Outlet Roermond

War schonmal jemand im Outlet Roermond? (Also ganz generell) (In Holland, bei Düsseldorf)

Dort gibt es ja einen Seiko und einen Breitling-Store.

Mord und Totschlag?

Jahrelange Parkplatzssuche?

Lohnen sich die Angebote?

Falls keine Rückantwort bis High Noon (12 Uhr Mittags), überlege ich, ob ich mich heute mal ins Getümmel wage (dort ist ja auch Sonntags auf), irgendwie ahnend, dass ich es wohl bereuen werde...!

Ich nicht.

Aber fahr mal hin, mach mal Fotos, bitte

Sir, jawohl Sir! Launch. ETA 1245.

keegokies schrieb: War schonmal jemand im Outlet Roermond? (Also ganz generell) (In Holland, bei Düsseldorf)

Hrrhrr... "bei Düsseldorf" ist gut Okay, global gesehen so mit dem Finger auf'm Globus ist das tatsächlich nicht weit, aber eine knappe Stunde ist Roermond schon noch von Düsseldorf wech (je nachdem, wo man in D'dorf wohnt).

Vor gut 25 Jahren, als ich noch in Düren gewohnt hab, bin ich mit der besten Ehefrau von allen regelmäßig über die Grenze nach Roetgen oder andere grenznahe Orte Tabak kaufen gefahren. Oder mal schnell zum Shoppen nach Maastricht. Und natürlich regelmäßig zum MC Fast Eagles zum Abhängen, Biertrinken oder Tütenrauchen. Wir haben uns recht oft in Belgien oder den Niederlanden rumgetrieben. War immer ziemlich entspannt dort. Vor ein paar Monaten waren wir nochmal in Maastricht. Immer noch die besten Pommes der ganzen Region!

keegokies schrieb: Lohnen sich die Angebote?

Meiner Erfahrung nach - und ohne die speziellen Angebote der beiden von dir genannten Outlets zu kennen - muss ich sagen, dass ich noch kein Outlet gesehen habe, wo man echte Schnäppchen machen konnte. Entweder gab es dort Artikel zweiter Wahl, also mit Fehlern/Beschädgungen, oder aber es wurden dort speziell für solche Outlets angefertigte Artikel verkauft. In Darmstadt war ich mal bei einem Outlet eines großen Bekleidungsmittelversands. Die Artikel dort sahen auf den ersten Blick wie die aus dem Katalog aus. Schaute man dann aber genauer hin, war in den T-Shirts zum Beispiel der Anteil an Kunstfasern höher als die der regulären Artikel. Bei Jeans fehlten die Nieten an den Taschen. An einer Jacke war ein bestimmtes Motiv nur aufgedruckt statt gestickt usw. usf.

Ich meine, warum sollte ein Hersteller auch einen extra Laden einrichten, wo seine regulären Artikel billiger angeboten werden als normal? Kein Händler würde doch seinen normalen Handel kanibalisieren, das macht aus unternehmerischer Sicht überhaupt keinen Sinn. Noch preiswerter als über den Versandweg kann man seine Artikel nicht verkaufen. Früher - also in Zeiten vor dem großen Internet-Boom - mag so ein Fabrikverkauf ja möglicherweise noch halbwegs sinnvoll gewesen sein, aber heute?

Abe ich lasse mich gerne eines Besseren belehren...

Sir, nach Landung über A52 auf N280 um 1230 gab es Verzögerungen auf dem Runway, weshalb erst um 1250 gestartet werden konnte:

- Es herrscht Ausnahmezustand der Stufe grün vgl Sonntagsverkauf in D
- Auffällig viele Anrainer der Regionen MG, D, K und VIE versuchen über die Grenze zu kommen und revoltieren bereits beim Einfädeln von 4 auf 1 Spur. Es herrscht blanke Angst, nicht berücksichtigt zu werden
- Parkplatz Tageskarte 3€
- Ich gehe jetzt in die Massen um Bericht zu erstatten

Over and out!

Abschlussbericht

Outlet-Erfahrung: Bremen-Stuhr, Walsrode, Wolfsburg, Las Vegas, Chicago

Einschätzung der Lage:
Dieses Center ist größtenteils auf Premium ausgerichtet. Calvin Klein, Gucci, Armani, Montblanc, Gant, Hunkemöller, Brax, Gerry Weber, Olymp, etc.

Weiterhin ergänzend sind übliche Sport- & Outdoormarken mit Stores vertreten, bsp Puma, Mammut, The North Face, etc

Hinsichtlich Uhren gibt es 6 gesichtete Anlaufstellen:

Seiko
Breitling
Tag Heuer
Hour Passion
Fossil
TW Steel

Die Qualität der Ausstellungsstücke insgesamt kann hinsichtlich der Sachunkenntnis Herrn Keegokies nicht beurteilt werden, lediglich bei Seiko kann das Urteil gefällt werden, dass dieses eher enttäuschend ist. Es sind die vorhandenen Unterbranches mit einem Großteil an Ware vorhanden (z.B. Lorus), die eigentliche Marke mit maximal 20%. Nachlass auf Listenpreise zum Teil bis 45/50%. Ein Großteil sind Quartzuhren.

Interessant kann ein Besuch im Hour Passion sein, dort gibt es Certina, Hamilton, Calvin Klein, Rado und Longines. Eine Bewertung konnte auch hier nicht festgestellt werden. Nachlass hier auf Liste bis ca. 40%.

In Tag Heuer ist die Auswahl eher begrenzt. Nachlass auf Liste etwa 30%.

Breitling hat eine Vielzahl an Uhren vorhanden, aufgrund der nicht vorhandenen Kenntnis der üblichen Preise keine Bewertung. Nachlass auf Liste in etwa 30%.

TW Steel hat im Durchschnitt 40-50% auf Liste gehabt, allerdings keine Kenntnisse, wie diese "regulär" gehandelt werden.

Fossil ist enttäuschend, zum Teil nur 10-15%, allerdings erhebliche Nachlässe auf Lederwaren (70%)

Ausserhalb der Uhrenwelt sind Nachlässe auf Listenpreise in etwa 30% üblich, zum Teil Saisonware weitaus günstiger.

Zum Teil lange Einlassschlangen bei den Sportmarken,alles andere ist in etwa voll wie beim Sonntagsverkauf in D.

Fazit:
Ein Besuch vor Ort kann lohnen, wenn folgende Gegebenheiten vorhanden sind:
1) Man möchte vielerlei Dinge kaufen und hat ein größeres Investitionsvorhaben (Jacken, Uhren, Unterhosen und Schuhe)
2) Man ist flexibel hinsichtlich der Marken (Na dann kaufe ich mal Karl Lagerfeld anstatt Olymp)
3) Man reist nicht explizit nur für Uhren an (!)
4) Man fährt einen ganzen Tag hin, da es das größte mir bekannte Outletcenter ist und man dort Stunden im Gewühl verbringen kann!




*BERICHTENDE*

Hallo Major keegokies, können Sie hören
Woll'n Sie meine Hoffnung denn so zerstören?



129 Euro?!?

2016 habe ich dafür bezahlt:



Und wieder eine Uhr, die ich niemals verkaufen werde, weil mir der Verlust in der Seele weh täte

@ColonelZap : Ich hätte diese fast gekauft, war aber auf die Gelbe eher scharf und fand den Nachlass nicht so gut

keegokies schrieb: fand den Nachlass nicht so gut

Ohne großartig gesucht zu haben, ich denke, der Preis ist mehr als fair, zumindest bei "meiner"

Ratman schrieb: Ich meine, warum sollte ein Hersteller auch einen extra Laden einrichten, wo seine regulären Artikel billiger angeboten werden als normal? Kein Händler würde doch seinen normalen Handel kanibalisieren, das macht aus unternehmerischer Sicht überhaupt keinen Sinn. Noch preiswerter als über den Versandweg kann man seine Artikel nicht verkaufen. Früher - also in Zeiten vor dem großen Internet-Boom - mag so ein Fabrikverkauf ja möglicherweise noch halbwegs sinnvoll gewesen sein, aber heute?

Die Ironie ist:

Sie verdienen so mehr ...

Folgende Geschichte ist rein fiktiv und entbehrt jeglicher Grundlage. Zufälligkeiten sind zufällig.

Stellt euch vor, Ihr seit eine Unterhosenfabrik (oder Wollpullover, oder was auch immer).

Dann läuft es in etwa so ab:

Ihr entwerft ein Produkt, bzw. lasst es euch in Bangladesh oder sonstwo präsentieren und anhand eurer eigenen Prognosen oder der eurer Kunden bestellt und/oder fertigt Ihr.

Wir haben jetzt Januar, jetzt werden bereits Winterkollektionen 2020/2021 gefertigt die eure Kunden euch als Prognose abgegeben.

Nun stellt euch vor, Ihr habt ein klassisches Warenhaus in dem man von Schreibmaterial über Wäsche bis hin zu Elektrosachen alles kaufen kann, als Kunde. Die sitzen dann am Tisch und sagen:

Farbe grün = 1000XXL, 800 XL, 2000L, 3000M, 1500S
Farbe blau1 = 1000XXL, 800 XL, 2000L, 3000M, 1500S
Farbe blau2 = 1000XXL, 800 XL, 2000L, 3000M, 1500S
...

Am Ende nach Durchgang der Bestellung dieses Warenhauses sitzt Ihr am Tisch und schlagt euch die Hände vor den Kopf, denn:

1) Die Rechnungsstellung an das Warenhaus erfolgt erst zu definierten Terminen in der entsprechenden Saison und/oder nach Abverkauf (= schonmal 12 Monate Vorfinanzierung)
2) Wenn die Rechnung dann ausgelöst wird, dann gibt es 120-180 Tage Zahlungsziel (=somit bis zu 18 Monate Vorfinanzierung)
3) Nicht verkaufte Ware wird wieder gutgeschrieben und abgeholt (Jackpot, wenn die Saison nicht wie erwartet läuft oder die Farbauswahl nicht gut war, bzw. die Designer Mist gebaut haben!)

Das ist übel, oder? Naja, es geht weiter:

Preise? Wenn Ihr diese Unterhose für sagen wir mal 30€ (Ihr seid ja Premiumhersteller!) in den Markt drücken wollt, habe Ihr vielleicht 3€ Produktionskosten in Bangladesh und verkauft diese für 5,20€ an das Warenhaus. ~40% Marge, Halleluja, Sekt her! Mist, da war doch die Vorfinanzierung!

(Absolute Premiummarken haben natürlich ein anderes Verhältnis!)

Läuft es nicht gut, fliegt es euch um die Ohren (Schonmal das Bekleidungssterben in Deutschland hinterfragt?)

Zum Teil werden die Flächen in den Häusern gemietet, teilweise müssen diese selbst bestückt werden, teilweise erfolgt dies durch den Vermieter.

Nun denkt Ihr: "Hah, dem gebe ich es jetzt, ich erhöhe einfach die Preise zum nächsten Termin!" - Kann theroretisch gut gehen, wird es aber nicht. Dann wird beim nächsten Ladenumbau (schonmal gefragt, warum dies so häufig passiert?) eure Ware in die hinterste Ecke verfrachtet und Ihr seit auf die Verkäufer angewiesen, welche aber auch Vorgaben einzuhalten haben. Und im nächsten Prospekt seid Ihr auf Seite 17 anstatt 3. Das kann natürlich mit einer Werbekostenunterstützung wieder korrigiert werden.

Nun gab es vor vielen Jahren findige Strategen, welche auf folgende Idee kamen:

"Ich verkaufe meine Unterhose einfach selbst! Dann kann ich 30€ nehmen!"
Es kam der erste ungeliebte Angestellte um die Ecke und sagte:
"Ja, aber dann warte ich auf den nächsten SSV im Warenhaus! Bis zu 50% Rabatt!"
Es wurde getagt und die Lösung war eine Art Selbsthilfegruppe für notleidende Industrien:
"Wir erfinden Outletcenter! Wir hauen die Ware mit Rabatt dort raus, sagen wir 30%, dann haben wir ja mehr Marge als wenn wir an das Warenhaus verkaufen und sofort unser Geld! Wir müssen nur alle Rabatte geben, damit der Kunde zu uns kommt! Alleine sind wir schwach, in der Masse stark! Und wir können jeweils unser gesamtes Sortiment präsentieren, nicht nur das, was das Kaufhaus bestellt! Jetzt können wir die Socken zu den Unterhosen packen und müssen keine Rücksicht auf deren Bestell- & Verkaufstalent nehmen! Der Kunde will sowieso mehr von uns kaufen!"

Gesagt getan, die ersten Gemeinschaftsoutlets schossen aus dem Boden. Der Konsument, ewig im Sparrausch raste hin, erfreute sich über die sinnbildliche 1989er-Banane und konsumierte was das Zeug hält!

Irgendwann kam dann aber der Punkt: "Moment mal, wohin verschleudern wir eigentlich die Schrottware, die hat doch früher das Warenhaus verramscht und irgendwie müssen wir die Eigenmarkenmengen der Warenhäuser auffangen!"

Man dachte sich in eigener Doofheit dann zum Teil einen Trick aus:

"Wir müssen das global sehen! Die Ami`s, die sind mehr Marke als Qualität, dann schieben wir die nach dort und jene nach hier! In Amerika ist aktuell Blousons in, das war hier gerade, rüber damit!" Das Qualitäten- & Saisonkarussell war geboren.

Und wieder kam ein Schlauberger um die Ecke:
"Was machen wir eigentlich mit den ganzen Entwicklungen, Vorserien, Bemusterungen, welche früher im Lagerverkauf mit Rabatt rausgehauen wurde und des Kaufhaus zum Teil direkt vernichtet hat? Der Kunde kommt ja nicht mehr zu uns in den Lagerverkauf um einzukaufen und geht in den Outlet!"

Gesagt, getan:
"Nennen wir es Outlet-Exclusives und hauen 70% drauf!"

So ging es in etwa 1 Jahrzehnt und dann ist etwas passiert, womit die wenigsten gerechnet haben:
"Hilfe, das Internet und die anderen Outlets nehmen uns die Besucher weg!"

"Ach, Papperlapapp! 50% im Outlet geben!"

GAME OVER!

Diese Geschichte ist natürlich rein fiktiv und entbehrt jeglicher Grundlage!

Sofern gewünscht, gibt es hierzu noch den fiktiven zweiten Teil "Wie läuft Onlinehandel ab"!

ColonelZap schrieb: Hallo Major keegokies, können Sie hören
Woll'n Sie meine Hoffnung denn so zerstören?

129 Euro?!?

2016 habe ich dafür bezahlt:

Und wieder eine Uhr, die ich niemals verkaufen werde, weil mir der Verlust in der Seele weh täte

Ich glaube die 11% Steuern kann man sich auch erstatten lassen, da bin ich mir aber nicht 100% sicher, also:

129/1,11=x€

... um dann hinterher 19% on top in -D- zu zahlen... klingt nach "guter" Idee.

Reef schrieb: ... um dann hinterher 19% on top in -D- zu zahlen... klingt nach "guter" Idee.

Deal or no Deal?

Wobei innerhalb EU doch eh keine Erstattung erfolgen dürfte, oder Denkfehler?

Eigentlich nicht.
Dennoch haben es die Trickser aber hinbekommen,
kam grad letztens etwas darüber.

Immer schön im Kreis und sich (nicht angefallene) MwSt erstatten lassen.
Dann mit gefüllten Taschen fix die Kurve kriegen.

Reef schrieb: Dennoch haben es die Trickser aber hinbekommen,
kam grad letztens etwas darüber.

Das Umsatzsteuerkarussell?

Hier: