiftankerwerk sein. Der Rückendeckel ist wohl ein Pressdeckel, bzw. Sprengdeckel. Den bekommt man mit einer Messerklinge auf, da muss man halt ein wenig rumprobieren, oft gibt es an einer Stelle einen Kerb (erweiterter Spalt) zum Ansetzen. Falls das absolut nicht geht, kann man einen kleinen Schraubenzieher oder ein anderes passendes Hilfswerkzeug nehmen und an der Basis des Pendanten (Hals) durch Verkanten den Deckel absprengen. Später kann man ihn mit den Fingern wieder aufpressen.
Vom Design her würde ich sie auf ca. 1940 schätzen. Die sieht gut erhalten aus, nur die Krone und der Bügel sind stark berieben und die ursprüngliche silberfarbene Platierung ist weg.
Gruss Andi
UTAMOH THUMO
Letzte Änderung: 15 Mai 2023 11:16 von andi2.
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Re: Kienzle Taschenuhren
15 Mai 2023 12:49
Da wird gerade eine Kienzle-TU auf Ebay angeboten, die äusserlich identisch zu sein scheint:
www.ebay.ch/itm/324491095226?hash=item4b...tkp%3ABk9SR4a7q--DYg
Demnach wäre das Werk ein Kaliber 'Kienzle 46 / Kienzle 16-46 neu' im weiteren Sinn. Es ist im Ranfft-Uhrwerkarchiv verzeichnet. Wie man dort lesen kann, gab es eine Menge Varianten und Modifikationen (s. rechte Spalte). Als grobe Schätzung der Bauzeit, steht dort 1940:
www.ranfft.de/cgi-bin/bidfun-db.cgi?03&r...42&2uswk&Kienzle_046
Es ist aber nicht auszuschliessen, dass in der Uhr doch ein anderes Kienzle-Kaliber enthalten ist, man muss reinschauen...
www.ebay.ch/itm/324491095226?hash=item4b...tkp%3ABk9SR4a7q--DYg
Demnach wäre das Werk ein Kaliber 'Kienzle 46 / Kienzle 16-46 neu' im weiteren Sinn. Es ist im Ranfft-Uhrwerkarchiv verzeichnet. Wie man dort lesen kann, gab es eine Menge Varianten und Modifikationen (s. rechte Spalte). Als grobe Schätzung der Bauzeit, steht dort 1940:
www.ranfft.de/cgi-bin/bidfun-db.cgi?03&r...42&2uswk&Kienzle_046
Es ist aber nicht auszuschliessen, dass in der Uhr doch ein anderes Kienzle-Kaliber enthalten ist, man muss reinschauen...
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- Jürgen0510
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Re: Kienzle Taschenuhren
16 Mai 2023 08:03 - 16 Mai 2023 08:20
Manchmal wundere ich mich über Sachen.
So auch hier bei der Uhr.
Wie konnten die in den frühen Jahren mit den Maschinen / Werkzeuge wo die seinerzeit hatten so genau und gut arbeiten.
Es ging mir schon öfter so das ich da stehe und staune wie sie früher manche Sachen so genau fertigen konnten.
Ich bekomme den Deckel nicht ab.
Egal was ich versuche er weigert sich hartnäckig abzugeben.
So auch hier bei der Uhr.
Wie konnten die in den frühen Jahren mit den Maschinen / Werkzeuge wo die seinerzeit hatten so genau und gut arbeiten.
Es ging mir schon öfter so das ich da stehe und staune wie sie früher manche Sachen so genau fertigen konnten.
Ich bekomme den Deckel nicht ab.
Egal was ich versuche er weigert sich hartnäckig abzugeben.
Gruß Jürgen
Letzte Änderung: 16 Mai 2023 08:20 von Jürgen0510.
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Re: Kienzle Taschenuhren
16 Mai 2023 09:04
Manchmal sind solche Pressdeckel teuflisch fest und der Spalt zu eng für fast jede Klinge. Man kann dann noch probieren, mit einer extrem schmalen Klinge (Japanmesser, Teppichschneider) in den Spalt zu kommen und ihn dadurch ein bisschen zu erweitern. Danach geht es dann meist mit dem Messer. Wenn das Abheben sehr schwierig ist, könnte danach auch das Aufpressen eine Challenge sein. Bei den alten Taschenuhren passiert mir das weniger, aber bei moderneren Pressdeckeluhren (v.a. manche billige Quarzuhren) gibt es Kandidaten, da fliegt der Deckel mit lautem Pling durchs Zimmer und für das Aufpressen bräuchte man einen Pressstock...
Sonst müssen wir halt mit der Ungewissheit leben, es wird wahrscheinlich schon auch ein Kienzle 46 sein...
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UTAMOH THUMO
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