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Füller - Schreiben zur Entspannung

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Füller - Schreiben zur Entspannung

10 Dez. 2021 22:25
#10977
... bei vielen Dingen im Leben ist man froh, diese irgendwann überwunden zu haben:

-Schule
-Ausbildung / Studium
-Schreibschrift
-Schreiben mit dem Füller.

Zumindest ich war jeweils froh, als ich diese Phasen überwunden hatte. Schmerzende Finger nach x Stunden Schulfront mit ständig blauen Fingern, weil der gute Schulfüller immer auslief.

Bereits zu Ausbildungszeiten wechselte ich dann auf Kugelschreiber, einfach aus pragmatischen Gründen: Sie waren immer vorhanden... Entweder mit eigenem Logo oder dem eines Zulieferers, Mangel gab es nie.

Auslaufen? Geschichte!

So gewöhnte ich mich immer mehr daran, ohne Fachkenntnis, nahm es irgendwann einfach hin, dass die Hälfte der Exemplare zwar nur ein paar Tage hielt, ich diese grundsätzlich verlegte, oder ein Schriftbild darboten welches in etwa meiner Fähigkeit der Nachbildung eines Van Gogh entsprachen.

Jahr für Jahr.

Mir gegenüber saßen "immer größere Tiere", die mit dem "Einheit-Montblanc" saßen. Sprich Füller.

Wieder vergingen Jahre, ich schrub mit gefühlt täglich anderen Stiften, kaufte Minen für Stück 0,50€ um einen "guten" 0,10€ Stift wieder zu Leben zu erwecken. Wenn ich ihn nicht verlor...

... diese ewig gestrigen mit Ihren Füllern... Verständnislosigkeit.

Irgendwann kam ein Jahr, da wurde ich nach einem Geschenk für mich gefragt (Das hat Stil! *Ironie *) und ich äußerte "Schenkt mir einen Füller!" - Warum weiss ich offen gesagt gar nicht mehr, aber ich äußerte den Wunsch nach einem Füller mit Carbongehäuse (nicht echtes...).

Es kam der heilige Abend, der Füller dazu, ich schrieb etwas,... "hat was".

Das hielt dann ungefähr so 3 Monate, bis ich keine -Patrone- mehr hatte.

Zwischenbilanz: Kugelschreiber ist günstiger... (weil querfinanziert...)

Ökobilanz: Kugelschreiber ist sch***...

Was kümmert mich die Umwelt, wenn das Portemonnaie leidet? Der Füller verschwand in der Schublade...

Ca 2 Jahre später:...

Kugelschreiber 1 = leer, 2=leer,..., 28=leer...

Die große Tonne geholt und alles mit einem Wisch weggefegt...

... hattest du nicht mal Minen gekauft?

Tonne geräumt, passen in keinen, Tonne gefüllt.

Patronen für Füller gefunden, passt, geschrieben...

So kam dann eine Zeit in der ich mich auf das Geschenk beschränkte. Was brauche ich? Bananen, Shithousepaper, Patronen,... Aus der Zeit wurde dann eine längere Zeit, der Füller gefiel mir aber irgendwann optisch nicht mehr.

Also in ein Fachgeschäft (ohne Beratungskenntnis) und einen x-beliebigen Lamy gekauft... Jeder der in den 80er/90ern irgendeine Form von Schulbank, sei es Grundschule oder Meisterschule besucht hat, hat jetzt ein Model vor Auge...

Parallel als großer Ali-Kunde dann abgeklappert was es dort so gibt... Was bestellt die Masse so?

Lamy sofort eingesetzt, nicht anders als mein Carbonding, auch nicht anders als meine Schulerinnerung... Stift halt.

Es kam dann ein Treffer:

Jinhao x750

Für knappe 3,50€ kein Verlust und die Erwartung völligen Schrott zu erhalten, denn wo bekommt man in D einen einigermaßen guten Füller für 20/30/40€?

Ich nehme die Antwort vorweg: Nirgendwo. Wenn man glaubt einen guten Füller zu haben, dann ist es Glaube.

Der Jinhao kam, heilige Maria, was ist das denn für eine Spitze?

 

Ich legte eine Patrone ein und das Ding glitt über das Papier wie ein Bugatti über die Autobahn.

Ein Erlebnis. Freude. Schattierungen in der Farbe. Visuell stilvoll.

Ich war geflasht. Eine Leichtigkeit im Schreiben, ein schönes Schriftbild,... Für 3,50€...!

Anbei eine Kolbenpatrone... Wattndattn? Ahhh. Für Tintengläser...

... ich kürze es ab:

Mittlerweile habe ich x Tintengläser (halten ein gefühltes Leben), erfreue mich an dem Schriftbild, schreibe "überlegter", tue nebenbei etwas für die Umwelt und schreibe immer mit dem gleichen Komfort... Genieße es als Entspannungsmethode, meine Füller zu reinigen,... 

 

Kugelschreiber? Nutze ich nicht mehr. Selbst wenn ich "im Feld" arbeite und das Risiko eines Verlustes da ist, nutze ich diese nicht mehr. Dort nur noch Pentel Fineliner (zwar auch teurer...), ansonsten Füller.

Ich kann jedem nur raten die potentielle Hassliebe der Schulzeit wieder zu erwecken...

Kleiner Auszug (sind ein paar mehr als auf dem Photo *Hust *)

 
Gruß,
keegokies
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Re: Füller - Schreiben zur Entspannung

11 Dez. 2021 09:12
#10981
Ich kann mich auch noch gut daran erinnern,  dass ein Lehrer damals immer gepredigt hatte das ein Kugelschreiber das Schriftbild zerstören würde.

Ich bin in der ersten Klasse noch mit Tafel und Kreidestift gestartet.

Dann folgte auch ein Kolbenfüller.
Später dann der erste Pelikan und Geha Patronenfüller.

Lang lang ist her. Heute wirklich nur noch der Kugelschreiber.

 
Gruß Andreas
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Re: Füller - Schreiben zur Entspannung

11 Dez. 2021 09:39
#10982
@keegokies
Danke für deinen Beitrag!
Auch bei mir kommen da alte Zeiten wieder hoch.
In irgendwelcher Klasse- welcher weis ich nicht mehr-kam der Kugelschreiber zum Vorschein.
Ein Jubelschrei durch die Schulklasse!
Aber irgendwann ging’s zum Füller.
Ewiges Gekleckse, und die Schulhefte voller Tinte, mitsamt den Fingern.
Dann Geha-Schulfüller mit fertigen Patronen, schon besser!
Kann mich noch erinnern, ein ganz anderes tolles Schriftbild.
Der Auf-u. Abstrich, jeder Buchstabe hatte ein markantes Bild, geprägt durch die Schreibfeder.
Bin wieder animiert, mir einen zu kaufen.
Werd‘s gleich in die Tat umsetzen!
Danke für die „Ausgrabung“ des guten alten Füllers!

Viele Grüße 
 
Gruß Paul
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Re: Füller - Schreiben zur Entspannung

11 Dez. 2021 11:21 - 11 Dez. 2021 11:28
#10988
... Das mit dem Schriftbild ist wahr.

Wird einem aber auch erst bewusst, wenn man wieder anfängt mit Füller zu schreiben.

Wichtig hierbei ist nur, "seine Stärke" zu finden, also sprich: EF, F, M, B,...

Ich bin zum Beispiel bei M (Medium) mit Trend zu B (Bold) gelandet.

Aufpassen muss man eigentlich nur darauf, dass man ein gutes Exemplar erwischt, welches nicht "kratzig" ist und hier haben verschiedene Marken die Angewohnheit eher kratziger zu sein.

Und: Japanische Marken tendieren zu feinerer Definition als Europäer.

Und meine Erfahrung ist: Ein 1€-Chinafüller steht einem Parker/Lamy mit Preisfaktor 10-20x in nichts wirklichem nach.

Man kann es wie bei den Uhren nahezu 1:1 übertragen.

... noch ein paar Bilder aus aus
der Asservatenkammer:

       

Edit sagt noch:
Wer mir seine Adresse sendet, idealerweise mit Wunschstärke, dem kann ich gerne einen Stift meiner Wahl für umme per Post (Gratis!) senden.

Die einzige Bedingung wäre: derjenige schreibt etwas später dazu und benutzt es nicht als ebay-Auffüller. Egal ob es ein schlechtes oder gutes Erlebnis dann ist...

Denn ich benutze eh nicht alle und irgendwann landen sie sonst eh... Ihr wisst schon.

Briefporto wird mich nicht umbringen.
Gruß,
keegokies
Letzte Änderung: 11 Dez. 2021 11:28 von keegokies.
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Re: Füller - Schreiben zur Entspannung

11 Dez. 2021 12:19
#10991
Danke für das Zeigen der Sammlung!
Da werden die Uhren ja neidisch werden!
Ich hab gerade noch so ein paar Dinger im alten Schreibtisch im Flur gefunden, bloß ob sich die eingetrocknete Tinte noch rauswaschen läßt?
Gruß Paul

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Re: Füller - Schreiben zur Entspannung

11 Dez. 2021 12:26
#10992
... Das mit dem Auswaschen ist IdR kein Problem. Einlegen in lauwarmes Wasser, spülen... unter Umständen noch einen zweiten Durchlauf.

Bei ganz hartnäckiger Verkrustung ab ins Ultraschallbad... Aufpassen nur bei Bakelit und wertvollem Stift ;)
Gruß,
keegokies

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Re: Füller - Schreiben zur Entspannung

12 Dez. 2021 17:31
#11030
Ich bin in der ersten Klasse noch mit Tafel und Kreidestift gestartet.
 
Ich auch! Wobei ich der Erste auf der ganzen Schule war, der schon eine der damals hochmodernen Schreibtafeln aus biegsamem und bruchsicheren Kunststoff benutzen durfte! Nachdem ich in den ersten 6 Monaten des ersten Schuljahres drei Schiefertafeln zerbrochen hatte, waren meine Eltern es leid und spendierten eine dieser neuartigen Kunststoff-Dinger. Nach einem Jahr hatte die fast jeder Erstklässler an der Schule. Wenn ich mich recht erinnere, wurde aber ab dem zweiten Schuljahr in Papierhefte geschrieben.

Ich bekam erst Füller von Geha, dann Pelikan, jedoch kam ich mit beiden nicht gut zurecht. Testweise mal mit dem Lamy meiner Mutter geschrieben, das war ein Unterschied wie Tag und Nacht. Meine Lehrer habe ich immer zur Weißglut gebracht, weil ich eine Vorliebe für Tinte in Türkis und Lila, teilweise auch Schwarz, hatte. Das ging bis vor die Schulleitung, die meine Eltern zum Gespräch einbestellten. Mein Dad fragte dann einfach ganz unschuldig, ob man ihm denn mal die Vorschrift zeigen könnte, nachdem die Schüler zwingend blaue Tinte zu verwenden hätte. Die gab es aber damals nicht, nur die Maßgabe, dass rote Tinte dem Lehrer vorbehalten war

Der starke Drang, alles mögliche zu individualisieren, hat sich eben schon danals Bahn gebrochen. Egal ob das erste Mofa und später Motorräder, Klamotten, Autos oder Alltagsgegenstände: So gut wie nichts blieb so, wie es gekauft wurde. Aber das ist ein anderes Thema.

Leider kam ich schon während meiner Hauptschulzeit vom Füller ab. Mehr und mehr Klassenkameraden schrieben mit Kugelschreiber, und spätestens im Berufsgrundschuljahr Metall - ich hatte nach der Hauptschule nicht direkt eine passende Lehrstelle bekommen und daher diese Maßnahme eingeschoben - wurde nur noch Kuli und Bleistift (fürs technische Zeichnen) verwendet. Normschrift schreibt sich halt nicht gut mit dem Füller.

Heute habe ich Schreibschrift komplett verlernt und meine Handschrift, die in groben Zügen noch an Normschrift erinnert, kann man kaum lesen, oft nicht mal ich selbst. Ich habe schlicht eine Sauklaue, da würde auch kein Füller was dran ändern. Wobei... ich würde es mal auf einen Versuch ankommen lassen :)
Die Gelegenheiten für Handgeschriebenes sind aber dünn gesät und beschränken sich auf das Verfassen von Einkaufszetteln.
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Re: Füller - Schreiben zur Entspannung

12 Dez. 2021 18:30 - 12 Dez. 2021 18:31
#11032
... Kreidestift? Kenne ich nicht. Ob es am Bundesland lag? Bin ich zu jung?

... Also ICH schreibe ja derzeit (noch) fast grundsätzlich Druckschrift mit dem Füller...

... versuche mir gerade aber nebenbei wieder Schreibschrift anzugewöhnen. Wenn man aber lange raus ist, +20x Jahre, dann passieren schonmal Situationen wie "wie wird nochmal das große X gestartet", B, D,...

Sprich: 10 Sätze = 10 Fehler.

Habe auch schonmal überlegt, ob ich mir so Schreiblernhefte der Grundschule anschaffe, denn: Ich kann zwar schnell in Druckschrift schreiben, glaube aber, dass Schreibschrift schneller wäre...

Dadurch, dass ich den ganzen Tag über Dinge notiere, muss man aber auch entscheiden "wann habe ich mehr Zeit zum notieren, wann nicht".

Persönlich empfinde ich aber auch eine Sauklaue mit Füller, auch Druckschrift, schöner als mit Kugelschreiber.
Gruß,
keegokies
Letzte Änderung: 12 Dez. 2021 18:31 von keegokies.

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Re: Füller - Schreiben zur Entspannung

12 Dez. 2021 18:43
#11033
... Kreidestift? Kenne ich nicht. Ob es am Bundesland lag? Bin ich zu jung?
 
Maybe. Die älteren unter uns kennen den Kreidestift als "Griffel" ( de.wikipedia.org/wiki/Griffel#Schiefer-Griffel ). Wie ein Bleistift waren diese Griffel aus Holz gefertigt, statt der Graphitmine waren sie aber mit einer Masse aus gepresster Kreide und Bindemittel gefüllt. Damit konnte man dann auf Schiefertafeln, später dann wie erwähnt auf den Tafeln aus Kunststoff schreiben. Als Schüler hatte man ein feuchtes Schwämmchen und einen Lappen dabei. Mit derm Schwämmchen wischte man das Geschriebene (ggf. teilweise) weg, mit dem Lappen trocknete man die Tafel, damit man wieder darauf schreiben konnte. Ähnlich der großen Tafel vorne im Klassenraum.
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Re: Füller - Schreiben zur Entspannung

12 Dez. 2021 19:30
#11035
Maybe. Die älteren unter uns kennen den Kreidestift als "Griffel" ( de.wikipedia.org/wiki/Griffel#Schiefer-Griffel ). Wie ein Bleistift waren diese Griffel aus Holz gefertigt, statt der Graphitmine waren sie aber mit einer Masse aus gepresster Kreide und Bindemittel gefüllt. Damit konnte man dann auf Schiefertafeln, später dann wie erwähnt auf den Tafeln aus Kunststoff schreiben. Als Schüler hatte man ein feuchtes Schwämmchen und einen Lappen dabei. Mit derm Schwämmchen wischte man das Geschriebene (ggf. teilweise) weg, mit dem Lappen trocknete man die Tafel, damit man wieder darauf schreiben konnte. Ähnlich der großen Tafel vorne im Klassenraum.
 
Ganz genau so ist es bzw. war es.
Gruß Andreas
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Re: Füller - Schreiben zur Entspannung

12 Dez. 2021 20:19
#11036
Kenne ich gar nicht mehr. Erste Klasse: Bleistift und Papier ausfüllen, auf dem Handkurbelxerographen kopiert.

Kopierer in der heutigen Form gab's damals noch nicht außerhalb des "Copyshops" oder "Business".

Ab zweiter oder dritter Klasse dann Füller. Vorschrift: Pelikan. Warum? K. A.

Bis (ich glaube) 10te Klasse war es auch untersagt mit Kugelschreiber zu schreiben, Farbvorgabe "Königsblau". Hat mich aber nicht interessiert, Ich hatte Schwarzblau oder Schwarz.

Bis heute habe ich eine Aversion gegen Königsblau. Mein künstlerisches Auge sagt: Schreckliche Farbe...

An der (grünen) Tafel natürlich mit Kreide geschrieben. Das wiederum kennen die jetzigen Schüler nicht mehr. Heute ist es weiss und man geht mit einem Marker dran,...

 
Gruß,
keegokies
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Re: Füller - Schreiben zur Entspannung

13 Dez. 2021 09:50 - 13 Dez. 2021 11:42
#11042
Bei der „grünen Tafel“ werden bei mir auch wieder alte Erinnerungen wach.
Ich ging ein paar Semester in das Polytechnikum-Heute Fachhochschule-.
Warum nur ein paar?
Ganz einfach!
Mir fehlte die „sittliche Reife“ wie es so schön im Amtsdeutsch heißt, besser Schulamtsdeutsch!
Und warum fehlte es da?
Im Polytechnikum teilte ich mit anderen „Gleichgesinnten“ die letzte Bank.
Dort spielte das Kartenspiel, die Bierflaschen und der Austausch von Reminiszenzen an hübsche Mädels eine wesentlich wichtigere Rolle als das was der Dozent von sich gab!
Und die grüne Tafel?
Der Mathe-und Geometriedozent schrieb an der Tafel seine Erläuterungen, diese war eine dreiteilige Schiefertafel, und wenn er fertig war klappte er die Flügel um, und schrieb an der Rückseite weiter. Dies alles mußten wir im Schulheft nachvollziehen.
Dies geschah aber mit solcher Geschwindigkeit-wenigstens für mich-dass mir jedesmal wichtiges fehlte.
Kaum war ich im Schreiben drin, wurde wieder an der Tafel gelöscht, und umgeklappt.
Irgendwann gab ich es auf, und wir von der letzten Bank wandten uns ganz unseren „Interessengebieten“ zu.
Damit verkürzte sich der Aufenthalt am Polytechnikum natürlich gewaltig!
Und ein anderes Kapitel begann, nämlich der Ernst des Lebens, die Berufslehrjahre!
Gruß Paul
Letzte Änderung: 13 Dez. 2021 11:42 von grafkrokolinsky.
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Re: Füller - Schreiben zur Entspannung

30 Dez. 2021 13:51
#11239
... habe schlicht eine Sauklaue, da würde auch kein Füller was dran ändern. Wobei... ich würde es mal auf einen Versuch ankommen lassen ....
 
Du wirst erstaunt sein, ein Füller (grad mit Oblique-Feder) verlangt nach etwas "Führung", da kannst Du nicht so wie mit Kugelschreiber/Rollerball Worte aufs Papier "rotzen".
Natürlich wird die "Sauklaue" allein durch einen Füller nicht zu(r) Kalligrafie, doch weniger "sauig" auf jeden Fall.
- - -

Wo und wann immer möglich, benutze ich Füller, ist nicht bloß schöner, sondern auch umweltschonender und zeigt auch etwas "Achtung".
Selbst Abmahnungen oder Kündigungen habe ich mit Füller unterschrieben, soviel Zeit muss(te) sein.

Leider ist auch hier ein Tick gewachsen (Messer, Uhren und Sonnenbrillen genügten wohl nicht  ).

Kleiner Ausschnitt:
 
 
 
 
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Re: Füller - Schreiben zur Entspannung

13 Feb. 2022 17:56 - 13 Feb. 2022 18:56
#11761
Jetzt hab ihr es geschafft  Das Thema ließ mir keine Ruhe und so bin ich gestern mal in den örtlichen Schreibwarenladen getigert. Dort habe ich mich spontan in einen LAMY Studio mit M-Feder verliebt, mit Patronenkonverter zum Betanken mit Tinte aus dem Fässchen. Der hat mich so an meinen Schulfüller von damals erinnert, dass ich ihn einfach gekauft habe. Die beiden Pelikan Tinten "Türkis" und "Brilliant Schwarz" hatte ich mir schon vorab bestellt
 

 

Dazu hatte ich mir diese Woche noch einen "Luxus" NoName Füller für rund 12,- EUR inkl. Versand aus der Bucht gekauft. Ich vermute mal aus chinesischer Herstellung.
 

 

Der LAMY liegt gut in der Hand und die Feder gleitet schon recht gut. Ich hab mir trotzdem jetzt noch eine breitere Feder bestellt, und zwar in Schwarz, weil ich das einfach passender finde. Der "Luxus" Pen kratzt ein wenig, aber vielleicht muss ich mich auch noch etwas mehr an ihn gewöhnen. Ein weiterer "Luxus" Füller für 15,- EUR ist noch auf dem Weg zu mir.
 
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― Frank Zappa
Letzte Änderung: 13 Feb. 2022 18:56 von Ratman.
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Re: Füller - Schreiben zur Entspannung

13 Feb. 2022 19:58 - 13 Feb. 2022 20:24
#11762
Wenn das hier so weiter geht, dann schafft ihr es tatsächlich, dass ich mir auch noch so Zeugs kaufe!
Den der „Chinakracher“ macht ordentlich was her, wie er schreibt ist egal, Hauptsache die Optik stimmt!
Würde gut zu meiner 18kt Rolex passen!
Leider finde ich den Tresorschlüssel nicht mehr dazu!
Aber Spaß beiseite, das Ganze erinnert mich an das Gekleckse zur Schulzeit, und an die entsprechen Flecken überall….
Aber ich kann mir vorstellen, bzw. habe in Erinnerung, dass das eine ganz andere, profilhaftere Schreibweise war, als mit den Kuli.
Jeder Auf-bzw.Abstrich fällt anders aus, so wie die Gotik-Schrift, und wie stark man aufdrückt, bzw. wie breit die Federspitze ist.
Na, mal sehen was ich mache!?
Unten ein Beispiel der gotischen Schrift, dafür ist der Füller prädestiniert!
In der Schulzeit hatten wir entsprechende Federn mit verschiedener Stärke  dafür.
Die Gotikschrift hat allerdings einen sehr unangenehmen Beigeschmack:
In der „braunen Zeit“ war sie die typisch deutsche-germanische Schrift, und fast alles andere war verboten, bzw. verpönt!
Zeitungen, Bücher u.s.w. alles diese Schrift!
Und noch was schlimmes, wer Linkshänder war, wurde mit Gewalt gezwungen, mit Rechts zu schreiben, denn es war „undeutsch!“
(furchtbare Zeit, kann man sich heute nicht mehr vorstellen)
www.etsy.com/de/listing/780614070/gotisc...xEAQYAiABEgKwovD_BwE
 
Gruß Paul
Letzte Änderung: 13 Feb. 2022 20:24 von grafkrokolinsky.

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Re: Füller - Schreiben zur Entspannung

14 Feb. 2022 15:14 - 14 Feb. 2022 15:17
#11766
Die Gotikschrift hat allerdings einen sehr unangenehmen Beigeschmack:
In der „braunen Zeit“ war sie die typisch deutsche-germanische Schrift, und fast alles andere war verboten, bzw. verpönt!
Zeitungen, Bücher u.s.w. alles diese Schrift!

 
Dieser unangenehme "braune" Beigeschmack ist bis heute geblieben. Allerdings zu unrecht, denn die gebrochenen Schriftarten - und die "Gotik" ist nur eine von ihnen - sind zum einen deutlich älter als das 1000jährige Reich, und zum anderen hat der GröFaZ höchstpersönlich bereits 1941 verfügt, dass die "gotische Schrift" (gemeint waren hier wohl eigentlich Frakturschriften an sich, aber naja, was will man von Leuten erwarten, die zum Grüßen den Arm hochreißen) durch die Schriftart "Antiqua" ersetzt werden solle (siehe hier das Original-Schreiben von Martin Bormann -> ligaturix.de/bormann.htm ). Dass die Gotische Schrift im Erlass als "Schwabacher Judenlettern" bezeichnet wird, ist schlicht Fake News, denn aus der bekannten Geschichte dieser Schriftart läßt sich nirgendwo ein Bezug zum Judentum ableiten. Vielmehr wollte Herr H. wohl eher dafür sorgen, dass die Schwabacher einen negativen Touch bekommt und daher schneller aus dem allgemeinen Gebrauch verschwindet.

Die Fraktur war anfangs im dritten Reich sehr beliebt. Dumm nur, dass man später feststellte, dass sie sich für Schreibmaschinen kaum eignete und man sich außerdem nicht auf verbindliche Schriftzichen einigen konnte. Außerdem stellte man wohl zunehmend fest, dass außerhalb des toitschen Reiches kaum einer diesen Kram lesen konnte. Daher kam es zu o.a. Erlass.

Ironie der Geschichte ist, dass die Fraktur ausgerechnet bei den Neonazis total hip ist. Offenbar kennen die sich selbst nicht so gut in der braunen Vergangenheit aus, was für mich ein weiteres Indiz dafür ist, dass bei den Faschos im Oberstübchen allenfalls ein Glimmlämpchen sein schummriges Licht verbreitet. Aber zum Marschieren, rumbrüllen oder Arm hochreißen braucht man ja auch keinen hohen IQ.

Ich persönlich finde es sehr schade, dass die Frakturschriften in einem so negativen Licht stehen, denn ich mag diese Schriftarten sehr. Doch verwenden mag man sie eigentlich nicht mehr, allzu schnell setzt man sich dem falschen Vorwurf aus, der rechten Szene nahe zu stehen.

Ich habe mich in meinen jüngeren Jahren mal etwas intensiver mit Schriftarten befasst, wollte sogar umschulen zum Druckvorlagenhersteller. Ist aber nix draus geworden und statt selber sachen zu drucken, kaufe ich halt zunehmend Gedrucktes und stelle es ins Regal.
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― Frank Zappa
Letzte Änderung: 14 Feb. 2022 15:17 von Ratman.
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Re: Füller - Schreiben zur Entspannung

14 Feb. 2022 17:23 - 14 Feb. 2022 18:07
#11770
Ist das die Antiquaschrift? 
Auszug aus M.K., dass meine Eltern als „Brautgeschenk“ erhielten! Besser gesagt, „Hochzeitsgeschenk“, damit die Auflage erhöht wurde!
Das schwülstige Zeugs wollten ja die meisten gar nicht. Ich frage mich, ob das je einer bis zum Ende gelesen hat?
 
Gruß Paul
Letzte Änderung: 14 Feb. 2022 18:07 von grafkrokolinsky.

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Re: Füller - Schreiben zur Entspannung

14 Feb. 2022 22:14 - 14 Feb. 2022 22:16
#11771
Nein, dein Beispiel ist ebenfalls eine Fraktur- bzw. "gebrochene Schrift", erkennbar an den charakteristischen "Knicken", wo sonst runde Bögen wären ( www.typolexikon.de/fraktur-schrift/ ). Die "Antiqua" ist - trotz ihres Alters von rund 500 Jahren - eine der am häufigsten benutzten Schriften unserer Zeit ( de.wikipedia.org/wiki/Antiqua ). Sie wird sehr häufig für Romane und Belletristik bzw. überhaupt für längere Texte verwendet, da sie sich aufgrund der typischen Serifen - die kleinen Querstriche oder "Füßchen" am unteren Ende der Buchstaben - sehr gut zu lesen ist. Im Gegesatz dazu gibt es noch die serifenlosen Schrifttypen ( de.wikipedia.org/wiki/Grotesk_(Schrift) ), die auch als "Groteske" bezeichnet werden. Sie kommen oft für Überschriften zum Einsatz. Oder auch hier im Forum als normale Textschriftart :)
 
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Letzte Änderung: 14 Feb. 2022 22:16 von Ratman.

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Re: Füller - Schreiben zur Entspannung

15 Feb. 2022 16:02 - 15 Feb. 2022 16:06
#11781
Heute trafen zwei weitere Edel-Schreibgeräte ein. Ein bei Ebay als namenloser Luxus-Füller angebotenes Schreibgerät entpuppte sich als HONGDIAN HD6013, sofern ich dem Aufkleber glauben schenken kann.Hätte man die Originalverpackung etwas sorgfältiger verpackt (sie steckte ohne weitere Polsterung in einer Plastiktüte, die man schon von Chinauhren kennt), würde sie nicht so zerdötscht aussehen
 
Der Füller selbst steckt nochmal in einer Kunststoffbox (und einer Folie und einem Kunststoffring, der das herumpoltern in der Box verhindert, beides fürs Foto entfernt)
 
Der Füller sieht edel aus und liegt wirklich schwer und massiv in der Hand
 
Black is beautiful :)
 
Für die rund 16,- EUR kann man wirklich nicht meckern, zumal das Ding von einem deutschen Versender stammt (der es dem Anschein nach aber nur weiterreicht)

Das zweite Gerät ist ein JINHAO X450 , der kleine Bruder des X750, der auch auf dem Weg zu mir ist. Ebenfalls ein schön schweres Teil, wirkt wesentlich edler als es der Preis von 11,50 EUR (inkl. Versand!) vermuten läßt.
  

 
Allein der Anblick der vergoldeten Feder läßt das Herz des Jägers und Sammlers höher schlagen 
 
Mit der Schreibprobe warte ich noch, bis neue Tinte eingetroffen ist
“There is more stupidity than hydrogen in the universe, and it has a longer shelf life.”
― Frank Zappa
Letzte Änderung: 15 Feb. 2022 16:06 von Ratman.
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Re: Füller - Schreiben zur Entspannung

16 Feb. 2022 06:37 - 16 Feb. 2022 06:44
#11782
 Nochmals zu den Schriften!
Ich zeige hier zwei Bilder,einmal meinen Vater bei der Ausübung seines Berufes, (es dürfte sich um ein Autobahnschild „Einfahrt“ handeln) er war Schriftenmaler, einen Beruf, den es heutzutage bestimmt nicht mehr gibt!
Das andere zeigt die am Bau beteiligten Firmen, (einige gibt es heute noch)ich nehme an, dass es von ihm gefertigt wurde, fragen kann ich ihn ja schon sehr lange nicht mehr, da er ja vom „Feld der Ehre“ nicht mehr zurück kehrte!
Ergo dürften die Bilder vor 1939 entstanden sein.    
Gruß Paul
Letzte Änderung: 16 Feb. 2022 06:44 von grafkrokolinsky.
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