Targa Florio - vergessene Rennstrecke in Sizilien

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Targa Florio - vergessene Rennstrecke in Sizilien

08 Juli 2023 12:39 - 08 Juli 2023 14:54
#17592
Wer kennt sie noch?

Mein Typ: Niemand mehr!

 

 

Die 72 km lange Runde in Sizilien gehörte zu den härtesten, was eine Rennstrecke den Fahrer abverlangen konnte.
Sie geht durch Siziliens Bergwelt mit hunderten Kurven, engsten Straßenverhältnissen, Ortschaften gerade breit für einen Kinderwagen.
Hinter (fast) jeder Kurve ein Eselskarren, die Zuschauer lebende Leitplanken, Hunde und Katzen, Fehlanzeige, weg von der Straße, Hitzekoller an der Tagesordnung, heutige Rennen dagegen wie Kaffeefahrten!
Die Strecke auswendig lernen, unmöglich! Hier wäre selbst ein Walter Röhrl gescheitert!
Nur ganz wenige schafften dies einigermaßen, dazu gehörte Siffert, Rodriguez, Marko, Elford und natürlich Merzario!
Regazzoni, Ickx und Bell , sowie Fangio, Surties oder Hill, sie alle hatten ihre liebe Mühe mit der Strecke zurecht zu kommen! Unzählige Karambolagen, Beulen, Pannen zeugten von ihrer Beherrschung des Rennens!
Vaccarellas war der Lokalmatador mit seinen Alfa Romeo T33/3 von 1971.
Nach der Zieldurchfahrt waren Arme und Hände ein einziger Schmerzenshaufen, Blut tropfte von den Knöcheln und Fingern der Hände, das Lenkrad seine Stöße und Schläge, fast nicht zu halten!, Die einzige Erholung war ein längerer gerade Abschnitt, durchfahren mit über 300 km/h!. Es war die sechs Kilometer lange Stecke nach Cerda. Bremsen wurden nur im größten Notfall gewechselt, wenn fast gar nichts mehr ging!
Das Rennen wurde zusehends immer gefährlicher, durch die immer stärker werdenden Boliden und wurde 1977 ganz abgesagt. Nach der vierten Runde verunglückten mehrere Zuschauer tödlich, nachdem ein Wagen in die Menge gefahren war.
Die Targa Florio zählte von 1955-73 zur Sportwagen WM
 
Hier die unterschiedlichen Rennstrecken, die sich im Lauf der Jahre änderten.Die älteste und bis zum Ende benutzte war die ganz links eingezeichnete.



  Hier ein Werbeplakat


Bilder und teilweise Text, Corsa-siziala.de

Es gibt noch ein Buch dazu

Dies ist aber sehr teuer und kostet über 400.-Euro


Hier noch ein paar Bilder
 





Gruß Paul
Letzte Änderung: 08 Juli 2023 14:54 von grafkrokolinsky.
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Re: Targa Florio - vergessene Rennstrecke in Sizilien

08 Juli 2023 18:14
#17594
Verbesserung
Muß natürlich heißen, „Mein Tipp, niemand mehr!
Gruß Paul

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Re: Targa Florio - vergessene Rennstrecke in Sizilien

09 Juli 2023 13:06 - 09 Juli 2023 13:30
#17599
Möchte euch den Alfa Romeo T33/3 von Vaccarellas gefahren, (Nummer Fünf) noch detaillierter als Foto präsentieren
Nummer 28 gefahren von Courage/Adamich
Der 33er mit 3Liter V8 Maschine, auch Le/Mans genannt.


 

Bildrechte, Wikipedia

Folgender Text von „Heritage.com“ entnommen.
Die Voraussetzungen für die Entwicklung der legendären Alfa Romeos 33 reichen weit zurück in die Provinz Udine, wo eine kleine Firma im Auftrag von Alfa Romeo die Giulia TZ produziert. An der Spitze des späteren Unternehmens Autodelta stand der dynamische Ingenieur Carlo Chiti, der zuvor bei Alfa und Ferrari gearbeitet hatte. Die Entwicklung der Beziehungen zum Autohaus der „Biscione“ (dt. Schlange und Logo von Alfa Romeo) führte dazu, dass sich Autodelta in Settimo Milanese in der Nähe des Hauptsitzes von Alfa Romeo niederließ. In der Tat beschloss Alfa, Autodelta mit dem Bau der  Giulia GTA  zu beauftragen, und erwarb anschließend die Firma von Chiti, die zur offiziellen Motorsportabteilung für die Konstruktion und das Management von Rennwagen wurde.  

Im Winter 1965 drehte der erste Prototyp des Sportwagenprojekts mit Heckmotor auf der Rennstrecke von Alfa Romeo in Balocco seine Runden: Der Motor war die Weiterentwicklung des legendären Bialbero 1600 des TZ2. Durch die Entwicklung dieses Prototyps entstand dann später der Alfa Romeo Scarabeo von Giuseppe Busso. Mit der Übernahme von Autodelta gelangt das Anfangsprojekt von Satta und Busso in die Hände von Chiti und ab dem Winter übernimmt der „Tipo 33" von Autodelta alle endgültigen technischen Merkmale: vom noch nie da gewesenen Chassis mit „H”-förmiger Struktur zum neuen 2-Liter-V8-Motor, der 270 PS entwickelt. 

Das siegreiche Debüt findet am 12. März 1967 beim Bergrennen in Fléron/Belgien statt: Der neue Alfa Romeo 33, der aufgrund des hinter dem Rennfahrer aufsteigenden, dynamischen Lufthutzes auf den Namen „Periskop“ getauft wude, gewinnt das Rennen und lässt dabei viel leistungsstärkere Fahrzeuge und Fahrzeuge höherer Klassen hinter sich. Der neu entstandene Alfa Romeo 33 wird meisterhaft von Testfahrer Teodoro Zeccoli gefahren, der die Entwicklung des 33 mit großer Leidenschaft und persönlichem Engagement verfolgen wird. 1968 nehmen die 33/2 (die 2 steht für den Hubraum in Litern) an der Sportprototypen-Weltmeisterschaft teil und ernten Siege und optimale Platzierungen bei den strapaziösen Endurance-Rennen; so entsteht aufgrund des überwältigenden Dreifachsieges in der 2-Liter-Klasse beim 24-Stunden-Rennen von Daytona der Name des Fahrzeugs, das immer noch in einwandfreiem Zustand ist und im Historischen Alfa-Romeo-Museum in Arese ausgestellt wird: der Alfa Romeo Tipo 33/2 
Gruß Paul
Letzte Änderung: 09 Juli 2023 13:30 von grafkrokolinsky.

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Re: Targa Florio - vergessene Rennstrecke in Sizilien

09 Juli 2023 14:22
#17600
Der neue Alfa Romeo 33, der aufgrund des hinter dem Rennfahrer aufsteigenden, dynamischen Lufthutzes auf den Namen „Periskop“ getauft wude...
 
Die Bezeichnung "Periskop" bezog sich aber tatsächlich auf den Tipo 33/2, während du hier Fotos vom Tipo 33/3 zeigst, der später erschien und keine Lufthutze hatte.
“There is more stupidity than hydrogen in the universe, and it has a longer shelf life.”
― Frank Zappa

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Re: Targa Florio - vergessene Rennstrecke in Sizilien

09 Juli 2023 19:02 - 09 Juli 2023 19:24
#17602
Gut beobachtet!

Jetzt schweife ich aber zu einer anderen „Lufthutze“ ab 

Das Ganze nennt sich Bug Catcher Scoop oder Power Dome?

 

Diese Erklärung habe ich dazu gefunden:

Also um genau zu sein heißt das Teil eigentlich Power Dome,es handelt sich da bei um so eine Art Ansaugrohr,eigentlich um 3 Ansaugrohre die zusammen in einem mehr oder weniger kuppelförmigen Bauteil stecken.Deswegen auch Dome-Kuppel.Diese Ansaugrohre führen direkt hinunter zu einem sehr großen Kompressor auch Supercharger oder Blower genannt.So ein Power Dome wurde ursprünglich im Rennsport verwendet,und sollte für ein besseres Ansaugverhalten und kullere Luft sorgen.Die 3 Klappen vor den Ansaugrohren sind mechanisch mit dem Gaszug verbunden,so öffnen sie sich nur wenn der Motor gerade Luft benötigt.Beim schalten oder im Leerlauf so wie bei ausgeschalteten Motor sind sie geschlossen,so wird vermieden das Fremdkörper ins Innere geraten.

Diese Antwort habe ich auch noch gefunden

Das nennt sich Supercharger oder auch Blower - also das Teil mit der eigentlichen Funktion. Wenn es nur um den Lufteinlass mit den 3 Klappen geht, ist das ein "Bug Catcher Scoop". 
 
Gruß Paul
Letzte Änderung: 09 Juli 2023 19:24 von grafkrokolinsky.
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