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Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

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Re: Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

27 Okt. 2023 13:58 - 27 Okt. 2023 13:59
#18634
Zum 'Marathon-Mann' (1976) will ich noch ein paar Worte loswerden, denn das ist wirklich ein bemerkenswerter und meisterlicher Film. Wenn man als Beispiel einmal die Sequenz im New Yorker Diamond District nimmt, die ich oben gepostet habe:
Der weltbekannte Kriegsverbrecher Dr. Szell (beziehungsweise Mengele) möchte den Wert seiner Diamanten erfahren und riskiert es, diesen Ort an der 47. Strasse aufzusuchen. Dort reiht sich kilometerlang ein Juweliersladen an den nächsten und es ist ein sehr belebter Ort, ein grosser Teil der Juweliere sind Juden (und viele von denen sind in den '70ern Kriegs- bzw. Holocaust-Emigranten) und auch unter den Kunden und Passanten sind sie häufig. Die Wahrscheinlichkeit, dass einer von ihnen Szell erkennen könnte, ist also gross.

Am Anfang der Sequenz wird der Schauplatz vorgestellt. Man sieht, wie Szell (Laurence Olivier) sich auf der belebten Strasse inmitten der Menge an den Schaufenstern vorbei bewegt. Dabei wird das meiste aus der Perspektive einer sogenannten 'subjektiven Kamera' gezeigt, d.h. durch die Augen Szells. Das ist alles sehr elegant gefilmt, besonders auch dadurch, dass man quasi im Vorbeigehen immer Gesprächsfetzen oder kleine Dialoge hört. Als Szell durch das grosse Juweliersgeschäft geht, gibt z.B. es eine kleine Verkaufsverhandlung um einen Ring zwischen einer Kundin und einem Juwelier.



Auch die Darsteller von Sekundenauftritten sind ausgezeichnet besetzt.



Als Szell die Überwachungskameras sieht, wird es ihm zu heiss, er wechselt über die Strasse zu einem kleineren, ruhigeren Juweliersgeschäft. Und auf der Strasse ist diese eine alte Frau, ganz in Schwarz, die ihn intensiv ansieht. Hat sie ihn erkannt?



Diese kleine, aber im weiteren Verlauf der Sequenz sehr prägnante Rolle (unvergesslicher Auftritt!) wurde mit Lotte Palfi-Andor besetzt, einer deutschen Schauspielerin, die als Jüdin 1934 in die USA emigrierte und dort seitdem lebte. Nach einigen Filmen war sie seit 1952 nur noch am Theater tätig und wurde von Regisseur Schlesinger für diesen Film geholt.

Die beiden Verkäufer in dem kleinen Juweliersgeschäft, in das Szell geht, sind wiederum prima besetzt, der kleine Dicke, der vor verbindlicher Verkäuferfreundlichkeit strahlt und der schroffe und skeptische lange Dürre, der den Satz spricht, den Szell am meisten fürchtet: "I know you!" Eine verblasst auf seinen Unterarm tätowierte Nummer, die man sieht (subjektive Kamera, Szells Perspektive), weist ihn als ehemaligen KZ-Häftling aus.



Szell redet sich heraus und verlässt schnell das Geschäft (das Wesentliche, was er erfahren wollte, weiss er nun auch, nämlich den Wert pro Karat von Diamanten). 

Auf der Strasse muss sich Szell zuerst sammeln, die Panik unterdrücken, er ist gerade noch einmal davongekommen. Er will nur noch weg hier. Aber auf der gegenüberliegenden Strassenseite sieht ihn die alte Frau wieder und erinnert sich nun, wer er ist. 
Nun spitzt sich die Szene zu. Sie schreit laut seinen Namen, zeigt auf ihn, läuft ihm nach und fordert die Passanten auf, ihn anzuhalten. 

 

Nun ist Szell auf der Flucht, aber er muss sich zusammenreissen und darauf achten, nicht aufzufallen. Laurence Olivier spielt die Rolle ausgezeichnet. In anderen Szenen, wie etwa den berüchtigten Zahnarzt-Folterszenen ist er fast von reptilienhafter Kälte mit einem Unterton von sadistischer Freude am Quälen. Hier, umgeben von seinen 'Todfeinden', ist er wie eine Maus.

Ein Kritiker (ich weiss leider nicht mehr welcher) hat den Film eine "jüdische Rachephantasie" genannt. Der KZ-Mörder und Menschenquäler Mengele, der ja in Wahrheit nie gefasst wurde, wird hier in dieser Szene als das gezeigt, was er ist: ein untergetauchter flüchtiger Verbrecher, der in Angst leben muss, erkannt zu werden. Am Ende wird er zur Strecke gebracht und stirbt.
Der Film hat insofern, wie auch 'The Boys from Brazil', etwas Tarantino-haftes. Tarantino hat in mehreren seiner späteren Filme solche verzerrte Rachephantasien gezeigt: In 'Inglourious Basterds' kommen Hitler und weitere führende Nazis bei einem Attentat um, bzw. werden genüsslich hingeschlachtet, in seinem bisher letzten Film 'Once Upon a Time in Hollywood' irrt sich die Manson-Mördersekte im Haus, bricht bei Polanskis Nachbarn ein und alle werden wiederum genüsslich hingeschlachtet. 

Die Strassenszenen sind erstklassig gefilmt. Es wurde 'on location' auf der 47. Strasse gedreht. Es sind hunderte von Passanten unterwegs. Die Menschen verbauen Szell förmlich den Weg. Dabei wird immer wieder die subjektive Kamera (Szells Perspektive) eingesetzt. 
Insgesamt bekommt die Szenerie auf der Strasse dadurch den Touch eines Dokumentarfilms (und die Szene gewinnt an Glaubwürdigkeit). Das kommt dadurch, dass viele Einstellungen von Passanten nach Art eines Dokumentarfilms zustande kamen, indem das Filmteam ohne Beteiligung von Schauspielern viele Strassenszenen und Aufnahmen markanter Personen filmte.





Dies wurde untermischt mit Aufnahmen mit Massen von Komparsen und Schauspielern, die am Samstag (Sabbat) an der 47. Strasse gedreht wurden, weil dann die Geschäfte geschlossen und die Strasse leer ist. 
Auch in der Autoszene, die ich oben als erste gepostet habe, wurden Aufnahmen unbeteiligter Leute (z.B. Frau, die aus dem Fenster schaut und einen Apfel isst, u.a.) dazwischen geschnitten. 

Alles ist meisterlich gefilmt und montiert (auch Toneffekte) und auch sehr effektvoll vom Score musikalisch unterlegt. Die Sequenz bekommt ihren Abschluss durch den Mord an dem langen dürren Juwelier, der sich auch daran erinnert hat, wer da gerade bei ihm im Geschäft war und Szell auf der Strasse nachläuft und ihn an der Schulter packt, sowie die Flucht Szells von der 47. Strasse in einem Taxi.

Ich empfehle den Film sehr. Er gehört zu den echten Perlen der '70er Jahre.
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Letzte Änderung: 27 Okt. 2023 13:59 von andi2.
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Re: Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

27 Okt. 2023 15:32
#18635
PS:
Als ich den Film wohl etwa um 1980 herum zum ersten Mal sah, dachte ich im ersten Moment, als ich Laurence Olivier als Szell sah, Mensch, der sieht ja wie Professor Grzimek aus, der Tierfilmonkel der ARD (Ein Platz für wilde Tiere "Man sollte dabei auch bedenken, dass in der Bundesrepublik wesentlich mehr Menschen durch Verkehrsunfälle als durch Krokodile ums Leben kommen").

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Re: Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

27 Okt. 2023 18:42
#18638
Einer meiner Lieblingsfilme der 80er Jahre war Highlander. Der Film hat zwar nicht sonderlich "Tiefgang", aber die Kameraführung, die Szenenwechsel und natürlich auch der Soundtrack von Queen hatten mich schwer beeindruckt.

Hier ein paar gelungene Szenenwechsel bzw- -übergänge:



 
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Re: Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

27 Okt. 2023 18:56
#18639
Ja, das ist alles sehr gut. Da sieht man mal, was (weitgehend) ohne CGI möglich war. Der Film hat überhaupt eine offenbar gute Optik, den müsste ich mir mal wieder ansehen. So gut hatte ich das nicht in Erinnerung. Den könntest du ruhig auch näher vorstellen...
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Re: Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

28 Okt. 2023 17:34
#18656
 Den könntest du ruhig auch näher vorstellen...
 
Dazu bin ich zu faul ;)
Den Film hatte ich zum ersten Mal als Austauschschüler in Frankreich gesehen und kein Wort verstanden :lol:

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Re: Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

29 Okt. 2023 05:30 - 29 Okt. 2023 05:38
#18659
 Den könntest du ruhig auch näher vorstellen...



 
Dazu bin ich zu faul ;)
Den Film hatte ich zum ersten Mal als Austauschschüler in Frankreich gesehen und kein Wort verstanden :lol:
Dirk ich korrigiere für dich:
Nicht faul, sondern schreibfaul!
Was meinst du wie oft ich versuchte dich aus der Reserve zu locken, und dabei zu mir sagte, jetzt muss er doch ein paar Sätze schreiben, Quintessenz, das höchste der Gefühle ein Wort, und dazu irgendein hüpfendes oder grinsendes Männlein dazu!
Dazu muss ich sagen, ich bin das genaue Gegenteil! Ich möchte mein „Licht nicht unter den Scheffel stellen“, deshalb, ich war in der Schule der Beste beim Fach „Aufsatz“. Weis nicht, ob es das heute noch gibt? Ich schrieb sogar für andere, bloß es wurde schnell erkannt.
Denn meine Fantasie war so grenzenlos, dass es nur von mir kommen konnte. Ich hatte oft Ärger, mit der Bemerkung: Irgendwo abgeschrieben. Ich sagte dann zur Lehrkraft: Geben sie mir irgendein Thema, bleiben sie bei mir, und ich schreibe aus den Stegreif zu ihrem verlangten Titel. 
So, nun Dirk zu deinen Gunsten, deine täglich gezeigten Uhren, manchmal in doppelter Ausfertigung, um beim Lehrer zu bleiben, im Zeugnis würde stehen: Schüler Dirk, Fleiß lobenswert! Da bin ich wieder der bequeme Strick. Bis ich die tickenden Schätze raushole, muß ich tief in meinen Fundus greifen, die zum Teil schweren Köfferlein rausholen, alles in passender Szene setzen, aber das weitere brauche ich ja nicht weiter erzählen….
So, und jetzt Schluss, sonst bekomme ich Probleme mit den „Meister der 1000 Filme“!
 
Gruß Paul
Letzte Änderung: 29 Okt. 2023 05:38 von grafkrokolinsky.

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Re: Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

29 Okt. 2023 07:22 - 29 Okt. 2023 08:12
#18660
Und jetzt zurück zum Film, und den Sprung von mir gewagt in das erlesene Auditorium.
Ich glaube es ist ein Novum, da ich zugleich eine Vorstellung und ein Filmrätsel präsentiere.
Nun, in medias res:
Wie ich erst jetzt gelesen habe, ist meine Filmversion von 1958 ein Remake von 1931.
Die Kritik spricht darüber, ehrlicher, aufrichtiger und offener die Original Version von 1931. Was mich doch jetzt direkt in Erstaunen versetzt, denn ich hätte der späteren Version dies zugetraut. Zu diesen Film kann ich kein Foto bieten, denn jedes Bild würde sofort zur Auflösung führen. 
Wie schon aus den Worten ehrlicher, offener und aufrichtiger hervorgeht, liegt der Weg nahe zu einen „Tabuthema“. Und um dieses strickt sich auch die Handlung herum. Heute ist dieses Thema fast nicht mehr der Erwähnung wert, obwohl wie ich glaube immer noch ein großer Bevölkerungsteil dieser Thematik sehr ablehnend bis feindselig gegenüber steht, bevorzugt der ältere Teil!
Ich möchte nur ganz kurz darauf eingehen, die (katholische) Kirche hat ihren großen Teil zur Tabuisierung und Verächtlichmachung beigetragen, bis in die heutige Zeit und geht nur auf großen öffentlichen Druck in ganz kleinen Schritten von ihrer Doktrin ab.
Es gab in der Vergangenheit viele Menschen die deshalb in den Tod gingen. Prominentes Opfer war ein Wissenschaftler dem eigentlich ein großer Dank gebührt, hat er doch dazu beigetragen, dass der letzte große Krieg um erhebliche Zeit verkürzt wurde.

Wenn ich nun die Handlung erzähle, liegt sofort die Lösung nahe. Nur soviel sei verraten, der größte Teil der Aufnahmen wurde in einer ehemaligen Militärakademie in Potsdam gedreht. Und diese preußische bismarksche Doktrin nämlich „Du bist nichts, der Staat ist alles“, beherrscht den Film zu einen großen Teil. Außerdem spielen in diesen Film nur Frauen eine Rolle.

Nun zu den Darstellern:
Allen voran eine hervorragende Bert Brecht Interpretin, die als Jüdin“ und ihrer „Neigung“ selbst 1933 emigrierte. Bekannt u. a.  durch ein Dürrenmatts Theaterstück, wenn ich den Titel hier schreibe, wissen sofort viele (vermute ich mal) wer es ist. Desweiteren ein blutjunges Mädchen, das durch ein Gehirntumor sich in jungen Jahren vom Leben verabschieden mußte. 
Nun zur eigentlichen Hauptdarstellerin: Sie verließ sehr früh Deutschland, mehr gesagt, flüchtete, da das Kinopublikum sie in ein Korsett zwängte, den ewig jungen, fröhlichen, unbeschwerten Backfisch. Das Wort „Teenager“ gab es damals noch nicht! Ihr Leben endete in einen Cocktail voller menschlicher Tragödien, Tabletten und Alkohol.
Nun habe ich das wesentliche geschrieben, unser „Ratefuchs“ weis bestimmt schon den Filmtitel, ob er ihn gesehen hat, kaum! Ist bestimmt nicht sein Genre, das glaube ich wenigstens. Bei allen anderen vermute ich ähnliches. Trotzdem war es mir der Film wert ihn hier zur Sprache zu bringen, ist doch die Handlung in einer Zeit in der die Menschen geächtet, und zum Teil gesetzlich durch Paragrafen verfolgt und bestraft wurden. Und so allzulange ist das noch nicht her!



 
Gruß Paul
Letzte Änderung: 29 Okt. 2023 08:12 von grafkrokolinsky.
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Re: Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

29 Okt. 2023 10:47 - 29 Okt. 2023 10:52
#18666
Entschuldigung, jetzt hätte ich fast eine (Haupt)Person vergessen, sie spielte in unzähligen Filmen mit, teilweise im Ausland, bekam dutzende Preise, u. a. Bundesverdienstkreuz, schrieb Bücher, die auf der Bestenliste landeten, lebte lange in der Schweiz und sang ein Lied in einen Zirkusfilm, das sie (fast) weltberühmt machte

(Ich habe das vom Internet reinkopiert)
Sie etablierte sich im deutschen Film als Inbegriff der eleganten Dame von Welt. Ihr subtiles Spiel besitzt eine frauliche Ausstrahlung, die gleichermaßen warmherzigen Charme, Extravaganz mit einem Hauch von Exaltiertheit oder klug dosierte Souveränität vermitteln kann.
(Anmerkung von mir, diese Beschreibung wird genau ihrer Person gerecht, ich hätte das so treffend gar nicht formulieren können)

So genug Beschreibung ihrer Person, ich glaube, auch wer nicht ins Kino ging, weis wer es ist!
Gruß Paul
Letzte Änderung: 29 Okt. 2023 10:52 von grafkrokolinsky.

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Re: Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

29 Okt. 2023 11:57 - 29 Okt. 2023 12:19
#18667
Also das gräfliche Rätsel ist wieder mal nicht einfach. Ich kann es nicht lösen, d.h. ich weiss nicht, welcher Film es ist. Sicher kenne ich ihn nicht, denn du hast ihn so gut beschrieben, Paul, dass ich es erkennen müsste.
Viele andere Sachen kann ich mir da zusammenreimen. Wie es scheint, geht es um ein Frauengefängnis, oder etwas ähnliches und wie es scheint, ist das damalige Tabuthema Homosexualität dabei ein Thema (recht ungewöhnlich für einen deutschen Film der 50er). 

Von den 3 (oder 4) Schauspielerinnen, die du beschreibst, kann ich 2 (oder 3) erkennen:

Die lesbische Brecht-Darstellerin, die später Dürrenmatt spielte, das kann nur die Giehse sein (Therese Giehse). Diese einzigartige Schauspielerin ist ja leider nur selten in Filmen aufgetreten, wenn man also mit Google bescheissen würde, hätte man es nach 3 Sekunden. Keine Frage, sie spielt die Aufseherin bzw. Unterdrückerin. Ich kenne kaum eine andere Frau, die so dominant wirken kann (schade, dass sie nicht mehr Filme gemacht hat).



Die Schauspielerin, die nach den doofen Sissi-Filmen im Ausland (v.a. Frankreich) mit besseren Rollen eine grosse Karriere machte, war sicher Romy Schneider.



Die Schauspielerin, die jung an einem Gehirntumor starb, das müsste Sabine Sinjen sein, wobei so jung war sie da auch nicht mehr, glaube ich.

Den Film weiss ich trotzdem nicht. Die elegante Dame von Welt auch nicht. Die Knef? Die hat auch mindestens ein Buch rausgebracht und gesungen, aber so wahnsinnig elegant war sie eigentlich nicht...

Und jetzt bin ich gespannt, wie der Film heisst. Wenn die Giehse dabei ist, ist es sicher wert, einen Blick da reinzuwerfen.

Gruss Andi
UTAMOH THUMO
Letzte Änderung: 29 Okt. 2023 12:19 von andi2.
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Re: Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

29 Okt. 2023 12:57
#18668
Ich mache jetzt noch eine ganz starke Hilfe:
Die lesbische Brecht-Darstellerin, die später Dürrenmatt spielte, das kann nur die Giehse sein!
Richtig!

Die Schauspielerin, die jung an einem Gehirntumor starb, das müsste Sabine Sinjen sein, wobei so jung war sie da auch nicht mehr, glaube ich.
Richtig!.

Die elegante Dame, nicht die Knef, sondern Lili Palmer.

Und das Ganze spielt in einen Mädchenpensionat mit preußischer Zucht und Ordnung.
Die Giehse spielt die Heimleiterin (Hervorragend)

Hilft dir das weiter?
Dieses Remake hat aber wesentlich schlechtere Kritiken bekommen, als die Urfassung von 1931
Gruß Paul
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Re: Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

29 Okt. 2023 15:11 - 29 Okt. 2023 15:12
#18669
Nein, leider nicht. Ich kann mir auch nicht denken, auf welchen Film der '30er sich der Film beziehen könnte. Das ist jetzt sicher eine Frage des Alters, Paul. Ich bin zwar ein etwas anachronistischer Mensch, mir gefallen Filme und Musik, die eher bei Leuten beliebt sind, die älter sind als ich, aber manche Sachen bekommt man nur mit, wenn man in der Zeit gelebt hat, manches gerät schnell in Vergessenheit, manchmal unverdient.

Lilli Palmer, ach so! Die war ja auch in 'Boys from Brazil', wirklich immer eine elegante Dame...

Ich glaube, du kannst das dann lösen. 

Nur zur Info: am 31. ist ja Halloween. Das ist der Hauptfesttag der Horrorfilm-Freaks. Aus dem Anlass muss ich dann ja hier bald mal einen Horrorfilm bringen. Ich weiss auch schon welchen (auf Youtube verfügbar).
UTAMOH THUMO
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Re: Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

29 Okt. 2023 17:19
#18671
Ich glaube der Film ist "Mädchen in Uniform" der ist von 1958.

 
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Re: Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

29 Okt. 2023 20:06
#18672
Richtig, selbst gewusst, oder nachgeschaut?
Wenn ja, nehme ich nicht übel, denn zu der Zeit als das im Kino lief, lagen hier noch die meisten in Windeln!?
Muß jetzt raus, sonst fällt mir die Bude auf den Kopf. Später mehr.
Gruß Paul
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Re: Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

29 Okt. 2023 20:40
#18673
Habe bei Lilli Palmer nachgeschaut, Gesehen hab ich den Film nicht, aber schon mal was düber gelesen. Ist aber schon
sehr lange her.
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Re: Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

30 Okt. 2023 04:42 - 30 Okt. 2023 04:55
#18676

Andi schrieb:
Zur Info: am 31. ist ja Halloween. Das ist der Hauptfesttag der Horrorfilm-Freaks. Aus dem Anlass muss ich dann ja hier bald mal einen Horrorfilm bringen. Ich weiss auch schon welchen (auf Youtube verfügbar).

Da bin ich jetzt mal gespannt, ich lasse mich überraschen!

Da gibt es für mich nur einen: ( Hab‘s mal hier reinkopiert vom Netz)
The Fog – Nebel des Grauens“ ist nach wie vor höchstgradig effektives Grusel-Kino, wie man es dieser Tage nicht mehr zu sehen bekommt und deshalb umso mehr schätzen muss. Statt auf Exzess zu bauen, lässt John Carpenter die gespenstische Atmosphäre Rechnung tragen. Ein wunderbares Stück Kino.
Gruß Paul
Letzte Änderung: 30 Okt. 2023 04:55 von grafkrokolinsky.
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Re: Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

30 Okt. 2023 05:10 - 30 Okt. 2023 05:15
#18677
Über Therese Giehse (von „BR-Lebensläufe“ hier reinkopiert)
Eigenes Denkmal in den Münchner Geschichten:

In Helmut Dietls "Münchner Geschichten" sind die Augen, die alles Niederträchtige zu durchschauen, aber alles Menschliche zu verzeihen scheinen, wöchentlich auf den Fernsehschirmen zu sehen. Durch die Oma des berufsjugendlichen Hallodris Tscharlie Häusler, dargestellt vom blutjungen Günther Maria Halmer, haucht die 1933 mit Stumpf und Stiel aus München und Bayern ausgetriebene Moderne fast spürbar von innen an die Mattscheibe.
[img
Therese Giehse in "Münchner Geschichten"Auch der zu dieser Zeit nicht nur in München noch sehr präsente ewiggestrige Hausmeister-Blockwart wird in den "Münchner Geschichten" abgebildet. Fritz Strassner mimt den klassischen deutschen Spießer, dessen Antisemitismus sich gegen Oma Häuslers Untermieter, Herrn Heinrich richtet ("Warum is' er denn dann vor de Nazis davo, wenn er koa Jud' is?"). Therese Giehse überlebt ihre Rolle nicht einmal zwei Jahre. Sie stirbt am 3. März 1975.Über Christian Friedrich Grabbe, einen bitterbösen deutschen Satiriker des 19. Jahrhunderts, sagte ein Zeitgenosse nach seinem Tod: "Gestorben in und an Detmold". Bei Therese Giehse drängt sich bezüglich Münchens eine Parallele auf. In einer der letzten Folgen der "Münchner Geschichten" soll Anna Häusler, vermittelt durch ihren von einem Immobilienhai bestochenen Enkel, in das damals noch neue Wohngebiet Neuperlach ziehen. Der Blick aus dem Fenster des Neubaus in der Trabantenstadt stürzt die Oma in tiefe Depression. Ihre Augen schweifen dabei auch über den tristen Straßenzug, der wenige Jahre später nach ihr benannt werden sollte. Die Oma zieht nicht nach Neuperlach.
Gruß Paul
Letzte Änderung: 30 Okt. 2023 05:15 von grafkrokolinsky.

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Re: Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

30 Okt. 2023 05:38 - 30 Okt. 2023 07:18
#18678
Und jetzt erlaube ich mir mal Off-Topic zu gehen. Der „Meister der 1000 Filme“ möge mir verzeihen.

Wir erwähnten so beiläufig zwei Worte, auch Begriffe genannt. Nämlich schwul und lesbisch!
Und was ich hier nachstehend schreibe, spielte sich tausendfach in den Familien ab, und war typisch für die Zeit damals.

Ich kannte einen sympathischen jungen Mann, er war mal mein Geschäftskollege und half mir des öfteren meinen Papagei einzufangen.
Das Tier fasste großes Zutrauen zu ihm (vermutlich deshalb weil er auch so buntgekleidet war wie ein Papagei) Nun besagter junger Mann schrieb mir einen Brief, dessen Inhalt u. a. folgender war: Ich habe denn Mann meines Lebens kennengelernt! Dann folgte ein Lobgesang über diese große Liebe, wie bei einen Pennäler, der zum ersten Mal seine Liebe zum anderen Geschlecht entdeckt hat. Ich betrachtete das Ganze amüsiert, und sagte zu mir, na, wenn er die große Liebe gefunden hat…..Ich ließ den Brief mit den offenen Kuvert dann achtlos liegen, und beschäftigte mich mit anderen Sachen.
Was mir dann irgendwann auffiel, war das seltsame Verhalten meiner Mutter. Sie verhielt sich, als ob sie etwas sehr bedrückte. Stand nur mehr rum, und betrachte mich dauernd. Irgendwann fragte ich sie direkt, sag mal, was ist denn los mit dir, es stimmt doch irgend etwas nicht. Hast du eine Krankheit über die du nicht sprechen willst? Sichtlich erleichtert sagte sie, bist du auch so! Verständnislos schaute ich sie an und sagte, wie, auch so? Sie holte den besagten Brief aus ihrer Kittelschürze, und hielt ihn mir entgegen. Jetzt begriff ich was sie meinte, und erklärte ihr, das ich nicht auf Männer stehe, sondern (damals) auf mein Motorrad!!  Sie sagte, mei Bua, mir fallt ein Stein vom Herz‘n!
Ich kann euch nur sagen, liebe Freunde, da spielte sich so manches Drama ab, als der gutbehütete, und christlich erzogene (!) Sohn, bzw. die Tochter sich zum gleichen Geschlecht bekannte, und teilweise wurde sogar mit Prügel gedroht, und auch angewendet. Nach den Motto: Des treib‘ ich dir aus!!
So, Entschuldigung die Abschweifung, und zurück zum Film!
 
Gruß Paul
Letzte Änderung: 30 Okt. 2023 07:18 von grafkrokolinsky.
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Re: Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

31 Okt. 2023 11:28
#18704
Nun wird es aber Zeit für meine Halloween-Gruselstunde.
Ich habe sogar zwei Filme für euch. Beide sind auf Youtube verfügbar und ich gebe natürlich die Links zu den Filmen.
Der erste ist ein Horrorfilm-Klassiker der '70er und der zweite ist eine Comedy, eine Art Monsterfilm-Parodie, ebenfalls ein Klassiker.

Aber ihr sollt die Filme erraten, ganz ohne Arbeit geht es nicht...

Hier der erste Film. Einen der Akteure haben wir erst gerade in einem anderen Film gesehen.





"Look at me, Damian. It 's all for you!"





Wie heisst dieser Hororfilm-Klassiker? Er ist ziemlich bekannt...
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Re: Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

31 Okt. 2023 12:12
#18705
Ich kann dir sagen wie der. Zweite heißt, mach‘s aber nicht!
Gruß Paul

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Re: Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

31 Okt. 2023 12:36
#18707
Sollen das schon zwei Filme gewesen sein oder kommt noch einer?

Ich erkenne nur das Omen :)
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