Ein echter Chronograph für 45 D-Mark?!

ConolelZap hat mich durch seine zuletzt gezeigte „Meister Anker“ Uhr, von Quelle verkauft, (eines der größten Versandhäuser damals) inspiriert,  mich mal etwas bei den „DDR“- Uhren umzusehen.Und schon wurde ich mit einer sehr interessanten Uhr fündig!

Ruhla, der Name ist bestimmt manchen ein Begriff, verbunden mit der größten Uhrenindustrie der ehemaligen DDR, dort wurde 1969 eine bemerkenswerte Uhr produziert. Ein Chronograph mit stark vereinfachter Mechanik, und dazu zu einen sagenhaften Preis!

Hier die Abbildung von der Zifferblattseite und von der Werksansichtseite

 

 
(Bilder, deutsches Uhrenmuseum)
Zur Patentschrift:
„Mit wenigen mechanischen Mitteln wurde ein zuverlässiger Chronographenmechanismus auch für billige Gebrauchsuhren geschaffen“

Der neuartige Mechanismus bestand aus lediglich elf Teilen!

Nun zu den „echten Chronographen“, die Funktion der zwei Drücker brauche ich nicht näher zu erläutern, ihren Gebrauch setze ich als bekannt voraus. Zu diesen Funktionen (bitte nicht zu übersehen, ich spreche hier von „echter“ Funktion der Drücker) ist ein enormer technischer Aufwand notwendig! Armbanduhren mit Chronograph bestehen aus vielen, teilweise sehr komplizierten Bauteilen. Voraussetzung zur einwandfreien Funktion ist eine hochwertige Ausführung der Teile! Preisgünstige Modelle entweder unzuverlässig, schnell defekt, oder keine echten Chronographen!
Jetzt kommt aber „Ruhla“ mit einer genialen Konstruktion, mit nur elf zusätzlichen Teilen konnte man ein normales Uhrwerk zum Chronographen umgestalten!
Ruhla baute damals ein sehr preisgünstiges und zuverlässiges Stiftankerwerk, das Kaliber 24. Dieses diente als Grundlage für das Chronographenwerk! Als Kaliber 24-35 wurde es in wasserdichte Sportuhren eingebaut. Ruhla verkaufte über das Versandhaus Quelle (wie schon Eingangs erwähnt) den größten Teil seiner Produktion in den Westen. Im Quelle- Katalog von 1976 findet sich der Chronograph als Preisknüller für nur 45 D-Mark. Der billigste Armbandchronograph mit herkömmlichen Werk kostete seinerzeit dagegen DM 159.-, also mehr als dreimal soviel!  
Bitte das grobpixelige Bild zu entschuldigen, hatte leider keine bessere Vorlage zur Hand!

Hier habe ich noch zu der vorhin geschilderten Ruhla Chronographenuhr einige Unterlagen gefunden. Vielleicht sind sie für den einen oder anderen von Interesse!

 




 


Quelle: Ostalgieruhla.WordPress.com