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Vostok Komandirskie
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Vostok Komandirskie
22 Aug. 2019 21:12 - 22 Aug. 2019 21:56
Heute kam meine Vostok Komandirskie. Der Inbegriff einer Uhr. Die AK47 für das Handgelenk.
Aus Chistopol.
Wer kennt sie nicht, die Stadt welche nur 800km östlich von Moskau liegt, Generation Y fragt bereits jetzt "Moskau watt datt?", weltbedeutend für... keine Ahnung. Auf jeden Fall kam meine Uhr heute endlich an, nachdem sie einen Besuch beim Zoll gemacht hat:
Habe ich so in der Form auch noch nicht erlebt, Erich würde sich im Grabe umdrehen, wenn er wüsste, dass Post geöffnet und dann auch noch offiziell so gekennzeichnet wird, aber wahrscheinlich haben sich pfiffige Mitarbeiter gedacht, es könnte das Bernsteinzimmer oder ein Ersatzteil für ne Stalinorgel enthalten sein, leider war keine Info enthalten.
Paket geöffnet und siehe da:
Rot wie die Mao-Bibel und mit der Eleganz von Fromms liegt sie da: Die Schachtel. Man erkennt hier bereits, dass man "nicht jeden" als Kunden haben möchte und siebt so bereits eine Vielzahl an Potentialkunden aus, sollen die doch Panerai, Rolex oder Omega kaufen.
Hier wird noch der wahre Mann als Kunde angestrebt. Der morgens einen sibirischen Tiger mit verbundenen Augen erwürgt und Abends nen Pinguin über dem mit Holzstäbchen entfachten Lagerfeuer grillt.
Testosterongesteuerte Maschinen sind das Zielpublikum, keine Bankkonten.
Noch eine Stufe weiter und da ist sie - fast:
... Fortsetzung folgt...
Aus Chistopol.
Wer kennt sie nicht, die Stadt welche nur 800km östlich von Moskau liegt, Generation Y fragt bereits jetzt "Moskau watt datt?", weltbedeutend für... keine Ahnung. Auf jeden Fall kam meine Uhr heute endlich an, nachdem sie einen Besuch beim Zoll gemacht hat:
Habe ich so in der Form auch noch nicht erlebt, Erich würde sich im Grabe umdrehen, wenn er wüsste, dass Post geöffnet und dann auch noch offiziell so gekennzeichnet wird, aber wahrscheinlich haben sich pfiffige Mitarbeiter gedacht, es könnte das Bernsteinzimmer oder ein Ersatzteil für ne Stalinorgel enthalten sein, leider war keine Info enthalten.
Paket geöffnet und siehe da:
Rot wie die Mao-Bibel und mit der Eleganz von Fromms liegt sie da: Die Schachtel. Man erkennt hier bereits, dass man "nicht jeden" als Kunden haben möchte und siebt so bereits eine Vielzahl an Potentialkunden aus, sollen die doch Panerai, Rolex oder Omega kaufen.
Hier wird noch der wahre Mann als Kunde angestrebt. Der morgens einen sibirischen Tiger mit verbundenen Augen erwürgt und Abends nen Pinguin über dem mit Holzstäbchen entfachten Lagerfeuer grillt.
Testosterongesteuerte Maschinen sind das Zielpublikum, keine Bankkonten.
Noch eine Stufe weiter und da ist sie - fast:
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Gruß,
keegokies
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Re: Vostok Komandirskie
22 Aug. 2019 21:53 - 22 Aug. 2019 22:00
Wer Pinguine grillt braucht auch Folie um die Reste für den Mitternachtssnack vor Gefrierbrand zu schützen, also noch in gefühlten 12km Frischhaltefolie eingewickelt, kann man ja immer gebrauchen.
Auffällig, und das möchte ich wirklich mal als Positivbeispiel nennen, die Garantiezertifikate sind gestempelt, dafür gleich in englischer und kyrillischer Ausführung:
Da ist sie nun, Angst erfüllte mich vor Erhalt, ich habe vieles schlechte über sie gelesen, Auszüge in etwa,...
- letzter Schrott
- Lada für den Arm
- Tevise ist besser
... die Angst war unbegründet, seht:
Okay, das Band hat ungefähr die gleiche Anmutung wie die Sitze eines Barkas-Busses.
Es schnürt einem das Blut ab wie nen Gürtel, welchen man sich freiwillig anlegt, nachdem man an der Kreissäge nach einem "Buuh" zu sehr gezappelt hat, aber ist das nicht gerade das Besondere?
Wer dieses Band meistert, der freut sich direkt auf den nächsten Kauf "was wollte ich nochmal bestellen? Ach ja, stimmt Armband!"!
Die Verarbeitung ist grundsätzlich gar nicht mal schlecht, es ist nur irgendein Material, schwer zu beschreiben, es erinnert mich an "Maueröffnung 1989".
Es könnte ein recycelter Trabant, irgendein Rest einer ausrangierten MIG oder tatsächlich das Leder eines Tieres sein. Diesem Tier möchte ich aber nicht begegnen. Nachts noch weniger, sonst benötige ich noch eine Unterhose aus dem Material. Das hält dicht.
Die Krone wackelt habe ich oft gelesen. Das ist kein wackeln, das ist eher vergleichbar mit der Bewegung, welche man selbst hingelegt, wenn besagte MIG mit Mach 2 in etwa 10m Höhe über einem hinwegfegt. Es erinnert mich an Crocodile Dundee "Das ist doch kein Messer...!".
Das Ding hat Spiel, Halleluja, da kommen die Erinnerungen an die Fahrschule zurück. "Ist er schon drin?". (Der Gang!)
Wenn man dann die Position gefunden hat um das Werk aufzudrehen, dann kommt etwas, das kennt man kaum noch. Ein Geräusch, welches eine Mischung aus "Fiat-Getriebe mit 700tkm" und einem Küchenmixer ist, mit dem Oma immer die Coladosen shreddert.
Sehr schwer zu beschreiben, ich würde es in etwa interpretieren wie das Geräusch des Verladekrans in Chistopol, welcher gerade wieder zehntausende Exemplare verlädt.
Die Lünette hat Rastungen, Halleluja, ziemlich genau 0 Klicks. Das stört aber gar nicht. Hat mich selbst überrascht, ist aber so. Vergesst die Alltagssorgen ob die neue xyz 60, 120 oder 240 Klicks hat. 0 ist das neue 120. Stufenlos. Das muss mal dem Marketing gesagt sein, da müssten die mehr bewerben.
Die Rückseite ist geziert mit dem [strike]Bundesadler[/strike] russischen Adler. Ich bin kein Kenner der Adler und anderem Vogelgetier, ich gehe davon aus, dass es ein Adler ist, auf jeden Fall dem russischen Wappen, das gefällt mir wirklich gut. Die Verarbeitung ist gut. Unten steht noch in kyrillischer Schrift "Russland".
Die Verarbeitung ist durchgängig gut bis sehr gut. Für den Preis eines Ladas erwartet man nen Lada. Wenn man aber nen Passat für den Preis bekommt, dann hat man nen Schnapper gemacht.
Oft habe ich gelesen, dass der Vergleich zur Tevise "Perlative Ceronometer" gezogen wird, den meistert die Uhr sofort in meinen Augen. Die Verarbeitung ist Welten besser, der Preis in etwa gleich.
Und jetzt denkt man, haha, lass den Mal dieses Gerät anlegen, damit er die Zeit raten kann.
Was soll ich sagen, ich sitze immer noch:
Wie geht das?
Das Ding tickt wie der Zeitzünder in Stirb langsam 2, hat einen Aufzug wie ein Bungeeseil und man erwartet nichts und dann legt es einen Start hin, welcher alle anderen meiner Uhren in den Schatten stellt.
Das Ding muss gedopt sein.
Forget 7s26, 7s36, 2428, ihr seid Geschichte. Seht euch in der Ahnengallerie wieder. Es gibt einen neuen Meister: 2414A.
Fazit:
Pflichtkauf für die Sammlung, wenn einen das Design nicht erschreckt.
Sicher nicht meine letzte Vostok!
Do svidaniya, (Auf Wiedersehen)
AP
Auffällig, und das möchte ich wirklich mal als Positivbeispiel nennen, die Garantiezertifikate sind gestempelt, dafür gleich in englischer und kyrillischer Ausführung:
Da ist sie nun, Angst erfüllte mich vor Erhalt, ich habe vieles schlechte über sie gelesen, Auszüge in etwa,...
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... die Angst war unbegründet, seht:
Okay, das Band hat ungefähr die gleiche Anmutung wie die Sitze eines Barkas-Busses.
Es schnürt einem das Blut ab wie nen Gürtel, welchen man sich freiwillig anlegt, nachdem man an der Kreissäge nach einem "Buuh" zu sehr gezappelt hat, aber ist das nicht gerade das Besondere?
Wer dieses Band meistert, der freut sich direkt auf den nächsten Kauf "was wollte ich nochmal bestellen? Ach ja, stimmt Armband!"!
Die Verarbeitung ist grundsätzlich gar nicht mal schlecht, es ist nur irgendein Material, schwer zu beschreiben, es erinnert mich an "Maueröffnung 1989".
Es könnte ein recycelter Trabant, irgendein Rest einer ausrangierten MIG oder tatsächlich das Leder eines Tieres sein. Diesem Tier möchte ich aber nicht begegnen. Nachts noch weniger, sonst benötige ich noch eine Unterhose aus dem Material. Das hält dicht.
Die Krone wackelt habe ich oft gelesen. Das ist kein wackeln, das ist eher vergleichbar mit der Bewegung, welche man selbst hingelegt, wenn besagte MIG mit Mach 2 in etwa 10m Höhe über einem hinwegfegt. Es erinnert mich an Crocodile Dundee "Das ist doch kein Messer...!".
Das Ding hat Spiel, Halleluja, da kommen die Erinnerungen an die Fahrschule zurück. "Ist er schon drin?". (Der Gang!)
Wenn man dann die Position gefunden hat um das Werk aufzudrehen, dann kommt etwas, das kennt man kaum noch. Ein Geräusch, welches eine Mischung aus "Fiat-Getriebe mit 700tkm" und einem Küchenmixer ist, mit dem Oma immer die Coladosen shreddert.
Sehr schwer zu beschreiben, ich würde es in etwa interpretieren wie das Geräusch des Verladekrans in Chistopol, welcher gerade wieder zehntausende Exemplare verlädt.
Die Lünette hat Rastungen, Halleluja, ziemlich genau 0 Klicks. Das stört aber gar nicht. Hat mich selbst überrascht, ist aber so. Vergesst die Alltagssorgen ob die neue xyz 60, 120 oder 240 Klicks hat. 0 ist das neue 120. Stufenlos. Das muss mal dem Marketing gesagt sein, da müssten die mehr bewerben.
Die Rückseite ist geziert mit dem [strike]Bundesadler[/strike] russischen Adler. Ich bin kein Kenner der Adler und anderem Vogelgetier, ich gehe davon aus, dass es ein Adler ist, auf jeden Fall dem russischen Wappen, das gefällt mir wirklich gut. Die Verarbeitung ist gut. Unten steht noch in kyrillischer Schrift "Russland".
Die Verarbeitung ist durchgängig gut bis sehr gut. Für den Preis eines Ladas erwartet man nen Lada. Wenn man aber nen Passat für den Preis bekommt, dann hat man nen Schnapper gemacht.
Oft habe ich gelesen, dass der Vergleich zur Tevise "Perlative Ceronometer" gezogen wird, den meistert die Uhr sofort in meinen Augen. Die Verarbeitung ist Welten besser, der Preis in etwa gleich.
Und jetzt denkt man, haha, lass den Mal dieses Gerät anlegen, damit er die Zeit raten kann.
Was soll ich sagen, ich sitze immer noch:
Wie geht das?
Das Ding tickt wie der Zeitzünder in Stirb langsam 2, hat einen Aufzug wie ein Bungeeseil und man erwartet nichts und dann legt es einen Start hin, welcher alle anderen meiner Uhren in den Schatten stellt.
Das Ding muss gedopt sein.
Forget 7s26, 7s36, 2428, ihr seid Geschichte. Seht euch in der Ahnengallerie wieder. Es gibt einen neuen Meister: 2414A.
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Re: Vostok Komandirskie
23 Aug. 2019 10:41Treffer: die Uhr und Deine Vorstellung.
Man(n) muss diese Russen-Ticker "zu nehmen wissen", sie sind tatsächlich nix für "Jeden".
Deine Beschreibung der Kronen-Mechanik passt, wie Axxx auf Eimer.
Nach etwas Eingewöhnung wundert man sich nicht mehr und bekommt sie, meist, beim ersten Anlauf in die
richtige Position.
Da schließt sich der Kreis zu einem alten LADA (die Aktuellen unter RENAULT-Regie sollen sehr viel Ähnlichkeit mit einem
"richtigen" Auto haben):
hatte vor sehr vielen Jahren mal das zweifelhafte Vergnügen, so ein Gerät fahren zu dürfen:
www.autobild.de/klassik/bilder/deutschla...200-24797.html#bild3
Hauahauahaa,
spätestens damit lernt man (weit) vorausschauendes Fahren.
Wünsche Dir viele vergnügliche, "treckernde" Jahre mit dem Ticker.
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Re: Vostok Komandirskie
23 Aug. 2019 11:28 - 23 Aug. 2019 11:31
Добрый день!
Großartig! Das ist mal eine Uhrenvorstellung bzw. ein Unboxing-Bericht, der ganz nach meinem Geschmack ist. Falls du mal in deinem aktuellen Job (was auch immer das gerade sein mag) nicht mehr glücklich bist, solltest du ernsthaft ein Volontariat bei einem einschlägigen Uhrenmagazon in Erwägung ziehen. Ich habe schon Berichte zu 3K-Euro Uhren gelesen, die nur halb so lang und nicht annähernd so amüsant geschrieben waren wie deiner.
Ein paar Kommentare kann ich mir aber nicht verkneifen, zumal ich vor nicht allzu langer Zeit mit meinem Kollegen Leonid - seines Zeichens waschechter Russe und mit einem sehr trockenen Humor gesegnet - über russische Uhren geplaudert habe.
Gerüchten zufolge besteht die Packung übrigens aus Recycling-Papier, welches aus eben jenen Mao-Bibeln gewonnen wurde.
Gerüchten zufolge geht dieses Material auf ein Experiment zurück, wo man (Stichwort Mangelwirtschaft) versucht hat, aus Vielfraßhaut, Fischabfällen, minderwertiger Zeltplane und Rohöl eine Art Leder-Ersatz zu fertigen.
Wer dagegen ein Schmuckstück am Arrm tragen möchte, kauft Westware oder bestellt bei Aliexpress. Oder kauft eine Vostok Europe
Großartig! Das ist mal eine Uhrenvorstellung bzw. ein Unboxing-Bericht, der ganz nach meinem Geschmack ist. Falls du mal in deinem aktuellen Job (was auch immer das gerade sein mag) nicht mehr glücklich bist, solltest du ernsthaft ein Volontariat bei einem einschlägigen Uhrenmagazon in Erwägung ziehen. Ich habe schon Berichte zu 3K-Euro Uhren gelesen, die nur halb so lang und nicht annähernd so amüsant geschrieben waren wie deiner.
Ein paar Kommentare kann ich mir aber nicht verkneifen, zumal ich vor nicht allzu langer Zeit mit meinem Kollegen Leonid - seines Zeichens waschechter Russe und mit einem sehr trockenen Humor gesegnet - über russische Uhren geplaudert habe.
Wobei die heutigen AK47-alike eher aus China kommen...agent_provocateur schrieb: Heute kam meine Vostok Komandirskie. Der Inbegriff einer Uhr. Die AK47 für das Handgelenk.
Du gehst da von falschen Vorstellungen aus. Das Paket wird zunächst durchleuchtet. Stellt sich dann auf dem Röntgengerät heraus, dass eine Uhr drin ist, wird es flugs geöffnet, um nach der Marke zu schauen. Sobald die aber merken, dass es ein Russenwecker ist, wird das Päckchen enttäuscht wieder zugeklebt...agent_provocateur schrieb: Auf jeden Fall kam meine Uhr heute endlich an, nachdem sie einen Besuch beim Zoll gemacht hat:
[...]
Habe ich so in der Form auch noch nicht erlebt, Erich würde sich im Grabe umdrehen, wenn er wüsste, dass Post geöffnet und dann auch noch offiziell so gekennzeichnet wird, aber wahrscheinlich haben sich pfiffige Mitarbeiter gedacht, es könnte das Bernsteinzimmer oder ein Ersatzteil für ne Stalinorgel enthalten sein, leider war keine Info enthalten.
Eben. Zu Sowjetzeiten konnte sich schliesslich jeder mit Verbindungen zum Westmarkt eine Edeluhr zusenden lassen (vorausgesetzt, sie ging nicht bei der Einfuhr "verloren"). Eine Vostok bekamen dagegen nur verdiente Bürger des sozialistigen Volkes zugeteilt!agent_provocateur schrieb:
Rot wie die Mao-Bibel und mit der Eleganz von Fromms liegt sie da: Die Schachtel. Man erkennt hier bereits, dass man "nicht jeden" als Kunden haben möchte und siebt so bereits eine Vielzahl an Potentialkunden aus, sollen die doch Panerai, Rolex oder Omega kaufen.
Gerüchten zufolge besteht die Packung übrigens aus Recycling-Papier, welches aus eben jenen Mao-Bibeln gewonnen wurde.
Kinderkram! Ein echter Mann ist, wer ein Ural-Gespann mit einem Taschenmesser zerlegen UND wieder zusammenbauen kann, und dabei nicht mehr als eine Handvoll Schrauben übrig behält.agent_provocateur schrieb: Hier wird noch der wahre Mann als Kunde angestrebt. Der morgens einen sibirischen Tiger mit verbundenen Augen erwürgt und Abends nen Pinguin über dem mit Holzstäbchen entfachten Lagerfeuer grillt.
In Zeiten der Mangelversorgung wurden daraus auch DIY-Kondome gebastelt :agent_provocateur schrieb: Wer Pinguine grillt braucht auch Folie um die Reste für den Mitternachtssnack vor Gefrierbrand zu schützen, also noch in gefühlten 12km Frischhaltefolie eingewickelt, kann man ja immer gebrauchen.
Also wenn die Russen irgendwas drauf haben, dann sind es Stempel. Die ehemaligen Ostblockstaaten lieben Stempel. Man muss sich nur mal anschauen, wie ein russischer Beamter es zelebriert, ein auch nur irgendwie amtlich aussehendes Papier zu stempeln. Das ist echte Hingabe!agent_provocateur schrieb: Auffällig, und das möchte ich wirklich mal als Positivbeispiel nennen, die Garantiezertifikate sind gestempelt, dafür gleich in englischer und kyrillischer Ausführung:
Liegt daran, dass es exakt das gleiche Material ist. Nach dem Zusammenfall der Sowjetunion wollte keine Sau mehr nen Barkas kaufen. Es lagen aber noch zig Rollen von dem Bezugsmaterial herum. Die hat sich ein listiger Arbeiter unter den Nagel gerissen und an die hiesigen Uhr-Manufakturen verkauft. Beide Seiten sind übrigens der Meinung, den jeweils anderen übervorteilt zu haben...agent_provocateur schrieb: Okay, das Band hat ungefähr die gleiche Anmutung wie die Sitze eines Barkas-Busses.
Man hat auch mal versucht, Taucheranzüge daraus zu fertigen. Wollte aber niemand haben. Sporttaucher haben beispielsweise berichtet, dass man keinen Fisch zu Gesicht bekommt, wenn man diesen Anzug trägt. Die Tiere ergreifen sofort die Flucht, sobald sie einen Menschen in diesem Anzug sehen...agent_provocateur schrieb: Die Verarbeitung ist grundsätzlich gar nicht mal schlecht, es ist nur irgendein Material, schwer zu beschreiben, es erinnert mich an "Maueröffnung 1989".
Es könnte ein recycelter Trabant, irgendein Rest einer ausrangierten MIG oder tatsächlich das Leder eines Tieres sein. Diesem Tier möchte ich aber nicht begegnen. Nachts noch weniger, sonst benötige ich noch eine Unterhose aus dem Material. Das hält dicht.
Gerüchten zufolge geht dieses Material auf ein Experiment zurück, wo man (Stichwort Mangelwirtschaft) versucht hat, aus Vielfraßhaut, Fischabfällen, minderwertiger Zeltplane und Rohöl eine Art Leder-Ersatz zu fertigen.
Aus einigermaßen glaubwürdigen Quellen wird berichtet, dass hier MZ-Getriebe wiederverwertet wurden, die die Qualitätskontrolle nicht geschafft haben.agent_provocateur schrieb: Wenn man dann die Position gefunden hat um das Werk aufzudrehen, dann kommt etwas, das kennt man kaum noch. Ein Geräusch, welches eine Mischung aus "Fiat-Getriebe mit 700tkm" und einem Küchenmixer ist, mit dem Oma immer die Coladosen shreddert.
Sehr schwer zu beschreiben, ich würde es in etwa interpretieren wie das Geräusch des Verladekrans in Chistopol, welcher gerade wieder zehntausende Exemplare verlädt.
Das ist nicht das russische Wappentier, sondern das Äquivalent zum deutschen Kukuck, also eine Art Pfandsiegel. Da russische Fabriken ständig chronisch unter finanziellen Engpässen leiden und daher öfter mal Uhren gepfändet werden müssen, wird einfach schon vorher das Pfandsiegel eingeprägt. So müssen nicht noch aufwändig alle Uhren mit einem Siegel versehen werden, wenn mal wieder eine größere Charge gepfändet wird.agent_provocateur schrieb: Die Rückseite ist geziert mit dem [strike]Bundesadler[/strike] russischen Adler. Ich bin kein Kenner der Adler und anderem Vogelgetier, ich gehe davon aus, dass es ein Adler ist, auf jeden Fall dem russischen Wappen, das gefällt mir wirklich gut. Die Verarbeitung ist gut. Unten steht noch in kyrillischer Schrift "Russland".
Reiner Pragmatismus. Wer in Russland eine Uhr kauft, der will ein Ding, welches die Zeit anzeigt und eben kein Schmuckstück. So eine Uhr muss einfach sein, damit sie jeder Uhrmacher reparieren kann, egal ob in der mongolischen Steppe oder auf einer Almhütte im Ural. Funktionieren muss es selbst unter widrigsten Umständen. Damit weder Hitze noch Kälte das Laufverhalten beinflussen, wird jedes Werk sorgfältig mit bestem 20W50 Synthetik-Motorenöl geschmiert. Die verwendeten Metalle gehen noch auf Schrottsammler zurück, die nach dem ersten (!) Weltkrieg auf den Schlachtfeldern Munitionshülsen, Zahnprothesen und wegeworfene Coladosen gesammelt haben.agent_provocateur schrieb: Die Verarbeitung ist durchgängig gut bis sehr gut. Für den Preis eines Ladas erwartet man nen Lada. Wenn man aber nen Passat für den Preis bekommt, dann hat man nen Schnapper gemacht.
Oft habe ich gelesen, dass der Vergleich zur Tevise "Perlative Ceronometer" gezogen wird, den meistert die Uhr sofort in meinen Augen. Die Verarbeitung ist Welten besser, der Preis in etwa gleich.
Wer dagegen ein Schmuckstück am Arrm tragen möchte, kauft Westware oder bestellt bei Aliexpress. Oder kauft eine Vostok Europe
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Re: Vostok Komandirskie
23 Aug. 2019 20:01
Zuerst einmal möchte ich kurz Danke sagen! Danke!
Ich habe tatsächlich schon einmal überlegt ein Buch oder ähnliches zu schreiben, da mir eine Vielzahl von Leuten schon gesagt haben, mit meinen Vergleichen und der bildhaften Beschreibung hätte es Potential.
Auch in der Schule hat mir mein damaliger Klassenlehrer dazu geraten etwas in diesem Bereich zu machen.
Mit dem was ich bereits erlebt habe, zum Teil extrem außergewöhnliches, könnte ich ganze Bände füllen. Oder wer kann schon sagen, dass er mit einer Chipstüte am Fenster im zweiten Stock steht und plötzlich kommt der Nachbar von oben am Fenster mit einem Antennenkabel in der Hand vorbeigeflogen, reisst die Satellitenschüssel ab und danach muss ich an "The Ring" denken, weil Schnee auf dem Fernseher? Solche Geschichten habe ich etliche erlebt.
Warum ich es nicht mache?
Zuerst einmal habe ich tatsächlich vor ca 25 Jahren einen Gastartikel in der WAZ geschrieben und es ist schlicht und ergreifend nicht meine Welt "Bis 21 Uhr muss der Artikel fertig sein" oder "1100-1200 Zeichen, mehr nicht".
Sprich: Ich würde es eher für kleine Kreise nach meinem Gutdünken und als Hobby sehen. Leben kann man in der Regel davon nicht.
Reizen würde mich dafür momentan eher eine Art Videoblog o.Ä.
Ich habe tatsächlich schon darüber nachgedacht etwas in der Art mit den Top-Schlagzeilen des Tages oder Uhren zu machen. Dann ist da aber wieder die Frage des Zeitinvests. Sowas dauert dann auch wieder Stunden bis man was fertig hat und dann sollte schon ein Resultat von mehr als 20 Views oder ähnliches bei rauskommen.
Gruß,
AP
Ich habe tatsächlich schon einmal überlegt ein Buch oder ähnliches zu schreiben, da mir eine Vielzahl von Leuten schon gesagt haben, mit meinen Vergleichen und der bildhaften Beschreibung hätte es Potential.
Auch in der Schule hat mir mein damaliger Klassenlehrer dazu geraten etwas in diesem Bereich zu machen.
Mit dem was ich bereits erlebt habe, zum Teil extrem außergewöhnliches, könnte ich ganze Bände füllen. Oder wer kann schon sagen, dass er mit einer Chipstüte am Fenster im zweiten Stock steht und plötzlich kommt der Nachbar von oben am Fenster mit einem Antennenkabel in der Hand vorbeigeflogen, reisst die Satellitenschüssel ab und danach muss ich an "The Ring" denken, weil Schnee auf dem Fernseher? Solche Geschichten habe ich etliche erlebt.
Warum ich es nicht mache?
Zuerst einmal habe ich tatsächlich vor ca 25 Jahren einen Gastartikel in der WAZ geschrieben und es ist schlicht und ergreifend nicht meine Welt "Bis 21 Uhr muss der Artikel fertig sein" oder "1100-1200 Zeichen, mehr nicht".
Sprich: Ich würde es eher für kleine Kreise nach meinem Gutdünken und als Hobby sehen. Leben kann man in der Regel davon nicht.
Reizen würde mich dafür momentan eher eine Art Videoblog o.Ä.
Ich habe tatsächlich schon darüber nachgedacht etwas in der Art mit den Top-Schlagzeilen des Tages oder Uhren zu machen. Dann ist da aber wieder die Frage des Zeitinvests. Sowas dauert dann auch wieder Stunden bis man was fertig hat und dann sollte schon ein Resultat von mehr als 20 Views oder ähnliches bei rauskommen.
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Re: Vostok Komandirskie
31 Aug. 2019 07:04
Moskau, wir haben ein Problem!
Nachdem mein kleiner Ticker die letzten Tage nur Freude gemacht hat, gibt es nun zwei Probleme:
1) Die Krone verliert ihre Farbe, spricht also für Qualität höchster Güte - Patina wäre das Wort der Stunde
2) sie scheint beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre einen falschen Eintrittswinkel gewählt zu haben und nimmt gerade unaufhaltsam Fahrt auf, die ein kurzfristiges Verglühen nicht utopisch erscheinen lassen. Aufruhr macht sich im Kontrollzentrum breit.
Gruß,
AP
Nachdem mein kleiner Ticker die letzten Tage nur Freude gemacht hat, gibt es nun zwei Probleme:
1) Die Krone verliert ihre Farbe, spricht also für Qualität höchster Güte - Patina wäre das Wort der Stunde
2) sie scheint beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre einen falschen Eintrittswinkel gewählt zu haben und nimmt gerade unaufhaltsam Fahrt auf, die ein kurzfristiges Verglühen nicht utopisch erscheinen lassen. Aufruhr macht sich im Kontrollzentrum breit.
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Re: Vostok Komandirskie
02 Sep. 2019 16:19
+30Sek am Tag hört sich für mich im ersten Moment nur nach einer leichten Magnetisierung (Handy, Lautsprecherbox, ö.ä.) an. Ab zum Uhrmacher oder zu Ali...... Der Entmagnetisierer kostet keine 10€ bei Ali, hab ich mir vor kurzem aus dem selben Anlass auch zulegen müssen.....
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Re: Vostok Komandirskie
27 Juli 2022 00:58
Wunderschoener Beitrag!
Das mit dem Zoll ging mir damals genauso.
Ungläubiger Blick: "Soll die neu sein? Außerdem läuft die gar nicht"! oder war das Reparatur?
Das hatte den Vorteil, daß der Warenwert als 20 Euro angenommen wurde............
Das mit dem Zoll ging mir damals genauso.
Ungläubiger Blick: "Soll die neu sein? Außerdem läuft die gar nicht"! oder war das Reparatur?
Das hatte den Vorteil, daß der Warenwert als 20 Euro angenommen wurde............
Gruß Fritz
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Re: Vostok Komandirskie
21 Sep. 2022 17:10 - 21 Sep. 2022 17:55
Diese Wostoks sind schon respektable Uhren und gut konstruiert. Die gibt es ja im gleichen Design schon seit der Sowjetzeit, die Verarbeitungsqualität dürfte wohl bis heute gut sein. Man hört ja nicht viel negatives.
Das Werk, eine Wostok-Eigenkonstruktion, gibt es auch schon seit den '70ern (Werksfamilie Wostok 24xx), da die Uhr mit dem flachen Rückendeckel ja wohl mit Handaufzug ist, ist es das Wostok 2414 A.
Das hier ist meine sowjetische Wostok, ca. 1980, auch mit dem Wostok 2414 A.
Bei dem ungewöhnlich konstruierten Werk fällt die Blattfeder auf, die von oben kommend zur Werksmitte geht. Das ist typisch für eine indirekte Zentralsekunde. Die liegt nicht im Kraftfluss, sondern wird indirekt angetrieben durch das im Kraftfluss liegende Kleinbodenrad. Das Trieb der indirekten Sekunde in der Werksmitte und das Trieb des dezentral liegenden Sekundenrads (das mit dem Kleinbodenrad verzahnt ist) haben gleich viele Zähne.
Hier habe ich mal ein Schema des Räderwerks gemacht:
Hier mein Werk links und eine Superimposition zweier Werke, eins zerlegt von Christoph Lorenz aus uhrwerksachiv.de. rechts.
Hier die detaillierte Werksbeschreibung mit vielen Fotos: www.uhrwerksarchiv.de/movements/w/wostok/wostok-2414a/
Das ist also eine Uhr, bei der alle Komponenten aus einem Haus kommen, dazu noch ein langlebiges, als zuverlässig geltendes Werk, das ungewöhnlich und unverwechselbar ist.
Was will man mehr? Vor allem zu den Preisen...
Im Moment dürften allerdings wohl die Uhren nicht mehr so leicht zu bekommen sein.
Gruss Andi
PS: Wenn die Uhr etwas zu schnell läuft, würde ich die mal mit Hilfe eines Zahnstochers nachregulieren.
Das Werk, eine Wostok-Eigenkonstruktion, gibt es auch schon seit den '70ern (Werksfamilie Wostok 24xx), da die Uhr mit dem flachen Rückendeckel ja wohl mit Handaufzug ist, ist es das Wostok 2414 A.
Das hier ist meine sowjetische Wostok, ca. 1980, auch mit dem Wostok 2414 A.
Bei dem ungewöhnlich konstruierten Werk fällt die Blattfeder auf, die von oben kommend zur Werksmitte geht. Das ist typisch für eine indirekte Zentralsekunde. Die liegt nicht im Kraftfluss, sondern wird indirekt angetrieben durch das im Kraftfluss liegende Kleinbodenrad. Das Trieb der indirekten Sekunde in der Werksmitte und das Trieb des dezentral liegenden Sekundenrads (das mit dem Kleinbodenrad verzahnt ist) haben gleich viele Zähne.
Hier habe ich mal ein Schema des Räderwerks gemacht:
Hier mein Werk links und eine Superimposition zweier Werke, eins zerlegt von Christoph Lorenz aus uhrwerksachiv.de. rechts.
Hier die detaillierte Werksbeschreibung mit vielen Fotos: www.uhrwerksarchiv.de/movements/w/wostok/wostok-2414a/
Das ist also eine Uhr, bei der alle Komponenten aus einem Haus kommen, dazu noch ein langlebiges, als zuverlässig geltendes Werk, das ungewöhnlich und unverwechselbar ist.
Was will man mehr? Vor allem zu den Preisen...
Im Moment dürften allerdings wohl die Uhren nicht mehr so leicht zu bekommen sein.
Gruss Andi
PS: Wenn die Uhr etwas zu schnell läuft, würde ich die mal mit Hilfe eines Zahnstochers nachregulieren.
UTAMOH THUMO
Letzte Änderung: 21 Sep. 2022 17:55 von andi2.
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Re: Vostok Komandirskie
28 Sep. 2022 03:26
Von meinen 11 ( derzeit gefunden:10(??) ) Vostoks haben 2 Handaufzug, alle anderen sind Automatik . Die eine ist aussortiert, weil der darin sitzende Maschinist etwas schwächelt; ist vermutlich ein russischer Beamter, der am Arm eines deutschen Beamten partout nicht arbeiten will.... läuft nur bei extrem viel Bewegung, und bleibt trotzdem manchmal stehen, muß dann durch mehrmaliges Klopfen reanimiert werden.
Zu einer Reparatur kann ich mich nicht durchringen, bei meiner umfangreichen Auswahl muß die auch nicht unbedingt an´s Handgelenk, zumal sie keine Datumsanzeige hat!
Sollte ich einmal um Mitternacht nicht unterwegs, sondern im Bett liegend sein, das helle "Klick" der Datumsumschaltung ist, ruhiges Umfeld vorausgesetzt, deutlich vernehmbar! Der neue Tag beginnt eben um Mitternacht, also "Klick"!
@andi2: Meines Wissens sind die Vostok- Kaliber ab den frühen 1970ern angeblich modifizierte Valjoux, die Russen haben in der damaligen Quarz-Krise die entsprechenden Maschinen in der Schweiz erworben und moderat weiterentwickelt, ob das aber wirklich so stimmt, weiß ich leider nicht!
Zwei der Geräte sind mit 24-Std-Anzeige, wobei die mit dem GMT-Zeiger ja relativ einfach ist! Die mit dem "echten" 24-Std-Zifferblatt ist anfangs schon sehr anspruchsvoll bei spontan-Ablesung!
Klar, 12 Uhr mittags scheint die Sonne, 12 Uhr nachts ist´s dunkel, aber als Schichtdienstler im Wechselschichtbetrieb ist´s manchmal doch etwas verwirrend, wenn der Wecker im total verdunkelten Schlafzimmer rasselt, und du , frisch aus dem Tiefschlaf gerissen, auf die Uhr guckst! Das kann zu Adrenalin-Schüben der Marke: "Scheixxx benkleister, verschlafen!" und kurzzeitiger starker Steigerung des Blutdruckes führen!
Aber gerade das macht sie wieder interessant: Es bezähmt nämlich den "inneren Schweinehund", der dir ständig in´s Ohr säuselt: SCHLUMMERTASTE! SCHLUMMERTASTE , DRÜCK MICH! Für Uhrzeiten so um 2 bis 4 Uhr morgens also ganz gut, solange kein Gewoehnungserffekt einsetzt .
Und, auch bei irgendwelchen Uhrzeit-Spionen -also den Leuten, die nicht so offen auf´s Smartphone gaffen wollen, sondern lieber dezent auf eine Armbanduhr eines Mitbürgers gucken, damit es nicht so auffällt- (also bei langweiligen Vorträgen, etc) , macht es Spaß, sie zu tragen! Die gucken dann nämlich verwirrterweise so oft hin, daß es doch auffällig wird!
Für den aufgerufenen Preis bekommt man eigentlich ziemlich viel zuverlässige Mechanik! Und, bei 90 Prozent Ausbeute an vorbildlicher Zuverlässigkeit, da kann man in Prinzip nicht meckern!
Ok, bleibt das Design! Ganz ehrlich, manche moderne "Vostok Europe" erinnern mich an Citizen Ecodrive, und der Preis gefällt mir ebenfalls nicht!
Aber, die guten alten "Kommandirskje" , ich vermute mal, die erreichen vermutlich in einigen wenigen Jahren absoluten Kult-Status! Ja, es ist etwas schrulliges Ostblock- Design aus den 1970ern, aber, ohne Schnickschnack und mit relativ überschaubarer Mechanik! Darum habe ich sie , plus 2 Raketa´s mit Handaufzug ! Derer hatte ich eigentlich sogar einmal 3! Aber, Sohn meiner Ex, er wollte unbedingt eine solche "coole" Uhr, und, ich hatte sie eigentlich ganz günstig bekommen, also, "zum Geburtstag kannste ihm ja wohl eine davon schenken!" Ja, Beziehungsfrieden wahren, ich wußte, aber, das geht nicht gut! Einem technisch total verbloedeten Grobmotoriker, der zum Batterietausch bei einer Maus das Fach mit dem Schraubendreher aufhebelt , anstatt es in Pfeilrichtung aufzuschieben? Ich habe ihm gezeigt, die Uhr ganz langsam aufziehen, sobald etwas Widerstand spürbar ist, sofort aufhoeren! Nach 12 Tagen war die Uhr dann halt eben "kaputt" , "darf ich dann die nächste haben ?" Da gab es ein meinerseits ein ganz klares "NEIN", NIEMALS ..... und anschließend etwas ....... Streß!
Also, dem Trottel eine ganz billige Binär-Uhr gekauft, die war auch irgendwie mega-cool, und der Depp konnte daran nichts kaputtmachen! Hätte ich vorher machen sollen!
Das ist 10 Jahre her, und, ich dachte kürzlich mal, die wollen mich verarschen! Der will angeblich ernsthaft Feinwerktechnik studieren! Hoffentlich baut er dann keine Uhren, weil, das ZB hat dann 10 Meter Durchmesser und die Uhr wiegt eine Tonne!
Wie mein Nickname schon sagt, habe ich mehr "altes Gelumpe! " , und zu meinem Trabant 601 Bj1986 auf einem Fahrzeugtreffen passt halt ein Reichsbahn-Hemd und /oder eine Ruhla oder sonstige Uhr aus dem Ostblock!
Ganz im Gegensatz zu heute waren laut Aussagen unserer Ost-Kollegen, die sich hier zuhauf tummeln, RUHLA-Uhren in der DDR nicht so wirklich der "Bringer"! Ossi-Spruch: "Ruhla-Uhr, wasserdicht, rein geht´s immer, raus kommt´s nicht" , da waren Vostoks sehr begehrt, zumal man offiziell eigentlich gar keine erwerben konnte, die Produktion war ja für russische Soldaten, Führungskader etc vorgesehen, erst die Reste wurden an das Volk geliefert, ganz am Schluß an zahlende Kunden der Bruderstaaten! In wieweit das stimmt, dürfte nicht mehr nachprüfbar sein, weil, je nach Heimatregion, jeder Bezirk eben anders beliefert wurde!
Kollegen aus der Berliner Ecke sagen, es wäre nur normale , "Bückware " gewesen , halt teuer, Hinter-Arzgebirgler sagen, ohne Beziehung nix zu machen, da war eine VOSTOK so ähnlich wie eine Rolex im Westen.
Was nun wirklich stimmt, werden wir wohl nie mehr erfahren, zumal diejenigen, die das spezifische Wissen dazu haben, langsam altersbedingt aussterben! Manche wollen nichts sagen , andere wissen es nicht mehr!
Trotzdem waren Vostok hoch im Kurs, genauso wie Shiguli, hier bekannt als Marke LADA! Politisch korrekt wollte natürlich jeder unbedingt einen Wartburg oder Trabant aus heimischer Produktion, trotzdem wollte real insgeheim jeder einen Skoda, Shiguli oder Dacia!, bzw später einen Golf oder Mazda!
Nein, alle meiner Uhren aus der UdSSR werde ich behalten und auch weiterhin tragen! All meine Uhren wurden vor dem Krieg produziert und koennen absout nichts dafür, daß ein Präsident ausrastet, einen Krieg führt, das macht absolut keinen Sinn!
Freilich, bei Hotel-Übernachtungen werde ich vermutlich keine Vostok mehr tragen, da knicke ich etwas ein! Da wird es etwas zu international, da moechte ich nicht, daß das als eventuelle Provokation gesehen wird!
Und, mit einer "Specht und Sohne" lernst Du schneller interessante Leute kennen, als Du glaubst! ( Anderes Thema!)
Grüße,
Fritz
,
Zu einer Reparatur kann ich mich nicht durchringen, bei meiner umfangreichen Auswahl muß die auch nicht unbedingt an´s Handgelenk, zumal sie keine Datumsanzeige hat!
Sollte ich einmal um Mitternacht nicht unterwegs, sondern im Bett liegend sein, das helle "Klick" der Datumsumschaltung ist, ruhiges Umfeld vorausgesetzt, deutlich vernehmbar! Der neue Tag beginnt eben um Mitternacht, also "Klick"!
@andi2: Meines Wissens sind die Vostok- Kaliber ab den frühen 1970ern angeblich modifizierte Valjoux, die Russen haben in der damaligen Quarz-Krise die entsprechenden Maschinen in der Schweiz erworben und moderat weiterentwickelt, ob das aber wirklich so stimmt, weiß ich leider nicht!
Zwei der Geräte sind mit 24-Std-Anzeige, wobei die mit dem GMT-Zeiger ja relativ einfach ist! Die mit dem "echten" 24-Std-Zifferblatt ist anfangs schon sehr anspruchsvoll bei spontan-Ablesung!
Klar, 12 Uhr mittags scheint die Sonne, 12 Uhr nachts ist´s dunkel, aber als Schichtdienstler im Wechselschichtbetrieb ist´s manchmal doch etwas verwirrend, wenn der Wecker im total verdunkelten Schlafzimmer rasselt, und du , frisch aus dem Tiefschlaf gerissen, auf die Uhr guckst! Das kann zu Adrenalin-Schüben der Marke: "Scheixxx benkleister, verschlafen!" und kurzzeitiger starker Steigerung des Blutdruckes führen!
Aber gerade das macht sie wieder interessant: Es bezähmt nämlich den "inneren Schweinehund", der dir ständig in´s Ohr säuselt: SCHLUMMERTASTE! SCHLUMMERTASTE , DRÜCK MICH! Für Uhrzeiten so um 2 bis 4 Uhr morgens also ganz gut, solange kein Gewoehnungserffekt einsetzt .
Und, auch bei irgendwelchen Uhrzeit-Spionen -also den Leuten, die nicht so offen auf´s Smartphone gaffen wollen, sondern lieber dezent auf eine Armbanduhr eines Mitbürgers gucken, damit es nicht so auffällt- (also bei langweiligen Vorträgen, etc) , macht es Spaß, sie zu tragen! Die gucken dann nämlich verwirrterweise so oft hin, daß es doch auffällig wird!
Für den aufgerufenen Preis bekommt man eigentlich ziemlich viel zuverlässige Mechanik! Und, bei 90 Prozent Ausbeute an vorbildlicher Zuverlässigkeit, da kann man in Prinzip nicht meckern!
Ok, bleibt das Design! Ganz ehrlich, manche moderne "Vostok Europe" erinnern mich an Citizen Ecodrive, und der Preis gefällt mir ebenfalls nicht!
Aber, die guten alten "Kommandirskje" , ich vermute mal, die erreichen vermutlich in einigen wenigen Jahren absoluten Kult-Status! Ja, es ist etwas schrulliges Ostblock- Design aus den 1970ern, aber, ohne Schnickschnack und mit relativ überschaubarer Mechanik! Darum habe ich sie , plus 2 Raketa´s mit Handaufzug ! Derer hatte ich eigentlich sogar einmal 3! Aber, Sohn meiner Ex, er wollte unbedingt eine solche "coole" Uhr, und, ich hatte sie eigentlich ganz günstig bekommen, also, "zum Geburtstag kannste ihm ja wohl eine davon schenken!" Ja, Beziehungsfrieden wahren, ich wußte, aber, das geht nicht gut! Einem technisch total verbloedeten Grobmotoriker, der zum Batterietausch bei einer Maus das Fach mit dem Schraubendreher aufhebelt , anstatt es in Pfeilrichtung aufzuschieben? Ich habe ihm gezeigt, die Uhr ganz langsam aufziehen, sobald etwas Widerstand spürbar ist, sofort aufhoeren! Nach 12 Tagen war die Uhr dann halt eben "kaputt" , "darf ich dann die nächste haben ?" Da gab es ein meinerseits ein ganz klares "NEIN", NIEMALS ..... und anschließend etwas ....... Streß!
Also, dem Trottel eine ganz billige Binär-Uhr gekauft, die war auch irgendwie mega-cool, und der Depp konnte daran nichts kaputtmachen! Hätte ich vorher machen sollen!
Das ist 10 Jahre her, und, ich dachte kürzlich mal, die wollen mich verarschen! Der will angeblich ernsthaft Feinwerktechnik studieren! Hoffentlich baut er dann keine Uhren, weil, das ZB hat dann 10 Meter Durchmesser und die Uhr wiegt eine Tonne!
Wie mein Nickname schon sagt, habe ich mehr "altes Gelumpe! " , und zu meinem Trabant 601 Bj1986 auf einem Fahrzeugtreffen passt halt ein Reichsbahn-Hemd und /oder eine Ruhla oder sonstige Uhr aus dem Ostblock!
Ganz im Gegensatz zu heute waren laut Aussagen unserer Ost-Kollegen, die sich hier zuhauf tummeln, RUHLA-Uhren in der DDR nicht so wirklich der "Bringer"! Ossi-Spruch: "Ruhla-Uhr, wasserdicht, rein geht´s immer, raus kommt´s nicht" , da waren Vostoks sehr begehrt, zumal man offiziell eigentlich gar keine erwerben konnte, die Produktion war ja für russische Soldaten, Führungskader etc vorgesehen, erst die Reste wurden an das Volk geliefert, ganz am Schluß an zahlende Kunden der Bruderstaaten! In wieweit das stimmt, dürfte nicht mehr nachprüfbar sein, weil, je nach Heimatregion, jeder Bezirk eben anders beliefert wurde!
Kollegen aus der Berliner Ecke sagen, es wäre nur normale , "Bückware " gewesen , halt teuer, Hinter-Arzgebirgler sagen, ohne Beziehung nix zu machen, da war eine VOSTOK so ähnlich wie eine Rolex im Westen.
Was nun wirklich stimmt, werden wir wohl nie mehr erfahren, zumal diejenigen, die das spezifische Wissen dazu haben, langsam altersbedingt aussterben! Manche wollen nichts sagen , andere wissen es nicht mehr!
Trotzdem waren Vostok hoch im Kurs, genauso wie Shiguli, hier bekannt als Marke LADA! Politisch korrekt wollte natürlich jeder unbedingt einen Wartburg oder Trabant aus heimischer Produktion, trotzdem wollte real insgeheim jeder einen Skoda, Shiguli oder Dacia!, bzw später einen Golf oder Mazda!
Nein, alle meiner Uhren aus der UdSSR werde ich behalten und auch weiterhin tragen! All meine Uhren wurden vor dem Krieg produziert und koennen absout nichts dafür, daß ein Präsident ausrastet, einen Krieg führt, das macht absolut keinen Sinn!
Freilich, bei Hotel-Übernachtungen werde ich vermutlich keine Vostok mehr tragen, da knicke ich etwas ein! Da wird es etwas zu international, da moechte ich nicht, daß das als eventuelle Provokation gesehen wird!
Und, mit einer "Specht und Sohne" lernst Du schneller interessante Leute kennen, als Du glaubst! ( Anderes Thema!)
Grüße,
Fritz
,
Gruß Fritz
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Re: Vostok Komandirskie
28 Sep. 2022 15:24 - 28 Sep. 2022 16:17
Hallo Fritz,
Die 'Specht & Sohne' Monaco sieht wirklich gut aus. Würde mich auch reizen, wenn es keine Quarzuhr wäre (und das mit den Totalisatorbeschriftungen)...
Ich habe im Lauf der Zeit einige sowjetische Uhren angesammelt, immer mal wieder eine gekauft (alle gebraucht, von Ebay), wenn ich etwas Interessantes sah. Dabei habe ich immer bestimmte Modelle gesucht, die Schwierigkeit ist ja, eine zu kriegen die noch nicht so abgenutzt ist und wo noch kein Geistesverwandter deines Uhrenripper-'Stiefsohns' im Werk rumgestochert hat.
Ich habe eine Ural aus den 50ern (mit Molnija-Taschenuhr-Werk mit indirekter Zentralsekunde), mehrere Wostoks, mehrere Raketas, 3 Poljot-Armbandwecker, mehrere Slavas und eine Zim. Leider habe ich noch nicht alle fotografiert.
Raketa hat viele sowjetische Modelle, die mir gefallen, deshalb habe ich auch einige gekauft und trage sie regelmässig:
Meine grüne Raketa "UFO" mit Raketa 2609.HA und mit einem sowjetischen Band nach NSA-Machart.
Meine Raketa "UFO" Olympia 1980 mit Raketa 2609.1 und mit einem sowjetischen Olympiaband (Olympia-Prägung auf Schliesse)
Meine Raketa-24h Antarctica mit Raketa 2623.H (24h) und einem sowjetischen Propaganda-Band "Mir Miru" aus der Gorbatschow-Ära.
Und meine Raketa-Weltzeituhr ("Worldtimer") mit dem Rakete 2628.H (Tag / Datum)
Die Raketa-26xx-Werke, auch Eigenentwicklungen wie bei Wostok, sind hochwertig und zuverlässig, und - wie ich finde- besonders servicefreundlich. Wer ein Werk will, wo die Arbeit eine Freude ist, nimmt Raketa, wer lieber die Hölle auf Erden erleben will, nimmt Slava (da bräuchte man für die Datumschaltung 8 Arme wie ein Oktopus).
Das ist meine Komandirskie (etwa 1970) mit dem Wostok 2234:
Die Werke von Wostok (Familien 22xx und 24xx) sind Eigenentwicklungen. Die haben nichts zu tun mit Valjoux und auch keine Ähnlichkeit, sie sind beide sehr ungewöhnlich aufgebaut.
Aber Poljot hatte ein Werk, das von Valjoux-Werken abgeleitet war:
Das Chronographenwerk Poljot 3133 vom Valjoux 7734. Beide aber nicht baugleich, sondern Poljot mit schnellerer Schwingungsfrequenz und anderer Unruh, sowie weitere Änderungen.
watch-movements.eu/blog/2017/09/12/das-c...henwerk-poljot-3133/
Das Armbandwecker-Werk Poljot 2612 ist vom Schweizer AS 1475 abgeleitet und fast baugleich.
So weit ich weiss, kaufte Poljot die Produktionsmaschinen für das 3133 von Valjoux, als dort die 77xx-Werke eingestellt wurden und auch die Produktionsmaschinen für das 2612 von AS.
Wenn ich etwas aus dem heutigen Angebot suchen würde, würde ich nicht etwas von Vostok Europe nehmen (das ist ein Einschaler, so weit ich weiss auch nicht in Russland ansässig, sondern baltisch und eine Neugründung vor wenigen Jahren), sondern etwas aus dem Stammwerk Wostok Chistopol, (wohl am besten über Meranom oder den deutschen Händler Kampmann zu beziehen?) wo auch die Werke herkommen, so etwas, wie die Komandirskie aus dem Startpost von @keegokies oder eine Amphibia.
Die russischen - besonders die alten sowjetischen Uhren, sind ein interessantes Sammelgebiet, aber es sind leider im Moment durch das Embargo nicht mehr so viele im Angebot.
Gruss Andi
Die 'Specht & Sohne' Monaco sieht wirklich gut aus. Würde mich auch reizen, wenn es keine Quarzuhr wäre (und das mit den Totalisatorbeschriftungen)...
Ich habe im Lauf der Zeit einige sowjetische Uhren angesammelt, immer mal wieder eine gekauft (alle gebraucht, von Ebay), wenn ich etwas Interessantes sah. Dabei habe ich immer bestimmte Modelle gesucht, die Schwierigkeit ist ja, eine zu kriegen die noch nicht so abgenutzt ist und wo noch kein Geistesverwandter deines Uhrenripper-'Stiefsohns' im Werk rumgestochert hat.
Ich habe eine Ural aus den 50ern (mit Molnija-Taschenuhr-Werk mit indirekter Zentralsekunde), mehrere Wostoks, mehrere Raketas, 3 Poljot-Armbandwecker, mehrere Slavas und eine Zim. Leider habe ich noch nicht alle fotografiert.
Raketa hat viele sowjetische Modelle, die mir gefallen, deshalb habe ich auch einige gekauft und trage sie regelmässig:
Meine grüne Raketa "UFO" mit Raketa 2609.HA und mit einem sowjetischen Band nach NSA-Machart.
Meine Raketa "UFO" Olympia 1980 mit Raketa 2609.1 und mit einem sowjetischen Olympiaband (Olympia-Prägung auf Schliesse)
Meine Raketa-24h Antarctica mit Raketa 2623.H (24h) und einem sowjetischen Propaganda-Band "Mir Miru" aus der Gorbatschow-Ära.
Und meine Raketa-Weltzeituhr ("Worldtimer") mit dem Rakete 2628.H (Tag / Datum)
Die Raketa-26xx-Werke, auch Eigenentwicklungen wie bei Wostok, sind hochwertig und zuverlässig, und - wie ich finde- besonders servicefreundlich. Wer ein Werk will, wo die Arbeit eine Freude ist, nimmt Raketa, wer lieber die Hölle auf Erden erleben will, nimmt Slava (da bräuchte man für die Datumschaltung 8 Arme wie ein Oktopus).
Das ist meine Komandirskie (etwa 1970) mit dem Wostok 2234:
Die Werke von Wostok (Familien 22xx und 24xx) sind Eigenentwicklungen. Die haben nichts zu tun mit Valjoux und auch keine Ähnlichkeit, sie sind beide sehr ungewöhnlich aufgebaut.
Aber Poljot hatte ein Werk, das von Valjoux-Werken abgeleitet war:
Das Chronographenwerk Poljot 3133 vom Valjoux 7734. Beide aber nicht baugleich, sondern Poljot mit schnellerer Schwingungsfrequenz und anderer Unruh, sowie weitere Änderungen.
watch-movements.eu/blog/2017/09/12/das-c...henwerk-poljot-3133/
Das Armbandwecker-Werk Poljot 2612 ist vom Schweizer AS 1475 abgeleitet und fast baugleich.
So weit ich weiss, kaufte Poljot die Produktionsmaschinen für das 3133 von Valjoux, als dort die 77xx-Werke eingestellt wurden und auch die Produktionsmaschinen für das 2612 von AS.
Wenn ich etwas aus dem heutigen Angebot suchen würde, würde ich nicht etwas von Vostok Europe nehmen (das ist ein Einschaler, so weit ich weiss auch nicht in Russland ansässig, sondern baltisch und eine Neugründung vor wenigen Jahren), sondern etwas aus dem Stammwerk Wostok Chistopol, (wohl am besten über Meranom oder den deutschen Händler Kampmann zu beziehen?) wo auch die Werke herkommen, so etwas, wie die Komandirskie aus dem Startpost von @keegokies oder eine Amphibia.
Die russischen - besonders die alten sowjetischen Uhren, sind ein interessantes Sammelgebiet, aber es sind leider im Moment durch das Embargo nicht mehr so viele im Angebot.
Gruss Andi
UTAMOH THUMO
Letzte Änderung: 28 Sep. 2022 16:17 von andi2.
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Re: Vostok Komandirskie
28 Sep. 2022 21:01 - 28 Sep. 2022 21:38
Gerade habe ich den Wikipedia-Artikel 'Wostok (Uhren)' aufgerufen.
de.wikipedia.org/wiki/Wostok_(Uhren)
Dort steht tatsächlich, dass die Wostok-Kaliber von Valjoux-Kalibern abstammen.
Das ist aber meiner Meinung nach aus der Luft gegriffen und total falsch.
Da möchte ich dann gern wissen, von welchen Valjoux-Kalibern bitte.
Alle Wostok-Kaliber, sowohl der 28xx-, als auch der der 22xx- und 24xx-Kaliberfamilien haben einen sehr eigentümlichen Räderwerksaufbau, da kenne ich kein Valjoux-Kaliber mit auch nur der allerentferntesten Ähnlichkeit.
Die 28xx- und 22xx-Familie haben den gleichen sehr speziellen Räderwerksaufbau wie manche Zenith-Werke (namentlich das Zenith 135). Alle drei Zeiger sind indirekt angetrieben und liegen ausserhalb des Kraftflusses.
Die zuletzt eingeführte Kaliberfamilie 24xx, die bis heute gebaut wird, ist nochmal anders, auch sehr eigentümlich und sicher eine Eigenentwicklung. Ein Werk mit dezentralem Sekundenrad und indirekter Zentralsekunde, angetrieben vom Kleinbodenrad, Zeigerreibung auf Minutenrohr, direkte Minute. Das ist dann falsch in der kurzen Kaliberbeschreibung der 24xx-Werke im Watch-Wiki, denn dort steht fälschlich, dass sie eine direkte Zentralsekunde hätten. Das stimmt auch nicht, es ist eine indirekte, vom Kleinbodenrad angetriebene, siehe Bilder und Schema oben, oder auch Beschreibung des Werks bei Uhrwerksarchiv.de als Link.
Mit Valjoux hat keines der Wostok-Werke etwas zu tun.
de.wikipedia.org/wiki/Wostok_(Uhren)
Dort steht tatsächlich, dass die Wostok-Kaliber von Valjoux-Kalibern abstammen.
Das ist aber meiner Meinung nach aus der Luft gegriffen und total falsch.
Da möchte ich dann gern wissen, von welchen Valjoux-Kalibern bitte.
Alle Wostok-Kaliber, sowohl der 28xx-, als auch der der 22xx- und 24xx-Kaliberfamilien haben einen sehr eigentümlichen Räderwerksaufbau, da kenne ich kein Valjoux-Kaliber mit auch nur der allerentferntesten Ähnlichkeit.
Die 28xx- und 22xx-Familie haben den gleichen sehr speziellen Räderwerksaufbau wie manche Zenith-Werke (namentlich das Zenith 135). Alle drei Zeiger sind indirekt angetrieben und liegen ausserhalb des Kraftflusses.
Die zuletzt eingeführte Kaliberfamilie 24xx, die bis heute gebaut wird, ist nochmal anders, auch sehr eigentümlich und sicher eine Eigenentwicklung. Ein Werk mit dezentralem Sekundenrad und indirekter Zentralsekunde, angetrieben vom Kleinbodenrad, Zeigerreibung auf Minutenrohr, direkte Minute. Das ist dann falsch in der kurzen Kaliberbeschreibung der 24xx-Werke im Watch-Wiki, denn dort steht fälschlich, dass sie eine direkte Zentralsekunde hätten. Das stimmt auch nicht, es ist eine indirekte, vom Kleinbodenrad angetriebene, siehe Bilder und Schema oben, oder auch Beschreibung des Werks bei Uhrwerksarchiv.de als Link.
Mit Valjoux hat keines der Wostok-Werke etwas zu tun.
UTAMOH THUMO
Letzte Änderung: 28 Sep. 2022 21:38 von andi2.
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Re: Vostok Komandirskie
30 Sep. 2022 22:02 - 02 Okt. 2022 19:37
So, endlich kann ich Bilder einstellen! Dachte zuerst, ich stelle mich zu doof, aber mein uraltes Sony Fon hat nicht kompatible Software, Update geht mit der SIM-Karte nicht, das Teil kann wirklich nur SMS und telefonieren , dafür kostet der Vertrag nichts.Vom Privatteil der Dual SIM vom Diensthandy klappt es. Also hier die Bilder von meinen 24-Std-Vostoks!
Gruß Fritz
Letzte Änderung: 02 Okt. 2022 19:37 von Ratman.
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