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Invicta 31488 & 31490 "Giant Pogue"
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Invicta 31488 & 31490 "Giant Pogue"
13 Sep. 2020 16:28 - 13 Dez. 2020 08:26Ich dachte mir, ich schreibe mal eine kleine Vorstellung der Invicta 31488 bzw. 31490, die auch manchmal als "Poor man's Pogue" oder - aufgrund der Größe - als "Giant Pogue" bezeichnet wird, doch dazu später.
Ich habe die beiden Uhren Ende August bzw. Ende Juli über Ebay in den Staaten gekauft, nachdem mich ColonelZap auf dieses sehr schöne Modell von Invicta hingewiesen hatte. Es gibt sie übrigens auch noch in anderen Farben, z.B. mit blauem oder schwarzem Zifferblatt und/oder goldfarbenem oder roségoldenem Gehäuse.
Zunächst die nackten Daten:
Durchmesser Lünette: 44 mm
Gehäusebreite o.K. 47 mm
Lug-to-Lug: 52 mm
Dicke: 13 mm
Band: 22 mm
Anstoßbreite: 20 mm
Werk: Seiko VD57C
Glas: Flame Fusion
Gewicht 185 g (mit zwei entnommenen Bandgliedern)
Case und Band bestehen aus rostfreiem Stahl. Das Case ist größtenteils gebürstet, nur die kleinen dreieckigen Flächen neben den "Hörnern", der Rand der Lünette und die Phasen zwischen den seitlichen Flächen und dem Boden sind poliert, ebenso die Mittelglieder und Seitenflächen des Bands. Das Band selbst ist solide und besitzt eine Faltschließe aus Blech. Nichts Außergewöhnliches, aber durchaus brauchbar und solide. Ein leichtes Rasseln ist zu hören, falls man die Uhr etwas lockerer trägt. Das Band kann durch das Entnehmen von Bandgliedern gekürzt werden, hierzu müssen die entsprechenden Splinte herausgedrückt werden. Die Feineinstellung geschieht dann über das Versetzen des Federstifts an der Schließe (4 Positionen).
Durch die gekrümmte Form des Case passt sich dieses sehr schön an die Rundung des Arms bzw. des Handgelenks an
Das Zifferblatt besitzt einen schönen Sonnenschliff, auf den die Indizes aufgesetzt sind. Die Indizes besitzen polierte Ränder und sind mit Lume versehen. Die Leuchtkraft ist jedoch - wie bei Invicta üblich - nicht allzu ausgeprägt und hat mehr eine Alibifunktion. Auch das Datumsfenster hat polierte Ränder und fügt sich dezent in das Zifferblatt ein. Ferner weist das Zifferblatt drei Totalisatoren auf. Der oberste Toti bei 12 Uhr zählt die Zehntelsekunden (1 volle Umdrehung = 2 Sekunden), während der bei 9 Uhr die Minuten zeigt. Der untere Toti bei 6 Uhr ist der Sekundenzähler. Der oberste Toti läuft nur während der ersten gestoppten Minute mit. Danach bleibt er stehen, springt jedoch beim erneuten Betätigen des oberen Drückers auf den jeweiligen Teilstrich.
Stunden- und Minutenzeiger haben eine passende Länge, wobei Letzterer fast bis ganz an die Minuterie heranreicht. Der filigrane Sekundenzeiger springt Quartz-typisch im Takt, trifft jedoch wie so oft die Marker nicht immer. Dieses Schicksal teilt er jedoch auch mit weitaus teureren Uhren. Und da es sich beim VD57C um kein "echtes" Chronographenwerk handelt, läuft der Sekundenzeiger eben immer mit, während der Toti bei 6 Uhr die Stoppsekunden zeigt.
Der Rehaut ist sauber bedruckt, im Falle der orangefarbenen 31490 zeigt er die gleiche Farbe wie das Zifferblatt, während er bei der 31488 im Kontrast zum silberfarbenen Blatt schwarz gehalten ist. Die Lünette ist in beiden Fällen schwarz mit weißer Tachymeter-Beschriftung.
Kommen wir nun zur Erklärung, warum dieses Modell manchmal mit der Seiko "Pogue" verglichen wird. Die Seiko Speedtimer JDM Sports - wie die Pogue offiziell heißt - hat ihrem Spitznamen von Colonel William Pogue, Pilot der Skylab 4 Mission (Nov 73 - Feb 74). Er trug seine Seiko 6139-6002 an Bord des Skylab, allerdings inoffiziell. Man munkelt, er habe seine Privatuhr einfach an Bord geschmuggelt. Die "offizielle" Omega Speedy trug er am anderen Arm.
Wer das Seiko-Modell kennt, wird sofort eine gewisse Ähnlichkeit erkennen. Die Invicta greift die kissenartige Form der Pogue auf und zitiert dabei sogar die Abschrägungen an den Anstößen, ohne jedoch eine exakte Kopie sein zu wollen. Vielmehr handelt es sich hier um eine "Hommage" im besten Sinne. Auch bei Form und Art der Zeiger hat man sich stark an der Pogue orientiert, wobei der Sekundenzeiger der Invicta deutlich filigraner gehalten ist. Form und Größe der Indizes hat man sich weitgehend vom Seiko-Modell abgeschaut.
Damit erschöpfen sich aber die Gemeinsamkeiten auch schon. Die Invicta ist wesentlich größer und massiver als die Seiko, wobei man sagen muss, dass Letztere bei ihrem Erscheinen 1969 mit 41 Millimetern schon ein ordentlicher Klopper war. Gegen die Invicta mit ihrem 47 mm breiten Case wirkt sie aber sehr zierlich. Und während die Seiko nur einen Toti für die Stoppsekunden aufweist, ist die Invicta wie ein kompletter Chrono aufgebaut. Die Krone ist (leider) nicht wie beim Original versenkt, daher sollte man in Ermangelung von Crownguards ein wenig aufpassen, dass man nicht mit der Krone irgendwo anstößt oder am Stoff eines Strickpulli hängenbleibt.
Abschließend lässt sich sagen, dass man mit der Invicta ein solides Ührchen erhält, welches aufgrund der Größe allerdings nicht jedem gefallen dürfte. Es ist schon ein ordentlicher Klopper, jedoch sorgfältig verarbeitet und im allerbesten Sinne preis-wert.
Hier noch ein paar Bilder:
Hersteller-Links:
www.invictawatch.com/watches/detail/31488-pro-diver-men
www.invictawatch.com/watches/detail/31490-pro-diver-men
“There is more stupidity than hydrogen in the universe, and it has a longer shelf life.”
― Frank Zappa
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Letzte Änderung: 13 Dez. 2020 08:26 von Ratman.
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