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Rennsport-Armbanduhren
- grafkrokolinsky
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Rennsport-Armbanduhren
01 Nov. 2021 11:18 - 01 Nov. 2021 17:00Liebe Rennsportfreunde, liebe Uhrenfreunde,
der Rennsport und die Zeitmessung sind untrennbar miteinander verbunden! Ebenso kann man sagen, fast jede Uhrenmarke hat eine Hommage-Armbanduhr die an ein besonderes Ereignis, an ein Rennen, oder eine Rennstrecke erinnert. Allein für den Nürburgring-insbesondere die Nordschleife-gibt es über ein Dutzend Hommagen. Ebenso für fast alle Rennstrecken, sei es Le Mans, Monza, Monaco, um nur ein paar zu nennen. Alle hier zu zeigen, bzw. näher darauf eingehen, ist nicht Sinn dieses Threads, und auch fast unmöglich. Was hier gezeigt wird sind mehr oder wenige prägnante Uhren, die insbesondere denn Rennsportfreund und den Uhrensammler ansprechen.
Viele der Hommageuhren waren schon bei ihren Erscheinen limitiert, und sind dadurch noch begehrenswerter und auch teurer geworden.
Wir haben hier in der Rouge Watches einen Teamleiter der sehr Uhren-und-Rennsport begeistert ist, auf seine Hilfe und Unterstützung kann ich bestimmt rechnen, so dass wir euch liebe Uhrenfreunde einen repräsentativen Querschnitt der interessantesten Hommagen des Rennsports und damit verbunden auch Episoden, Geschichtlich-Historisches, u.s.w. über die Fahrer, ihre Boliden und die Rennstrecken hier zeigen werden.
Und selbstverständlich seit auch ihr hier gefragt, zeigt eure Lieblingsobjekte, teilt eure Meinung mit, egal ob jetzt mit Zustimmung oder Ablehnung, Geschmack ist bekanntlich-und auch Gottseidank-sehr verschieden.
So und jetzt genug der Worte und gleich zu einer Uhr die inzwischen zu einer Ikone der Rennsporthommagen geworden ist, und zu ihren Repräsentanten, der nicht weniger bekannt ist, zur „Heuer Monaco“ und Steve McQueen!
Die Heuer-Automatik ist die wichtigste Uhr von Heuer, und auch eine der berühmtesten des 20. Jahrhunderts. War sie doch bei den Film „Le Mans“ 1971 am Handgelenk von Steve McQueen zu sehen.
Die wichtigsten Daten der Uhr:
Modell:CW2113.FC6183
Automatik Kaliber 17
Stahl 38 mm
Plexiglas, Zifferblatt blau
Funktion: Chronograph, Datum
Tja, liebe Uhrenfreunde, wenn man die Uhr und Steve sieht, denkt man da nicht an heulende Motoren, Benzingeruch, verbrannten Gummi und an das Flair der früheren Renntage, kurzum Le Mans.
Kurz noch eine Anmerkung zu Le Mans, die Mercedes Silberpfeile bei den Rennen 1955-das von einer furchtbaren Tragödie mit 88 Toten überschattet war- benutzten als „Bremskraftverstärker“ ihre geöffneten Heckklappen, um den Jaguars D-Types vom englischen Rennteam-die schon mit Scheibenbremsen ausgestattet waren, Paroli zu bieten. Heute kaum noch vorstellbar!
Nun noch zur Person von Steve McQueen:
Er selbst war ein begeisterter Amateurrennfahrer der u.a. bei den 12 Stunden Rennen auf den Sebring Raceway in Florida 1970, es war der Lauf zur Sportwagenweltmeisterschaft, einen sensationellen zweiten Platz errang!
Bei den nachgestellten Rennszenen im Film bestand er darauf- auf den Porsche 917-selbst am Steuer zu sitzen.
Ausserdem wollte er zusammen mit Jackie Steward am 24-Stunden Rennen von Le Mans persönlich teilnehmen, wozu er allerdings keine Erlaubnis erhielt!
Übrigens privat war Steves Uhr-seine Lieblingsuhr- ein Fliegerchronograph vom Hanhart, mit dem die Piloten der neugegründete Bundeswehr(1955) 1957 ausgerüstet wurden. Er hatte sie bei den Filmaufnahmen „The Great Escape“, als er in Deutschland war, gekauft.
Das Titelbild zeigt das Cockpit eines Ferrari 335 S der 2016 bei einer Auktion 32 Millionen(!)Euro erzielte.
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- Ratman
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Re: Rennsport-Armbanduhren
01 Nov. 2021 22:38Dies war somit auch der Überlieferung zufolge das erste mal, dass ein branchenfremder Hersteller auf einem Rennfahrzeug für seine Produkte warb.
Später dann bei den Dreharbeiten zu "Le Mans" stattete Jack Heuer den Property Master des Films, Don Nunley, großzügig mit Stickern, Badges und Borduhren aus. Hauptdarsteller und Produzent Steve McQueen entschied sich bei der Wahl seines Renn-Overalls für den gleichen wie sein Kumpel Jo Siffert - der ebenfalls in diesen Film involviert war - und brachte ebenfalls das HEUER-Logo gut sichtbar an seinem Rennanzug an. Rückblickend gesehen kann man Jack Heuer nur zu seinem cleveren Deal gratulieren. Übrigens durfte Steve die blaue Monaco, die er im Film trug, später behalten. Sie wurde übrigens 2012 für 650.000 US-Dollar versteigert!
Für Heuer fing damit aber das Sponsoring im Rennsport erst an. Heutzutage beispielsweise ist Heuer (seit 1985 TAG Heuer) neben Rolex einer der Hauptsponsoren und auch offizieller Zeitnehmer der Formel 1 und der Indycar Serie. Der Name (TAG) Heuer ist untrennbar mit dem Rennsport verbunden. An den Sieg des Ford GT 40 des GULF Racing Teams im Jahr 1968 erinnert eine Special Edition der Monaco im typischen Blue and Orange und ist zugleich auch Remineszenz an den Film "Le Mans", der zwei Jahre danach gedreht wurde.
― Frank Zappa
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- grafkrokolinsky
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Re: Rennsport-Armbanduhren
02 Nov. 2021 10:50 - 02 Nov. 2021 14:18Steve McQueen und Jo Siffert
Tom, bedanke mich ebenfalls für den Platz den du mir eingeräumt hast, und deinen Beitrag, der wie von dir gewohnt, immer mit vielen Details gewürzt ist, und den meisten-auch mir-unbekannt sein dürfte. Danke auch, dass du den Namen Jo Siffert erwähnt hast, da klingelte es bei mir in den Bereich im Gehirn, der für das Gedächtnis zuständig ist, und ich sagte zu mir, Mensch, der Name Jo Siffert ist dir doch bekannt, das war doch ein Superrennfahrer! Ich vertiefte mich in die entsprechende Lektüre, und wurde gleich fündig, denn der Name ist ja nur zu bekannt.
Ich schrieb ja schon, dass wir hier nicht nur Uhren vorstellen, sondern auch geschichtliches mit historischen vermischt aus den Rennport.
Deshalb möchte ich auch hier kurz zu der Person und auch tragischen Unfall von Jo Siffert berichten. Ich beginne daher mit einen Satz der vom tötlichen Unfall Sifferts geprägt ist:
Wo es das Risiko gibt, gibt es den Tod. Wo es kein Risiko gibt, gibt es kein Leben!
Der geborene Schweizer hatte eine großartige Karriere, zwei Siege der Formel eins, drei Markenweltmeisterschaften für Porsche 1969, 70 und 71, brachten ihm insgesamt 14 Einzelsiege! Sein Tod in Brands Hatch-er kam mit über 200 km/h von der Piste ab, sein BRM ging sofort in Flammen auf, und er erstickte-ist wie bei Jim Clark, Jochen Rindt, Pedro Rodriguez vor ihm und wie Ayrton Senna danach, bis heute nicht restlos geklärt!
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Re: Rennsport-Armbanduhren
02 Nov. 2021 15:10 - 02 Nov. 2021 15:13Sein Tod in Brands Hatch-er kam mit über 200 km/h von der Piste ab, sein BRM ging sofort in Flammen auf, und er erstickte-ist wie bei Jim Clark, Jochen Rindt, Pedro Rodriguez vor ihm und wie Ayrton Senna danach, bis heute nicht restlos geklärt!
Mittlerweile schon. Bei dem World Championship Victory Race in Brands Hatch - welches nicht zur F1 Weltmeisterschaft zählte - am 24 Oktober 1971 gab es einen Zusammenstoß zwischen Jo's BRM und dem Wagen von Ronnie Peterson in Runde 1. Augenzeugen berichteten, dass Jo' BRM vor der Hawthorn-(Rechts)Kurve urplötzlich nach links ausbrach, gegen einen Erdwall prallte und sich dadurch überschlug. Das Auto fing sofort Feuer, doch Jo war unter seinem Wagen gefangen. Unglücklicherweise funktionierten mehrere Feuerlöscher nicht, so dass niemand Jo zur Hilfe eilen konnte. Erst nach 5 Minuten konnte der Brand durch ein Fahrzeug der Feuerwehr gelöscht werden. Ärztliche Untersuchungen kamen zu dem Schluß, dass Jo Siffert duch das Einatmen von Rauchgasen umkam. Bis auf ein gebrochenes Bein und ein paar Schürfwunden und Prellungen war er nicht ernsthaft verletzt und hätte wohl eine gute Überlebenschance gehabt, wenn denn die Feuerlöscher der Streckenposten funktioniert hätten.
Aufgrund des plötzlichen Richtungswechsels des BRM wurden schon früh Spekulationen laut, dass der Crash in Runde 1 eventuell die Aufhängung bzw. Lenkung schon beschädigt hatte und diese dann bei dem harten Bremsmanöver vor der Hawthorn-Kurve kollabiert sei. Dies wurde viele Jahre später durch einen Ex-Mechaniker von BRM unbeabsichtigt bestätigt, wie aus einem Zeitungsbericht hervorgeht -> web.archive.org/web/20110712212439/http:...formel1/artikel29805
Immerhin führte der tragische Unfall dazu, dass die Sicherheit an den Rennstrecken und auch in den Rennwagen selbst massiv verbessert wurde. Onboard-Feuerlöschsysteme wurden eingeführt, die Piloten bekamen im Falle eines Unfalls Atemluft direkt in den Helm geführt und die Feuerlöscher der Streckenposten wurden wesentlich öfter auf korrekte Funktion getestet als bisher.
50.000 Menschen säumten die Straßen von Fribourg, als "Seppi" Siffert zu seiner letzten Fahrt Richtung Friedhof aufbrach. Der Trauerzug wurde von einem Porsche 917 aus John Wyer's GULF Racing Team angeführt.
― Frank Zappa
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Re: Rennsport-Armbanduhren
02 Nov. 2021 15:44 - 02 Nov. 2021 15:56Ich kann mich erinnern, dass ich ein Video gesehen habe, indem ein Fahrer wie verrückt um Hilfe winkte und schrie, um auf ein brennenden Fahrzeug in dem der Verunglückte eingeklemmt war aufmerksam zu machen, und die herbei geeilten Streckenposten mißdeutenden dies, und meinten er wollte auf sein brennendes eigenes Fahrzeug aufmerksam machen, da der verunglückte Fahrer unter den Fahrzeug lag, und nicht gesehen wurde, er verstarb dann auch. Dies nahm ihn dann so mit, dass er weinend zusammenbrach. Bin ich da richtig…….
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Re: Rennsport-Armbanduhren
02 Nov. 2021 17:13 - 02 Nov. 2021 17:16Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.
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Re: Rennsport-Armbanduhren
02 Nov. 2021 18:57 - 02 Nov. 2021 18:57Es ist aus heutiger Sicht einfach unvorstellbar, wie dürftig damals die Sicherheitsvorkehrungen waren und wie schlecht die Streckenposten ausgestattet waren. Zum einen die Tanks auf beiden Seiten des Fahrzeugs, die bei fast jedem Crash platzten und das Auto in ein Inferno verwandelten. Und dann Streckenposten ohne feuerfeste Kleidung und mit Feuerlöschern, die wahrscheinlich nur alle paar Jahre mal begutchatet wurden und im Ernstfall wie hier nicht funktionieren und auch viel zu klein sind, um etwas ausrichten zu können.
― Frank Zappa
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Re: Rennsport-Armbanduhren
02 Nov. 2021 19:30Tom Pryce in Kyalami
Der Streckenposten ist ausgeblendet, die Videos ohne Blende möchte man nicht sehen.
Beide tot.
keegokies
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Re: Rennsport-Armbanduhren
02 Nov. 2021 19:501960 wird die Marke ELYSEE von der Firma Harer - seinerzeit einer der führenden Schmuckhersteller in Deutschland - in Pforzheim neu registriert.
1991 wird die Marke ELYSEE dann an den Düsseldorfer Geschäftsmann Reiner Seume verkauft. Im Laufe der Jahre werden immer wieder mal Modelle angeboten, die mit ihrem Namen und/oder ihrem Design Anleihen beim Rennsport machen. Dies kommt nicht zuletzt daher, dass sich Reiner Seume und mittlerweile auch sein Sohn Julian im historischen Rennsport engagieren.
Einige der besagten Modelle nenne ich mittlerweile mein Eigen, als da wären:
Mit der "Pole Position" mit silbernem Blatt hat es bei mir angefangen
Dann lief mir das gleiche Modell mit blauem Zifferblatt über den Weg
...und zu guter Letzt schlich ich längere Zeit um das Modell ganz in Schwarz herum, bis ich dann aufgrund des günstigen Preises dann doch zuschlug
Dann wäre da das Modell "Endurance"
...sowie die "Start up"
und last, but not least die ungewöhnliche "Rally Timer", hier als Graf Berghe von Trips Edition
Zusammenfassend kann ich sagen, hier bekommt man solide Uhren "Made in Germany" zu einem fairen Preis.
― Frank Zappa
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Re: Rennsport-Armbanduhren
03 Nov. 2021 11:34Mit weißem Zifferblatt
...und mit schwarzem
Und hier nochmal in trauter Zweisamkeit
Die Dinger sind echte Lume-Monster
Außerdem besaß ich bis vor Kurzem auch zwei Exemplare der Imola EVO, eine in Edelstahl mit weißem Blatt
...und eine komplett in Schwarz
Während aber die Imola XL zu meinen absoluten Lieblingsuhren gehören, kamen die EVOs einfach zu selten an den Arm, weswegen ich mich kürzlich von ihnen getrennt habe.
Die Rennstrecke in Imola - offiziell "Autodromo Enzo e Dino Ferrari" genannt - ist eine der traditionsreichsten überhaupt. Das Layout der 1953 eröffneten Strecke geht auf Enzo Ferrari zurück. Sie erlangte traurige Berühmtheit, als beim Samstagstraining zum Großen Preis von San Marino 1994 zunächst das vielversprechende Talent Roland Ratzenberger und dann beim Rennen einen Tag später Ausnahmefahrer Ayrton Senna tödlich verunglückten. Bis zu diesen beiden Unfällen und dem anschliessenden Umauten war gerade der erste Abschnitt der Strecke extrem schnell. Die "Tamburello" Linkskurve sowie der "Villeneuve" Rechtsknick wurden seinerzeit von den Topteams nahezu voll gefahren.
Bei Ratzenberger war ein Teil des Frontflügels gebrochen, wodurch ihm der Anpressdruck fehlte und er nicht in die "Villeneuve" einlenken konnte. Er schoß mit über 300 km/h in die Begrenzungsmauer. Sein Genick war gebrochen und mehrere innere Organe waren schwer verletzt. Er wurde wenig später für tot erklärt, da alle Wiederbelebungsversuche scheiterten. Die Unfallursache bei Ayrton Senna konnte nicht vollständig geklärt werden. Er schoß voll bremsend, aber ohne erkennbaren Lenkeinschlag in der "Tamburello" Kurve geradeaus in die Mauer. Dabei riss das rechte Vorderrad ab, welches dann Senna am Kopf traf. Ob es eine Aufhängungsstrebe war, die sich in Senna's Helm bohrte, oder ob es der heftige Aufprall des Rads auf den Kopf war, welches zu den schweren Kopfverletzungen führte (wie Rennarzt Sd Watkins später erklärte), konnte nicht vollständig ermittelt werden.
Für die Tastsache, dass Senna nicht in die Taburello einlenkte, gibt es mindestens vier verschiedene Theorien , von denen aber letztlich keine zweifelsfrei bewiesen werden konnte. Immerhin wurden aber nach den Unfällen die beiden Highspeed-Kurven durch Schikanen entschärft.
Obwohl der "Große Preis von San Marino" in Imola, Italien stattfindet, wird er offiziell dem Zwergstaat San Marino ungefähr 100 km weiter südöstlich zugeschrieben. Dies ist ein kleiner Trick, da offiziell nur ein Rennen pro Land in einer Saison stattfinden darf. Da aber bereits der große Preis von Monza stattfindet, musste man zu dieser Spitzfindigkeit greifen
Nachdem die Strecke seit 1980 durchgängig fester Bestandteil des Formel 1 Kalenders war, befand man 2006, dass die Strecke nicht mehr den gestiegenen Anforderungen genüge. Der Racetrack wurde umfangreich neu gestaltet und umgebaut und erhielt nach der FIA-Prüfung die 1T-Lizenz, welche zunächst Formel 1 Rennen ausschloss. Im Jahr 2020 jedoch kehrte Imola in den F1-Rennkalender zurück und ersetzte dort den großen Preis von China.
― Frank Zappa
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Re: Rennsport-Armbanduhren
04 Nov. 2021 11:56 - 04 Nov. 2021 13:11Neuberger mit seinen „Hinweistafeln“ im Einsatz auf der Rennstrecke
Kleines Vorwort!
Nachdem der „Rennstallchef“ vom Rogue Watches schon in Imola und den „großen Preis von San Marino“ ist, und seine heißen Renngeräte, sprich Armbanduhren auf die Rennstrecke schickt, macht der „Graf“ noch in Le Mans Boxenstopp und schaut zu Neuberger und zu seinen Mercedes Rennstall rein.
Zu der Person Neubergers:
Ohne ihn hätte es die Position des Rennleiters, eine Boxenstrategie, und die strategische und auch minutiöse Vorbereitung jeden Rennens nicht gegeben. Einer seiner vielen Triumphe war der Sieg bei der Mille Migla von Caracciola 1931, auf Mercedes Benz SSKL, dann 1934-39 als die Silberpfeile Erfolge am Fließband einfuhren. 1955 Sieg in der Sportwagen-Weltmeisterschaft, sowie Mille Miglia mit den 300 SLR und die Tourenwagen-EM mit den 300 SL. 1954 und 55 wird Juan Manuel Fangio Weltmeister in der Formel 1. Der tragische Unfall von Le Mans 1955-der 300 SLR mit Pierre Levegh wird unverschuldet in die Zuschauertribüne katapultiert, mit 88 Toten-trug auch noch ihren Teil dazu bei, dass sich Mercedes-Benz werkseitig vom Rennsport zurückzog.
Zu den Unfall - es war das 24-Stundenrennen von Le Mans - wäre noch folgendes zu sagen:
Sicherheit war bei den damaligen Rennen Nebensache, Sicherheitsgurte Fehlanzeige, die Rennstrecke war außerhalb der eigentlichen Stecke eine einfache Landstraße, die Sicherheitstechnisch den Standart von 1920,- damals 100 km/h, jetzt 300 km/h - entsprach!
Der Schutz für Zuschauer und Fahrer waren Holzzäune und minimalst verstreut, Strohballen! Das ganze Rennen war mit 300 000 Zuschauern überbefüllt, diese standen teilweise entlang der Rennstrecke auf Leitern und übergelegten Brettern!
Neubauer zog aus Pietätsgründen die beiden Fahrerteams aus den Rennen. Bis zu den Zeitpunkt des Unfalls war Mercedes mit einer Runde Vorsprung in Führung vor Jaguar.
Besonders tragisch war, dass die brennende Unfallkarosserie des Mercedes aus einer Magnesiumlegierung war, das Feuer wurde durch die Löschversuche nur noch heftiger und brannte noch stundenlang weiter! Und das inmitten der Zuschauer!
Mercedes eigenes Design
Quarzwerk Ronda Z60
Gehäuse 40 mal 40 mm
Fortis
Myota Kaliber 4p40
Gehäuse 37 mm
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Re: Rennsport-Armbanduhren
11 Nov. 2021 09:54 - 13 Nov. 2021 17:57Heute begeben wir uns nach Großbritannien, den Mutterland des Motorsports, und machen eine Reminiszenz an den Vanwall Rennstall.
Wer gewann als erster die Konstruktions-WM in der Formel 1? Das war Vanwall 1958! Er wurde in diesen Jahr zum ersten mal vergeben.Für Vanwall fuhren 1958 so berühmte und auch legendäre Piloten wie Stirling Moos, Tony Brooks und Stuart Lewis-Evans.1954 schuf Vanwall eine eigene Konstruktion des Rennwagens, den Vanwall Special. Da in diesen Jahr die Formel 1 Weltmeisterschaften nach den neuen 2,5 Liter Reglement ausgetragen wurden, beauftragte Vandervell seinen Konstrukteur John Cooper ein neues Fahrgestell zu entwerfen, vorher waren es noch die vom Ferrari Monopostos vom Type 125, 1,5 Liter! Die Basis des neuen Fahrgestell waren 4 Norton Motorradmotoren aus denen ein 2 Liter Motor konstruiert wurde. Erst 1955 entstand daraus ein Konkurrenzfähiges 2,5 Liter Aggregat.Colin Chapman entwickelte das Fahrzeug weiter, und 1956 holte es den ersten Sieg in Silverstone mit Stirling Moos.Mit insgesamt 9 Grand Prix Siegen bis 1958 gehörte Vanwall zu den Top-Teams!1960 wurde der Rennstall aufgelöst. Man vermutet, dass Vandervell, nachdem er die Überlegenheit im britischen Rennsport demonstriert hatte, einfach keine Lust mehr hatte.Zudem war er gesundheitlich angeschlagen, und verstarb 1967.
Der Vanwall VW5 vor dem Start des Grand Prix 1957 in Aintree.
Habe mich gerade etwas schlau gemacht über Aintree: Der Aintree Circuit war eine ehemalige Motorsport Rennstrecke in Aintree GB.
Zwischen1955 und 1962 fand hier fünfmal der große Preis von GB statt. Zur damaligen Zeit, als es sehr wenige gute Rennstrecken gab, hatte Aintree den Vorteil, dass man die Tribünen der Pferderennbahn mit benutzen konnte. Denn in Aintree findet jährlich das Grand Nationel Pferdehindernisrennen statt! (Bekannt durch seine teils spektakulären Stürze,mit oft schlimmen Ausgang und schweren Verletzungen).Die Rennstrecke wurde dann verkauft,und der britische Grand Prix fand dann in Silverstone und Brands Hatch statt.
Die Rennstrecke selbst war 4,828 km lang, es wurden 90 Runden gefahren, Durchschnitt Tempo 140 km/h, die Gesamtzeit 3:06:39h.
Christopher Ward schuf mit den C70 VW4 Chronometer, eine Hommage an den ersten Grand Prix Sieg von Vanwall, mit Stirling Moos und Tony Brooks als Fahrer.Die 20 ist die Gewinnnummer des Siegers! Moss 90,61 mph ist rot markiert in der Tachymeterscala. Die Farbe ist das British Racing Green und die Uhr ist limitiert auf 1957 Stück (Das Jahr des Sieges)
Die Uhr ist auch unter Post #3090 „Uhrenvorstellungen“ mit allen zugehörigen Daten zu sehen.
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- grafkrokolinsky
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Re: Rennsport-Armbanduhren
31 März 2022 14:03 - 31 März 2022 14:48Die Parabolika in Monza!
Mit 38 Grad Kurvenüberhöhung, das Nonplusultra, das höchste an Anforderung an den Fahrer, und seine Maschine!
Am 10. September 1961 starb dort Graf Berghe von Trips und mit ihm 15 Zuschauer.
Elysee hat eine Hommage in Erinnerung an diesen ungemein sympathischen und hoffnungsvollen Rennfahrer herausgebracht.
Er war einer der schnellsten, und nicht nur das, er war einer der letzten „Gentlemanfahrer“ und steigerte mit seinen vielen Erfolgen ungeheuer die Popularität des Motorrennsports! Er bleibt bis heute unvergessen!
Das Video zeugt eindrucksvoll die Perspektive aus der Sicht des Fahrers bei der Durchfahrt der „Parabolica“
Mir persönlich läuft es eiskalt über den Rücken, wenn ich die Einfahrt zur Parabolika sehe….
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Re: Rennsport-Armbanduhren
31 März 2022 15:26 - 31 März 2022 15:29- Die im Film zu sehenden Steilwandkurven gehören zum Ovalkurs von Monza. Die Strecke besteht bzw. bestand aus drei Teilstrecken, die jede für sich, aber auch in Kombination befahren wurden.
Der heute bekannteste ist die Grand Prix-Strecke (im Bild gestrichelt dargestellt), der auch heute noch befahren wird. In Dunkelgrau ist die "Junior"-Variante zu sehen, bei der die Strecke kurz nach Start/Ziel rechts aknickt und nach einem kurzen Geschlängel auf die Gegengerade führt.
Und dann gibt es da noch das berühmt-berüchtigte Oval mit den beiden Steilwandkurven. Dieses wird schon lange nicht mehr benutzt und verfällt zusehends. Man sieht in manchen heutigen Grand-Prix Übertragungen noch Teile der Strecke, zum Beispiel rechts wenn die Fahrer über die Start-Ziel-Gerade donnern oder wenn die Strecke nach den beiden "Lesmo"-Kurven unter der Steilwandkurve durchführt, die die meisten Zuschauer nur als kurzen Tunnel wahrnehmen. Jedenfalls war die Ovalstrecke berüchtigt, weil die Geschwindigkeiten durch das Fehlen von kleineren Kurven oder Schikanen irre hoch war, aber auch weil die Steilwandkurven extrem holprig waren. So holprig, dass manchem Fahrer das Lenkrad aus der Hand geschlagen wurde oder man schlicht nach einigern Zeit die Kraft verlor, weil man das Lenkrad fest umklammern musste.
Die beiden Steilwandkurven haben jedoch keine Namen. Die "Parabolica" ist dagegen die 180° Kurve vor Start und Ziel. Die Kurve selbst ist gar nicht mal so gefährlich. Die Gefahr besteht eher darin, dass auf den Geraden davor unglaubliche Geschwindigkeiten erzielt werden, womit oft die Bremsen nicht zurecht kamen und ihren Dienst versagten. Speziell als die Variante Ascari noch nicht bestand und die Wagen nach den Lesmos quasi freie Fahrt hatten, kamen diverse Fahrer vor der Parabolica in Schwierigkeiten.
- So auch Wolfgang Graf Berghe von Trips, der vor (!) der Parabolica die Kontrolle über seinen Wagen verlor, vermutlich weil eine Bremse versagte und der Wagen so quer kam, gegen einen Erdhügel prallte und dann in die Zuschauer raste. Bei Jochen Rindt war es sehr ähnlich. Nach allem, was man mittlerweile weiß, brach beim Anbremsen der Parabolica die rechte vordere Bremswelle (die Bremsen waren zur Verringerung der ungefederten Massen innenliegend montiert) und der Wagen brach schlagartig nach links aus, schlug fast rechtwinklig in der Leitplanken ein und touchierte dann noch mehrmals die Begrenzungen.
― Frank Zappa
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Re: Rennsport-Armbanduhren
31 März 2022 18:24- die Berliner Avus (heute A115) toppte die Steilkurve mit
1) Ziegelsteinbelag am oberen steileren Ende
2) 43 Grad Winkel
(hat man selbst mal an der Stelle gestanden, wo das Ding war, fragt man sich schon: Wie haben die das denn mit einem Auto geschafft?)
Ansonsten dürften heute einige ovale diesen Winkel toppen, ohne nachzuprüfen denke ich da sofort an die kleinen Speedways wie z. B. Bristol
Zu den schnellsten bis heute befahrenen Speedways gehören:
Talladega
Daytona
Obwohl nahezu Vollgas die ganze Zeit, gehören diese aber zu den technisch anspruchsvollen Speedways, da kleine Fehler eine große Anzahl an Plätzen kosten.
keegokies
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Re: Rennsport-Armbanduhren
31 März 2022 18:4443° Ich fürchte, da kommt keines der heutigen Ovale auch nur annähernd ran2) 43 Grad Winkel
[...]Ansonsten dürften heute einige ovale diesen Winkel toppen, ohne nachzuprüfen denke ich da sofort an die kleinen Speedways wie z. B. Bristol
― Frank Zappa
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- grafkrokolinsky
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Re: Rennsport-Armbanduhren
31 März 2022 19:04 - 31 März 2022 20:22Hier der Bericht des Mechanikers von Jim Clark, der Beteiligte an Trips Unfall:
“Bei der Anfahrt zur Parabolika wollte Jim den Grafen angreifen, aber die Räder verhakten sich, von Trips wurde aus den Auto geschleudert und blieb auf der Strecke liegen. Es war jeden klar, dass hier jede Hilfe zu spät kam.Sein Auto erschlug 15 Zuschauer. Clars Lotus drehte sich und blieb auch auf der Bahn liegen, aber Jimmy war ok. Wir hatten damals ja keine Liveübertragung und wussten von nichts.“
Aus unserer Sicht wurde klar, dass etwas nicht stimmt, als Jimmy nicht mehr bei Start und Ziel vorbei kam. Uns fiel gar nicht auf, dass ein Ferrari fehlte.
Kurz darauf kam Jim in die Box. Er war leichenblass, und stand unter Schock. Seine Reaktion machte klar, dass etwas furchtbares passiert sein mußte!
Der Unfallwagen wurde aufgeladen, kurz danach war die Beschlagnahmung desselben. Unser Teamchef hatte einen Riesenstreit mit den Italienern-Colin Chapman-wir durften Motor undGetriebe ausbauen.
Noch am gleichen Abend flog Chapman Jimmy raus, ihm drohte die Verhaftung! Denn in Italien ist man schuldig, bis das Gegenteil bewiesen ist“
Soweit in verkürzter Form die Aussage von Cedrik Selber!
Ich habe mir das Video vom Unfall angeschaut, es sind grauenhafte Szenen, heute undenkbar!
Die Rennfahrer steuerten ihre Fahrzeuge an den Toten vorbei, die auf die Fahrbahn geschleudert wurden, als wären es natürliche Hindernisse. Das Tempo drosseln keine Spur! Die Zuschauer unmittelbar an der Rennstrecke, ohne jeglichen Schutz….
Zu der Parabolika und den anderen Kurven nochmal, bei dieser Kurvenneigung treten Fliehkraft, Zentrifugalkraft, und Beschleunigungskräfte auf, bedingt auch durch die hohe Geschwindigkeit, die an die Physische Grenzbelastung des Fahrers gehen, und der „gute“ Zustand der Betonpiste noch dazu! Was außerdem nicht zu vergessen ist, die Dämpfung des Fahrzeugs gleich Null, Federweg keiner mehr vorhanden!
Meine Hochachtung vor der Leistung dieser Menschen!
Siehe das Foto-die Lichter rechts bitte entschuldigen.
Hier der Link zur Erläuterung der Zentrifugalkraft
de.wikipedia.org/wiki/Zentrifugalkraft
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- keegokies
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Re: Rennsport-Armbanduhren
31 März 2022 22:22 - 31 März 2022 22:24Der Talladega-Superspeedway hat im stärksten Winkel 37 Grad. Ansonsten 33 Grad. (es ist ein 5-Kurven-Oval)
Hier ab 4m00 ganz gut zu sehen.
Nascar selbst hat eine Grenze bei 36 Grad aufgrund der Sicherheits-/Schwerpunktsvorgaben der Fahrzeuge.
Bedenkt man jetzt die Länge der Rennen und die Geschwindigkeit der Fahrzeuge in Höhe von max 320...
... Datt jibbt Nackn.
keegokies
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