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Wunderwerke: Astronomische Großuhren
- grafkrokolinsky
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Wunderwerke: Astronomische Großuhren
22 Juli 2023 02:11 - 22 Juli 2023 04:42
Liebe Freunde,
nehme euch heute mit in die faszinierende Welt der astronomischen Uhren.
Diese sind Meisterwerke der mittelalterlichen Wissenschaft und auch aus der daraus resultierenden Uhrmacherkunst, auch bis weit in die Renaissance hinein erstreckt sich ihre Entstehung und Gestaltung. Es gibt in Europa zahlreiche, wunderschön anzusehende Gebilde und Konstruktionen mit vielen Funktionen, die teils rätselhaft, teils geheimnisvoll wirken. Umkränzt vom Tod und Teufel, und allerlei furchterregenden Gestalten und Wesen. Wurden die Uhren zuerst in Kirchen aufgestellt, so wanderten sie im Laufe der Zeit immer mehr an Rathäuser, Stadttore oder Türme.
Es gibt Astrolabiumsuhren (hier geht es primär um die Anzeige der Sternzeichen, im Gegensatz zur Uhr, bei der es um die Anzeige der 24 Stunden geht), Tierkreis-Mond-astronomische Uhren, teils in Kugelform zur Hälfte aus der Wand ragend, hell und dunkel gefärbt, somit Vollmond und Neumond anzeigend, teils Scheiben und Kreise.
Die meisten Uhren geben Auskunft über Jahre, Monate, Tage, Stunden, Zeit von Sonnenaufgang, Untergang, Mond auf-und Untergang, Position der Tierkreiszeichen, und noch vieles mehr.
Doch genug der Aufzählung, wenden wir uns jetzt den Uhren selbst zu, und beginnen mit einer der interessantesten und auch bekanntesten , von vielen Menschen täglich bewunderten und bestaunten Uhr am Prager Altstädter Rathaus.
Die Prager Rathausuhr
Stich aus den Jahr 1837
Das Bild zeigt die ausgestellten Uhrwerke nach der großen Restaurierung 1866. Vorne das Hauptwerk, hinten das fertig gestellte Minutenwerk
Von mir aus Prag mitgebrachte zeichnerische Ansichtskarte der Uhr, mit einer Drehscheibe für die Apostel
Die Prager Rathausuhr hat mehrere außergewöhnliche Anzeigen und Konstruktionen.
Sie ist eine aus den Anfang des 15. Jahrhundert stammende Astrolabiumsuhr in südlicher Projektion. Dies bedeutet sie sind vom Himmelsnordpol aus projiziert, dies wird als südliche Proiektion bezeichnet!
Neben der Uhrzeit und astronomischen Sachverhalten zeigt sie als Besonderheit auf einen drehbaren Ring die ab Sonnenuntergang gezählten italienischen oder auch böhmische Stunden genannt, an. (Bei der altbömischen Zeit beginnt der Tag mit den Sonnenuntergang, dies wurde auch italienische Zeit genannt) Unterhalb der Astrolabiumsuhr befindet sich eine Kalenderscheibe vom Ende des 15. Jahrhunderts.
Im zweiten Weltkrieg erlitt die Uhr schwere Schäden, wobei das Rathaus komplett abbrannte, durch aufwändige, äußerst schwierige, sich lang dahinziehend Restaurierung, beginnend 1948, konnte der Originalzustand der Uhr mühsam wieder rekonstruiert werden!
Heute Weltkulturerbe und nationales Kulturgut ist sie ein kostbarer Teil der Prager Altstadt.
nehme euch heute mit in die faszinierende Welt der astronomischen Uhren.
Diese sind Meisterwerke der mittelalterlichen Wissenschaft und auch aus der daraus resultierenden Uhrmacherkunst, auch bis weit in die Renaissance hinein erstreckt sich ihre Entstehung und Gestaltung. Es gibt in Europa zahlreiche, wunderschön anzusehende Gebilde und Konstruktionen mit vielen Funktionen, die teils rätselhaft, teils geheimnisvoll wirken. Umkränzt vom Tod und Teufel, und allerlei furchterregenden Gestalten und Wesen. Wurden die Uhren zuerst in Kirchen aufgestellt, so wanderten sie im Laufe der Zeit immer mehr an Rathäuser, Stadttore oder Türme.
Es gibt Astrolabiumsuhren (hier geht es primär um die Anzeige der Sternzeichen, im Gegensatz zur Uhr, bei der es um die Anzeige der 24 Stunden geht), Tierkreis-Mond-astronomische Uhren, teils in Kugelform zur Hälfte aus der Wand ragend, hell und dunkel gefärbt, somit Vollmond und Neumond anzeigend, teils Scheiben und Kreise.
Die meisten Uhren geben Auskunft über Jahre, Monate, Tage, Stunden, Zeit von Sonnenaufgang, Untergang, Mond auf-und Untergang, Position der Tierkreiszeichen, und noch vieles mehr.
Doch genug der Aufzählung, wenden wir uns jetzt den Uhren selbst zu, und beginnen mit einer der interessantesten und auch bekanntesten , von vielen Menschen täglich bewunderten und bestaunten Uhr am Prager Altstädter Rathaus.
Die Prager Rathausuhr
Stich aus den Jahr 1837
Das Bild zeigt die ausgestellten Uhrwerke nach der großen Restaurierung 1866. Vorne das Hauptwerk, hinten das fertig gestellte Minutenwerk
Von mir aus Prag mitgebrachte zeichnerische Ansichtskarte der Uhr, mit einer Drehscheibe für die Apostel
Die Prager Rathausuhr hat mehrere außergewöhnliche Anzeigen und Konstruktionen.
Sie ist eine aus den Anfang des 15. Jahrhundert stammende Astrolabiumsuhr in südlicher Projektion. Dies bedeutet sie sind vom Himmelsnordpol aus projiziert, dies wird als südliche Proiektion bezeichnet!
Neben der Uhrzeit und astronomischen Sachverhalten zeigt sie als Besonderheit auf einen drehbaren Ring die ab Sonnenuntergang gezählten italienischen oder auch böhmische Stunden genannt, an. (Bei der altbömischen Zeit beginnt der Tag mit den Sonnenuntergang, dies wurde auch italienische Zeit genannt) Unterhalb der Astrolabiumsuhr befindet sich eine Kalenderscheibe vom Ende des 15. Jahrhunderts.
Im zweiten Weltkrieg erlitt die Uhr schwere Schäden, wobei das Rathaus komplett abbrannte, durch aufwändige, äußerst schwierige, sich lang dahinziehend Restaurierung, beginnend 1948, konnte der Originalzustand der Uhr mühsam wieder rekonstruiert werden!
Heute Weltkulturerbe und nationales Kulturgut ist sie ein kostbarer Teil der Prager Altstadt.
Gruß Paul
Letzte Änderung: 22 Juli 2023 04:42 von grafkrokolinsky.
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Re: Wunderwerke: Astronomische Großuhren
22 Juli 2023 13:51 - 22 Juli 2023 13:58
Interessantes Thema!
Kannst du auch mal die Anzeige der Uhr erklären?
Hier auf deinem Bild (von dir fotografiert?):
Wieviel Uhr ist es? Kann man die heute gebräuchliche Uhrzeit überhaupt ablesen auf der Uhr?
Du schreibst, es werden die italienischen bzw. böhmischen Stunden angezeigt. Welche böhmische Zeit wird auf dem Bild angezeigt? Ist eine böhmische Stunde gleich lang wie eine heute gebräuchliche Stunde, also 60min und ist sie das ganze Jahr gleich lang?
Welches Datum haben wir etwa? Kann man das Datum ablesen?
Was bedeutet der exzentrische Ring mit den Symbolen darauf?
Gruss Andi
Kannst du auch mal die Anzeige der Uhr erklären?
Hier auf deinem Bild (von dir fotografiert?):
Wieviel Uhr ist es? Kann man die heute gebräuchliche Uhrzeit überhaupt ablesen auf der Uhr?
Du schreibst, es werden die italienischen bzw. böhmischen Stunden angezeigt. Welche böhmische Zeit wird auf dem Bild angezeigt? Ist eine böhmische Stunde gleich lang wie eine heute gebräuchliche Stunde, also 60min und ist sie das ganze Jahr gleich lang?
Welches Datum haben wir etwa? Kann man das Datum ablesen?
Was bedeutet der exzentrische Ring mit den Symbolen darauf?
Gruss Andi
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Letzte Änderung: 22 Juli 2023 13:58 von andi2.
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- grafkrokolinsky
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Re: Wunderwerke: Astronomische Großuhren
23 Juli 2023 00:14 - 23 Juli 2023 05:37Bevor ich mit meinen Zeilen beginne, nochmals das „Zifferblatt“ der Prager Uhr, ein wissenschaftliches Wunderwerk. Man kann es nicht oft genug bestaunen!
Das Zifferbatt bewusst von mir in Anführungszeichen gesetzt, beinhaltet es doch wesentlich mehr, als nur die simple Anzeige einer Uhrzeit!
(Übrigens, dass ich es nicht wieder vergesse, das Foto von Wikipedia entnommen. Für versäumte Hinweise klopfe ich dreimal an meine Brust, und sage dazu „mea culpa“……!)
Nun zur Uhr selbst:
Ich muß mit den Worten eines weisen Mannes dazu sagen „Je mehr ich weiß, desto mehr weiß ich, das ich nichts weiß“!
So geht es mir hier auch mit dieser Uhrenkonstruktion, die beim ersten Anblick verwirrend wirkt, und mit ihren vielen rätselhaften Funktionen einen fast erschlägt. Aber je mehr man darüber staunt und rätselt, umso mehr erstarrt man darüber in Ehrfurcht von den Wissen derjenigen die dieses geschaffen haben!
Umso mehr freut mich das Interesse unseres Uhrenfreundes Andreas, und mit ganz besonderen Dank an seinen ausgewählten Fragenkatalog versuche ich hiermit die richtigen Antworten zu geben. Schon die sorgfältige und sehr ausgewählte Fragenstellung verrät uns, dass er mit seinen Wissen bereits tief in die „Psyche“ der Uhr eingedrungen ist! Nochmals herzlichen Dank dafür.
Auch ich gebe zu, dass ich mich richtiggehend „reingewühlt“ habe, in die Interpretationen des Internets, erstens um meinen geistigen Horizont zu erweitern, und wie ich hoffe, um auch richtige und logische Antworten zu geben.
Gleich die letzte Frage zuerst, ist sie doch nicht allzu schwer zu beantworten, was bedeutet der exzentrische Kreis mit den Symbolen darauf?
Der Kreis, auch Ekliptik benannt, beinhaltet die in der Astrologie üblichen Symbole für die zwölf Tierkreiszeichen.
Er dreht sich in einen Sterntag einmal um den Mittelpunkt der Uhr. Am Rande laufen Sonne und Mond, und zeigen ihren jeweiligen Stand im Tierkreis an. Wobei der Stand der Sonne zur ungefähren Datumsbestimmung wichtig ist.
So, und jetzt kommt ein etwas detaillierter Bericht, der zugleich die meisten Fragen beantworten dürfte.
Die Uhr hat drei Zeiger
1.Sonnenzeiger
2.Mondzeiger
3.Die Ekliptik mit Tierkreiszeichen, die anzeigt In welchen Sternzeichen der Mond und die Sonne sich gerade befindet.
Das Zifferblatt ist fest montiert, versehen mit römischen Zahlen, die obere XII = Mittag, untere XII = Mitternacht.
Der Sonnenzeiger zeigt die bürgerlichen Stunden.Diese werden 1 bis 24 Uhr durchgezählt.
Die Uhr zeigt außerdem die vier Dämmerungsphasen. Der Sonnenzeiger zeigt die Stunden der jeweiligen Dämmerung an.
Der Mondzeiger zeigt Mond-Auf-und Untergang an. Die goldene Hand zeigt die bürgerliche Stunde an.Das bewegliche Zifferblatt die Böhmischen Stunden.
Zur angezeigten Uhrzeit:
Der Zeiger zeigt auf die IX (Neun) bürgerliche Stunde, zugleich ist es die 13. böhmische Stunde, Sternzeit 21:30.
Wir befinden uns zwischen der vierten und fünften Planetenstunde.
Der Mond steht im Tierkreiszeichen Widder, vom 21.3 - 19.4 des Kalenderjahres, die Sonne steht im Tierkreiszeichen Löwe, 23. Juli bis 24. August, da schon im letzten Drittel, ist es ca. Mitte August. Damit dürfte die Frage nach den Datum auch beantwortet sein!
Wie schon erwähnt beginnt die böhmische Stunde mit den Sonnenuntergang und wird von 1 - 24 gezählt. Dieser Zählbeginn ist im Islam und Judentum üblich und heute auch noch gebräuchlich.
Die heutige (moderne) Zeitrechnung) zwei mal zwölf Stunden, Unterschied zur böhmischen Stunde gibt es keine! Stunde ist Stunde, und beinhaltet 60 Minuten, egal ob Sommer oder Winter!!
So, und damit komme ich zu Ende, und es wäre mir eine große Freude und auch eine kleine Genugtuung sollte sich unser Freud Andreas mit meinen Ausführungen zufrieden geben. Wobei zu berücksichtigen wäre, dass ich autodidaktisch und mit Hilfe von Internet und Wikipedia diese Zeilen schreibe, bei meinen vorausgehenden Artikel der nicht so in’s Detail ging, war dominierend diese herrliche Uhr für alle verständlich zu interpretieren.
(Hier noch ein äußerst interessanter Link über Sonnenuhren und zu Uhren die nur 16 Stunden (!) anzeigten)
www.zobodat.at/pdf/Bericht-Naturforsch-G...erg_76_0001-0071.pdf
Gruß Paul
Letzte Änderung: 23 Juli 2023 05:37 von grafkrokolinsky.
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Re: Wunderwerke: Astronomische Großuhren
23 Juli 2023 22:17 - 23 Juli 2023 23:30
Hallo Paul,
das sollte ja für dich kein Problem sein, die Uhrenanzeige zu erklären, das ist keine ungewöhnliche Frage von mir. Du schreibst hier ja eine Uhrenvorstellung und hast eigens einen Thread dafür eröffnet. Und in einer Uhrenvorstellung zeigt man entweder eine Uhr, die man selber hat, oder - falls man die Uhr nicht selber hat - beschäftigt man sich doch gründlich mit ihr und versteht auch die Anzeige der Uhr. Warum sollte man auch eine Uhr vorstellen, über die man nicht Bescheid weiss?
Und weil die Leser ja evtl. auch die Uhr verstehen wollen, ist es Teil einer Uhrenvorstellung, die Uhrenanzeige zu erklären, falls diese ungewöhnlich ist.
Ich habe hier mal einen älteren Text von mir über Astrolabien umformuliert und ein paar Abbildungen aus dem zitierten Artikel entnommen und bearbeitet, um die Uhrenanzeige der Prager Rathausuhr zu schildern.
hor.cas.cz/calc-en/
Die Prager Rathausuhr ist ein automatisches, durch ein Uhrenräderwerk angetriebenes Astrolabium. Solche Astrolabien, als kreisförmige 'Rechenschieber' für den Handbetrieb (ohne automatisches Räderwerk) waren die tragbaren Uhren des Mittelalters und nicht nur in Europa verbreitet, sondern vor allem im islamischen Raum, von wo sie ab ca. 1000 n.Chr. in den christlichen Raum übernommen wurden. Ursprünglich stammen sie aus der griechischen Spätantike und waren nach dem Zusammenbruch des Römischen Reichs im Mittelalter im oströmischen Byzanz verbreitet.
Ein Astrolabium ist eine Planisphäre, d.h. eine mathemaisch-geometrisch richtig auf eine Fläche projizierte Kugel. Es gibt verschiedene Arten einer solchen Projektion. In diesem Fall ist es eine stereographische Projektion (i.Ggs. z.B. zur orthographischen oder zur Mercator-Projektion).
Die Kugel, die in diesem Fall projiziert wird, ist die scheinbare Hohlkugel des Himmels, die man von der Erde aus sieht, wenn man den Himmel beobachtet und vermisst. Es handelt sich hier nicht um eine veraltete Anschauung, sondern um beobachterzentrierte Himmelskunde und genau die gleiche Anschauung des Himmels findet man noch heute auf jeder Sternenkarte.
Der Hintergrund, d.h. das 'Zifferblatt' der Prager Rathausuhr wird eigentlich 'Tympanon' (Trommelfell) genannt und zeigt diese stereographische Himmelsprojektion für die geographische Breite von Prag.
Die grüne nach oben gewölbte Linie ist der Horizont. Alles darunter ist unter dem Horizont, also nicht zu sehen. Alles über dieser Linie ist freier Himmel, dort befindliche Himmelskörper sind also an der gleichen Stelle am Himmel zu sehen. Alle Himmelskörper bewegen sich im Uhrzeigersinn über das Tympanon, wenn ein Himmelskörper links die Linie des Horzonts nach oben überschreitet bedeutet das, er geht gerade am realen Himmel auf, wenn der Himmelskörper rechts wieder über die Horizontlinie tritt, geht er unter. Wenn der Himmelskörper genau in der Mittellinie des Tympanon steht, steht er genau im Süden und hat er den höchsten Punkt der Tagesbahn erreicht, er wird nun noch einmal genauso lang brauchen bis zum Untergang, wie er vom Aufgang bis zum Erreichen der Mittellinie (Längengrad von Prag) gebraucht hat, es ist also wirklich Mittag, falls dieser Himmelskörper die Sonne ist.
Der äussere Rand des 'Zifferblatts' bzw. Tympanons wird gebildet vom Wendekreis des Krebses (orange), der 23,4° nördlich des Himmelsäquators liegt. Der weiter innen liegende Himmelsäquator (blau) ist eine Projektion des Erdäquators in den Himmel hinein. Wenn die Erde äquatoriale Ringe hätte wie der Saturn, dann könnte man den Himmelsäquator sehen. Noch weiter innen auf dem Tympanon liegt als dritter Ring der Wendekreis des Steinbocks (orange), der 23,4° südlich des Himmelsäquators liegt.
Die Mitte des Zifferblattes, wo auch die Drehachse sämtlicher beweglicher Zeiger und Scheiben der Uhr liegt, repräsentiert die Erdachse. Die (scheinbare) Wanderung der Himmelskörper am Himmel wird bewirkt durch die Erdrotation.
Der exzentrische, sich drehende Ring ist die Ekliptik. Die Ekliptik ist der Kreis, den die Sonne scheinbar im Lauf eines Jahres am Himmel durchläuft. In Wahrheit ist es die Erde, die sich auf ihrer Umlaufbahn bewegt, wodurch sich die Position der Sonne im Himmel verschiebt.
Die Sonne schreitet also auf dem Ekliptik-Ring voran und zwar (bei der auf der Uhr gewählten Projektion) gegen den Uhrzeigersinn. Die aktuelle Position der Sonne auf der Ekliptik wird angezeigt durch den Sonnenzeiger. Da der Ekliptik-Kreis Teil des Sternenhimmels ist, rotiert er in 23h, 56 min, dies ist die Rotationsgeschwindigkeit der Erde (sideraler Tag), der Sonnenzeiger rotiert 4 min langsamer, also einmal in 24h, wodurch er sich gegen den Uhrzeigersinn auf der Ekliptik bewegt.
Deshalb befindet sich die Sonne auf dem Foto der Rathausuhr erst am Ende des ersten Drittels des Zeichens Löwe (ca. 10°Leo) und nicht am Ende des zweiten Drittels, Paul.
10°Leo entspricht ca. dem ersten August.
Die exzentrische Lage des Ekliptik-Kreises auf dem 'Zifferblatt' und die ungleiche Gradierung auf der Ekliptik entspricht der Neigung von 23.4° zwischen Erdachse (Drehachse i. d. Mitte) und Erdumlaufbahn (Ekliptik). Die Ekliptik berührt den äusseren Rand (Wendekreis des Krebses = 23,4° N) bei der Sommersonnenwende (20./21.Juni) und den inneren Kreis (Wendekreis des Steinbocks = 23,4° S) bei der Wintersonnenwende (20./21. Dez). Der Horizont und der Himmelsäquator schneiden sich jeweils bei den Tag-Nacht-Gleichen im Frühjahr (20./21. März) und im Herbst (22./23. Sep). An diesen Tagen geht die Sonne genau im Osten auf und im Westen unter und sie ist genau 12 Stunden über dem Horizont, der blau eingezeichnete Himmelsäquator entspricht der Tagesbahn der Sonne bei den Tag-Nacht-Gleichen. Genauso entspricht der äussere Rand des Tympanon der Sonnen-Tagesbahn zur Sommer-Sonnenwende und der innen liegende Wendekreis des Steinbocks der Sonnen-Tagesbahn zur Wintersonnenwende.
Die Ekliptik ist hier nicht eingeteilt in die gebräuchlichen Monate, denn dieses System ist eigentlich völliger unbrauchbarer Schrott mit willkürlichen, ungleich langen Monaten, was dadurch zustande kam, dass sich jahrhundertelang immer neue Volldeppen am Kalender austoben durften. Ausserdem ist der Kreis in 365 Teile eingeteilt (die Tage), was ebenfalls unglücklich ist.
Astronomen benutzten deshalb seit jeher einen wesentlich besseren 'Kalender', nämlich den Zodiak bzw. Tierkreis.
Es handelt sich hier also um Astronomie (Wissenschaft), nicht um Astrologie (Fabeln und Märchen).
Die Ekliptik ist eingeteilt in 360°, gleiche Abschnitte von jeweils 30° werden zusammengefasst unter einem der 12 Tierkreiszeichen. Zwei Tierkreiszeichen beginnen zu den Tag-Nacht-Gleichen, zwei weitere zu den Sonnenwenden.
Das Zifferblatt ist ein 24h-Zifferblatt mit dem Mittag (Stunde12) oben und der Mitternacht (Stunde 24) unten. Wenn man die heute gebräuchlichen 'bürgerlichen Stunden' einzeichnen würde, dann wären es 24 radiale 'Tortenstücke' von je 15°.
Auf dem Zifferblatt der Prager Rathausuhr sind bogenförmige Strahlen zu sehen. Dies ist eine andere, mittlerweile längst aufgegebene Stundeneinteilung des Tages, die sogenannten Ungleichen Stunden, Temporalstunden, Planetenstunden, Biblischen Stunden, Jüdischen Stunden (es gibt unzählige Namen). Bei dieser Einteilung werden jeweils die lichte Tagzeit (Sonne über dem Horizont) und die Nachtzeit (Sonne unter dem Horizont) in je 12 Stunden eingeteilt. Weil der Tag im Sommer bedeuend länger ist, als im Winter, variiert die Länge der ungleichen Stunden und entspricht nur bei den beiden Tag-Nacht-Gleichen genau 60 min.
Man kann auf der Rathausuhr ablesen dass die Sonne bei der Sommer-Sonnenwende um 4 Uhr auf und um 20 Uhr untergeht (Tag = 16h), bei der Winter-Sonnenwende geht sie ca. um 8 Uhr auf und um 16 Uhr unter (Tag = 8h).
Eines hätte ich noch zu korrigieren, Paul. Du schreibst "Der Mond steht im Tierkreiszeichen Widder, vom 21.3 - 19.4 des Kalenderjahres". Das stimmt nicht, der Mond bewegt sich sehr schnell, er durchschreitet die gesamte Ekliptik innerhalb von 27 1/3 Tagen. Er steht also etwa 12mal im Jahr im Zeichen Widder.
Gruss Andi
das sollte ja für dich kein Problem sein, die Uhrenanzeige zu erklären, das ist keine ungewöhnliche Frage von mir. Du schreibst hier ja eine Uhrenvorstellung und hast eigens einen Thread dafür eröffnet. Und in einer Uhrenvorstellung zeigt man entweder eine Uhr, die man selber hat, oder - falls man die Uhr nicht selber hat - beschäftigt man sich doch gründlich mit ihr und versteht auch die Anzeige der Uhr. Warum sollte man auch eine Uhr vorstellen, über die man nicht Bescheid weiss?
Und weil die Leser ja evtl. auch die Uhr verstehen wollen, ist es Teil einer Uhrenvorstellung, die Uhrenanzeige zu erklären, falls diese ungewöhnlich ist.
Ich habe hier mal einen älteren Text von mir über Astrolabien umformuliert und ein paar Abbildungen aus dem zitierten Artikel entnommen und bearbeitet, um die Uhrenanzeige der Prager Rathausuhr zu schildern.
hor.cas.cz/calc-en/
Die Prager Rathausuhr ist ein automatisches, durch ein Uhrenräderwerk angetriebenes Astrolabium. Solche Astrolabien, als kreisförmige 'Rechenschieber' für den Handbetrieb (ohne automatisches Räderwerk) waren die tragbaren Uhren des Mittelalters und nicht nur in Europa verbreitet, sondern vor allem im islamischen Raum, von wo sie ab ca. 1000 n.Chr. in den christlichen Raum übernommen wurden. Ursprünglich stammen sie aus der griechischen Spätantike und waren nach dem Zusammenbruch des Römischen Reichs im Mittelalter im oströmischen Byzanz verbreitet.
Ein Astrolabium ist eine Planisphäre, d.h. eine mathemaisch-geometrisch richtig auf eine Fläche projizierte Kugel. Es gibt verschiedene Arten einer solchen Projektion. In diesem Fall ist es eine stereographische Projektion (i.Ggs. z.B. zur orthographischen oder zur Mercator-Projektion).
Die Kugel, die in diesem Fall projiziert wird, ist die scheinbare Hohlkugel des Himmels, die man von der Erde aus sieht, wenn man den Himmel beobachtet und vermisst. Es handelt sich hier nicht um eine veraltete Anschauung, sondern um beobachterzentrierte Himmelskunde und genau die gleiche Anschauung des Himmels findet man noch heute auf jeder Sternenkarte.
Der Hintergrund, d.h. das 'Zifferblatt' der Prager Rathausuhr wird eigentlich 'Tympanon' (Trommelfell) genannt und zeigt diese stereographische Himmelsprojektion für die geographische Breite von Prag.
Die grüne nach oben gewölbte Linie ist der Horizont. Alles darunter ist unter dem Horizont, also nicht zu sehen. Alles über dieser Linie ist freier Himmel, dort befindliche Himmelskörper sind also an der gleichen Stelle am Himmel zu sehen. Alle Himmelskörper bewegen sich im Uhrzeigersinn über das Tympanon, wenn ein Himmelskörper links die Linie des Horzonts nach oben überschreitet bedeutet das, er geht gerade am realen Himmel auf, wenn der Himmelskörper rechts wieder über die Horizontlinie tritt, geht er unter. Wenn der Himmelskörper genau in der Mittellinie des Tympanon steht, steht er genau im Süden und hat er den höchsten Punkt der Tagesbahn erreicht, er wird nun noch einmal genauso lang brauchen bis zum Untergang, wie er vom Aufgang bis zum Erreichen der Mittellinie (Längengrad von Prag) gebraucht hat, es ist also wirklich Mittag, falls dieser Himmelskörper die Sonne ist.
Der äussere Rand des 'Zifferblatts' bzw. Tympanons wird gebildet vom Wendekreis des Krebses (orange), der 23,4° nördlich des Himmelsäquators liegt. Der weiter innen liegende Himmelsäquator (blau) ist eine Projektion des Erdäquators in den Himmel hinein. Wenn die Erde äquatoriale Ringe hätte wie der Saturn, dann könnte man den Himmelsäquator sehen. Noch weiter innen auf dem Tympanon liegt als dritter Ring der Wendekreis des Steinbocks (orange), der 23,4° südlich des Himmelsäquators liegt.
Die Mitte des Zifferblattes, wo auch die Drehachse sämtlicher beweglicher Zeiger und Scheiben der Uhr liegt, repräsentiert die Erdachse. Die (scheinbare) Wanderung der Himmelskörper am Himmel wird bewirkt durch die Erdrotation.
Der exzentrische, sich drehende Ring ist die Ekliptik. Die Ekliptik ist der Kreis, den die Sonne scheinbar im Lauf eines Jahres am Himmel durchläuft. In Wahrheit ist es die Erde, die sich auf ihrer Umlaufbahn bewegt, wodurch sich die Position der Sonne im Himmel verschiebt.
Die Sonne schreitet also auf dem Ekliptik-Ring voran und zwar (bei der auf der Uhr gewählten Projektion) gegen den Uhrzeigersinn. Die aktuelle Position der Sonne auf der Ekliptik wird angezeigt durch den Sonnenzeiger. Da der Ekliptik-Kreis Teil des Sternenhimmels ist, rotiert er in 23h, 56 min, dies ist die Rotationsgeschwindigkeit der Erde (sideraler Tag), der Sonnenzeiger rotiert 4 min langsamer, also einmal in 24h, wodurch er sich gegen den Uhrzeigersinn auf der Ekliptik bewegt.
Deshalb befindet sich die Sonne auf dem Foto der Rathausuhr erst am Ende des ersten Drittels des Zeichens Löwe (ca. 10°Leo) und nicht am Ende des zweiten Drittels, Paul.
10°Leo entspricht ca. dem ersten August.
Die exzentrische Lage des Ekliptik-Kreises auf dem 'Zifferblatt' und die ungleiche Gradierung auf der Ekliptik entspricht der Neigung von 23.4° zwischen Erdachse (Drehachse i. d. Mitte) und Erdumlaufbahn (Ekliptik). Die Ekliptik berührt den äusseren Rand (Wendekreis des Krebses = 23,4° N) bei der Sommersonnenwende (20./21.Juni) und den inneren Kreis (Wendekreis des Steinbocks = 23,4° S) bei der Wintersonnenwende (20./21. Dez). Der Horizont und der Himmelsäquator schneiden sich jeweils bei den Tag-Nacht-Gleichen im Frühjahr (20./21. März) und im Herbst (22./23. Sep). An diesen Tagen geht die Sonne genau im Osten auf und im Westen unter und sie ist genau 12 Stunden über dem Horizont, der blau eingezeichnete Himmelsäquator entspricht der Tagesbahn der Sonne bei den Tag-Nacht-Gleichen. Genauso entspricht der äussere Rand des Tympanon der Sonnen-Tagesbahn zur Sommer-Sonnenwende und der innen liegende Wendekreis des Steinbocks der Sonnen-Tagesbahn zur Wintersonnenwende.
Die Ekliptik ist hier nicht eingeteilt in die gebräuchlichen Monate, denn dieses System ist eigentlich völliger unbrauchbarer Schrott mit willkürlichen, ungleich langen Monaten, was dadurch zustande kam, dass sich jahrhundertelang immer neue Volldeppen am Kalender austoben durften. Ausserdem ist der Kreis in 365 Teile eingeteilt (die Tage), was ebenfalls unglücklich ist.
Astronomen benutzten deshalb seit jeher einen wesentlich besseren 'Kalender', nämlich den Zodiak bzw. Tierkreis.
Es handelt sich hier also um Astronomie (Wissenschaft), nicht um Astrologie (Fabeln und Märchen).
Die Ekliptik ist eingeteilt in 360°, gleiche Abschnitte von jeweils 30° werden zusammengefasst unter einem der 12 Tierkreiszeichen. Zwei Tierkreiszeichen beginnen zu den Tag-Nacht-Gleichen, zwei weitere zu den Sonnenwenden.
Das Zifferblatt ist ein 24h-Zifferblatt mit dem Mittag (Stunde12) oben und der Mitternacht (Stunde 24) unten. Wenn man die heute gebräuchlichen 'bürgerlichen Stunden' einzeichnen würde, dann wären es 24 radiale 'Tortenstücke' von je 15°.
Auf dem Zifferblatt der Prager Rathausuhr sind bogenförmige Strahlen zu sehen. Dies ist eine andere, mittlerweile längst aufgegebene Stundeneinteilung des Tages, die sogenannten Ungleichen Stunden, Temporalstunden, Planetenstunden, Biblischen Stunden, Jüdischen Stunden (es gibt unzählige Namen). Bei dieser Einteilung werden jeweils die lichte Tagzeit (Sonne über dem Horizont) und die Nachtzeit (Sonne unter dem Horizont) in je 12 Stunden eingeteilt. Weil der Tag im Sommer bedeuend länger ist, als im Winter, variiert die Länge der ungleichen Stunden und entspricht nur bei den beiden Tag-Nacht-Gleichen genau 60 min.
Man kann auf der Rathausuhr ablesen dass die Sonne bei der Sommer-Sonnenwende um 4 Uhr auf und um 20 Uhr untergeht (Tag = 16h), bei der Winter-Sonnenwende geht sie ca. um 8 Uhr auf und um 16 Uhr unter (Tag = 8h).
Eines hätte ich noch zu korrigieren, Paul. Du schreibst "Der Mond steht im Tierkreiszeichen Widder, vom 21.3 - 19.4 des Kalenderjahres". Das stimmt nicht, der Mond bewegt sich sehr schnell, er durchschreitet die gesamte Ekliptik innerhalb von 27 1/3 Tagen. Er steht also etwa 12mal im Jahr im Zeichen Widder.
Gruss Andi
UTAMOH THUMO
Letzte Änderung: 23 Juli 2023 23:30 von andi2.
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Re: Wunderwerke: Astronomische Großuhren
23 Juli 2023 23:41 - 24 Juli 2023 07:29
„Deshalb befindet sich die Sonne auf dem Foto der Rathausuhr erst am Ende des ersten Drittels des Zeichens Löwe (ca. 10°Leo) und nicht am Ende des zweiten Drittels, Paul.10°Leo entspricht ca. dem ersten August.“
Richtig! Ich habe mich mit der Symbolik der Sternzeichen verhaut.Habe das nächste nach den Löwen für die Waage angeschaut, derweil kommt die Jungfrau und dann die Waage, dann stimmt es, es ist das erste Drittel und nicht das letzte. Die Sonne (Zeiger) schreitet ja gegen den Uhrzeigersinn!!Naja, es war ja auch schon weit nach Mitternacht…
.„Eines hätte ich noch zu korrigieren, Paul. Du schreibst "Der Mond steht im Tierkreiszeichen Widder, vom 21.3 - 19.4 des Kalenderjahres". Das stimmt nicht, der Mond bewegt sich sehr schnell, er durchschreitet die gesamte Ekliptik innerhalb von 27 1/3 Tagen. Er steht also etwa 12mal im Jahr im Zeichen Widder.“
Von mir unglücklich formuliert, es sollte heißen „…..Tierkreiszeichen Widder, dass vom 21.3-19.4 des Kalenderjahres dauert“. Wie schon gesagt, es war weit nach Mitternacht, da läßt die Konzentration nach.
„Man kann auf der Rathausuhr ablesen dass die Sonne bei der Sommer-Sonnenwende um 4 Uhr auf und um 20 Uhr untergeht (Tag = 16h), bei der Winter-Sonnenwende geht sie ca. um 8 Uhr auf und um 16 Uhr unter (Tag = 8h).“
(Verweise nochmal auf meinen Link über die Sonnenuhren, der unter anderen beinhaltet, dass es Uhren mit „16 Stunden Anzeige“ gab.
Berichte in Kürze darüber)
Mein Gedanke war eigentlich, ich wollte die schönsten und interessantesten astronomischen Uhren in Kurzform hier vorstellen, und insbesondere auf ihre außerordentliche, faszinierende Gestaltung hinweisen.Auf jede Darstellung detailliert eingehen, ein Ding der Unmöglichkeit. Es würde den Rahmen des Forums hier sprengen, und das Interesse dafür , außerdem , das gebe ich ehrlich zu, fehlt mir das astronomische Fachwissen dazu. (Und das ist teilweise wirklich sehr kompliziert, so wie die Uhren, deren Wissen dazu bestimmt seine Zeit gebraucht hat) Deshalb mein heimlicher Gedanke, du Andreas springst mir bei, was ja auch geschehen ist. Ich kenne genau dein Faible für diese Metier, aber das Problem ist halt die breite Masse dafür zu begeistern. Mein Interesse hast du dazu.
Aber einer der Kleinuhren, sprich Armbandticker bevorzugt und liebt, für diese großen Uhren mit ihren vielen Komplikationen (schreibs nochmal) „zu begeistern“, das Kunststück bringe ich auch nicht zusammen!
Trotzdem riskiere ich es, und bringe noch einen bunten Querschnitt verschiedener Uhren. (Die schönsten finde ich) Sie verdienen es bewundert, und beachtet zu werden.
Astrolabische Turmuhr in Bern 1405/1530
Rathausuhr in Esslingen 1589, mit einfacher Uhr, Tierkreiszeichenuhr, Monduhr
Marienkirche Stendal
Kathedrale von Lund
Besancon 1858/60 Mehrzifferblatt
Astronomische Uhr Kathedrale Lund
Lübecker Marienkirche
„Tragbares Astrolabium“ als Armbanduhr von Ulysee Nardin
Bilder Wikipedia entnommen
Richtig! Ich habe mich mit der Symbolik der Sternzeichen verhaut.Habe das nächste nach den Löwen für die Waage angeschaut, derweil kommt die Jungfrau und dann die Waage, dann stimmt es, es ist das erste Drittel und nicht das letzte. Die Sonne (Zeiger) schreitet ja gegen den Uhrzeigersinn!!Naja, es war ja auch schon weit nach Mitternacht…
.„Eines hätte ich noch zu korrigieren, Paul. Du schreibst "Der Mond steht im Tierkreiszeichen Widder, vom 21.3 - 19.4 des Kalenderjahres". Das stimmt nicht, der Mond bewegt sich sehr schnell, er durchschreitet die gesamte Ekliptik innerhalb von 27 1/3 Tagen. Er steht also etwa 12mal im Jahr im Zeichen Widder.“
Von mir unglücklich formuliert, es sollte heißen „…..Tierkreiszeichen Widder, dass vom 21.3-19.4 des Kalenderjahres dauert“. Wie schon gesagt, es war weit nach Mitternacht, da läßt die Konzentration nach.
„Man kann auf der Rathausuhr ablesen dass die Sonne bei der Sommer-Sonnenwende um 4 Uhr auf und um 20 Uhr untergeht (Tag = 16h), bei der Winter-Sonnenwende geht sie ca. um 8 Uhr auf und um 16 Uhr unter (Tag = 8h).“
(Verweise nochmal auf meinen Link über die Sonnenuhren, der unter anderen beinhaltet, dass es Uhren mit „16 Stunden Anzeige“ gab.
Berichte in Kürze darüber)
Mein Gedanke war eigentlich, ich wollte die schönsten und interessantesten astronomischen Uhren in Kurzform hier vorstellen, und insbesondere auf ihre außerordentliche, faszinierende Gestaltung hinweisen.Auf jede Darstellung detailliert eingehen, ein Ding der Unmöglichkeit. Es würde den Rahmen des Forums hier sprengen, und das Interesse dafür , außerdem , das gebe ich ehrlich zu, fehlt mir das astronomische Fachwissen dazu. (Und das ist teilweise wirklich sehr kompliziert, so wie die Uhren, deren Wissen dazu bestimmt seine Zeit gebraucht hat) Deshalb mein heimlicher Gedanke, du Andreas springst mir bei, was ja auch geschehen ist. Ich kenne genau dein Faible für diese Metier, aber das Problem ist halt die breite Masse dafür zu begeistern. Mein Interesse hast du dazu.
Aber einer der Kleinuhren, sprich Armbandticker bevorzugt und liebt, für diese großen Uhren mit ihren vielen Komplikationen (schreibs nochmal) „zu begeistern“, das Kunststück bringe ich auch nicht zusammen!
Trotzdem riskiere ich es, und bringe noch einen bunten Querschnitt verschiedener Uhren. (Die schönsten finde ich) Sie verdienen es bewundert, und beachtet zu werden.
Astrolabische Turmuhr in Bern 1405/1530
Rathausuhr in Esslingen 1589, mit einfacher Uhr, Tierkreiszeichenuhr, Monduhr
Marienkirche Stendal
Kathedrale von Lund
Besancon 1858/60 Mehrzifferblatt
Astronomische Uhr Kathedrale Lund
Lübecker Marienkirche
„Tragbares Astrolabium“ als Armbanduhr von Ulysee Nardin
Bilder Wikipedia entnommen
Gruß Paul
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Re: Wunderwerke: Astronomische Großuhren
25 Juli 2023 00:13 - 25 Juli 2023 05:26
Liebe Freunde,
ich bin in vielen Dingen wie Andreas hier (ich kenne ihn mittlerweile gedanklich sehr gut), wenn ich auf etwas interessantes gestoßen bin, so hinterfrage ich das „Interessante“ auch, und bei dieser Hinterfragung bin ich wieder mal auf etwas seltsames und zugleich kurioses gestoßen.
Babylonische Stunden, böhmische Stunden, italienische Stunden, arabische Stunden, Äquinoktial Stunden, dies alles ließ mir keine Ruhe, und wohin führten sie mich, zu den Nürnberger Stunden!
Dazu hier mehr:
Eine Uhr mit 16 Stunden Anzeige!
Ausserdem besteht die Uhr aus einer äußerst interessanten Konstruktion, es ist eine Waagbalkenuhr!
Erzähle dazu gleich mehr.
Hier die Bilder der Uhr, vorher noch etwas Text dazu:
Es ist die sog. Sebalder Schlaguhr. Sie hing im Turm der Skt. Sebaldus Kirche in Nürnberg und hatte stündlich einen Glockenschlag, der die Stundenanzahl und damit die Uhrzeit anzeigte. Sie ist im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg, und ihre Entstehung wird auf die 1.Hälfte des 15. Jahrhunderts zurückgeführt. Anhand der vorhandenen Höcker auch Noppen genannt, konnte man auch im Dunkeln die Zeit „ertasten“.
Noch ein paar Worte zu Nürnberg, Nürnberg war eine Reichsstadt des Heiligen Römischen Reiches, das es bis 1806 gab. Diese Reichsstädte waren nur den König verpflichtet, und auch nur ihm gegenüber zu Abgaben gebunden. Nürnberg war eine der schönsten mittelalterlichen Städte mit einer herrlichen Burg. Im 2. Weltkrieg wurde es den Erdboden gleichgemacht! (Ob berechtigt oder nicht, diese Frage lasse ich mal offen!) Vermutlich war es die Strafe (Rache) für die vielen „Reichsparteitage“. Verbunden mit Trommelschlag, Umzügen, Fahnengewirre und markigen Reden, es mußte ja alles „germanisch“ ausschauen. Das alles unter der Regie eines Mannes dessen Vor-Name ich lieber nicht nenne.Er hatte ihn von einen römischen Imperator und späteren Kaiser, den man auch den „göttlichen“ nannte.
Und wenn man den Vornamen kennt, dann weis man auch wer es war. Ein Volksverhetzer ersten Grades, der dafür die gerechte Strafe bekam!!
Nun zu der Uhr. (Entschuldigung für die Abschweifung.)
Wie Eingangs erwähnt, eine „Waagbalkenuhr“.
Aber zuerst die Bilder mit der Uhr mit der 16 Stundenanzeige, wie an den Noppen zu erkennen.
Die Zahlen sind im Laufe der Jahrhunderte teilweise nur mehr verwaschen zu erkennen!
Hier das Werk mit den „Waagbalken“
Hier die Konstruktion mit den Waagbalken, dieser ist ein Gangregler, der einen annähernd gleichmäßigen Gang bewirkt.
Zum Mechanismus gehört neben den waagrechten Balken die senkrechte Welle, Spindel genannt, um die sich der Balken bzw. das Rad dreht, und die beiden an ihr befestigten Lappen, die zwischen die Zähne des Kronrades greifen. Das Kronrad, auch Hemmrad genannt,
ist das am schnellsten drehende Rad, und seine Drehgeschwindigkeit beeinflusst den Gang der Uhr. Ohne Hemmung durch den Waagbalken-Mechanismus würde die Uhr viel zu schnell und ungleichmäßig gehen.
Bei jeder Hin-und Herbewegung dreht sich das Kronrad um einen Zahn weiter. Ein Zahn des Kronrades schiebt über einen der Lappen an der Spindel den Waagbalken in die Mittellage, und darüber hinaus, bis der Zahn vom Lappen abfällt, und ein Zahn auf der anderen Seite des Kronrades auf den anderen Lappen trift, wo sich der Vorgang in der Gegenrichtung wiederholt! Durch radial verschiebbare Gewichte, kann man den Gang regulieren!
Das Kronrad mit R bezeichnet
Die Lappen mit P
Die Gewichte mit D
Die senkrechte Welle mit V
Der Waagebalken mit B
(Zeichnung und Text dazu, Wikipedia entnommen)
Nun zur Geschichte der Uhr.
Sie tat bis 1806 ihren Dienst, dann verlor Nürnberg den Status der Reichs - Unmittelbarkeit. Und mußte sich anpassen, Schluss mit Eigenbrötlerei der Uhrzeit!
Wie kam es überhaupt dazu:
Um über den Tag hinweg einigermaßen gleiche Stunden zu erhalten, und die Zeit dazu den Räderuhren anzupassen, aber trotzdem für den hellen Tag eine volle Stundenzahl beizuhalten, war in Nürnberg und anderen süddeutschen Reichsstätten, eine besondere Einteilung vorgenommen worden. Und zwar wurden die Tagesstunden mit Sonnenaufgang beginnend im Sommer von 1-16 und im Winter von 1-8 gezählt. (Siehe die oben angezeigte Einzeigeruhr für Stunden) Der Zeiger der Uhr mußte jeweils zu Sonnenaufgang auf die noch verbliebene Zahl der Tagesstunden eingestellt werden.
Text auszugsweise, zobodat.at, „alte und neue Sonnenuhren in Oberfranken“
Räderuhren, Temporal und Aquinoktialstunden.
Dazu muss ich noch sagen, vor einiger Zeit tauchte der Begriff „Sonnenuhren“ hier auf, ich dachte mir, welch langweiliges Zeugs, inzwischen wurde ich eines besseren belehrt. Ein hoch interessantes Kapitel der Zeitmessung, angefangen beim Gnonom, den „Schattenstab“, bis zu unseren „modernen“ Sonnenuhren mit 24 Stunden Einteilung, im Gegensatz zu den ungleich langen des Altertums.
ich bin in vielen Dingen wie Andreas hier (ich kenne ihn mittlerweile gedanklich sehr gut), wenn ich auf etwas interessantes gestoßen bin, so hinterfrage ich das „Interessante“ auch, und bei dieser Hinterfragung bin ich wieder mal auf etwas seltsames und zugleich kurioses gestoßen.
Babylonische Stunden, böhmische Stunden, italienische Stunden, arabische Stunden, Äquinoktial Stunden, dies alles ließ mir keine Ruhe, und wohin führten sie mich, zu den Nürnberger Stunden!
Dazu hier mehr:
Eine Uhr mit 16 Stunden Anzeige!
Ausserdem besteht die Uhr aus einer äußerst interessanten Konstruktion, es ist eine Waagbalkenuhr!
Erzähle dazu gleich mehr.
Hier die Bilder der Uhr, vorher noch etwas Text dazu:
Es ist die sog. Sebalder Schlaguhr. Sie hing im Turm der Skt. Sebaldus Kirche in Nürnberg und hatte stündlich einen Glockenschlag, der die Stundenanzahl und damit die Uhrzeit anzeigte. Sie ist im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg, und ihre Entstehung wird auf die 1.Hälfte des 15. Jahrhunderts zurückgeführt. Anhand der vorhandenen Höcker auch Noppen genannt, konnte man auch im Dunkeln die Zeit „ertasten“.
Noch ein paar Worte zu Nürnberg, Nürnberg war eine Reichsstadt des Heiligen Römischen Reiches, das es bis 1806 gab. Diese Reichsstädte waren nur den König verpflichtet, und auch nur ihm gegenüber zu Abgaben gebunden. Nürnberg war eine der schönsten mittelalterlichen Städte mit einer herrlichen Burg. Im 2. Weltkrieg wurde es den Erdboden gleichgemacht! (Ob berechtigt oder nicht, diese Frage lasse ich mal offen!) Vermutlich war es die Strafe (Rache) für die vielen „Reichsparteitage“. Verbunden mit Trommelschlag, Umzügen, Fahnengewirre und markigen Reden, es mußte ja alles „germanisch“ ausschauen. Das alles unter der Regie eines Mannes dessen Vor-Name ich lieber nicht nenne.Er hatte ihn von einen römischen Imperator und späteren Kaiser, den man auch den „göttlichen“ nannte.
Und wenn man den Vornamen kennt, dann weis man auch wer es war. Ein Volksverhetzer ersten Grades, der dafür die gerechte Strafe bekam!!
Nun zu der Uhr. (Entschuldigung für die Abschweifung.)
Wie Eingangs erwähnt, eine „Waagbalkenuhr“.
Aber zuerst die Bilder mit der Uhr mit der 16 Stundenanzeige, wie an den Noppen zu erkennen.
Die Zahlen sind im Laufe der Jahrhunderte teilweise nur mehr verwaschen zu erkennen!
Hier das Werk mit den „Waagbalken“
Hier die Konstruktion mit den Waagbalken, dieser ist ein Gangregler, der einen annähernd gleichmäßigen Gang bewirkt.
Zum Mechanismus gehört neben den waagrechten Balken die senkrechte Welle, Spindel genannt, um die sich der Balken bzw. das Rad dreht, und die beiden an ihr befestigten Lappen, die zwischen die Zähne des Kronrades greifen. Das Kronrad, auch Hemmrad genannt,
ist das am schnellsten drehende Rad, und seine Drehgeschwindigkeit beeinflusst den Gang der Uhr. Ohne Hemmung durch den Waagbalken-Mechanismus würde die Uhr viel zu schnell und ungleichmäßig gehen.
Bei jeder Hin-und Herbewegung dreht sich das Kronrad um einen Zahn weiter. Ein Zahn des Kronrades schiebt über einen der Lappen an der Spindel den Waagbalken in die Mittellage, und darüber hinaus, bis der Zahn vom Lappen abfällt, und ein Zahn auf der anderen Seite des Kronrades auf den anderen Lappen trift, wo sich der Vorgang in der Gegenrichtung wiederholt! Durch radial verschiebbare Gewichte, kann man den Gang regulieren!
Das Kronrad mit R bezeichnet
Die Lappen mit P
Die Gewichte mit D
Die senkrechte Welle mit V
Der Waagebalken mit B
(Zeichnung und Text dazu, Wikipedia entnommen)
Nun zur Geschichte der Uhr.
Sie tat bis 1806 ihren Dienst, dann verlor Nürnberg den Status der Reichs - Unmittelbarkeit. Und mußte sich anpassen, Schluss mit Eigenbrötlerei der Uhrzeit!
Wie kam es überhaupt dazu:
Um über den Tag hinweg einigermaßen gleiche Stunden zu erhalten, und die Zeit dazu den Räderuhren anzupassen, aber trotzdem für den hellen Tag eine volle Stundenzahl beizuhalten, war in Nürnberg und anderen süddeutschen Reichsstätten, eine besondere Einteilung vorgenommen worden. Und zwar wurden die Tagesstunden mit Sonnenaufgang beginnend im Sommer von 1-16 und im Winter von 1-8 gezählt. (Siehe die oben angezeigte Einzeigeruhr für Stunden) Der Zeiger der Uhr mußte jeweils zu Sonnenaufgang auf die noch verbliebene Zahl der Tagesstunden eingestellt werden.
Text auszugsweise, zobodat.at, „alte und neue Sonnenuhren in Oberfranken“
Räderuhren, Temporal und Aquinoktialstunden.
Dazu muss ich noch sagen, vor einiger Zeit tauchte der Begriff „Sonnenuhren“ hier auf, ich dachte mir, welch langweiliges Zeugs, inzwischen wurde ich eines besseren belehrt. Ein hoch interessantes Kapitel der Zeitmessung, angefangen beim Gnonom, den „Schattenstab“, bis zu unseren „modernen“ Sonnenuhren mit 24 Stunden Einteilung, im Gegensatz zu den ungleich langen des Altertums.
Gruß Paul
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Re: Wunderwerke: Astronomische Großuhren
26 Juli 2023 04:54 - 26 Juli 2023 05:59
Zählt zwar nicht zu den Großuhren:
Habe das bei unseren Nachbarn gefunden, würde mir sofort gefallen, aber leider nicht mehr im Handel.
„Aus dem Hause Staiger steht hier seit Anfang des Jahres eine Astronomische Uhr, die neben der 'normalen' Uhrzeit noch die Weltzeit, das Datum, Sonnenauf- und untergangszeiten, Tag-Nachtlänge, Mondphase, Mondauf- und untergangszeiten und Tierkreiszeichen anzeigt.
Die Uhr hat vier einzelne Laufwerke, wobei zwei davon (synodischer Monat/Mondphasen) gekoppelt sind.“
In der Astronomie (Theorie der Mondbewegung) unterscheidet man u. a.: synodischer Monat, Periode des Mondphasenwechsels, 29,5306 Tage; siderischer Monat, mittlerer Mondumlauf bezüglich der Fixsterne, 27,32 166 Tage; tropischer Monat, Umlauf bezüglich des Frühlingspunkts, 27,32158 Tage.
Die Anzeige synodischer-und tropischer Monat hat die Uhr.
Text und Bild aus UF
Habe das bei unseren Nachbarn gefunden, würde mir sofort gefallen, aber leider nicht mehr im Handel.
„Aus dem Hause Staiger steht hier seit Anfang des Jahres eine Astronomische Uhr, die neben der 'normalen' Uhrzeit noch die Weltzeit, das Datum, Sonnenauf- und untergangszeiten, Tag-Nachtlänge, Mondphase, Mondauf- und untergangszeiten und Tierkreiszeichen anzeigt.
Die Uhr hat vier einzelne Laufwerke, wobei zwei davon (synodischer Monat/Mondphasen) gekoppelt sind.“
In der Astronomie (Theorie der Mondbewegung) unterscheidet man u. a.: synodischer Monat, Periode des Mondphasenwechsels, 29,5306 Tage; siderischer Monat, mittlerer Mondumlauf bezüglich der Fixsterne, 27,32 166 Tage; tropischer Monat, Umlauf bezüglich des Frühlingspunkts, 27,32158 Tage.
Die Anzeige synodischer-und tropischer Monat hat die Uhr.
Text und Bild aus UF
Gruß Paul
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Re: Wunderwerke: Astronomische Großuhren
02 Aug. 2023 01:33 - 02 Aug. 2023 02:12
Es wäre jammerschade, würde dieser Thread mit den wunderschönen, wissenschaftlichen, astronomischen Uhren so sang-und klanglos in‘s Nirwana des schnellen Vergessens abgleiten. Unser Uhrenfreund Andi hat sich außerdem sehr viel Mühe gegeben, die vielen Komplikationen der Prager Uhr uns näher zu bringen, nochmals vielen Dank dafür.
Deshalb bringe ich heute die Uhr von Besancon (in einen Foto schon kurz vorgestellt) nochmals mit einer etwas detaillierteren Beschreibung dazu.
Den Text habe ich von Wikipedia hier nachstehend reinkopiert. Bitte um Verständnis dafür, denn mit den Fingern alles eintippen, das ist mir wirklich zu mühsam! Ein paar weiterführende Links habe ich stehen gelassen!
70 Zifferblätter zeigen die Ortszeit von 17 Städten der Welt, die Uhr in einen getrennten Raum im Glockenturm untergebracht
Die Uhr in Besançon ( Frankreich ) wurde in den Jahren 1858–1860 als Ersatz für die damals nicht mehr funktionierende Uhr der Kathedrale von Jean Saint-von Kardinal Mathieu in Auftrag gegeben. Die Stadt war das französische Uhrenmekka. Außer der ortsansässigen Uhrenindustrie unterhielten viele berühmte Pariser Fabrikanten (u. a. Louis LeRoi) Ateliers in der Festungsstadt, um von den ausgezeichneten Fachkräften, die diese Region hervorbrachte, zu profitieren. Am Observatorium fanden Chronometerwettbewerbe statt und es wurde eine Uhrmacherschule gegründet.Da sich in Besançon zu dieser Zeit auch exzellente Schweizer Uhrmacher niedergelassen hatten, auf der Flucht vor den Unruhen im Anschluss an die Französische Revolution war die außergewöhnliche Ausführung dieser Uhr obligatorisch. Dennoch wurde die Uhr schließlich nicht in Besançon gebaut, sondern in Beauvais vom dort ansässigen Uhrmacher Auguste-Lucien Vérité gefertigt – für die Genauigkeitsfanatiker unter den Fachgenossen kam allein dieser erfahrene Turmuhrenfabrikant und Ingenieur in Frage. Monatelang brütete Vérité über den Plänen und Berechnungen; die Ausführung der Konstruktion beanspruchte Herrn Vérité zweieinhalb Jahre vollständig. Die Wahl eines stadtfremden Herstellers ist durchaus kein Widerspruch: Im nicht allzu fernen Schweizer La Chaux-de-Fonds hatte man ebenfalls im Jahr 1860 im dortigen Tempelturm eine Präzisions-Turmuhr von Collin aus Paris aufstellen lassen.Im Gegensatz zu anderen astronomischen Uhren ist die Besançoner Uhr nicht an einer weithin sichtbaren Wand platziert, sondern in einem Uhrensaal im ersten Stock des Glockenturms. Die zahllosen astronomischen Anzeigen – insgesamt 70 Zifferblätter zeigen beispielsweise die Uhrzeiten in 17 Orten der Welt, den Tidenhub in verschiedenen französischen Häfen, einen ewigen Kalender sowie die Schaltjahrenzyklos an-werden durch publikumswirksame Automaten, Figurenläufe und animierte Dioramen kunstvoll ergänzt. Insgesamt besteht die Uhr aus mehr als 30.000 mechanischen Teilen; Die Uhrzeit wird zudem auf die außen angebrachten Turmuhrzifferblätter über Kardanwellen übertragen.
Fotos und Text (auszugsweise) Wikipedia
Deshalb bringe ich heute die Uhr von Besancon (in einen Foto schon kurz vorgestellt) nochmals mit einer etwas detaillierteren Beschreibung dazu.
Den Text habe ich von Wikipedia hier nachstehend reinkopiert. Bitte um Verständnis dafür, denn mit den Fingern alles eintippen, das ist mir wirklich zu mühsam! Ein paar weiterführende Links habe ich stehen gelassen!
70 Zifferblätter zeigen die Ortszeit von 17 Städten der Welt, die Uhr in einen getrennten Raum im Glockenturm untergebracht
Die Uhr in Besançon ( Frankreich ) wurde in den Jahren 1858–1860 als Ersatz für die damals nicht mehr funktionierende Uhr der Kathedrale von Jean Saint-von Kardinal Mathieu in Auftrag gegeben. Die Stadt war das französische Uhrenmekka. Außer der ortsansässigen Uhrenindustrie unterhielten viele berühmte Pariser Fabrikanten (u. a. Louis LeRoi) Ateliers in der Festungsstadt, um von den ausgezeichneten Fachkräften, die diese Region hervorbrachte, zu profitieren. Am Observatorium fanden Chronometerwettbewerbe statt und es wurde eine Uhrmacherschule gegründet.Da sich in Besançon zu dieser Zeit auch exzellente Schweizer Uhrmacher niedergelassen hatten, auf der Flucht vor den Unruhen im Anschluss an die Französische Revolution war die außergewöhnliche Ausführung dieser Uhr obligatorisch. Dennoch wurde die Uhr schließlich nicht in Besançon gebaut, sondern in Beauvais vom dort ansässigen Uhrmacher Auguste-Lucien Vérité gefertigt – für die Genauigkeitsfanatiker unter den Fachgenossen kam allein dieser erfahrene Turmuhrenfabrikant und Ingenieur in Frage. Monatelang brütete Vérité über den Plänen und Berechnungen; die Ausführung der Konstruktion beanspruchte Herrn Vérité zweieinhalb Jahre vollständig. Die Wahl eines stadtfremden Herstellers ist durchaus kein Widerspruch: Im nicht allzu fernen Schweizer La Chaux-de-Fonds hatte man ebenfalls im Jahr 1860 im dortigen Tempelturm eine Präzisions-Turmuhr von Collin aus Paris aufstellen lassen.Im Gegensatz zu anderen astronomischen Uhren ist die Besançoner Uhr nicht an einer weithin sichtbaren Wand platziert, sondern in einem Uhrensaal im ersten Stock des Glockenturms. Die zahllosen astronomischen Anzeigen – insgesamt 70 Zifferblätter zeigen beispielsweise die Uhrzeiten in 17 Orten der Welt, den Tidenhub in verschiedenen französischen Häfen, einen ewigen Kalender sowie die Schaltjahrenzyklos an-werden durch publikumswirksame Automaten, Figurenläufe und animierte Dioramen kunstvoll ergänzt. Insgesamt besteht die Uhr aus mehr als 30.000 mechanischen Teilen; Die Uhrzeit wird zudem auf die außen angebrachten Turmuhrzifferblätter über Kardanwellen übertragen.
Fotos und Text (auszugsweise) Wikipedia
Gruß Paul
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Re: Wunderwerke: Astronomische Großuhren
02 Aug. 2023 02:28 - 02 Aug. 2023 05:10
Und hier als Abschluss (für diesmal) eine astronomische Uhr aus den Kloster St. Peter im Schwarzwald um 1740, mit sechs Anzeigen
Uhrzeit (Damals nur ein Zeigeranzeige), Datum, Sternzeichen, Mondphase, Wochentage, Planeten
Unsere Wochentage, erklärt auf der Klosteruhr von St. Peter (Schwarzwald)Die Reihenfolge der Wochentage ist jedem Kind geläufig, kaum jemand aber weiß, weshalb auf den Sonntag der Montag folgt. Die einfache Holzräderuhr aus dem Kloster St. Peter (Schwarzwald) kann dieses Rätsel lösen.
Die Einteilung der Woche in sieben Tage kannten schon die Babylonier vor mehreren tausend Jahren. Die Zahl Sieben, die Namen der Tage und ihre Reihenfolge sind alles andere als zufällig.
Mit bloßem Auge sieht man sieben Himmelskörper, die sich am Sternenhimmel bewegen: Sonne, Mond und die fünf Planeten Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn. Diese sieben Wandelsterne sind denn auch die Namensgeber der sieben Wochentage.
Die sieben Planetenzeichen
Die Abfolge der Wochentage ist kein Rätsel, sondern folgt einem einfachen Schema. Auf der Holzräderuhr aus dem Kloster St. Peter ist es zu entschlüsseln. Unten in der Mitte befindet sich eine Anzeige mit den sieben Planetenzeichen.
Die Reihenfolge der Planetenzeichen lautet Saturn – Jupiter – Mars – Sonne – Venus – Merkur – Mond.
Diese Reihenfolge entspricht der Geschwindigkeit, mit der die Wandelsterne sich am Sternenhimmel bewegen: der Saturn ist der langsamste Himmelskörper, der Mond der schnellste. Das ist jedoch nicht die Reihenfolge unserer Wochentage. Das Zifferblatt zeigt nach Saturn (Samstag) nämlich Jupiter (Donnerstag).
Die Reihenfolge der Wochentage
ergibt sich, wenn man die Uhr laufen lässt: Der Zeiger bewegt sich jede Stunde ein Feld weiter.
Auf der Anzeige kann man also nicht den aktuellen Wochentag, sondern den jeweiligen Stundenregenten (sh. Tabelle von 1568) ablesen. Dahinter steht die alte Idee, dass jede Stunde unter der Regierung eines Wandelsterns steht.
Im Laufe der 24 Stunden des Tages macht der Zeiger drei volle Umdrehungen (3x7=21), und läuft noch drei einzelne Felder weiter (21+3=24). Mit diesem Sprung über drei Felder erhalten wir die richtige Reihenfolge der Wochentage:
24 Stunden nach dem Saturn (Samstag) steht der Zeiger bei der Sonne (Sonntag) usw.
So bewahrt eine einfache Holzräderuhr aus dem Schwarzwald uraltes Wissen.
Die Planeten als Namensgeber der Wochentage
Die Reihenfolge der Planetenzeichen, Saturn-Jupiter-Mars-Sonne-Merkur-Mond
Tabelle mit Angabe der Planetenstunden
Text und Bilder Uhrenmuseum Furtwangen
Uhrzeit (Damals nur ein Zeigeranzeige), Datum, Sternzeichen, Mondphase, Wochentage, Planeten
Unsere Wochentage, erklärt auf der Klosteruhr von St. Peter (Schwarzwald)Die Reihenfolge der Wochentage ist jedem Kind geläufig, kaum jemand aber weiß, weshalb auf den Sonntag der Montag folgt. Die einfache Holzräderuhr aus dem Kloster St. Peter (Schwarzwald) kann dieses Rätsel lösen.
Die Einteilung der Woche in sieben Tage kannten schon die Babylonier vor mehreren tausend Jahren. Die Zahl Sieben, die Namen der Tage und ihre Reihenfolge sind alles andere als zufällig.
Mit bloßem Auge sieht man sieben Himmelskörper, die sich am Sternenhimmel bewegen: Sonne, Mond und die fünf Planeten Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn. Diese sieben Wandelsterne sind denn auch die Namensgeber der sieben Wochentage.
Die sieben Planetenzeichen
Die Abfolge der Wochentage ist kein Rätsel, sondern folgt einem einfachen Schema. Auf der Holzräderuhr aus dem Kloster St. Peter ist es zu entschlüsseln. Unten in der Mitte befindet sich eine Anzeige mit den sieben Planetenzeichen.
Die Reihenfolge der Planetenzeichen lautet Saturn – Jupiter – Mars – Sonne – Venus – Merkur – Mond.
Diese Reihenfolge entspricht der Geschwindigkeit, mit der die Wandelsterne sich am Sternenhimmel bewegen: der Saturn ist der langsamste Himmelskörper, der Mond der schnellste. Das ist jedoch nicht die Reihenfolge unserer Wochentage. Das Zifferblatt zeigt nach Saturn (Samstag) nämlich Jupiter (Donnerstag).
Die Reihenfolge der Wochentage
ergibt sich, wenn man die Uhr laufen lässt: Der Zeiger bewegt sich jede Stunde ein Feld weiter.
Auf der Anzeige kann man also nicht den aktuellen Wochentag, sondern den jeweiligen Stundenregenten (sh. Tabelle von 1568) ablesen. Dahinter steht die alte Idee, dass jede Stunde unter der Regierung eines Wandelsterns steht.
Im Laufe der 24 Stunden des Tages macht der Zeiger drei volle Umdrehungen (3x7=21), und läuft noch drei einzelne Felder weiter (21+3=24). Mit diesem Sprung über drei Felder erhalten wir die richtige Reihenfolge der Wochentage:
24 Stunden nach dem Saturn (Samstag) steht der Zeiger bei der Sonne (Sonntag) usw.
So bewahrt eine einfache Holzräderuhr aus dem Schwarzwald uraltes Wissen.
Die Planeten als Namensgeber der Wochentage
Die Reihenfolge der Planetenzeichen, Saturn-Jupiter-Mars-Sonne-Merkur-Mond
Tabelle mit Angabe der Planetenstunden
Text und Bilder Uhrenmuseum Furtwangen
Gruß Paul
Letzte Änderung: 02 Aug. 2023 05:10 von grafkrokolinsky.
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Re: Wunderwerke: Astronomische Großuhren
02 Aug. 2023 05:33 - 02 Aug. 2023 06:25
„Die Ekliptik ist hier nicht eingeteilt in die gebräuchlichen Monate, denn dieses System ist eigentlich völliger unbrauchbarer Schrott mit willkürlichen, ungleich langen Monaten, was dadurch zustande kam, dass sich jahrhundertelang immer neue Volldeppen am Kalender austoben durften. Ausserdem ist der Kreis in 365 Teile eingeteilt (die Tage), was ebenfalls unglücklich ist.“
„Astronomen benutzten deshalb seit jeher einen wesentlich besseren 'Kalender', nämlich den Zodiak bzw. Tierkreis.“
„Es handelt sich hier also um Astronomie (Wissenschaft), nicht um Astrologie (Fabeln und Märchen).“
Soweit der Text auszugsweise von Andreas zur Erklärung der Prager Turmuhr.
Ich habe mich darauf auch umgesehen, und stieß u. a. auf folgende Erklärung:
……“es gibt deshalb heute zwei verschiedene Definitionen für die Einteilung des Tierkreises, die jedoch nicht verwechselt werden dürfen.“
1. astrologisch
Einteilung in monatliche Zeitabschnitte, denen jeweils ein bestimmtes Tierkreiszeichen zugeteilt ist, beginnend am 21. März mit den Zeichen des Widder.
2. astronomisch
Einteilung in ungleich lange Kreisbahnabschnitte, deren Winkeldifferenzen den tatsächlichen räumlichen Ausdehnungen der Sternbilder auf der Ekliptik entsprechen. Der Anfang liegt heute 26 Grad vom Frühlingspunkt entfernt. Dieser Winkel vergrößert sich im Lauf der Zeit durch die Präzession.
(Text entnommen Meyers Handbuch über das Weltall und Wikipedia)
Erklärung zur Präzession:
Jeder rotierende Körper hat eine eigene Rotations-achse um die er sich dreht. Wirkt nun eine Kraft senkrecht auf diese Rotationachse, so ändert sich aufgrund des erzeugten Drehmoments die Richtung seiner Rotationsachse.
„Astronomen benutzten deshalb seit jeher einen wesentlich besseren 'Kalender', nämlich den Zodiak bzw. Tierkreis.“
„Es handelt sich hier also um Astronomie (Wissenschaft), nicht um Astrologie (Fabeln und Märchen).“
Soweit der Text auszugsweise von Andreas zur Erklärung der Prager Turmuhr.
Ich habe mich darauf auch umgesehen, und stieß u. a. auf folgende Erklärung:
……“es gibt deshalb heute zwei verschiedene Definitionen für die Einteilung des Tierkreises, die jedoch nicht verwechselt werden dürfen.“
1. astrologisch
Einteilung in monatliche Zeitabschnitte, denen jeweils ein bestimmtes Tierkreiszeichen zugeteilt ist, beginnend am 21. März mit den Zeichen des Widder.
2. astronomisch
Einteilung in ungleich lange Kreisbahnabschnitte, deren Winkeldifferenzen den tatsächlichen räumlichen Ausdehnungen der Sternbilder auf der Ekliptik entsprechen. Der Anfang liegt heute 26 Grad vom Frühlingspunkt entfernt. Dieser Winkel vergrößert sich im Lauf der Zeit durch die Präzession.
(Text entnommen Meyers Handbuch über das Weltall und Wikipedia)
Erklärung zur Präzession:
Jeder rotierende Körper hat eine eigene Rotations-achse um die er sich dreht. Wirkt nun eine Kraft senkrecht auf diese Rotationachse, so ändert sich aufgrund des erzeugten Drehmoments die Richtung seiner Rotationsachse.
Gruß Paul
Letzte Änderung: 02 Aug. 2023 06:25 von grafkrokolinsky.
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Re: Wunderwerke: Astronomische Großuhren
03 Aug. 2023 17:50 - 03 Aug. 2023 19:06
Die von dir hier gepostete Erklärung des Tierkreises ist Quatsch.
Du reisst ständig irgendwelche Texte aus dem Zusammenhang, die du nicht verstehst und fügst daraus hier deine Beiträge zusammen.
In diesem Fall ging es dir offenbar einfach nur darum, einen Text zu finden, wo die Einteilung der Ekliptik in die Tierkreiszeichen als astrologisch bezeichnet wird und so zu belegen, dass du im ersten Post dieses Threads recht hattest, bzw. dass ich mit meiner Erklärung unrecht habe.
Die Ekliptik kann eingeteilt werden in die
1) Tierkreiszeichen / Sternzeichen: Dies sind gleich lange Abschnitte von je 30° auf der Kreisbahn, beginnend mit dem Frühlingspunkt (1° Widder). Diese Einteilung wird verwendet in der historischen Astronomie und heute noch in der Astrologie. Die Abschnitte haben ihre Namen von Sternbildern im Bereich der Ekliptik, aber ihre Position und Länge auf der Ekliptik entspricht nicht der heutigen Position und auch nicht der Länge der (unterschiedlich langen) namensgebenden Sternbilder.
2) Sternbilder, die den Tierkreiszeichen den Namen gaben. Bei dieser Einteilung, die meines Wissens nirgends verwendet wird oder jemals verwendet wurde, weil sie zu nichts zu gebrauchen ist, werden die wahren Längen und Positionen der Sternbilder in Bezug zur Ekliptik angegeben. Die Sternbilder haben alle eine unterschiedliche Länge und erstrecken sich über beliebige Abschnitte, was als Unterteilung der Ekliptik natürlich unbrauchbar ist.
Durch die Präzession verschieben sich die real vorhandenen Sternbilder in Bezug zur Ekliptik. Der Anfang des Sternbildes Widder liegt nicht am Frühlingspunkt (der bei der Einteilung in Tierkreiszeichen der 1. Grad Widder ist). Die Sternzeichen sind aber fest auf der Ekliptik und verschieben sich nicht mit der Präzession. Man kann sich nun den Spass machen und ausrechnen, zu welchem Zeitpunkt in der fernen Vergangenheit der Anfang des Sternbildes Widder einmal wirklich auf 1° Widder lag und vermuten dass dies damals der Zeitpunkt war, als das System der Einteilung der Ekliptik eingeführt wurde.
Der Satz, den du als Erklärung der Präzession am Ende noch zitierst, ist zwar nicht falsch, aber er reicht nicht aus, um zu verstehen, was die Präzession nun eigentlich ist. Ich könnte wetten, dass du ihn nicht verstanden hast.
Du reisst ständig irgendwelche Texte aus dem Zusammenhang, die du nicht verstehst und fügst daraus hier deine Beiträge zusammen.
In diesem Fall ging es dir offenbar einfach nur darum, einen Text zu finden, wo die Einteilung der Ekliptik in die Tierkreiszeichen als astrologisch bezeichnet wird und so zu belegen, dass du im ersten Post dieses Threads recht hattest, bzw. dass ich mit meiner Erklärung unrecht habe.
Die Ekliptik kann eingeteilt werden in die
1) Tierkreiszeichen / Sternzeichen: Dies sind gleich lange Abschnitte von je 30° auf der Kreisbahn, beginnend mit dem Frühlingspunkt (1° Widder). Diese Einteilung wird verwendet in der historischen Astronomie und heute noch in der Astrologie. Die Abschnitte haben ihre Namen von Sternbildern im Bereich der Ekliptik, aber ihre Position und Länge auf der Ekliptik entspricht nicht der heutigen Position und auch nicht der Länge der (unterschiedlich langen) namensgebenden Sternbilder.
2) Sternbilder, die den Tierkreiszeichen den Namen gaben. Bei dieser Einteilung, die meines Wissens nirgends verwendet wird oder jemals verwendet wurde, weil sie zu nichts zu gebrauchen ist, werden die wahren Längen und Positionen der Sternbilder in Bezug zur Ekliptik angegeben. Die Sternbilder haben alle eine unterschiedliche Länge und erstrecken sich über beliebige Abschnitte, was als Unterteilung der Ekliptik natürlich unbrauchbar ist.
Durch die Präzession verschieben sich die real vorhandenen Sternbilder in Bezug zur Ekliptik. Der Anfang des Sternbildes Widder liegt nicht am Frühlingspunkt (der bei der Einteilung in Tierkreiszeichen der 1. Grad Widder ist). Die Sternzeichen sind aber fest auf der Ekliptik und verschieben sich nicht mit der Präzession. Man kann sich nun den Spass machen und ausrechnen, zu welchem Zeitpunkt in der fernen Vergangenheit der Anfang des Sternbildes Widder einmal wirklich auf 1° Widder lag und vermuten dass dies damals der Zeitpunkt war, als das System der Einteilung der Ekliptik eingeführt wurde.
Der Satz, den du als Erklärung der Präzession am Ende noch zitierst, ist zwar nicht falsch, aber er reicht nicht aus, um zu verstehen, was die Präzession nun eigentlich ist. Ich könnte wetten, dass du ihn nicht verstanden hast.
UTAMOH THUMO
Letzte Änderung: 03 Aug. 2023 19:06 von andi2.
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