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Pancor P03 - Schuss, Treffer
- keegokies
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Pancor P03 - Schuss, Treffer
17 Juni 2020 17:34 - 17 Juni 2020 18:07
Irgendwann ist man in dem Alter, da braucht man nicht mehr jeden Trend mitmachen. Bling-Bling, Farben der Saison, Survivaluhren für Mariannengraben-Tauchtiefe, wobei man selbst bei 4m unter Null im Schwimmbad um Atemluft und Rettungsassisstenz ringt. Von Uhren in Tellerminengröße sprechen wir erst gar nicht.
So überkam mich eine Reminiszenz meiner Jugend als ich eine Uhr bei Kickstarter entdeckte:
Pancor P03
Pancor? Ist das nicht ein Schrotgewehr? Battlefield? Killerspiele? Ja.
Ok, ungewöhnlicher Name für eine Uhrenmarke, der OotC (Owner of the Company) wird sich sicherlich dabei etwas gedacht haben, als er nach Runden von Battlefield eine Uhrenmarke ins Leben rief. (Das ist meine Theorie)
39mm Durchmesser, 20mm Lugs, 47mm Lug2Lug, … liest sich wie das Prospekt einer Uhrenfirma bis Anfang des neuen Jahrtausends, Oldschool, Vintage, Retro, klein, Opakram.
„Opa, wie groß waren deine Uhren?“
Opa ist senil, er erzählt etwas von 36mm.
Okay, vielleicht doch kein Opakram, aber zumindest momentan nicht so sehr „State-of-the-Art“ hinsichtlich der Größe. Halbvintage = Halbopa. Als Drittelopa kam ich ins Grübeln. Auch aufgrund von Grashalmunterarmen.
Saphirglas. Okay, nicht unbedingt das entscheidende Kriterium zum Kauf einer Uhr, meiner bescheidenen Meinung nach. Nichts selbstverständliches, aber auch nicht das Nonplusultrakillerkriterium wie die Überzeugungskraft des Firmennamens beim Gamen. Halbstandard der Chinaklasse, der sonstigen „elitären Gesellschaft“ naturgemäß verbindliche Anforderung. Ohne das kann das ja nichts sein.
Mögen die Grabenkämpfe (ohne Pancor am Arm) zum Thema Saphirglas beginnen.
30ATM. Hmm. Damit überlebt die Uhr zumindest eine Beckentiefe von 8m, wenn ich bei 4m Tiefe endgültig aussteigen muss. Hat nicht jede. „Todeszeitpunkt kann nicht bestimmt werden, Uhr läuft weiter“.
3D-Applikationen. 3D? Ich habe nen normalen Fernseher, und nen normalen Drucker, mal schauen was 3D so bringt. Neumodischer Dreck. Viel.
Die Applikationen sind Wahnsinn. Und man hat mich nicht mit Schalenwild verwechselt und 6,1er Schrot durchs Gehirn geschossen. Es sitzt perfekt. Absolut Perfekt. Superlativ. Und das sage ich ohne Meinungsverstärker.
Als notorischer Nörgler sucht man dann weiter nach Fehlern, irgendwo ist einer. Wenn ich will, dann zerreisse ich alles. Nein. Verdammt. Nicht zu finden.
Habe ich perfekt geschrieben? Ich meine damit nicht perfekt im Sinne von Flavio Briatores bekannte Tangabilder am Ibiza-Strand. Ich meine damit echtes Perfekt. „Perfekt – Das Original (R)“.
Das Blatt ist matt. Ende Gelände. Was für ein Matt. In meinen Augen das matteste Matt welches mir bei einer Uhr begegnet ist. Wieder Superlativ. Wobei das zu der Frage führt: Gibt es ein matter als Matt? Ja, oder andere vertreiben mittlerweile semigloss als Matt und glänzend ist ab sofort Supergloss. Ich versuche ähnliche Mattheitszustände in Erinnerung zu rufen, aber bis auf körperliche Zustände dieser Rhetorik und Gips bei Trockenbau fällt mir nichts ähnlich mattes ein. Das Alter vielleicht.
Die Lünette. Nie erlebte, satte, Präzision. Nicht klickklickklick, nein KLACKKKKKK-KLACKKKKKK-KLACKKKKK. Wie mit dem Vorschlaghammer durch die Bunkerwand. Wird an der Lünette gedreht ist der Morgen des Jägers gelaufen und die Siedlung wach. Detonationsähnliches Geräusch am Handgelenk. Nicht geeignet zur Verwendung in amerikanischen Großstädten. Ich sehe die Schlagzeile: „Er wollte nur seine Lünette verstellen und starb im Kugelhagel“.
Opa ist wach geworden „Damals war alles so!“. Ja, ja. Früher.
Das Inlay ebenfalls. Eine Finesse, mir ist diese noch nicht untergekommen. Seiko? Parnis? OEM-irgendwaslieferant? Nö. Ganz andere Liga. Alles sitzt. Auf den Mikrometer genau. Eingepegelt wie das Zielfernrohr eines KSK-Mannes. Einmal eingestellt, verstellt sie sich auch nicht von selbst, denn Dank einer feinen Linienführung ist diese „nicht mal eben“ in einer anderen Justage verstellt.
Der schmale Grat der Lünette überragt aber wiederum das Case, weshalb die Uhr nicht zu zierlich wirkt, aber dennoch zierlich ist. Nennt man das Overunderstatement? Minimalismus? Wie nennt dies außer genial?
Zur Bürstung würde der ehrenwerte Mr. Dundee zu anderen Uhrenhaltern sagen: „Das ist eine Bürstung? DAS ist eine Bürstung!“. Nicht wie mit dem Ziegelstein übers Case eingebürstet, sondern mit Albinoeinhornachselhaar gestreichelt. Ultrafein wie es im Duden steht. Wenn es drin stehen würde. Eine absolut perfekte Bürstung.
Die glänzenden Stellen am Case wiederum haben einen Glanz der die Bürstung perfekt zur Geltung bringt. Insgesamt wirkt das Case hinsichtlich seiner Gestaltung mit viel Logik, Liebe und Hingabe entworfen. Designtechnisch in meinen Augen absolute Oberliga.
Man nimmt zur Geltung, dass hier jemand etwas wirklich entworfen hat. Entworfen. Nicht aus dem Fertigteilekatalog zusammengestellt mit dem Ziel der maximalen Gewinnorientierung.
Das Werk ist (kein) (richtiger) Mainstream. Man leistet sich etwas. Man leistet sich mehr Geld für weniger Funktionen bezahlt zu haben. Es ist ein NH38, somit teurer als ein NH35 aber ohne Datumsscheibe und Fehlauslösung dank nicht vorhandener Ghostposition. Man will sein Ziel damit erreichen. Und das tut man. Die Spezifikationen dieser Werksfamilie dürften bekannt sein. Ein Traktor der einen Einschlag bei der Flucht nach vorne überlebt.
Die Verpackung, ein regendichter Sack zur Aufbewahrung, wenn man mal wieder auf Wake Island ein paar Wochen im Gebüsch, nennen wir es mal so, mit diesem Gerät Campen muss. (Gamer-Insider)
Da fängt das Lederband nicht zu schimmeln an in der Morgenfeuchte. Top. Falls doch tut es zur Not auch das Tropicband als Reserve. Beide sind im Einsatz brauchbar. Angstschweissunterwäsche nach versehentlicher Lünettenbewegung findet darin zur Not auch Platz.
Diese Uhr hämmert sich ein wie Pancor – Das Original. Volltreffer, Punktlandung.
Opa, was sagst du dazu?
Fazit:
Diese Uhr ist sehr viel Uhr für Ihr Geld! Man merkt, dass Marc Schutten (das ist der Creator aus NL) sehr viel Energie und Liebe (ob alleine oder mit fremder Hilfe) in das Projekt gesteckt hat, unabhängig davon, ob man das Design mag oder nicht. Man merkt auch, dass diese Uhr mehr als offensichtlich ein Knaller unter der Vielzahl an Kickstarter-Angeboten ist, die nur darauf abzielen mit 0815-Standardteilen (Standarddial, Standardcase, …) schnell viel Geld zu verdienen. Hier scheint mehr der Ansatz zu sein „Wieviel Uhr bekomme ich in meinem Geschmack für das Geld?“ – Dass am Ende dort auch Geld verdient wird ist keine Frage …
So überkam mich eine Reminiszenz meiner Jugend als ich eine Uhr bei Kickstarter entdeckte:
Pancor P03
Pancor? Ist das nicht ein Schrotgewehr? Battlefield? Killerspiele? Ja.
Ok, ungewöhnlicher Name für eine Uhrenmarke, der OotC (Owner of the Company) wird sich sicherlich dabei etwas gedacht haben, als er nach Runden von Battlefield eine Uhrenmarke ins Leben rief. (Das ist meine Theorie)
39mm Durchmesser, 20mm Lugs, 47mm Lug2Lug, … liest sich wie das Prospekt einer Uhrenfirma bis Anfang des neuen Jahrtausends, Oldschool, Vintage, Retro, klein, Opakram.
„Opa, wie groß waren deine Uhren?“
Opa ist senil, er erzählt etwas von 36mm.
Okay, vielleicht doch kein Opakram, aber zumindest momentan nicht so sehr „State-of-the-Art“ hinsichtlich der Größe. Halbvintage = Halbopa. Als Drittelopa kam ich ins Grübeln. Auch aufgrund von Grashalmunterarmen.
Saphirglas. Okay, nicht unbedingt das entscheidende Kriterium zum Kauf einer Uhr, meiner bescheidenen Meinung nach. Nichts selbstverständliches, aber auch nicht das Nonplusultrakillerkriterium wie die Überzeugungskraft des Firmennamens beim Gamen. Halbstandard der Chinaklasse, der sonstigen „elitären Gesellschaft“ naturgemäß verbindliche Anforderung. Ohne das kann das ja nichts sein.
Mögen die Grabenkämpfe (ohne Pancor am Arm) zum Thema Saphirglas beginnen.
30ATM. Hmm. Damit überlebt die Uhr zumindest eine Beckentiefe von 8m, wenn ich bei 4m Tiefe endgültig aussteigen muss. Hat nicht jede. „Todeszeitpunkt kann nicht bestimmt werden, Uhr läuft weiter“.
3D-Applikationen. 3D? Ich habe nen normalen Fernseher, und nen normalen Drucker, mal schauen was 3D so bringt. Neumodischer Dreck. Viel.
Die Applikationen sind Wahnsinn. Und man hat mich nicht mit Schalenwild verwechselt und 6,1er Schrot durchs Gehirn geschossen. Es sitzt perfekt. Absolut Perfekt. Superlativ. Und das sage ich ohne Meinungsverstärker.
Als notorischer Nörgler sucht man dann weiter nach Fehlern, irgendwo ist einer. Wenn ich will, dann zerreisse ich alles. Nein. Verdammt. Nicht zu finden.
Habe ich perfekt geschrieben? Ich meine damit nicht perfekt im Sinne von Flavio Briatores bekannte Tangabilder am Ibiza-Strand. Ich meine damit echtes Perfekt. „Perfekt – Das Original (R)“.
Das Blatt ist matt. Ende Gelände. Was für ein Matt. In meinen Augen das matteste Matt welches mir bei einer Uhr begegnet ist. Wieder Superlativ. Wobei das zu der Frage führt: Gibt es ein matter als Matt? Ja, oder andere vertreiben mittlerweile semigloss als Matt und glänzend ist ab sofort Supergloss. Ich versuche ähnliche Mattheitszustände in Erinnerung zu rufen, aber bis auf körperliche Zustände dieser Rhetorik und Gips bei Trockenbau fällt mir nichts ähnlich mattes ein. Das Alter vielleicht.
Die Lünette. Nie erlebte, satte, Präzision. Nicht klickklickklick, nein KLACKKKKKK-KLACKKKKKK-KLACKKKKK. Wie mit dem Vorschlaghammer durch die Bunkerwand. Wird an der Lünette gedreht ist der Morgen des Jägers gelaufen und die Siedlung wach. Detonationsähnliches Geräusch am Handgelenk. Nicht geeignet zur Verwendung in amerikanischen Großstädten. Ich sehe die Schlagzeile: „Er wollte nur seine Lünette verstellen und starb im Kugelhagel“.
Opa ist wach geworden „Damals war alles so!“. Ja, ja. Früher.
Das Inlay ebenfalls. Eine Finesse, mir ist diese noch nicht untergekommen. Seiko? Parnis? OEM-irgendwaslieferant? Nö. Ganz andere Liga. Alles sitzt. Auf den Mikrometer genau. Eingepegelt wie das Zielfernrohr eines KSK-Mannes. Einmal eingestellt, verstellt sie sich auch nicht von selbst, denn Dank einer feinen Linienführung ist diese „nicht mal eben“ in einer anderen Justage verstellt.
Der schmale Grat der Lünette überragt aber wiederum das Case, weshalb die Uhr nicht zu zierlich wirkt, aber dennoch zierlich ist. Nennt man das Overunderstatement? Minimalismus? Wie nennt dies außer genial?
Zur Bürstung würde der ehrenwerte Mr. Dundee zu anderen Uhrenhaltern sagen: „Das ist eine Bürstung? DAS ist eine Bürstung!“. Nicht wie mit dem Ziegelstein übers Case eingebürstet, sondern mit Albinoeinhornachselhaar gestreichelt. Ultrafein wie es im Duden steht. Wenn es drin stehen würde. Eine absolut perfekte Bürstung.
Die glänzenden Stellen am Case wiederum haben einen Glanz der die Bürstung perfekt zur Geltung bringt. Insgesamt wirkt das Case hinsichtlich seiner Gestaltung mit viel Logik, Liebe und Hingabe entworfen. Designtechnisch in meinen Augen absolute Oberliga.
Man nimmt zur Geltung, dass hier jemand etwas wirklich entworfen hat. Entworfen. Nicht aus dem Fertigteilekatalog zusammengestellt mit dem Ziel der maximalen Gewinnorientierung.
Das Werk ist (kein) (richtiger) Mainstream. Man leistet sich etwas. Man leistet sich mehr Geld für weniger Funktionen bezahlt zu haben. Es ist ein NH38, somit teurer als ein NH35 aber ohne Datumsscheibe und Fehlauslösung dank nicht vorhandener Ghostposition. Man will sein Ziel damit erreichen. Und das tut man. Die Spezifikationen dieser Werksfamilie dürften bekannt sein. Ein Traktor der einen Einschlag bei der Flucht nach vorne überlebt.
Die Verpackung, ein regendichter Sack zur Aufbewahrung, wenn man mal wieder auf Wake Island ein paar Wochen im Gebüsch, nennen wir es mal so, mit diesem Gerät Campen muss. (Gamer-Insider)
Da fängt das Lederband nicht zu schimmeln an in der Morgenfeuchte. Top. Falls doch tut es zur Not auch das Tropicband als Reserve. Beide sind im Einsatz brauchbar. Angstschweissunterwäsche nach versehentlicher Lünettenbewegung findet darin zur Not auch Platz.
Diese Uhr hämmert sich ein wie Pancor – Das Original. Volltreffer, Punktlandung.
Opa, was sagst du dazu?
Fazit:
Diese Uhr ist sehr viel Uhr für Ihr Geld! Man merkt, dass Marc Schutten (das ist der Creator aus NL) sehr viel Energie und Liebe (ob alleine oder mit fremder Hilfe) in das Projekt gesteckt hat, unabhängig davon, ob man das Design mag oder nicht. Man merkt auch, dass diese Uhr mehr als offensichtlich ein Knaller unter der Vielzahl an Kickstarter-Angeboten ist, die nur darauf abzielen mit 0815-Standardteilen (Standarddial, Standardcase, …) schnell viel Geld zu verdienen. Hier scheint mehr der Ansatz zu sein „Wieviel Uhr bekomme ich in meinem Geschmack für das Geld?“ – Dass am Ende dort auch Geld verdient wird ist keine Frage …
Gruß,
keegokies
keegokies
Letzte Änderung: 17 Juni 2020 18:07 von keegokies.
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- l.art
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- keegokies
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Re: Pancor P03 - Schuss, Treffer
17 Juni 2020 23:22l.art schrieb: Schönes Teil, vor allem in einer angenehmen Größe!
Könntest Du Dich noch an einem Lume-Shot versuchen?
1x Alleine
1x vs Seiko SRPD
Gruß,
keegokies
keegokies
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- Reef
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Re: Pancor P03 - Schuss, Treffer
18 Juni 2020 12:25 - 18 Juni 2020 13:53
Seeehr fescher Ticker, Größe passend, die "Vor"worte auch.
Fazit: gfallt mer rundum.
Eddi: nun unter -Uhrenvorstellungen-, unfallfrei.
Fazit: gfallt mer rundum.
Eddi: nun unter -Uhrenvorstellungen-, unfallfrei.
Letzte Änderung: 18 Juni 2020 13:53 von Reef.
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- be4real
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Re: Pancor P03 - Schuss, Treffer
18 Juni 2020 12:55
Sehr schöne Uhr in perfekter Größe mit Vintagecharme. Danke fürs zeigen!
Zum Glück (für mich) gibts kein Stahlarmband dazu, sonst wäre ich schon wieder in Versuchung
Zum Glück (für mich) gibts kein Stahlarmband dazu, sonst wäre ich schon wieder in Versuchung
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