Ein bisschen spät zwar, aber trotzdem vielen Dank für den Tip. Nachdem ich nun 10 Uhren von ihren "Warzen" befreit habe und dabei nur ein Glas angeknackst wurde, wage ich mich nun eine Stufe weiter: Ich werde nun zum ersten mal ein Uhrglas wechseln. Ich habe mir das eine oder andere Tutorial auf Youtube angeschaut und auch hier und da ein paar Tips in einschlägigen Foren gelesen. Daraufhin habe ich mir erstmal ein Werkzeug zum Aus- und Einpressen von Gläsern (und Rückendeckel) besorgt.
Nun ging es erstmal an das Ausschalen des Werks der kleinen Tevise T801. Der Rückendeckel war zu meiner Überraschung nicht aufgeschraubt, sondern einer dieser von mir ungeliebten gepressten Deckel. Ungeliebt deswegen, weil man beim Lösen dieser Deckel ziemlich schnell mal ne Macke ins Gehäuse macht. Mir sind einfach geschraubte Deckel lieber. Aber sei's drum, mit einem scharfen Messer ging der Deckel sofort mit einem "Plopp" runter. Anfangs war ich etwas ratlos, wie man denn die Krone ab bekommt. Doch nach ein paar Tutorials wusste ich, dass in der Regel irgendwo in der Nähe der Aufzugswelle eine kleine Vertiefung sein muss, wo man mit einem spitzen Gegenstand reindrücken muss, um die Arretierung der Welle zu lösen.
Die Stelle war schnell gefunden und nach einem kurzen Druck mit dem spitzen Ende des Federstegbestecks liess sich die Krone samt Welle einfach rausziehen. Nun konnte ich das Werk inklusive des Halterings aus Kunsstoff aus dem Gehäuse herausnehmen. Nun wurde es spannend. Ich suchte mir aus den mitgelieferten Kunsstoffeinsätzen einen heraus, dessen erhabener Außenring etwas größer war als der Durchmesser des Uhrglases. Diesen schraubte ich auf die untere Aufnahme des Ausdrückwerkzeugs. Einen weiteren flachen Einsatz, der gerade so in das geöffnete Gehäuse passt, wurde auf die obere Aufnahme des Werkzeugs geschraubt. Nun das Gehäuse mit dem Glas nach unten in den Ausdrücker gelegt, ein leichter kurzer Druck auf den Hebel und schon was das Glas draußen.
Ich hatte befürchtet, dass das Glas beim Ausdrücken zu Bruch geht, da ja durch das zu starke punktuelle Erhitzen bereits ein Riss im Glas war. Doch die Angst war unbegründet, das Glas kam mühelos im Ganzen raus. Gottseidank, denn sonst wäre es schwer geworden, den Durchmesser des Glases zu messen, um die Größe des Ersatzglases zu bestimmen. Die Schieblehre ausgepackt und sorgfältig gemessen: 31,5 mm Durchmesser und 2,5 mm Dicke. Anhand dieses Maßes war schnell ein Angebot bei Ebay gefunden. Ein Händler mit 100% positiven Bewertungen hatte diverse Gläser von 30,0 mm bis 35,9 mm Durchmesser in 2,5 mm Stärke vorrätig, zum Preis von 4,99 EUR plus 90 Cent Versand für einfaches Mineralglas. Die Bestellung ist raus und nun warte ich darauf, dass das Glas im Bruefkasten liegt.
So weit zu meinen ersten kleinen Schritten als Uhrenbastler