(Historische) Arbeitszeiterfassung mittels Uhren

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(Historische) Arbeitszeiterfassung mittels Uhren

02 Okt. 2023 03:28 - 02 Okt. 2023 07:24
#18391



Wer glaubt die Arbeitszeit zu registrieren, ist ein Relikt der neueren Zeit, der irrt gewaltig.
Genauso derjenige, der annimmt sie sei zuerst für den Arbeiter geschaffen worden!
Die Arbeitszeiterfassung ist bereits seit dem Mittelalter bekannt.
Bereits um 1250 führten verschiedene Zünfte Werksglocken ein, um Beginn und Ende der Arbeitszeit zu signalisieren.
Nach Einführung der Räderuhren wurden diese (Werksglocken) automatisch durch Uhren betätigt. (Ende des 14. Jahrhunderts)
Zur Überwachung der Pausen benutzte man Sanduhren. Diese registrierte Zeiterfassung bekam den Namen „Handaufschrieb“,und hat sich teilweise bis in die Neuzeit durchgesetzt.

Die modernere Art der Zeiterfassung begann 1797.
Niemand anders als der Graf von Rumford (Schöpfer und Gestalter des englischen Garten in München) war dies.
Rumford war Kriegsminister, Staatsrat und Polizeidirektor in Bayern.
Rumfords Untergebene mußten eine persönliche Marke durch einen Schlitz in die Uhr einwerfen. Die Marke fiel dann je nach Uhrzeit in ein bestimmtes Zeitfach und konnte so nachkontrolliert werden. Leider ist die Uhr und auch keine Abbildung davon erhalten geblieben!

Wie erfolgte die Zeiterfassung bevor „moderne“ Maschinen dies übernahmen?
Der Pförtner schloss einfach nach Arbeitsbeginn das Tor ab und registrierte jeden zu spät kommenden in ein Buch oder Liste. Um einen Überblick über die anwesenden Arbeiter zu erhalten, bediente man sich des Markensystems. Am Eingang waren zwei verschiedene Nagelbretter aufgehängt, eines für anwesend, und das andere für abwesend. Die Arbeiter nahmen die mit einer Personalnummer versehenen Blechmarken  von „Abwesend“ auf und hingen sie auf „Anwesend“ hin, abends umgekehrt. So war auf einen Blick ersichtlich wer da war, oder nicht.
Dies änderte sich Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Arbeiter mußten ihre Kennmarken durch einen Schlitz in die Kontrolluhr einwerfen. Je nach Uhrzeit fiel die Marke dann in ein bestimmtes Zeitfach, so daß Verspätungen rasch ersichtlich waren.
Dies geschah noch bis über das 19.Jahrhundert hinaus, und dann griff ein total neueres und moderneres System immer mehr die Oberhand. Die Zeiten wurden automatisch protokolliert und ein dauerhaft nachprüfbarer Beleg entstand.
Es entstand ein Apparat mit Uhrzeitaufdruck. Die in die Uhr eingeworfene Marke löste einen Druckvorgang aus, wodurch Markennummer und Uhrzeit auf einen Papierstreifen protokolliert wurden.
 
Die Fächerscheibe rechts, wird vom Uhrwerk links, ausgelöst, und läßt zu bestimmter Zeit eine Blechmarke mit aufgedruckter Uhrzeit in den Schacht fallen. Der Einwurfschlitz für die Blechmarke ganz unten, auf den Foto nicht mehr ersichtlich.
Viele entscheidende Erfindungen kamen aus den USA nach Deutschland. 
Führend waren da die Gebrüder Dey, die ein großes Warenhaus in Syracuse, Staat New York besaßen, in deren letzten Etage sie ihre Erfindungen entwickelten. Daraus waren auch die zwei folgenden

links Day -  Radialapparat für 100 Beschäftigte, rechts für 50 Personen, Uhrwerk mit Kette und Schnecke.
Ein weitere großer Hersteller war Bundy Gesellschaft,, diese entschloß sich ihre Geräte in Deutschland in Lizenz bauen zu lassen. Hergestellt wurden diese bei der Firma Bürk in Schwenningen. ( wird so manchen ein Begriff sein, auch mir-Mutteruhr-)
Hier der Kartenapparat „Rochester“ mit drei Federhäuser für Uhrwerk, Kalenderwerk und automatische Kartenverstellung
Hier zu ersehen die reichlich verzierten Gußteile zur Führung des Kartentrichters. Es ist der untere Bereich des Kartenapparates Rochester.
Damit komme ich zum Ende des ersten Teiles. Man möge mir verzeihen, dass ich manches in stark verkürzter Form wiedergebe. 
Vor allem die vielen In-und ausländischen-USA-Patenterteilungen und dazugehörige Firmenvielfalt. 
Mein ganz besonderen Dank an Herrn Werner Schmid Stuttgart, aus dessen sehr interessanten und aufschlussreichen Artikel zur Zeiterfassung ich vieles hier zitiert habe, auch die Abbildungen. Denn auch die (historische) Zeiterfassung ist für mich im wesentlichen ein Neuland, bin ich doch in den letzten Jahren meiner Betriebszugehörigkeit mit der modernen Zeiterfassung, auch Gleitzeit genannt, vertreten durch die Fa. Hengstler vertraut geworden.
Hier noch eine historisch, alte Werbung der Firma Palmtag, die besonders durch ihre Wächter- Kontrolluhren innovatives geleistet hat. Ich selbst bin im Besitz von mehreren elektrischen Uhren der Firma Palmtag. Werde in meinen Fotoarchiv danach suchen, bei Erfolg dann hier Abbildung.
Gruß Paul

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Letzte Änderung: 02 Okt. 2023 07:24 von grafkrokolinsky.
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Re: (Historische) Arbeitszeiterfassung mittels Uhren

03 Okt. 2023 05:00
#18401
Die Geschichte der Zeiterfassung beginnt jedoch in den Amtsstuben des späten 18. Jahrhunderts. Ziel war es die Beamte, deren Pflichtbewusstsein nicht besonders ausgeprägt war, zu einem regelmäßigen Arbeitsverhalten zu erziehen. Die ersten Uhren folgten einem denkbar einfachen Prinzip. Jeder Beamte hatte eine persönliche Kennmarke, die er durch einen Schlitz in eine Spezialuhr warf. Während das äußere Gehäuse feststehend war, drehte sich innen ein in Fächer unterteilter Behälter mit der Zeit mit. Wurde die Marke zu spät eingeworfen, so war die Unpünktlichkeit des Beamten sofort sichtbar.
(Zitiert aus den Internet)
Lieber Fritz, auch @Altwarenfetischist1 genannt, freut mich, dass du dich für meinen Artikel bedankt hast.
Habe vorstehendes geschrieben, nicht um dich zu verungimpflichen, sondern um zu zeigen, welch völlig verkehrte Meinung man schon in grauer Vorzeit von den Beamten hatte. Die Mehrzahl der Leser dieser Zeilen wird es mir gerne bestätigen!?  Oder ist da jemand vielleicht anderer Meinung? Nur ein paar der herausragenden Eigenschaften: Pflichterfüllung, Höflichkeit, Selbstaufopferung.
Sehe schon die mit Ja nickenden Köpfe  oder gar ?
Gruß Paul
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Re: (Historische) Arbeitszeiterfassung mittels Uhren

03 Okt. 2023 05:00 - 03 Okt. 2023 08:25
#18402
„Die Geschichte der Zeiterfassung beginnt jedoch in den Amtsstuben des späten 18. Jahrhunderts. Ziel war es die Beamte, deren Pflichtbewusstsein nicht besonders ausgeprägt war, zu einem regelmäßigen Arbeitsverhalten zu erziehen. Die ersten Uhren folgten einem denkbar einfachen Prinzip. Jeder Beamte hatte eine persönliche Kennmarke, die er durch einen Schlitz in eine Spezialuhr warf. Während das äußere Gehäuse feststehend war, drehte sich innen ein in Fächer unterteilter Behälter mit der Zeit mit. Wurde die Marke zu spät eingeworfen, so war die Unpünktlichkeit des Beamten sofort sichtbar.“(Zitiert aus den Internet)
Lieber Fritz, auch @Altwarenfetischist1 genannt, freut mich, dass du dich für meinen Artikel bedankt hast.
Habe vorstehendes geschrieben, nicht um dich zu verungimpflichen, sondern um zu zeigen, welch völlig verkehrte Meinung man schon in grauer Vorzeit von den Beamten hatte. Die Mehrzahl der Leser dieser Zeilen wird es mir gerne bestätigen!?  Oder ist da jemand vielleicht anderer Meinung? Nur ein paar der herausragenden Eigenschaften des Beamten: Pflichterfüllung, Höflichkeit, Selbstaufopferung. Sehe schon die mit Ja nickenden Köpfe  oder gar ?
Liebe  Freunde, nach dem das Echo (Feedback) über meinen Zeiterfassungsthread einfach überwältigend war, kommen nochmals mindeste 5 (in Worten fünf) Fortsetzungen! Sagt da vielleicht jemand das ?
Aber ein paar Bilder darf ich noch bringen?
Würde mir ja liebend gerne ein paar der Stempelungetüme in die Wohnung hängen, aber das Platzangebot ist ausgereizt! Diese hat schon Platz gefunden!

Von einen hier weis ich, dass er so etwa benutzte um anschließend dann schnell an seinen Arbeitsplatz zu kommen, und damit zu seiner „Göttlichen“, La desse, (mit der er sogar auf die Straße durfte. Er weis, was ich mit der „Göttlichen“ meine! Angeblich 80 000 Vorbestellungen, bis heute Rekord)
So, und jetzt noch ein paar Bilder.
 
Zeiterfassung von International Time Recording Company um 1900
 

 

Jetzt muß ich doch noch erzählen, welch brutaler Machtkampf um diese Geräte entstand, denn die beteiligten Firmen wußten genau welches gewaltiges Verkaufspotential dahinter steckte. 
Die Gebrüder Dey, eine der ersten, die die ZEG auf den Markt brachten, sie waren aus den Hauen und Stechen als eine der wenigen, noch übrig geblieben. Sie hatten ein Patent auf ein zweifarbenes Farbband, mit dem man Unpünkliche sofort an der roten Farbe erkennen konnte. Die Konkurrenz wollte dieses unbedingt, aber es war patentiert, und die Deys weigerten sich beharrlich dafür eine Lizenz üzu geben!
Es entstand einer der übelsten Machtkämpfe zwischen Dey und ITR in der Firmengeschichte der USA. Die Gebrüder Dey kapitulierten schließlich vor dieser Gewaltorgie 1907, und ITR (International Time Recording Company) übernahm sofort diese Firma und konnte somit
ihre Geräte mit zweifarbigen Farbband ausliefern, was den Absatz ihrer Geräte nochmals riesige Verkaufszahlen bescherte.

Quelle auszugsweise Uhrenindustriemuseum Villingen-Schwenningen
Gruß Paul
Letzte Änderung: 03 Okt. 2023 08:25 von grafkrokolinsky.

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Re: (Historische) Arbeitszeiterfassung mittels Uhren

03 Okt. 2023 19:30
#18405
Ich persönlich kenne Stechuhren nur von meiner Ausbildung zum KfZ-Mechaniker, 1980 - '83. Ich habe es gehasst. Einmal vergessen zu "Stempeln" durftest du beim Personalchef antanzen, und das war eines der größten Arschlöcher der Firma.

Bei der Papierfabrik, in der ich ein paar Jahre später arbeitete, brauchte man keine Zeiterfassung. Es wurde im Dreischicht-Betrieb gearbeitet und man löste am Arbeitsplatz seinen Kollegen ab, um mit diesem die Arbeitsübergabe durchzuführen. Also welches Papier gerade verarbeitet wurde, welche Aufträge vorlagen, ob die Mschine irgendwelche Mucken macht und ähnliches. Verspätungen wurden nicht gerne gesehen, da der Mitarbeiter beispielsweise der Spätschicht seinen Arbeitsplatz erst verlassen durfte, wenn der Kollege der Nachtschicht eingetroffen war. Ansonsten hätte ja die Maschine abgestellt werden müssen, was sofort den Vorarbeiter auf den Plan brachte.

Zu Beginn des neuen Jahrhunderts heuerte ich dann in der IT einer großen Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsfirma an. Der Zutritt zum Gebäude war nur mit dem maschinenlesbaren Firmenausweis möglich und das Betreten und Verlassen des Hauses wurde automatisch als Arbeitszeit erfasst. Da ich von Beginn an keine feste Arbeitszeit hatte, war es also weitgehend egal, wann ich kam oder ging. Die Arbeitszeit wird auf einem Jahresarbeitszeitkonto erfasst, welches man ein wenig im Auge haben sollte. Gerät man zu weit ins Minus oder Plus, meldet sich irgendwann der Vorgesetzte, um zu diskutieren, warum das Konto aus dem Ruder läuft. Minuszeiten muss man dann relativ zeitnah nacharbeiten, Pluszeiten "abfeiern", also entweder in den kommenden Wochen täglich kürzer als die Regelarbeitszeit arbeiten oder ein paar Tage zu Hause bleiben.

Seit vielen Jahren schon wird die Arbeitszeit aber nicht mehr automatisch erfasst, sondern die Mitarbeiter erfassen diese selbst auf Vertrauensbasis. Jeder notiert für sich Beginn und Ende seiner Arbeitszeit, erfasst eventuelle Pausen (eine halbe Stunde Mittagspause wird automatisch abgezogen) und trägt diese dann täglich oder am Ende der Woche in das Onlinetool ein. Je nach Abteilung und Team muss dabei auch erfasst werden, wofür man tätig war. Die Wirtschaftsprüfer und -Berater sind ja überwiegend für Mandanten tätig und müssen daher erfassen, für weölchen Mandanten sie wie viele Stunden gearbeitet haben. Wir als interne Dienstleister erfassen eher, für welche Projekte wir gearbeitet haben und wie lange.

Das klappt sehr gut und die automatische Erfassung war funktionierte ja bei den Außendienstmitarbeitern eh nie und auch die anderen Kollegen arbeiteten bereits vor der Pandemie schon mal den einen oder anderen Tag im Homeoffice. Ich selbst arbeite eigentlich so gut wie immer im Homeoffice und komme im Schnitt nur fünf bis sechsmal im Jahr ins Office.
“There is more stupidity than hydrogen in the universe, and it has a longer shelf life.”
― Frank Zappa
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Re: (Historische) Arbeitszeiterfassung mittels Uhren

04 Okt. 2023 02:07
#18406
Wollte  gerade  dazu  eine  ausführliche  Anekdote  schreiben,  aber,  sorry,  ich  komme  mit  dem  neuen  Tablet   noch  nicht  so  richtig  zurecht,  das  Touch-Pad ist  sensibler,  als  ich  dachte,  eine  kleine  Berührung,  und  der  Text  ist  weg!
SCHEIbenkleister!
Daher  die  Kurzfassung neu:  
In  allen  Büros  wurde  gerne  beschissen,  insbesondere  wenn  Mittagspausen  nicht  gestempelt  werden  mussten.  Dann  kam  die  Wende.  Nun  ja,  viele  ehemalige  StaSi-Mitarbeiter   wurden   damals  arbeitslos,  und  fanden  bei  unserem  Unternehmen  eine  neue  Heimat,  gut  bezahlt, 

Ihre  Kinder  ebenfalls!
Da  wurde  dann  jeder  Mitarbeiter   vollüberwacht,  entgegen  aller  Gesetze.  Nur,  das  ist  halt  aufgeflogen,  und  dann  mussten  halt   verdammt  viele  Vorstände   ausgetauscht  werden!
Schöne  Angebote  wie  "Twin Bill",  also  Privathandyvertrag  günstig,  wer´s  nicht  macht,  ist  verdächtig!  Bezahlung  im  Casino  nur  mit  Firmenausweis,  ständige  Ortung  des  Tablets  während  des  Dienstes,  mein  Unternehmen weiß  immer  ganz  genau,  wo  ich  bin!  
Und  da  sind  wir  beim  Thema:  Moderne  Zeiterfassung:   Da  waren  die   Stempeluhren  der Anfang, und  Segen  und Fluch zugleich. Heutzutage  nicht  mehr  zeitgemäß,  trotzdem  Danke  an  Paul   für  dieses  Thema!   

 
Gruß Fritz
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Re: (Historische) Arbeitszeiterfassung mittels Uhren

04 Okt. 2023 03:05 - 04 Okt. 2023 04:03
#18407
„Ich persönlich kenne Stechuhren nur von meiner Ausbildung zum KfZ-Mechaniker, 1980 - '83. Ich habe es gehasst. Einmal vergessen zu "Stempeln" durftest du beim Personalchef antanzen, und das war eines der größten Arschlöcher der Firma.“

Habe diesen Satz von Tom hier mal reinkopiert, komme weiter unten noch darauf zu sprechen.

Zuerst mal vielen Dank an @Ratmann und Altwarenfetischist für ihre Kommentare zur „Stempelung“.
Ich war mir wohl bewusst, kommt dieses Thema hier überhaupt gut an. Kommt doch unterschwellig das Wort „Überwachung“ und „verfluchte Malloche“ oder besser gesagt, „1984“ von George Orwell, zu Tage. Möchte jetzt nicht näher auf das Pro und Kontra der Arbeitszeitüberwachung eingehen. Bloß soviel es gibt auch eine passive Überwachung, die ich erlebte.
Als ich noch ein junger Kerl war, und in einen kleinen Ingenieurbüro arbeite, mußte ich mir anhören, der lauft dauernd aufs Klo.
Der Grund, die „Chefin“ saß wie die Spinne Thekla am Flur hintern Schreibtisch, und überwachte alles.Und warum ging ich aufs Klo?
Um Luft zu bekommen! Luft vor Bespitzelung und Beobachtung, und bohrenden Blicken im Rücken. Luft bekommen im Klo? Allemal besser, als der teilweise beklemmende Leitz Aktenmief.
Pause
Und damit muß ich gleich etwas abschweifen:
Großraumbüro!
Das allein seligmachende Evangelium aus den Staaten rüberkommend. Von Rationalisierungstrategen  schnellstens verwirklicht!, und möglichst noch Hintergrund-Musikberieselung dazu. Wie es geendet hat, wir wissen es alle, den jeder hat für sich eine (möglichst unbeobachtete) Insel geschaffen. Zur Erinnerung, die dutzende Schreibkräfte bzw. Typmamsells der „Remington“Großraumbüros, hier im Forum  mehrmals als Bilder gepostet.
Hier ein Beispiel, für mich grauenhaft!

Zurück zur „Arbeitszeiterfassung“
Für mich überwog der technische Aspekt, den sozialen sah ich aber mehr im Hintergrund.
Denn die ganzen Apparaturen sind hochinteressante, zum Teil sehr komplizierte,  komplexe Gebilde.
Siehe das Innere der Isgus, im Inneren in der Mitte der gesamte Datumkomplex
Gruß Paul
Letzte Änderung: 04 Okt. 2023 04:03 von grafkrokolinsky.
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Re: (Historische) Arbeitszeiterfassung mittels Uhren

04 Okt. 2023 04:03
#18408
ich probier´s  noch  mal,  hoffentlich  erfolgreich:
Der  "neue" Chef  meiner  Ausbildungsfirma  war  ein  absolutes   A..och!  Sein  Sohn,   blöder  als  ein  Fliegenschiß,  Gesellenprüfung  auf   letztem  Anlauf  gerade  noch geschafft,  war  natürlich  der  beste  überhaupt!  Unser  neuer  Lackierer,  ein  Deutschstämmiger  Rumäne,  hatte  die  Angewohnheit,   Punkt 10  Uhr  zu  ka--en,  das dauerte  eine  halbe  Stunde!  Nun  ja,  er  war  fleißig,   hat  super  gearbeitet,  aber  brauchte  eben  diese  Auszeit! Da  hat  der  Chef  dann  eingeführt,  daß  man    dafür   gefälligst  auszustempeln  hat,  wenn  man   Richtung  WC/Aufenthaltsraum   geht.,  ein  Eigentor!

Das  Unternehmen  ging,  wie  erwartet,  binnen  kürzester  Zeit  in  Konkurs,  aber,  dazu   noch   ne  kleine  Story!  
Abschlußblech  Renault R4   einschweißen,   kein  act,  12  Schweißpunkte   oben  und  unten  reichen. Keine  Bühne  frei,  Großmaul   Junior-Chef   will  demonstrieren,  "das    geht  Ohne  Bühne,  ihr  Amateure",  da  bildet  sich  doch  glatt  ein  so  richtiger  Schweißbatzen,  der dann  an  seiner  Montur  innen     herunter  läuft,   Schniedel  und  Sack   anbrennt,  und  entlang  des  Beines  dann  im  Schuh  endet .....Den  Tanz,  den  er  damals  aufgeführt   hat,   bis  er   irgendwie   zum  Waschbecken  im  Aufenthaltsraum  kam,   war absolut legendär!
Leider  gab  es  damals   noch  keine   Handys  zum  Filmen!
4 Wochen  war  unser "Superman"  dann  krank,   es  hatte  leider  keiner   Mitleid!    
Gruß Fritz

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Re: (Historische) Arbeitszeiterfassung mittels Uhren

04 Okt. 2023 04:32 - 04 Okt. 2023 04:45
#18409
Jetzt muss ich noch ein paar Zeilen weiterschreiben, Fritz hat mich unterbrochen -seine abenteuerliche Berichte, kommen bald hinter Mark Twains Tom Sawyer und Huckleberry Finn-.
Zum eingangs erwähnten Personalchef, meine waren wahrlich, menschliche Wesen. Der zuletzt eingestellte, - eine rheinische Frohnatur - umarmte bei seinen Einstand auf Knien die Klosettschüssel, die er für seine Ehefrau hielt……
Jetzt muß ich aber doch mal fragen, wie läuft denn das über das Homeoffice ab?
Kenne da nur zwei Episoden, die eine, weibliche Person, Bankangestellte,komme vor lauter Arbeit nicht mehr zum Schnaufen, der andere, männliche Person, sehe ich meistens mit seinen Dackel spazieren gehen…..!

Tom schreibt:
„Ich selbst arbeite eigentlich so gut wie immer im Homeoffice und komme im Schnitt nur fünf bis sechsmal im Jahr ins Office.“

Da kann ich nur hoffen, lieber Tom, dass du dein Gehalt öfters als nur fünf bis sechsmal im Jahr bekommst
Gruß Paul
Letzte Änderung: 04 Okt. 2023 04:45 von grafkrokolinsky.

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Re: (Historische) Arbeitszeiterfassung mittels Uhren

04 Okt. 2023 22:03
#18421
Jetzt muß ich aber doch mal fragen, wie läuft denn das über das Homeoffice ab?
Kenne da nur zwei Episoden, die eine, weibliche Person, Bankangestellte,komme vor lauter Arbeit nicht mehr zum Schnaufen, der andere, männliche Person, sehe ich meistens mit seinen Dackel spazieren gehen…..!

Tom schreibt:
„Ich selbst arbeite eigentlich so gut wie immer im Homeoffice und komme im Schnitt nur fünf bis sechsmal im Jahr ins Office.“

Da kann ich nur hoffen, lieber Tom, dass du dein Gehalt öfters als nur fünf bis sechsmal im Jahr bekommst
 
Nun ja, in meinem Fall ist das ziemlich einfach. Mein "Werkzeug" ist ja der PC, mit dem ich Mails lese und beantworte, mit Kollegen und internen Kunden chatte, Dokumentationen schreibe, auf dieverse Systeme zugreife, um diese zu administrieren usw... Kurz: das Werkzeug, mit dem ich - zusammen mit dem Team, in dem ich arbeite - die rund 22.000 Rechner der Firma verwalte plus die dazugehörigen User, die Support benötigen. Außerdem befinden sich auf dem Rechner noch ein knappes Dutzend virtuelle Rechner als Testmaschinen, mit dem neue Einstellungen oder Software getestet wird, bevor wir sie auf die Menscheit in der Firma loslassen.

Und ob der Rechner nun in der Firma steht und über dessen (W)LAN mit dem Netzwerk verbunden ist, oder ob der Rechner bei mir zuahuse läuft und per VPN mit dem Firmennetz in Kontakt steht, spielt überhaupt keine Rolle. Jeder meiner Kollegen hat seine Aufgaben, die wir auch jeden Morgen in einem kurzen Meeting teilweise neu festlegen. Was kommt neues rein, welche Projekte nähern sich dem Abschluss, welche Aufgaben müssen kurzfristig erledigt werden?

Zwischendurch kommen Supportanfragen per Ticketsystem rein und der, der sich am besten mit dem Thema auskennt, übernimmt die Anfrage. Klar könnte sich jeder von uns mal ne Stunde oder zwei verdrücken, aber das macht keiner. Die Arbeit tut sich ja nicht von alleine und jeder weiß ja auch selbst, was er oder sie zu tun hat. Klar schaut man zwischendurch auch mal ein paar Minuten bei Youtube vorbei oder in meinem Fall wird auch mal ein kurzer Blick ins Uhrforum geworfen oder hier bei Roguewatches reingeschaut. Aber nur, wenn man eh grad auf etwas warten muss, beispielsweise ob auf dem Test-PC die gerade eingetroffenen Updates installiert werden oder sonst irgendwas, was seine Zait braucht.

Und der Mitarbeiterverantwortliche sieht ja selbst, was jeder von uns so im Schnitt schafft. Und solange die Arbeit gut und zeitnah erledigt wird, ist jeder zufrieden. Es kamen jedenfalls niemals in all den Jahren Zweifel an der eigenverantwortlichen Zeiterfassung auf.

Der Vorteil des Homeoffice? Du stehst morgens auf, lässt schon mal den Kaffee laufen, während du im Bad verschwindest und kannst dann unmittelbar mit der Arbeit anfangen, ohne erst ne halbe Stunde oder länger mit dem Auto oder der Bahn zur Arbeit zu fahren. Das spart Unmengen Zeit und schont die Umwelt. Im Homeoffice ist es viel ruhiger als in der Firma, man wird nicht durch Telefonate am benachbarten Schreibtisch gestört, keiner schneit in dein Büro und verwickelt sich in ein Gespräch, obwohl du eigentlich grad was wichtiges tust. Und keiner überredet dich, mal schnell mit ihm auf ein Käffchen in die Cafeteria zu gehen.

Die Nachteile? Keiner keiner überredet dich, mal schnell mit ihm auf ein Käffchen in die Cafeteria zu gehen! Ja, ich vermisse so manches mal den direkten Kontakt zu den Kollegen. Oft kann man im direkten Gespräch zu zweit ein Problem schneller einkreisen und eine Lösung finden. Doch mit den Jahren entwickelt sich eine neue Art des Arbeitens. Google Meet oder Microsoft Teams ersetzen Gespräche zu zweit oder in größerer Runde, und man lernt zwangsläufig, den andere  ausreden zu lassen, weil es sonst eben geht.

Aber sonst hat sich nicht viel geändert. Die Arbeit bleibt die gleiche, aber man hat mehr Zeit, weil der Weg zur Arbeit entfällt. Und es ist immer jemand zu Hause, der Lieferungen entgegennimmt :)
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Re: (Historische) Arbeitszeiterfassung mittels Uhren

05 Okt. 2023 05:23 - 05 Okt. 2023 10:31
#18423
Arbeitszeiterfassung einst und jetzt


 

Danke Tom für deine ( ehrliche) Arbeitsplatzschilderung der Jetztzeit, als Gegenpol meine vor ca. 40 Jahren.

Ich beginne mal damit, als es die (Hengstler) Gleitzeit schon gab.
Ein paar allgemeine Sätze vorab.
Mein Arbeitgeber war Mannesmann. Ich kann die Firma ruhig nennen, sie existiert nicht mehr, und wenn, dann nur als Fragment oder Bruchstücke. Zum Begriff Mannesmann und Ende möchte ich nicht näher eingehen, würde den (Schreib) Rahmen nur unendlich dehnen.
Bloß soviel,  es war eine Firma mit Herz, sehr viel Herz. Weis nicht, ob es das noch gibt, denn heute herrscht das Kalkül Rationalisierung und damit verbunden, wenn ich auf der Straße stehe was dann?
Zum Beispiel Herz: Wir hatten mehrere Baustellen in Kolumbien, Pipeline-Verlegung, Kolumbien arm, durch Drogenbarone ausgebeutet, dadurch noch ärmer! Tagesbefehl an unsere Monteure, keinen Widerstand, keine Gegenwehr. Grund fast täglich Überfall unserer Baustelle und der Lohnkasse. Das Montagematerial wurde in riesige Kisten, seemäßig verpackt, per Schiff transportiert. Jede dritte oder vierte Kiste enthielt kein Arbeitsmaterial, sondern das, was die notleidende Bevölkerung am dringendsten brauchte! Und diese humanitäre Geste ging durch die ganze Firma, deshalb Betriebszugehörigkeit zwischen 20 und 40 Jahren waren an der Tagesodnung!
Nun zu meiner Tätigkeit bzw. Tagesablauf.
Zum Büro, fast jeden Tag früh morgens zur Begrüßung Telefongeklingel!
Und wie ich dieses Geräusch verfluchte!!!
Ja hier ist der Monteur XY, ich brauche….
Und dann begann eine endlose Aufzählung von Materialien. Was man halt zur Montage von Wasseraufbereitungsanlagen , Fernheizung, Kraftwerksbau, u. s. w. brauchte und damit begann meine schönste Tätigkeit, raus aus den Aktenmief und runter ins Lager.
Überwachung und Eigenbeteilung bei der Beschaffung des fehlenden. Improvisation und Ersatz beschaffen wenn nicht alles da!
Das heißt rauf auf die Gold Wing und los ging’s zur nächsten Schraubenzentrale, Zick,  Zack, durchs Stadtgewühl, die Krauserkoffer bis zum Platzen gefüllt, dabei noch nebenbei schnell 30 km hin und zurück, um das abzuholen was der Chef wieder zuhause in seinen „Heimoffice“! vergessen hatte! Darunter waren sehr „wichtige Dinge“, wie Hundefutter, Christbaumschmuck und dergleichen, was ich alles besorgen mußte. Das war immer meine schönste Zeit, denn auch ich „vergaß“ manchmal etwas
Dann wieder im Büro, ran ans Reißbrett, die verlorene Zeit aufholen, denn meine Arbeit machte niemand weiter! Zeichnen von Rohrleitungen und Druckbehälter für die TÜV-Abnahme, mit allen Schweißnahtdetails, Werkstoffnachweis und dergleichen. Anfertigen von Isometrien (räumlicher Verlauf einer Rohrleitung vom Centerline ausgehend), Dokumentation (Werkstoffnachweis mit Schweißprüfzeugnissen, ein verfluchter Papierkram sondergleichen)
Dann raus auf die Baustelle, Aufmaß! Denn die Wirklichkeit sah anders als, als auf den Plänen eingezeichnet, Säulen, T-Träger,  Unterzüge, und sonstige tragende Elemente, machten aus der Rohrleitung eine Zick, Zacklinie, und das wurde bei (Dücker) Gußleitungen schnell eine Mehrausgabe von uneinkalkulierten tausenden  von D-Mark. Und wenn der LKW von der Baustelle zurück kam, vollbeladen mit nicht mehr verwendbaren Rohrleitungsteilen dann herrschte Aufruhr!
Rauf zum Oberboß, und dort herrschte das Motto ähnlich wie beim „Schafkopfen“(bairisches Kartenspiel), der Ober sticht den Unter! Und der „Ade“, so sein Spitzname, war Regimentsführer bei den Gebirgsjägern gewesen, und dass ließ er auch spüren! Wobei ich sagen muß, ich hatte einen Sonderstatus, ich war sozusagen der Karl Valentin vom Dienst.
Mir nahm man nichts übel, ich war aber für alle außerplanmäßige Vorkommnisse verantwortlich. Es hieß dann wieder, das kann doch nur der Paule gemacht haben, wobei in den wenigsten Fällen dies auch wirklich zutraf. Hier hatte irgendwie der Wilhelm Busch Spruch Anwendung auf mich: Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sich’s gänzlich ungeniert!
Noch ein paar Worte zu meinen unmittelbaren  Chef, sein Motto war, ich möchte nicht dumm sterben, deshalb möglichst lang leben!
Und so war er auch, an fast allen technischen interessiert. (damals Computer, und davon wieder die Tabellenkalkulation „Multiplan“) und ich wußte dies!
Wenn er wieder mit einer Arbeit zu mir kam, so empfing ihn offen gelegte Zeitschriften, Fototechnik, Automobiltechnik, Computertechnik, kurz gesagt, fast alles Technische, er sah dies, vergaß alles um sich herum, und vertiefte sich in den Inhalt, sagte nach einiger Zeit zu mir,  jetzt weis ich nicht mehr was ich von ihnen wollte, Ging wieder in sein Büro, und ich hatte etwas Zeit für andere Aufgaben.
So, jetzt komme ich zum Schluß, könnte noch seitenlang hier erzählen, aber es ist schon wieder in der Frühe. Muß jetzt nochmals alles durchlesen und evtl. Korrigieren.
Kommt alle gut durch denTag!

Edit: Jetzt muß ich doch noch ein paar Zeilen anfügen!
Zur Uhr vom „,Hugo“ meinen Boß, er hatte eine JLC Armbanduhr mit Wecker, wirklich auch damals eine (teure) Rarität, die er jeden zeigte, der ins Büro kam, diese Uhr rasselte den ganzen Tag, er hatte dauernd irgendeinen Termin eingegeben, wußte aber meistens dann nicht mehr für was! Und die Computer, er war damit süchtig. Wieviel Zeit verbrachte er damit (un)nützliches damit zu vollbringen!
Sein Gegenstück (Gottseidank gab es dieses) sagte immer zu mir, in der Zeit hätten Sie es 10mal am Reißbrett gemacht (er meinte damit Tabellen und Diagramme aller Art, das große Hobby vom Hugo. Wir hatten eine eigene Computerabteilung, sehr geheimnisvoll, alle in weißen Mänteln gehüllt, nur über eine kleine Sprechluke mit der Außenwelt verbunden, nur nach Voranmeldung persönlich erreichbar.
Und alle Augenblicke wurden von denen irgend ein sauteures Stück ausgemustert. Darunter ein riesengroßer Plotter, gigantischen Ausmaßes, dazu eine Schallhaube, die nicht mehr da war. Was geschah mit den allen? Der Hugo zerrte alles mit meiner Hilfe in unsere Abteilung, Chemiegestank durch den vielen Kunststoff und Riesenlärm durch die Plotternadeln, bzw. Stifte. Arbeitskollegen mit  Kopfschmerzen  nach Hause gehend! Der Betriebsingenieur für Arbeitssicherheit machte den ganzen Spuk ein Ende! Alles raus! Und was geschah, der Hugo sprach wochenlang kein Wort mehr mit mir, da er glaubte, ich hätte dies veranlasst. So, und jetzt wirklich Schluss!






 
Gruß Paul
Letzte Änderung: 05 Okt. 2023 10:31 von grafkrokolinsky.
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Re: (Historische) Arbeitszeiterfassung mittels Uhren

08 Okt. 2023 12:59 - 08 Okt. 2023 13:16
#18460
Wollte  gerade  dazu  eine  ausführliche  Anekdote  schreiben,  aber,  sorry,  ich  komme  mit  dem  neuen  Tablet   noch  nicht  so  richtig  zurecht,  das  Touch-Pad ist  sensibler,  als  ich  dachte,  eine  kleine  Berührung,  und  der  Text  ist  weg!
SCHEIbenkleister!
Daher  die  Kurzfassung neu:  









 
Da ich alles mit den Apple IPad 13 schreibe, ständig speichern. Habe schon die merkwürdigsten Situationen erlebt, an die du nicht im Traum denkst. Und das ist dann wirklich ärgerlich bei einen ellenlangen Text, wenn alles weg. Am besten für den Text ein eigenes Schreibprogramm benutzen. Ich alter Schlumpf predige das hier, und was mache ich? Aus den Stegreif hier reintippen! Und dann darf einen nicht wundern, dass ein anderer plötzlich weiterschreibt,  denn er weis ja nicht, bist du fertig oder nicht! Ist mir jetzt schon ein paarmal passiert. Ich schreibe dann immer zwischenzeitlich Pause hin, damit der andere merkt, es geht noch weiter im Text bei mir.
Aber, das hatten wir schon alles, bloß mittlerweile ist es hier so umfangreich geworden, das man bei der „Suche“ Funktion eine Hilfe zur Hilfe braucht, mir geht es wenigstens so.
Gruß Paul
Letzte Änderung: 08 Okt. 2023 13:16 von grafkrokolinsky.
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Re: (Historische) Arbeitszeiterfassung mittels Uhren

15 Okt. 2023 06:39 - 15 Okt. 2023 07:34
#18506
grafkrokolinsky schrieb: 
(Im Hintergrund WA-Anlage mit CAD gezeichnet, dadurch wurde mein Beruf (techn. Zeichner) überflüssig! 
[img

  
„Das mag ich so nicht stehen lassen. CAD hat nur Zeichentisch, Lineal und Tuschestift überflüssig gemacht und die Tätigkeit an den Bildschirm verlagert. In artverwandten Berufen war es nicht anders. Eine Kollegin von mir war früher Bauzeichnerin/Architektin und musste sich notgedrungen umstellen und den Umgang mit CAD erlernen. Der Beruf an sich hat sich aber nicht geändert. Formeln, Vorschriften und dergleichen sind ja gleich geblieben und CAD erstellt Zeichnungen ja nicht alleine, sondern es sitzt ein Mensch vor dem Bildschirm.“

Habe das von Tom in den „welche Begleitung trägt ihr heute am Arm“ Thread mal hier rüberkopiert.
Dort wird es sonst zu sehr Off - Topic.

Habe das verkehrt formuliert:
Nicht mein Beruf wurde „überflüssig“, sondern ich!
Begründung, ich passte nicht mehr in das Schema von unseren Abteilungsleiter. Neue Gestalten kann man noch passend formen, mich nicht mehr! War schon zu lange dabei, und wusste über vieles zufiel Bescheid!  Er legte es darauf an, dass ich die Flinte ins Korn warf, bzw. kündigte.
Er holte mich zu ihm ins Büro, und dabei sah ich „seine Tätigkeit“.
Telefonieren, telefonieren, Briefe diktieren ins Tonband (Stenorette), die Leute antreiben, die Baustelle besuchen, Akquirieren, und was man nicht vergessen darf, die Verantwortung übernehmen! Wenn ich einen Fehler machte, war er dafür verantwortlich! Und ich muss ehrlich sagen, für den Betrieb knappste er viel von seiner Freizeit ab. Wie oft mußte ich ihm die Leitz-Ordner nachfahren, sprich in seine Wohnung, schon etliche km weg!
Dafür wurde er dann vorzeitig mit einen feuchten Händedruck nach Hause geschickt, denn bekanntlich sticht der Ober den Unter, und der Ober saß bei uns in Düsseldort, sprich Firmenleitung. Und die wollte neue Besen, denn die kehren besonders gut! Fragt sich bloß wie lange? Stichwort Rationalisierung war angesagt. Fehlte bloß noch ein REFA-Fachmann mit Zeitnahme! 1924 gegründet und heute aktueller denn je!
Stichwort Betriebsversammlung:
Bei den Angestellten Schweigen, bei den Arbeitern Tacheles!
Ich erlaubte mir bei der Versammlung ans Podium zu gehen, und sagte liebe Kollegen, wo seid ihr? Das ganze Jahr schimpft ihr über alles und seid unzufrieden, jetzt ist Aussprache, niemanden wird ein Strick gedreht. (Das Problem damals, durch die vielen Umzüge waren viele mit ihren neuen Arbeitsplatz unzufrieden)
Was mußte ich hören?
Sie wollen wahrscheinlich ein Büro so groß, damit sie mit ihren Motorrad umdrehen können!
Ich, der sich überhaupt nicht beschwert hatte!
So, Schluß für heute. Die Firma gibt es nicht mehr, die Leute auch nicht mehr, bei euch ist sicher vieles anders und auch besser?
Gruß Paul
Letzte Änderung: 15 Okt. 2023 07:34 von grafkrokolinsky.
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Re: (Historische) Arbeitszeiterfassung mittels Uhren

17 Okt. 2023 08:18 - 17 Okt. 2023 09:40
#18521
Hier noch ein paar Bilder meiner Jundes „Stempeluhr“, mit Erklärung (soweit mir geläufig)

 
Hier die Totale mit Übergehäuse

 
Ansicht der (Quarz) Uhr

 
Der Datums-und Zeitblock

 
Hier der Ein-Aus, bzw. Start, Stopp Teil, der fehlt, statt dessen im Inneren eine verbastelte Version


 
Dieser Teil ist für den Transport des Farbbandes zuständig

 
Anpresshebel für das Farbband


 
Der Antriebsmechanismus der Uhr(Stunden- und Minutenrad)


 
Hier der innere Teil, die Stromkabel-Zuführung links, zum Transformator Modul,
weiter zum Quarzuhrmodul, und abgeteilt, zum Ein-und Ausschalter, dieser Teil ist verbastelt!
Lüsterklemme links und rechts, statt serienmäßig außen angebrachten E -u. A.Schalter

 
Das Ist der Teil mit den Hebel zur Betätigung der Abstempelung und damit der Arbeitszeiterfassung

 
So bietet sich die Uhr jetzt an, werde sie offenlassen, ohne Übergehäuse, dann kann man gut ihr Innenleben sehen!
Gruß Paul

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Letzte Änderung: 17 Okt. 2023 09:40 von grafkrokolinsky.
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